Thursday, December 28, 2006

Laibach
24. bis 26. November 2006
Eva Lindermaier
Melitta Koinegg

1. Tag: Freitag: 24.11.2006:
Um 8 Uhr fahre ich mit meinem Opel Corsa nach St. Peter i. Sulmtal, um Eva abzuholen. Wir wechseln auf Ford und reisen ab. Unsere Fahrt geht über den Radlpaß, nach Velenje und Cilli, wir können ein Stück Autobahn nützen und sind um ca. 11 Uhr im "Gostisče Portal", ca. 5 Kilometer vom Zentrum entfernt, wo wir Quartier beziehen und erstmal unser Gepäck ausladen.
Nichts und niemand kann uns aufhalten, gleich los zu ziehen und die Innenstadt zu erkunden. Es wird uns angeraten, mit dem Bus zu fahren. Nach einigen Minuten glauben wir dort zu sein, wo wir hin wollen und verlassen das Gefährt. Leider sind wir zu voreilig und daher haben wir noch einen langen Fußmarsch vor uns. Als erstes möchten wir gerne auf die Burg und sehen eine Straße, die sich in diese Richtung bewegt. Da wir nicht zu viele unnötige Schritte machen möchten, fragen wir eine Einheimische. Den Weg, den wir einschlagen wollten, wäre die längste Variante gewesen.
Die nette Dame nimmt uns mit zur inneren Stadt. Wir kommen am "Gledalisče"= Theater vorbei. Da stürzen wir uns gleich einmal in das Touristenbüro und versorgen uns mit Informationsmaterial. Dann sticht uns der Markt ins Auge und wir stöbern ein wenig durch. Eva erinnert sich an den Fischmarkt, den sie schon einmal besucht hat und wir haben Erfolg. Wir finden die richtige Stiege, um hinab zu steigen. Wenn man bedenkt, dass es mittlerweile nach Mittag ist, ist die Auswahl noch immer fantastisch! Unsere Fotoapparate laufen heiß.
Des weiteren nehmen wir uns den im Reiseführer empfohlenen Rundgang vor. Eva wird nicht müde und auch nicht hungrig. Gott sei Dank benötige ich Batterien für meine Kamera und mache einen Abstecher in einen Greislerladen. Nur so kann ich mich auch mit 2 Weckerln, Wasser und Schokolade versorgen. Gegessen und getrunken wird im Vorbeigehen an Kirchen, Palazzis und ähnlichem. Wir bemerken, dass alle Kirchen über Mittag geschlossen haben und müssen daher die Tour nach 15 Uhr wiederholen. Leider schaffen wir nicht alle Sakralgebäude, da sie um 17 Uhr wieder schließen. Am Blumenmarkt kaufe ich einen wunderschönen Türkranz und einen Sack Lindenblütentee für wenig Geld. Am frühen Abend beenden wir unseren Rundgang und marschieren zu allem Überfluß zu Fuß zu unserem Gasthof zurück. Wir unterschätzen die Strecke, mit dem Bus ginge es schneller. Wir erreichen doch noch unsere Unterkunft, machen uns abendfein und begeben uns zum Diner in das Restaurant. Hier ist ziemlich viel los und die Musik spielt sehr laut. Eva ißt Plescavica sa
sirom
und gegrillte rote Paprika und ich bestelle mir eine Pizza Vegetariana. Außerdem wollen wir noch Süsses und einen Schnaps. Das Bier ist gut und preiswert. Eva genießt das Grmada, das ist ein ausgezeichetes Dessert, das es auch im Gasthaus Vračko an der Österreichischen Grenze gibt. Erich kann ein Lied davon singen! Leider bin ich ziemlich müde und wir ziehen uns in unsere Gemächer zurück. Wir vereinbaren, uns morgen um 8 Uhr zum Frühstück zu treffen. Ich lese noch ein wenig in den Reiseführern und den Prospekten, damit wir am nächsten Morgen ja nichts versäumen.

2. Tag: Samstag: 25.11.2006:
Um ca. 7 Uhr werde ich telefonisch von Franz geweckt. Er macht sich schon auf den Weg zum Kitzsteinhorn. Pünktlich um 8 Uhr sitzen wir im Frühstücksraum und warten auf die Kellnerin. Zeit um Ordnung zu machen war noch
nicht. Die Party ging bis heute morgen. Unser Morgenmahl ist karg. Es gibt Tee und Kaffee, einige Brote und Streichkäse, Butter und Marmelade. Daher sind wir schnell fertig und bald danach an der Bushaltestelle. In einigen Minuten sind wir diesmal wirklich im Zentrum. Heute wollen wir uns die große Runde vornehmen. Wir gehen nochmals über den Stari Trg um das Schweigerhaus mit der bezeichnenden Figur zu sehen. Wir kommen auch zur alten Stadtmauer mit der römischen Villa, zur Nationalbibliothek, wir sehen uns das City Museum auch von innen an und sind begeistert. Der Innenhof des Klosters Kržanka gefällt uns ebenfalls sehr gut. Leider beginnt es zwischen durch zu regnen. Das war aber mit der Wettervorherschau nicht so ausgemacht. Bevor wir zur Universität gelangen,
schlage ich bei einem Pizzastandel zu. Gegessen und getrunken wird unterwegs, wie gehabt. Wir queren den Kongresni Trg und steuern auf das Nationalmuseum zu. Die Exponate sind wieder hervorragend. Vorher steigen wir hinab in die Tiefen des Kaufhauses Maxi Market um die Delikatessen zu sehen. Doch außer einigerSchnecken und Trüffelpaste können wir nichts finden. Wir spazieren vorbei an der Oper, machen uns auf den Weg zum Schloss Tivoli. Im riesigen Park wird es im Sommer sicher vor vielen Leuten wimmeln. Mir gefällt die graffitibesprühte Unterführung sehr gut, die Motive sind abwechsungsreich. Im Schloss gibt es eine Ausstellung mit Radierungen.
Wir benötigen jedoch erst mal ein WC. Der nette Wärter sorgt dafür, dass das Schlimmste verhindert wird. Als nächstes sehen wir die serbisch-orthodoxe Kirche und bestaunen das dunkle Meisterwerk auch von innen. Wir wollen uns sogar im Nebotičnik = Hochhaus im Café am Dach laben, doch wie wir feststellen müssen, hat der Pächter bereits vor einem Jahr aufgegeben. Schade eigentlich! Wir steuern unermüdlich die Franziskanerkirche an und erfreuen uns am schönen
Innenleben. Man kann um den Altar herumgehen, indem man drei kleine Kapellen passiert. Mittlerweile wird es dunkel, die Fotos lassen bereits zu wünschen übrig und wir suchen uns ein uriges Lokal, um wenigstens etwas zu trinken. Das Beiserl sieht sehr nett aus und ist mit vielen Details ausgestattet. Da wir auch hungrig werden, beschließen wir, heute in der Innenstadt zu essen. Wir finden am Stari Trg ein Lokal in blau-weisserInnenausstattung. Eva bestellt sich schwarzen Reis und ich Tagliatelle mit Zucchini. Wir gönnen uns auch Bier und Rotwein.
Da wir doch geschwächt sind, suchen wir uns eine Bushaltestelle. Ohne uns mit dem Fahrplan zurechtzufinden, warten wir gutgläubig auf ein Gefährt. Es dauert auch gar nicht so lange und die Linie stimmt sogar. Wir erreichen in eingenMinuten unser temporäres Zuhause. Gerne möchten wir noch einen Schlummertrunk. Es gibt Bier und Schnäpse. Ein Einheimischer, der auch Deutsch spricht, erklärt uns die Schnapskarte. Lange dauert es nicht, bis wir ermüden und unsere Zimmer aufsuchen. Morgen am Sonntag gibt es erst um 9 Uhr Frühstück, also können wir uns Zeit lassen.

3. Tag: Sonntag: 26.11.2006:Wir sind pünktlich, nur leider der Wirt nicht. Es warten auch schon andere auf ihn. Wir packen unsere Sachen ins Auto, damit wir anschliessend gleich die Ziele von heute ansteuern können. Wie bestellt, gibt es heute den schönsten Sonnenschein. Unser erster Punkt des Tagesablaufes ist der Antiquitätenmarkt entlang der Ljublanica. Wunderschöne Uhren und andere alte Dinge werden angeboten. Wir suchen auch noch die Muse des
Dichters Preseren, die am Preserni Trg von ihrem Haus herunter sehen soll. Wir haben Glück und finden sie auch. Danach fahren wir zum Schloss Fuzine. Es befindet sich unweit unseres Gasthofes. Hier wäre eine Ausstellung des Architekten Plecen, der beinahe alle Gebäude in Laibach entworfen hat, zu bewundern, wenn es nicht geschlossen wäre. Wir begeben uns jedoch noch nach Zale um den von Plecen gestalteten Friedhof zu sehen. Wir finden auch einenWeg, hinter die Mauern zu gelangen. Nach unserer Besichtigungsrunde machen wir uns auf den Heimweg. Wir finden auch die Autobahnabfahrt, damit wir wieder über Velenje und Radlje nach Hause fahren können. Um ca. 15 Uhr erreichen wir St. Peter und ein wenig später gelange ich nach Deutschlandsberg.