Monday, July 01, 2024

Sommer Nordlandreise 24

 Ausgangspunkt unserer Reisen ist unser Zuhause in Neuberg. Franz hat immer etwas zu basteln am Vario. 

Unterpremstätten-Zettling: Die Jahres Pickerl Überprüfung ist spannend, weil Franz neue grössere Reifen, neue Stoßdämpfer und das Differential, das schon länger in der Garage gelagert war, neue Mittellager für die Kardanwelle, neues Flexrohr für den Auspuff, neue Rücklichter und neue Verkabelung dafür, verbaut hat. Der Unterfahrschutz wurde ebenfalls repariert und neu verzinkt. Die Felgen wurden sandgestrahlt und lackiert und sehen jetzt wie neu aus. Wir können in der Pickerl Werkstätte auch gleich den Ölwechsel vornehmen lassen. Der Mechaniker, der diese Arbeit durchführt, kommt aus Afghanistan und er bietet sich an, uns Infos über schöne Gegenden zu empfehlen, sollten wir in dieses Land reisen. 

Luising: Wir besuchen Alexandra und Sylvester, die wir in Antequera in Spanien im letzten Winter kennen gelernt hatten. Die beiden haben unsere Drohne aufbewahrt, während wir in Marokko waren. Wir verbringen einen geselligen Abend, schlafen herrlich im Obstgarten und frühstücken zusammen in unserem Vario. Ich staune, wie schön die beiden das Innere der Gebäude gestaltet haben. Die Liegenschaft haben sie renovierungsbedürftig erworben in Eigenregie renoviert und großteils mit gebrauchten Möbeln ausgestattet. Nun sieht alles neuwertig und einladend aus. Das ehemalige Stallgebäude nutzen die beiden zum Wohnen. Mich begeistern besonders das Badezimmer inklusive Infinity Badewanne, die Küche und die Glastüren. Erstaunlich, was man aus alter Bausubstanz erschaffen kann. 

St. Michael im Burgenland: Wir besuchen Ingrid und Gerhard, wo wir schon einmal vor einigen Jahren im Zuge der Stellplatz App Schau aufs Land übernachtet hatten. Die Lage hat uns damals schon sehr gut gefallen und die beiden sind sehr sympathisch und haben ähnliche Reiseinteressen wie wir. Wir finden sofort wieder viel zu besprechen. Ingrid gräbt für mich eine Pfefferminz Pflanze aus und wir kaufen wieder herrliche Marmeladen und Feigensenf. 

Nach unserer "Testfahrt" kehren wir wieder zurück nach Hause. Franz muss noch ein paar Kleinigkeiten am Vario erledigen, ich besuche noch ein Mal meinen Enkelsohn und staune dass in unserem Garten trotz langer Abwesenheit Blühpflanzen existieren. Das schöne Schloss Hollenegg, das wir von unserer Terrasse sehen, ist an den Wochenenden im Mai für Besucher geöffnet. Es vergehen noch ein paar Tage bis zur endgültigen Abfahrt. Ich lasse bei der Post eine Ortsabwesenheit eintragen, sodass eventuelle behördliche Sendungen wieder zurück gehen und wir keine Fristen versäumen können.  

22. Mai 2024: Um 19:45 am Abend ist endlich alles verstaut, wir tanken noch voll und fahren endlich wieder einmal über die Hebalm. Franz hat die gute Idee, bei der Rehbockhütte einzukehren. Die junge Wirtin kredenzt trotz Ruhetag Fritattensuppe und ein belegtes Brot. Unsere Jilli ist wieder mit von der Partie. 

Grabnerhof: Wir besuchen den Grabnerhof, das ist eine dreijährige Land und Forstwirtschaftliche Fachschule, die neben der Lebensmittel und Streuobstverarbeitung auch eine Tischlerei, Maurerwerkstätte und einen Almbetrieb beinhalten. Wir sehen auch die Käserei, den Schlachthof und die Abfüllanlage. Wir kaufen im Hofladen ordentlich ein und sind von Grund auf begeistert. Ich von der Größe und Freundlichkeit der Mitarbeiter und Schüler, Franz natürlich von den technischen Details. Außerdem bekommen wir von Christian eine private Führung durch die Werkstätten. Bei den Stallungen schließen wir uns einer Exkursion an. 

Gerti und Christian, die Schwiegereltern von meinem Sohn laden uns ein, den Nachmittag bei Ihnen zu Hause zu verbringen. Die Jugend kommt auch dazu. Abends werden wir mit einer herrlichen Jause vom Grabnerhof verpflegt und das Öfchen bei der Sitzgruppe vor dem Haus spendet noch lange Wärme. Am nächsten Morgen essen wir alle gemeinsam Frühstück, unter anderem den Striezel, den Gerti mit Johannes gestern Abend schon geformt und gebacken hat. Gerti serviert lauter selbstgemachte Marmeladen und Aufstriche. Christina spaziert mit mir eine schöne Runde zu einem naturbelassenen See und zur Tanzlinde. Mittags verabschieden wir uns.  

Seekirchen am Wallersee: Hier treffen wir uns zum Camping Wochenende mit unserer Jugend. Johannes ist begeistert vom See und den Spielplätzen. Uns allen gefällt der naturbelassene See auch. Am Samstag essen wir gemeinsam in Fischtagging und am Sonntag in Eugendorf bei Pizza per tutti. Von dort fahre ich mit meiner Jugend zu Christinas Tante, die mit ihrem Mann einen wunderschönen Garten bei einem alten Bauernhaus errichtet hat. Den Abend verbringen wir noch beim Mobilheim meiner Kinder. Wir schlafen Sonntag am Vorplatz des Campingplatzes, wo wir statt 40 nur 5 Euro Tagestarif zu zahlen haben. Am Montag Vormittag verabschieden wir uns von meiner Jugend, die von Franz musste ja gestern schon zurück nach München. Ich radle zur Sonneninsel, das ist eine auf Spenden basierende Kuranstalt, wo sich Familien mit Kindern die eine Grunderkrankung haben, ausruhen können. Eine betroffene Frau erklärt mir, dass dadurch die langwierige Bürokratie wegfällt. Für Montag am Abend vereinbart Franz ein Treffen mit seinem ehemaligen Arbeitskollegen, der in der Nähe wohnt. Unsere Jill spürt das und verschwindet in das Dickicht das an den Parkplatz grenzt. Wir fahren ohne sie zum Treffen und kehren bei Einbruch der Dunkelheit wieder auf den Platz zurück. Unsere Fellnase sitzt schon und wartet auf uns. Am Dienstag sehr zeitig in der Früh fahren wir weiter Richtung Norden und frühstücken unterwegs. 

 28. Mai: Gmünd: Wir halten am Parkplatz unterhalb der Stadt. Von da fahre ich mit dem Lift hinauf, um bei Evas Naturkostladen Brot und Gemüse einzukaufen. Während Franz rastet, bereite ich Pastinaken Möhren Suppe und frischen Salat mit Radicchio, Radieschen und dicken weißen Bohnen. Als Nachtisch brate ich Bananen mit Sesam, Nüssen und Kokosflocken. 

Naturpark Blockheide: 

Die Blockheide haben wir ja schon mal besucht. Heute verlockt der 15. Meridian und einige große Steine: Teufels Brolaib, Teufels Bettstatt und der Schuldstein. Diese können wir mittels kleinem Rundweg erreichen.  

Jihlava = Iglau: Die Schlafplatz Suche gestaltet sich hier schwierig. Den ersten Platz, der als P&R ausgewiesen ist, hat zu kurze Einheiten, beim Tierpark verlangen sie nur für das Parken eines Campers 16 Euro. Der letzte Versuch ist beim Einkaufszentrum, wo Franz bei Decathlon nachfragt, ob das Übernachten erlaubt ist. Und tatsächlich ist es der Fall. Unsere Mutzi hüpft nur kurz hinaus und weiß dann, dass es hier nur Fahrzeuge zu beschnuppern gibt. Am nächsten Morgen nach dem Frühstück mache ich mich auf den Weg in die Altstadt und steige auch in die Unterwelt hinab. Nach Znaim ist hier das zweit längst e Wege Netz. Ein Kuriosum ist die leuchtende Wand, die tatsächlich nachdem mit der Taschenlampe angestrahlt wurde, weiterleuchtet. Ich sehe mich am Hauptplatz um und spaziere zum imposanten Frauentor. Am Markt kaufe ich Erdbeeren, Marillen und Erbsenschoten. 

Schloss Slatinany: Es gibt einen schönen ruhigen Parkplatz, wo ich Erbsen schäle und Spargel putze um ein Couscous zu bereiten. Leider komme ich dadurch ein paar Minuten zu spät zur Schloß Besichtigung. Der letzte Einlaß wäre um 15 Uhr gewesen. So kann ich nur den Garten, das Schweizer Cottage und die Miniatur besichtigen. Ein schöner Spaziergang im Wald tut auch gut. 

Pardubice: Parken an der Elbe für einen Fotostopp der Schleuse. 

Hradec Kralove: Königsgrätz heisst die Stadt in deutsch. Die Schlafplatz Suche ist heute einfacher. Neben einem Stadion stehen schon Camper. Ob die alle zum Übernachten hier sind, oder nur abgestellt, weiß ich nicht. Jedenfalls drängt die Mutzi sofort hinaus. Wir schlafen sehr gut. Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg in die Altstadt. Am Fluß Adler entlang geht es für uns auch über eine Brücke, die mich gleich zum Stiegenaufgang zu den Terrakotta Terrassen bringt. Franz radelt rundherum. Wir treffen uns am großen Platz mit der Kathedrale und besteigen den weißen Turm. Nach der schönen Aussicht speisen wir in einem Café Marillen Kuchen. Ein freundlicher Mann spricht uns an und fragt, ob er uns helfen kann. Er erklärt uns den Weg zum Eissalon, wo wir belgische Schokolade, gesalzenes Karamell, Kirsche und Smurf schlecken. Über eine andere Brücke schlendern wir zurück. Bei einem Lidl verbrauche ich die letzten Kronen mit Biomilch und 2 Kozel Biere. 

Szczawno Zdroy: Wir peilen den grünen Stellplatz nördlich von Waldenburg an. Mutzi ist sehr glücklich über den Aufenthalt, sie hat Büsche zum Verstecken und Beschnüffeln. Ich koche Nudeln mit Spargel und Erbsen, Salat gibt es obendrauf. Wir gönnen uns ein Puntigamer und ein Argus Starkbier. Am nächsten Morgen nutzen wir den Grauwasserablaß. Nur mit dem Wasser Tanken hapert es. Wir versuchen es mit der Karte, doch die Anweisungen am Display sind für uns nicht ausreichend. 

Kiekebusch: Franz braucht stärkere Speichen für sein Fahrrad, was liegt näher, als 4 Stunden und ca. 200 km quer landeinwärts nach Deutschland zu stauen, um diese direkt beim Verkäufer des E Motors zu holen. Gut, dass der die richtigen auf Lager hat. Wir können sie in seinem Gartenhaus holen und auch dort davor übernachten. Am nächsten Morgen verabschieden wir uns noch von den netten Leuten. 


 

 

 

Thursday, March 07, 2024

Womo Reise mit Katze zum Überwintern 23/24 Spanien der Süden und Rückreise

Nach dem Warte Marathon, ist die Fähre recht schnell und wir legen endlich an. Die, die am lautesten wegen Drängeln unken, schieben am meisten an.
Die Grenzkontrollen sind schnell erledigt. Jemand kontrolliert die Pässe, eine nette junge Beamtin, fragt höflich ob sie reinschauen kann. Da wir bewusst die Stiege nicht ausfahren, leuchtet sie kurz in den Wohnraum. Sie fragt noch nach dem Katzenpass und sieht sich den Tollwuttiter Bescheid an und meint super, alles in Ordnung. Dann sind wir frei.
Spät aber doch, erreichen wir endlich den Platz, wo wir vor Marokko schon standen. Renate und Rainer warten schon mit einem Begrüßungs Bierchen auf uns. Das "Gemüse" Womo ist noch immer da. Karlsson treffen wir wieder und ein paar andere Kuriositäten sind vorhanden. Den Bigfoot haben wir in Marokko schon gesehen. Am Morgen wollen wir bei Lidl das uns bekannte Schwarzbrot besorgen, doch heute ist Feiertag. So gibt es Reste Verwertung. 

Algeciras: Vor unserer Marokko Reise wollte ich schon den Plaza Alta besuchen und heute ist es soweit. Sehr schön gekachelte Bänke, Brunnen und Laternen bieten Foto Motive. Die Markthalle Alabasto hat aufgrund des Feiertages geschlossen. Aber durch ein Gitter in einen Tor kann ich die schöne Öffnung im Dach fotografieren. 

Wir wandern auch im schönen Biosphärenpark Centenario mit herrlichem Blick auf den Felsen von Gibraltar. 

In Estrecho halten wir nochmal, um nach Marokko zu blicken.

Tarifa: Wir finden einen netten Platz oberhalb des Ortes und verbringen einen geselligen Abend mit unseren Reisefreunden. Mutzi entdeckt Abends und am Vormittag die Gegend. Der Sonnenuntergang ist nett. Pünktlich als wir wegradeln, kehrt die Brave zurück. Als erstes wollen wir zur Insel. Verbotenerweise schieben wir das eiserne Tor auf, verschlossen war es ja nicht. Am Leuchtturm arbeitende Männer regen sich ein bisschen auf. Wir sehen uns kurz um, die Gebäude sind ziemlich verfallen. Als wir durch das Tor zurück radeln, sehen wir es ist offen, viele Menschen sind im Gelände und einer fragt uns, wo wohl die geführte Exkursion beginnt. Wir sehen uns noch im Ort um und kehren in einer Pastelleria auf Orangensaft und Kuchen ein. Danach radeln wir zum Bioladen, kaufen frisches Obst und Gemüse. Nach unserer Stärkung im Womo ziehe ich zu Fuß nochmal los, um die Details des schmucken Städtchens zu erkunden. Am nächsten Vormittag kaufen wir noch ein. 

Ich habe die verkümmerte Petersilie durch eine frische ersetzt und dann sind wir ein bisschen weiter gesiedelt, Richtung Meer, um die "Landebahn", die schon oft erwähnt wurde, als Stellplatz zu testen. Die Einfahrt ist dreisprachig mit "kein Camping" verziert, da hält sich aber anscheinend niemand dran. Wir verbringen einen gemütlichen Tag und ich sehe mir die kuriosen Camper hier an. Bei manchen kann man schon drauf schließen, dass sie es sich für länger eingerichtet haben. Zum Essen gibt es Maronenfalafel mit Tzatziki und Paradeis, Avocado Salat. Für morgen stelle ich Kichererbsen zum Quellen auf, dazu schneide ich in der Früh Paprika, Peperoni und Möhren dazu. Daraus wird mit Couscous wieder ein sättigender und schmackhafter Eintopf😋. Ich fülle wieder Sand für meinen lieben Enkel ab und sammle Muscheln. Es gibt viele unterschiedliche und sogar Schneckenhäuschen. Beim Backgammon verliere ich leider wieder. Aber der Sonnenuntergang ist dafür umso schöner. 


Duna de Valdesqueras: Wir halten in einer Sackgasse, ich steige auf die Düne und genieße die herrliche Aussicht. Weiters zieht es mich zur Flussmündung.Leider ist es ziemlich trüb.
Bolonia: Erst wollten wir uns auf dem Bezahlplatz mit R&R wieder treffen. Doch bei der Zufahrt sehen wir unseren jetzigen Platz. Vorher drehen wir den Vario noch in einem Pferdehof, wobei nach unserer Einfahrt erstmal das Tor automatisch zu geht. Die Frau, die grad ein Pferd versorgt, öffnet jedoch gleich wieder. Anfangs sieht das Wetter nicht so gut aus, aber am frühen Nachmittag ringen wir uns durch, das römische Dorf an zu sehen. Der Eintritt ist gratis, es wird nur nach der Nation gefragt. Wir sehen ein Aquädukt, Salinen, das sehr gut erhaltene Osttor und das Hafentor. Mir gefallen auch die römischen Thermen, das Amphitheater und eine Stelle mit besonders schönem Steinweg. Wenn man bedenkt, dass die Stadt Baelo im 3. Jhdt v. Chr. gegründet wurde und bis zum 7. Jhdt n. Chr. bestanden hat, ist das schon beeindruckend. Ein Erdbeben hat die Gebäude angeblich auch beschädigt. Das Museum ist auch sehr schön gestaltet. Danach treffe ich mich mit Franz am Mirador der Düne. Er hat schon genug gesehen, mich zieht es schon hinauf auf die höchste Erhebung. Mapsme zeigt 9 min an. Ich steige durch den Wald, weil ich mir denke, durch die Piniennadeln habe ich beim Gehen mehr Halt und rutsche nicht immer zurück. Oben komme ich zu einer Siedlung, wo links Militär Gebiet ausgeschildert ist. Ich frage einen alten Mann, der am Wegesrand sitzt. Er zeigt mir das Wegerl zurück in den Wald, von wo ich grad gekommen bin. So stapfe ich intuitiv in die Richtung, wo ich die Düne vermute. Und tatsächlich, sehe ich Sand inmitten des Waldes. Einmal quere ich noch Stacheldraht und sehe eine Tafel "Militärgebiet", aber kurze Zeit später, stehe ich vor einer steilen Sandwand, die ich auf allen vieren erklimme. Der Ausblick von oben ist genial. Ich freue mich sehr, dass ich meinen Weg gefunden habe. Hinunter gehe ich durch die kleinen bewachsenen Hügel und ganz am Meer entlang, da dort der Sand richtig fest ist. Alles in allem habe ich wieder genug Schritte beisammen und bin rechtschaffen müde, aber zufrieden. Wir schälen auch unsere trockenen Kastanien von zu Hause, um sie ein zu weichen. Mal sehen, was draus wird. Der Eintopf von gestern reicht auch heute noch. Den Abend lassen wir bei einem Gläschen Wein und Mensch ärgere dich nicht ausklingen. Es macht großen Spaß, aber ärgern soll man sich wirklich nicht 😅🍷. 

Queseria Caprero de Bolonia: Wir folgen dem Schild zur Käserei. Es geht stetig kurvig und schmal bergan. Schnell gewinnen wir an Höhe und passieren die Siedlung wo ich gestern aus dem Wald gekommen bin. Noch ein paar Kilometer weiter finden wir den Parkplatz. Ich gehe noch ca. 200 m einen Erdweg folgend und entdecke das Tor mit dem Schild "Cerrado" . Oh schade, denke ich mir. Da ich Musik höre und Geschepper im Stall, rufe ich mehrmals Hola und läute die Klingel. Ein Mann öffnet und gibt mir zu verstehen, dass gerade Melkzeit ist. Ich warte gerne. Danach fragt er mich, ob es mir etwas ausmacht, er möchte noch eine Zigarette drehen und rauchen. Ich genieße die Aussicht und darf ins Ziegengehege, es gibt gerade ganz junge süße Zicklein, der autochtonen, schon vom aussterben bedrohten Rasse Payoya. Die Jungen werden zuerst mit Milch versorgt, nur die Milch, die übrig bleibt, geht in die Käse Produktion. Diesen herrlichen Käse kann ich probieren und auch kaufen. Es gibt vorallem Camembert und Blauschimmelkäse in verschiedenen Reifegraden.

Eines der "mas bonitas pueblos" steht auf meiner Wunschliste und liegt noch dazu auf dem Weg. Obwohl heute Sonntag ist, finden wir auf dem großen Parkplatz ein Fleckchen für uns. Fast komme ich mir vor, wie in Marokko, zwei Parkplatz Einweiser fummeln herum. Jeder will uns woanders hinstellen. Ein dritter kommt dann kassieren: 3 Euro tagsüber, für 5 Euro darf man sogar übernachten. Ich suche mir eine der Stiegen aus, um hinauf in die Altstadt zu gelangen. Ich finde viele Fotopunkte und Miradores, unter anderem den Don Quijote Mirador. Von dort spaziere ich zu den Windmühlen, eine davon hat sogar geöffnet. In einer Pasteleria kaufe ich Schokokuppeln, Torta Vejeriana und andere Süßigkeiten. Auf der Plaza La Paz finde ich eine liebe Tapas Bar, hier verabrede ich mich mit Franz, um Salat mit Ziegenkäse und Toast mit Ziegen Käse und Paradeiser zu essen. Franz möchte auch aus der frisch zubereiteten Reispfanne eine Portion und Toast mit Atun. Mit Vino dulce und Vino Tinto runden wir das Essen ab. Da wir anschließend keinen Camper mehr sehen und im p4n auch steht, dass man nur tagsüber parken darf, beschließen wir, weiter zu fahren. 

Conil de la Frontera: Hier finden wir unseren Schlafplatz. Ich spaziere noch über die Mündungsbrücke, wo ich die Kühe und die Murales mit Kühen finde. Am Strand dürfen nur kleine Fahrzeuge stehen und das wird hier auch eingehalten, die Camper stehen am Fluss. Am nächsten Vormittag radeln wir zum Mirador, zur Kirche, zum Arco de la Villa und zur Casa del Conde de las Cinco Torres. Unterwegs finden wir einen Laden, wo unsere Digi Mobil Sim aufgeladen wird, diesmal bekommen wir für 16 Euro 200 GB, die sogar noch in F und I gelten werden, das ist doch sehr cool. Zum Abschluss steige ich noch ins Barrio del Pescadores hoch, wo ich treppauf und-ab laufe und Eindrücke sammle. 


Eine durch viele Schlaglöcher sehr wackelige teilweise schlammige Zufahrt birgt einen tollen Platz auf den Klippen. Hier besteht schon eine Camper Kolonie, die sich im Pinien Wäldchen gut verteilt. Beim ersten Spaziergang erwischt mich der Regen, dann möchte ich endlich unsere Kastanien, die wir noch von zu Hause gebunkert haben und die ich gestern gekocht hatte, schälen. Ein Teil kommt ins heutige Müsli, 2 Teile ins Gefrierfach. Am Nachmittag gesellen sich R&Rs, und später noch Birgitt und Adolf zu uns. Ich starte endlich meine Wanderung zum Leuchtturm und zur Cala Juan Tio di Medina, das Fotolicht zur Abendsonne freut mich sehr. Abends sitzen wir noch zu 6st vor unserem Womo. Am nächsten Morgen spaziere ich noch an den Klippen in die andere Richtung als gestern. Diesmal freue ich mich sehr über die Morgen Sonne. 
Rota: Unsere Reise Bekannte Elisabeth hat uns schon von diesem Ort vorgeschwärmt und so parken wir uns ein. RuR sind auch mit dabei. Ich finde sogar ein Restaurant mit ansprechender Veggie Küche, wo es für uns alle Gutes gibt. Mein Chimichanga sieht aus wie eine große Frühlingsrolle, gefüllt mit mariniertem Seitan, gebratenen und Bohnen. Franz schmeckt sein Filet Mignon mit Gemüse und Kartoffeln. Als Nachtisch wählen wir Käse und Limonenkuchen. Nach dem Essen bleibt noch Zeit für einen kurzen Strandspaziergang über den schön angelegten Holzbohlenweg durch den Pinien Wald. Abends verliere ich bei Mensch ärgere dich nicht😜. Am nächsten Tag radeln wir in die kleine Stadt. Über eine Rampe gelangen wir hinunter zur schönen Promenade und durch ein Tor erreichen wir das Castillo de Luna mit dem wunderschönen Innenhof, in den Räumen ist das Rathaus untergebracht. Weiters ist die Kirche Parroquia de la nostra Seniora O geöffnet und wir sehen eine außergewöhnlich gekachelte Kapelle. Weiters entdecken wir die Callejuelas die engen für Andalusien typischen Gässchen und den Turm Merced, wo das Tourismus Büro untergebracht ist. Daneben befindet sich der Mercado Central de Abastos, wo wir noch Würste und Schinken für Franz einkaufen können. Die drei anderen löffeln dicken Kakao. Im Hafen sehen wir einen Wasserhahn, aber mit dem Camper hinein fahren dürfen wir nicht. So kehren wir zurück zum Vario. Als wir uns von RuRs verabschieden wollen, haut unsere Katze ab. So koche ich Gemüse Reste aus dem Gefrierschrank zusammen mit gelben Linsen und Buchweizen. Franz bevorzugt Frankfurter mit Senf und Joghurt mit Honig. Am nächsten Vormittag verabschieden wir uns wieder von R. u. R. und ziehen ein paar Kilometer weiter. 
 



Chipiona: Wir planen hier einen Stopp ein, um die Familie, die im KAT Hartmut wohnen, wieder zu sehen und Erfahrungen auszutauschen. RuRs schließen sich auch an. Aber das gemeinsame "Mensch ärgere dich nicht", ist mir wenig gut gesinnt. Das Wetter ist auch mehr als bescheiden, so nutze ich die kurzen Regen Pausen, um das Städtchen zu erkunden. Hier steht alles im Zeichen von Rocío Jurado. Sie wurde am 18. September 1943 in Chipiona geboren. Sie war eine multidisziplinäre und vielseitige Sängerin, deren Kehle alles, was sie sang, in Gold verwandelte: Copla, Flamenco, Balladen und sogar Pop-beeinflusste Lieder. Hinter der großen Künstlerin stand auch eine große Frau. Mutig, engagiert und ihrer Zeit voraus, erlebte sie den Wandel von der Diktatur zur Demokratie in Spanien und positionierte sich mit ihrer Haltung für Freiheiten und die „geistige Enthüllung“ der Gesellschaft. Mit ihrer Kleidung und den Texten ihrer Lieder unterstützte sie die Befreiung und das Bewusstsein der Frauen. Rocío, dessen Liste an Auszeichnungen endlos ist, verfügt über 150 Goldene Schallplatten und 63 Platin-Schallplatten, erhielt die Goldmedaille für Bildende Kunst und für Verdienste um seine Arbeit und gilt als Stimme des Jahrtausends. Nach und nach suche ich die verschiedenen Schauplätze auf: das Monument, das Mausoleum und das Geburtshaus. Viele Plätze und eine Straße sind nach ihr benannt. Das Casa "Mi abuela Rocío" en honor a Rocío Jurado finde ich leider immer geschlossen vor. Im Mercado hole ich mir Obst, eingelegte Oliven, Kapern und Essiggurken und süßen Moscatel und Manzanila Wein für Franz. Bei zweiterem handelt sich um Weine, die aus Most der Sorte Palomino erzeugt werden. Erhalten werden sie durch sanften Druck und dann vollständig fermentiert. Die Erhöhung des Grads auf 15 % begünstigt die biologische Reifung, welche ausschließlich in den Kellereien in Sanlúcar de Barrameda stattfinden soll. Außerdem sehe ich sehr oft Hinweis Schilder für Evakuierungsrouten bei einem Tsunami. Es gab im November 2023 eine Übung für einen Ernstfall. Im Jahr 1755 wurde diese Gegend tatsächlich durch einen Tsunami überschwemmt. Wir philosophieren mit Tobias und Mirjam und verbringen eine nette Zeit. Mit RuRs radeln wir in einer Regenpause zum Leuchtturm mit den Riesenkrabben und zur Kathedrale am Strand. Durch das stürmische Wetter ist das Meer sehr aufgewühlt. Kaum haben wir unsere Radrunde fertig, beginnt der Starkregen wieder. In der Nacht prasselt es zeitweise so stark aufs Dach, dass der Schlaf in der ersten Nachthälfte zu kurz kommt. Am Samstag Vormittag fahre ich mit Mirjam und Tobias zur Vela Bianca. 5 Womo Familien haben sich zusammen gefunden, um bei dem netten Familien Betrieb Gemüse zu bestellen. Der Bauer ist Spanier, seine Frau Deutsche, die für uns praktischerweise übersetzt. Sie erzählt, dass sie ursprünglich ein zertifizierter Betrieb waren, doch durch die immer stärker werdenden Auflagen wurde auf das Zertifikat verzichtet. Sie dürfen jetzt halt nicht mehr offiziell Bioware anbieten, aber vielen Menschen kommt es ja mehr darauf an, dass naturbelassene Lebensmittel leistbar bleiben, anstatt teure Zertifikate zu finanzieren, wo meist niemand weiß, was wirklich dahinter steckt. Am Samstag Nachmittag verabschieden uns wieder von unseren Freunden, da Hartmut noch länger hier bleibt und RuRs wieder gen Osten möchten und auch rascher als geplant wieder den Weg Richtung Heimat einschlagen müssen. 


 San Lucar de Barrameda: Wir sehen uns das aufgewühlte Meer und die Mündung des Guadalquvivir an. Das ist mal ein großer, voller, breiter "Bach". 

El Cuervo de Sevilla: Da wir am Guadalquvivir nirgendwo einen Schlafplatz finden und im Ort vor diesem sind laut p4n die Jugendlichen am Wochenende laut, so entscheiden wir uns für diesen grünen, offiziellen Platz. Hier können wir die Annehmlichkeit der gratis V/E nutzen. Die Straße neben bei stört uns nachts nicht. Sogar ein Finne verirrt sich hierher. Am Sonntag ist die Sonne auch wieder da.

Utrera: Auf der Anfahrt fällt sofort eine prachtvolle Kirche auf. Leider ist sie vollständig eingezäunt und mit Video Kameras versehen. Heute am Sonntag erreichen wir den Stausee und treffen Peter wieder. Wir lernen seine Partnerin Ella kennen und freunden uns sofort mit ihr und den 3 Hunden an. Am zweiten Tag kommt noch eine Bekannte von Peter, weil hier eine Galgo Hündin herumstreunt und Nadin solche Hunde gerne betreut und versorgt. Sie wohnt auch in einem wunderschönen blauen Hobby. Wir verbringen eine gesellige Zeit, Peter kocht Curry. Ich steige hinauf zum Turm und genieße die Sonne und die Aussicht. Leider laboriert Franz an einer Magenverstimmung. Dienstag zu Mittag ziehen wir alle weiter. 
El Viso del Alcor: Von Renate erhalten wir den Tipp für die Ölmühle Basilippo, wo wir gutes Bio Oliven Öl, Sherry Essig und Oliven kaufen. Diese Mühle ist schon seit 7 Generationen in Familien Betrieb. Wir fragen, ob wir hier schlafen dürfen, doch der "proprietair" verneint. Er weist darauf hin, dass es eh einen gratis Stellplatz gibt, der nur einige Kilometer entfernt ist.

Sevilla: Zu Mittag erreichen wir den riesigen großen Parkplatz. Vorher queren wir den beeindruckenden Guadalquvivir. Wir wollen schon die Räder starten oder den Uber Taxi Service nutzen, als uns ein Womo Nachbar aufmerksam macht, dass wir direkt neben der U Bahn Blas Infante parken. Also nix wie los. Ein junger Mann möchte uns beim Ticket kaufen helfen, doch er kommt nicht zurecht, weil er ja einen Ausweis hat. Wir finden einen Automaten den man auf deutsch einstellen kann und haben bald 2 Tickets in der Hand. Wir düsen 4 Stationen zum Prado San Sebastian, von dort sind es 5 Minuten zur Plaza d'Espagna. Die erkunden wir genau. Danach kehren wir zurück. Heute ist leider mir etwas flau im Magen und vor Jahren habe ich Sevilla ganz genau besucht, so tut es mir heute nicht ganz so leid, dass ich nicht fit bin. Franz ist mit dem Plaza Espagna erstmal auch zufrieden und wir müssen ja noch etwas für das nächste Mal aufheben. Am Rückweg sehen wir an der Außenmauer des U Bahn Gebäudes einen überdachten Platz, wo höchstwahrscheinlich Obdachlose schlafen. 

Almonte: RuRs schicken uns den Platz. Wir treffen uns hier noch einmal. Leider gefällt unserer Mutzi der dichte Wald gar nicht. Wir dachten, dass sie hier ihre Freude hat, aber wir täuschen uns. 

El Rocio:Wir parken außerhalb und ich spaziere zu Fuß, der Franz radelt einen Erdweg zur Lagune, wo wir die schöne Walfahrtskirche vorfinden. Am Platz davor exerziert gerade das Militär und marschiert im Stechschritt und mit Blasmusik wieder ab. Hier sieht es wirklich lustig aus, sowie eine Westernstadt, vor den Häusern stehen überall Holzgeländer um Pferde anbinden zu können. Ich sehe mir die Donana Ausflugsbusse an. Leider darf man nur 2 x aussteigen und so glaube ich nicht dass man viel fotografieren kann. Im Dorf fährt ein Gräder herum, der den Sand glättet. 

Matalascanas: Wir suchen Peters Langzeitparkplatz auf und finden ihn sehr schön. Gegen meinen gestrigen flauen Magen, koche ich Kartoffelsuppe. Als Nachtisch gibt es Haferflocken Kekse. Anschließend spazieren wir zum Strand. Direkt dort finden wir auch eine Camper Kolonie. Wir schlafen gut, die angekündigte Mückeninvasion hält sich mit einigeln im Camper und Gelsenstecker in Grenzen. Am nächsten Vormittag spaziere ich den sehr langen Strand entlang, sehe mir den "Bezahlplatz" von Oskar an. Schon fast am anderen Ende entdecke ich eine Chiringuito mit großem Andrang. Ich rufe Franz an, er überstellt den Vario und kommt hierher. Da wir mit dem Übersetzen der Speisekarte untalentiert sind, bekommen wir ein simples Veggi Sandwich und eines mit Schinken und gebratenem Ei. Zweiteres wird sogar mit Pommes serviert und kostet 9 Euro, meines ohne Zutaten stolze 8 Euro. Das kommt davon, weil wir nicht die Fischplatte mit 2 Getränken um insgesamt 9 Euro von der Tageskarte bestellen. Wir gehen noch gemeinsam zum Turm, der beim Erdbeben von Lissabon zum Meer herunter gekugelt ist. In der Bucht der Donana gibt es immerhin noch 5 Turmreste. Ich hole noch Bargeld aus einem Automaten und dann ziehen wir weiter. 

Mazagon: Beatrice war diesen Winter auch hier und hat uns neugierig gemacht. Ich gehe den steilen ausgewaschenen Weg hinunter, Franz wollte den ja mit dem Womo runter fahren. 

Wieder oben angelangt, fahre ich eine Runde mit dem Vario am Parkplatz und es hat mir richtig Spaß gemacht. Franz lässt mich auch zurück schieben. 

la Rabida: Bernhard ruft uns an und schickt uns seinen Standort. Da wir sowieso zum Rio Tinto möchten, ist hier ein guter Ausgangspunkt. Wir erzählen ein bisschen von Marokko bei einem marokkanischen Bier. Am Samstag radeln Franz und ich entlang des Rios Tintos und den Erdbeerplantagen. Franz schmecken die roten Früchtchen richtig gut. Die Suche nach einer Panetteria verschlägt uns in den Ort Palos de la Frontera, wo gerade sehr, sehr viele Menschen unterwegs sind. Es gibt mittelalterliche Tage. Ich lasse mich eine Zeit mit dem Strom treiben, zurück zum Fahrrad und Franz ist es sehr schwierig. Mehlspeise finden wir leider keine, aber Franz bekommt eine Behandlung beim Barbier. Erst zweifeln wir, weil die jungen Klienten sich Muster auf den Kopf rasieren lassen, aber letztlich bemüht sich der Künstler und wir sind mit dem Ergebnis zufrieden. Abends sitzen wir wegen der Mücken bei uns im Vario. Am Sonntag möchte ich noch die Krabben fotografieren, aber es ist noch immer Flut. So spaziere ich hinauf zum Kloster, das sehr, sehr sehenswert ist. Selten habe ich in der letzten Zeit so gut erhaltene oder restaurierte Fresken gesehen. Am Rückweg finde ich noch ein Mosaik mit dem Aztekenkalender. Die Muelle de las Carabelas ist aufgrund der Schäden des Sturmes Bernhard geschlossenen. Nur durch den Zaun kann ich das nachgebaute Schiff, das an Columbus Reise 1492 erinnern soll, beäugen. 

Niebla Da uns die römische Brücke über dem schön gefärbten Rio Tinto gefällt, stellen wir uns auf den Parkplatz, den Renate für uns am Ortsrand ausgesucht hat. Der Ort bietet noch eine Kirchenruine, eine Kirche, Stadtmauern und viele Stadttore und eine Burg. Franz findet eine Cafeteria, wo wir Eis, Kaffee und einen großen Krapfen bekommen. 

Berrocal: Wir finden einen Picknickplatz oberhalb des Rio Tinto. Mutzi gefällt es hier so gut, dass sie sofort unterwegs ist. Da es recht warm ist, sitzen wir mit RuRs noch lange draußen. In Berrocal am offiziellen Stellplatz füllen wir unsere Wassertanks mit bestem Trinkwasser. 

Minas de Rio Tinto: Wir stellen uns auf den Parkplatz vom Eisenbahnhof, von wo der Touristenzug startet. Für heute gibt es keine Fahrt mehr. Wir radeln in den Ort mit dem Minenmuseum, wo es Karten für den Zug in Kombination mit dem Museum und dem Casa 21 im englischen Viertel gibt. Im Museum gefällt mir am besten der alte Holzzug und der Bergstollen. Das englische Viertel wurde von der Minengesellschaft für die englischen Ingenieure gebaut. Am Dienstag Vormittag tuckern wir mit dem Touristen Zug 45 min entlang der ehemaligen Erz Transport Strecke und somit entlang des Riotintos. Unterwegs sehen wir auch den Zugfriedhof Zarandas und die Abbau Terrassen. Am Ende der Strecke dürfen wir aussteigen und zum Rio Tinto hinunter gehen. Zurück fahren wir dieselbe Strecke. Anschließend steuern wir das Womo wieder nach Nerva, um beim Restaurant Idiolina ein zukehren. Hier wurde der ausrangierte Bahnhof um gestaltet. Hier kann ich sogar ausgezeichnet vegetarisch essen: gebratener Ziegenkäse auf Gemüse Ragout als Vorspeise, Champion Risotto mit Parmesan als Hauptspeise und eine typische Süßspeise dieser Region für die Osterwoche: ein Kuchen mit einer feinen, schäumigen Creme und Eis. Franz bevorzugt feine Tournedos und Käsekuchen. Sogar das amuse geuele, der Gruß aus der Küche kommt 1x für mich vegetarisch. Danach spazieren wir zum Ruinen Turm, wo in zwei Schütten noch Erze liegen. Für den Minensee Corta Atalaya zahlen wir auf, dann dürfen wir morgen mit dem eigenen Womo im Konvoi mit anderen um 17 Uhr in das sonst private Gebiet fahren. Leider sind die Erklärungen auf spanisch, aber die Aussicht ist toll und wir können ja am Ende noch fragen, was wir wissen wollen. Zum Übernachten wollen alle auf den Ausweichparkplatz, wo der Zug abfährt, direkt unterhalb der Hauptstraße. Ich finde der ist genau so laut wie der offizielle Platz in Nerva. Der Vorteil ist, dass wir hier nur zu dritt stehen, die beiden ausgewiesenen sind sehr gut gefüllt. 

Nerva: staunen können. Außen rum spazieren wir noch höher, sodass wir von einer Plattform von oben auch noch den See sehen. Weiters gehe ich den Weg weiter, der in Serpentinen nochmal höher zum Montan Gossan führt, von wo ich nochmals in den See blicken kann. In der Höhe blüht der Erika und die schöne weiße Blüte der Zistrose, die ich gestern schon gesehen hatte. Ich freue mich sehr darüber, das ist doch noch ein schönes Erlebnis. Die aufgelassene Minenruine und ein paar 100 m weiter der Ursprung des blutroten Riotintos runden den Ausflug ab. 

Campofrio: Wir halten kurz nach dem Gossan See, wo ich rasch zu Fuß zurück auf den Damm marschiere. Die Autos flitzen ziemlich schnell vorbei. Ich warte ab, bis sich die Sonne zeigt und so kann ich die Baumstümpfe und die mit Kristallen überzogenen Pinacolos ablichten. Sieht skurril aus, ist jetzt aber nicht so spektakulär, wie meine Vorstellung davon war. 

Aracena: Erst stellen wir uns zum Lidl Parkplatz, zum einen weil Franz einkaufen möchte und weil Polarsteps anzeigt, dass RuRs auch hier sein sollten. Ich schnipsle Gemüse und telefoniere mit meiner Jugend. Wir möchten uns morgen noch den imposanten Kirchenberg ansehen, weil ich gelesen habe, dass der Weg hinauf so schön sein soll. Unsere Reisebekannten sind aber mittlerweile schon 30 km weiter. Neben einer Reitbahn finden wir einen ruhigen Schlafplatz. Ein Mann der gerade sein Pferd trainiert, meint, dass wir hier Ruhe haben werden. Am nächsten Vormittag übersiedeln wir auf den Grotten Parkplatz und schlendern zum Visitor Center. Hier sprechen die Damen perfekt Englisch, als ich vorher angerufen habe, ging die Unterhaltung nur in Spanisch. Wir buchen den Eintritt für 13:30 Uhr, so können wir zum selben Preis noch das Schinken Museum und nach der "Gruta" noch das Castillo erobern. Leider ist das Fotografieren in der Höhle offiziell verboten, aber es halten sich einige Leute nicht daran, auch nicht Franz. Als er ermahnt wird, erklärt er, dass er nur Audios macht. Aha, das geht doch. Im Schinken Museum erfahren wir über verschiedene Gütesiegel, schwarz ist das wo die Schweine nur Eicheln bekommen, grün, rot sind von mittlerer Qualität und die mit dem weißen Siegel sind aus reinen Mastschweinen hergestellt. Mit unserem Museumsticket können wir bei ausgewählten Restaurants und Bars eine Schinkenprobe bekommen. Danach probieren wir noch in einem Schinkenladen und kaufen dort auch ordentlich ein. Als Nachtisch kehren wir bei der Schokoladen Frau Richardson aus Kuba ein, wo wir erst probieren und dann auch ordentlich kaufen: Schokobruch mit Chili, mit Orangen und Kardamom, mit Kastanien und mit Preiselbeeren. Es ist bereits 17 Uhr, als wir weiter kommen. 

Monesterio: Franz flockt Emmer, ich schneide Trockenfrüchte und mische Nüsse dazu und wir essen herrliches Müsli. Am Freitag Vormittag säubern wir unser Womo und V/E am Stellplatz. Ein Polizist erklärt uns, dass alle Mobilheime morgen sehr früh den Platz verlassen müssen, es wird schon ein großes Zelt aufgebaut und es beginnt die Semana Santa.

 Zafra: Wir parken am offiziellen Stellplatz, weil ich die Stadt erkunden möchte. Der Alcazaba ist ein Parador, also ein Nobelhotel. Ich schlendere über schöne Plätze, wo die Lokale gerade mit Getränken aufmagaziniert werden. In der Kirche werden die Statuen auf Hochglanz poliert. Alles ist in Vorbereitung auf die Semana Santa. Ich kaufe mir ein blau weißes Schälchen, das hier in der Nähe produziert wurde. Als ich mit meinem Rundgang fertig bin, radelt Franz in die Altstadt und wir treffen uns auf Tapas, Cerveza und Tinto col limon. Der Stellplatz selbst ist gut gefüllt, aber leider neben einer Hauptstraße, so ziehen wir weiter. 


 El Caprichio de Cotrina: Die Fotos vom Gaudi Stil Haus im Internet haben mich angezogen. Leider wird es erst morgen Nachmittag geöffnet, so bin ich fürs erste mit der Außenbesichtigung zufrieden. Es ist das Werk von Don Francisco González Gragera, einem pensionierten Maurer, der vor mehr als 30 Jahren damit begann, was heute die Erfüllung eines Traums sein würde, den er vor Jahren zu Papier gebracht hatte. 

Villafranca de los Barros: Wir nehmen den kostenlosen weitläufigen Stellplatz in Anspruch und sitzen gemütlich in der Sonne. Franz wascht die Räder und Jill erkundet die Blumen Wiese. Am nächsten Vormittag tanken wir günstig voll, sodass wir gut bis zur französischen Grenze fahren können. 

Merida: Wir parken nahe des Aquäduktes und radeln zu den Schauplätzen der alten Römer. Neben dem Circus Maximus treffen wir auf einen slowakischen Radfahrer, der mit einem Verwandten mit nach Madrid gefahren ist und jetzt nach Lissabon radelt. Seine Wunschstrecke geht dann weiter nach Gibraltar und Barcelona. Er meint, Zeit sei kein Problem, nur seine Frau hat mit seiner Abwesenheit zu kämpfen. Wir schmausen Süßes aus der Pastelería und am Diana Tempel finden wir eine Heladeria Artisanal, wo wir ordentlich zuschlagen. Über die Römer Brücke radeln wir auf die andere Seite und über die schöne Lusitania Brücke wieder retour. Bevor wir zurück zum Womo gelangen, sehen wir uns noch den Trajan Torbogen an. 

Medelin: Ankommen am offiziellen sehr schönen gratis Stellplatz, gleich neben der römischen Bogenbrücke. Ich koche Erdäpfelgulasch mit Korallenlinsen. Leider wird für heute Abend die Tontechnik eingestellt und die Bässe lassen unser Womo vibrieren. So beschließen wir, nur eine schnelle Radrunde durch den Ort zu drehen. Wir kommen hinauf zur Burg und zum römischen Theater. Dann sehen wir weiter zum Hernon Cortes Platz mit gleichnamiger Statue und dem Glockenturm. Danach vertschüssen wir uns wieder über die Bogenbrücke. 

Almoharin: Wir suchen den offiziellen grünen Stellplatz. Dieser Ort ist berühmt für die Schokofeigen. Kein anderes Womo steht heute hier und um die Ecke wird in einer Halle ebenfalls gefeiert. Ohjeohje, das ist halt so in der Semana Santa. Aber nach dem Frühstück fahren wir in den Ort, fragen einen älteren Mann mit dem Fahrrad, wo wir die berühmten Schokofeigen kaufen können. Er sagt sofort, dass heute am Sonntag nur die Tankstelle geöffnet hat. Dort werden wir wirklich fündig, ich kaufe getrocknete Biofeigen und welche in Schokotunke. 

Zarza de Montanches: Wir suchen und finden die 800 Jahre alte Eiche, dazu fahren wir schmale steinige Erdwege. Franz findet sogar eine Umkehr Möglichkeit, aber durch das extreme Schaukeln zischt es und die Luft entweicht. So muss der Mechaniker wieder Hand anlegen und den Balg reparieren. Wir passieren auch eine schöne Römerbrücke. 

Trujillo: Wir bekommen den Tipp für die schönen Städte von Bernhard, auch RuRs waren schon hier. Wir stellen uns neben den offiziellen Stellplatz und radeln zur großartigen Plaza Major. Von dort gehe ich zu Fuß auf den Aussichtshügel. Leider wird für jedes Bauwerk, auch für alle Kirchen, die am Weg liegen, Eintritt verlangt. Das Geld geben wir lieber im Spezialitäten Laden für süßes Klein Gebäck, Zitronenkuchen, mit Fleisch gefüllte Empanada und Torta de Casa, einen sehr deftig schmeckenden Streichkäse, einen Pilzkäse und zwei Fleischaufstriche aus. 

Caceres: Wir parken am offiziellen Stellplatz bzw. auf dem Autobusplatz, weil der Womo Platz komplett besetzt ist. Neben uns steht ein zweiter Ösi Bus. Ich wärme das Kartoffel Gulasch, Franz kocht die Weißwürste, die er von Renate geschenkt bekommen hatte. Als Nachtisch essen wir Zitronen Kuchen von heute und zwei Mehlspeisen, die wir gestern gekauft hatten. Anschließend radeln wir in die Altstadt hinauf. Bei der großen Kirche bleibt Franz mit den Rädern sitzen und hört einem Gitarristen zu. Ich steige die Stufen weiter hinauf und erkunde die Gässchen zu Fuß. Beim Arco Estrella radeln wir links die steile Gasse hinunter auf den Plaza Major und wieder zurück zum Womo. 


Casar de Cacares: Weil uns in Caceres eine zu große Womodichte herrscht, finden wir diesen Platz abseits. Mutzi dankt es uns und ist sofort ontour. Wir schlafen gut. 

 Salto del Gitano: Wir finden am Busparkplatz eine freie Stelle. Trotz nebligen Wetters sind viele Menschen unterwegs. Auch von Raiffeisen Reisen ist ein Bus hier. Die Geierfelsen des N. P. Monfragüe sind grandios. Wir bleiben noch bei anderen Aussichtspunkten stehen. 

Peraleda de la Mata: Wir wollen zu den Dolmen am See, doch unsere Fahrt endet vor einem Zaun eines privaten Grundstückes. 

Toledo: Wir halten am Mirador de Valle, mit herrlichem Blick auf Toledo und den Tajo. Ich bereite die morgens gekochten Käferbohnen vom Imhof mit Kürbiskernöl als Salat zu. Franz kocht Kaffee und als Nachtisch gibt es Zitronenkuchen von gestern. Während dessen regnet es ordentlich. Bei einer kleinen Straße, die wir später queren, wird gerade Geröll entfernt. 

Chinchon: Wir parken oberhalb des Castells. Leider ist es für die Spazierrunde schon zu spät. Schade, heute Abend wäre das Licht noch schön. Wir spazieren morgens in die Altstadt. Das Dorf zählt auch zu den "mas bonitas pueblos". Die Plaza mayor ist ein Naturplatz, die Häuser rundherum zeichnen sich durch grüne Holzbalkone aus. In einem Süßigkeitenladen kaufen wir wieder Kekse, in einer Bäckerei gutes integrales Sauerteig Brot und in einem besonderen Kaffee Haus probiert Franz Espresso und kauft eine Packung Kaffeebohnen. Die eisige Kälte und der Wind in Südfrankreich lassen uns weiter ziehen. 

Bei Madrid: Franz kauft im Tienda animal gutes klumpfähiges Katzenstreu, im Mercadona große Trinkwasser Flaschen - mit unserem Filter sind wir immer noch nicht zufrieden - und bei Decathlon lange warme Trainings Hosen ( in Anbetracht der kühlen Temperaturen) und ein klappbares Minitischerl. Währenddessen schneit es ziemlich 😜. 

Unterwegs passieren wir eine Straße auf 1100 m Höhe, wo wir seitlich auf drr Wiese Schnee sehen. Und durch einen riesigen Windpark fahren wir auch. Letztendlich kommen wir am offiziellen Stellplatz an, 3km vom Stadtzentrum Zaragoza entfernt. Direkt vor dem Platz fährt die Tram ins Zentrum. Wenn es uns so leicht gemacht wird, starten wir nach dem Frühstück zeitig. Die Tickets sind diesmal leicht am Automaten gezogen, ein paar Stationen später sind wir an der herrlichen Markthalle. Außen nebenan sehen wir noch die Reste der Stadtmauern und die prächtige Kirche Basílica de Nuestra Señora del Pilar. Mich zieht es jedoch zum Palacio da la Aljaferia, den wir zu Fuß ansteuern. So passieren wir die außergewöhnlich schöne Stierkampfarena und erreichen den Palacio bereits vor der Öffnung. So sind wir so ziemlich die ersten Besucher und können nach Herzenslust menschen leere Räume fotografieren. Wir finden eine gut restaurierte Anlage UNESCO Weltkulturerbe mit Sitz des lokalen Parlaments vor. Deshalb erfolgt der Zutritt durch eine Sicherheitsschleuse, wo mein Rucksack geröngt wird. Für den Rentner Euro Eintritt sehen wir viel Schönes. Uns gefallen besonders die wunderschönen Holzdecken und wir sind vor dem großen Touristurm fertig mit unserem Rundgang Zurück schlendern wir am Ebro entlang, wo wir eine Penner Behausung wahrnehmen. Zwei Männer sehen mich mit der Kamera und fragen um ein Foto, das ich gerne mache. Franz spielt noch unterwegs mit einem Minihund. In der Markthalle decken wir uns mit Bio Gemüse und Obst und gutem Sauerteig Vollkorn Brot ein. Mit Empanadas stärken wir uns und als Nachtisch gibt es mit Äpfel gefüllte Blätterteigrollen. Die Tram fährt direkt vor der Tür der Markthalle ab und bringt uns wieder wohlbehalten direkt vor unsere Womo Türe. Unsere Mutzi wird fürs brave Warten wieder mit Leckerli belohnt.

Girona: Wir parken uns an der Straße neben dem offiziellen Stellplatz ein, um Rosi und Bernd zu treffen. Wir verbringen einen geselligen Abend. Am nächsten Morgen gehe ich eine Platzrunde, um seltene Mobile zu fotografieren. Bei einem mit Gmundener Kennzeichen ( A ) verweile ich länger. Es geht ein Fenster auf und eine Frau zielt ihre Kamera auf mich. Ich lache und sage, dass ich mich freue, wieder ein Ösi Fahrzeug zu sehen und dass ich seltene Mobile ablichte. Sie erwidert, dass sie dachte, ich sei ein Spion. Es sind angeblich Menschen unterwegs, die Kennzeichen und Autos fotografieren und es gäbe Leute, denen der Platz hier unangenehm sei. Neben an wird eine Ferien Wohnanlage gebaut, wer weiß, wie sich das mit dem Platz wirklich noch entwickelt. Wir tanken noch voll für 1,33 € und zotteln Fitou: Sehr zügig gleiten wir von Spanien mautfrei über die Grenze. Der Canigou mit seiner Schneehaube begleitet uns. Wir kommen wieder mal am Sportparkplatz an und verbringen einige Nächte hier. Diesmal ist richtig viel los. Zeitweise zähle ich 6 Mobile. Einmal ist Franz am Etang Leucate am Wasser zum Surfen. Einmal parken wir tagsüber mit anderen Surferkollegen gegenüber von Fitou und treffen Karo und Christian wieder. RuRs schließen auf und wir verbringen einen geselligen Abend miteinander. Am Ostermontag ziehen wir weiter. 

Peyriac de Mer: Wir parken außerhalb der Stadt. Ich spaziere entlang des Holzbohlenweges in den Ort. Überall entdecke Menschen, die picknicken. Im Ort gibt es einige Tavernen, die ausschenken und einen Imbiß servieren. Die direkte Verbindung nach Bages ist überflutet, so müssen wir zurück zur Hauptstraße um mein nächstes Wunschziel zu erreichen. 

Bages; Vor einigen Jahren sind wir diese Route schon mal gefahren, doch aus Ermangelung eines Parkplatzes und weil zu wenig Zeit war, sind wir damals nur durchfahren. Diesmal müssen wir wegen der überfluteten Straße sogar rundherum fahren und Franz stellt sich an den Straßen rand, sodass ich nur eine kurze Entfernung zum Ortskern habe. 

Den Aussichts Platz bei Armissan kennen wir vom Vorjahr. Leider ist heute durch den Feiertag ziemlich viel Verkehr und unsere Mutzi ist gleich ab Öffnen der Fahrertür, entwischt. Natürlich hat sie hier einen dichten Wald zum Erkunden. Da Birgitt und Adolf auch auf der Rückreise sind, freuen wir uns sehr, sie wieder zu sehen. Am Morgen gehe ich eine kleine Spazierrunde. Man kann sogar den schneebedeckten Canigou erkennen. 

Auf dem Platz standen wir schon vor einigen Jahren. Als heutiges Etappenziel passt das perfekt. Beim letzten Mal musste unsere Jilli vor einem Hund flüchten und ist dadurch in den Tümpel gesprungen. Diesmal sind nirgends Hunde und sie kann die Gegend in aller Ruhe erkunden. Am Abend spielen wir nach langer Abstinenz wieder Backgammon und ich gewinne. 😄 Am nächsten Vormittag spazieren wir zu Fuß in den Ort und decken uns beim Bäcker Artisanal mit Köstlichkeiten ein.  

Remoulins: Wir parken am Straßenrand vor dem Ort und radeln zum Pont du Gard. Da schwindeln wir uns durch den Balken des Parkplatzes durch und radeln sogar über die Brücke. Ich möchte hinauf auf die obere Etage, doch die ist gesperrt. Als wir zurück zum Vario kommen steht ein Motorrad mit zwei Menschen in Warnweste vor unserem rollenden Heim. Erst haben wir ein schlechtes Gewissen, weil wir, um den Platz zu erreichen, verbotenerweise über die Sperrlinie links zu gefahren sind. Aber beim Näherkommen, erkennen wir Birgitt und Adolf, die wir seit Guelmim in Marokko immer wieder treffen. Die beiden haben unseren Vario gesehen und auf uns gewartet. Die Überraschung ist gelungen. Im letzten Ort habe ich eine Spargelbäurin auskundschaftet und ordentlich eingekauft. 

L'Isle sur Sorgue: Ich koche Spargel mit bunten Nudeln, mit Creme fraiche vermischt, schmeckt es sehr gut. Franz isst noch die Pizzabrote von der Bäckerei heute morgen dazu. Dann telefonieren wir mit meiner Jugend. Anschließend radeln wir in die Stadt, um die Insel genauer zu sehen. Wir umrunden sie auf der Kanal Innenseite und finden sogar einen Artisanal Eisladen, wo wir uns auch mit 2 Kugeln Eis hinsetzen dürfen. Abends genießen wir noch draußen die Sonne. Am nächsten Morgen radeln wir noch vor dem Frühstück noch einmal in den Ortskern, wo ein herrlicher Markt abgehalten wurde. Wir füllen unsere Packtasche und den Rucksack ordentlich voll mit frischen Erdbeeren, Salat, Avos, Radieschen, Käse, Orangen und Clementinen. Sogar Honigmelonen aus Marokko kommen mit.  

Gordes: Den Tipp haben wir auch, so wie den vorigen Ort von Birgitt erhalten. Franz parkt 1km davor bei einem Viewpoint, von wo man auch eigenwillige Balkone - nämlich ganz banale Felsplatten, die überragen. Ich spaziere in den Ort und treppauf und - ab erfolgt die Erkundung. Ich bin begeistert und es kommen Erinnerungen an die Toskana. In einer kleinen Bäckerei ergattere ich noch zwei Brote. Das Innere der Kirche ist in blau gehalten, das ist auch eher ungewöhnlich. 

La Palud sur Verdon: Wir fahren die Nordroute des Canyons. Manche Stellen bieten gewaltige Ausblicke in die Schlucht. An einer Stelle finden wir genug Platz, um unser Essen zuzubereiten und mit meiner Jugend zu telefonieren. Heute gibt es Kartoffel-, Spargel Eierspeise und herrlich knackigen Salat mit Radieschen und Avocado vom Markt. Da Franz morgen die Route de Crete fahren möchte, bleiben wir hier für die Nacht. Mutzi gefällt es hier. 

Route de Crete: Als wir diese Route entdeckt haben, ist es Franzs sehnlichster Wunsch, die komplette Runde zu fahren. Die Nacht davor ist für mich angespannt, da wir wissen, dass das Kernstück 2 Tunnels enthält und dass man dort nicht umdrehen darf. So ganz genau, erfahren wir nirgends, wie hoch die Durchlässe in den Bergen sind. Wir halten an allen Belvederes und genießen die Aussichten. Und wir passen durch die Tunnels durch: an den Rändern lassen sie 3,60 m und mittig 4,9 m zu! Die Freude ist sehr groß, dass wir es schaffen und Franz auch noch Geier sieht. Die Kletterer leisten in diesen Wänden großartiges. 

Nach ca. 2 Stunden sind wir mit der ca. 24 km langen Rundtour fertig und halten wieder in Palud. Am Parkplatz treffen wir 2 Französinnen, die mit dem Vario Vorgänger 8 Monate auf einer Tour d'Europe waren. Ich kaufe Oliven Öl mit Zitrone aromatiert und gönne mir ein Schleckeis.  

Stausee Castellane: Nach der Schlucht ist vor der Schlucht. Das heisst, es geht aussichtsreich weiter bis zum Stausee, wo wir Kaffee Pause machen. 

Annot: Nach den vielen, sehr aussichtsreichen Kurven und Abgründen brauchen wir (vor allem ich) Entspannung. Ein Pass ist sogar noch gesperrt und so nehmen wir eine andere Route Richtung Bella Italia. Wir freuen wir uns sehr über diesen schönen, offiziellen, kostenlosen Platz. Mutzi gefällt es auch und sie spaziert in der Gegend. Neben uns campt ein junges Kletter Pärchen, die 1 Jahr im T5 mit Hochdach hinter sich haben und sich noch immer gut vertragen. Spät Abends ist der Platz voll mit Klein - und Minicamper. Rundherum sind wir zugeparkt, aber am nächsten Morgen sind sie bald wieder weg. Wir nutzen noch die Möglichkeit zu V/E. 

Entrevaux: Als wir stoppen und über die alte Brücke gehen, erinnere ich mich, dass ich hier schon war und sogar auf die Burg hinauf gestiegen bin. Man sieht den steilen Serpentinen Weg von unten. 

Ventimiglia: Oberhalb von Nizza stossen wir auf die Autobahn, die uns geschwind das letzte Stück nach Italien bringen soll, so denke ich, doch leider ist kurz vor der Grenze ein Riesenstau, Google meint es sei ein Unfall. Wir sehen Markierungsarbeiten. Auf jeden Fall benötigen wir für die letzten 9 km 29 min. Dafür bezahlen wir 13,60 Euro! Das hat sich ausgezahlt. Erst parken wir oben in Ventimiglia Alta, von wo ich hinunter zum Fluß spaziere. Dort entdecke ich kleine Gäßchen, die bergan führen. Ich finde ein unglaubliches Gassengewirr, teilweise unter den Häusern durch. Spannend ist es, dass ich wieder genau zum Parkplatz zurück komme.

Vallecrosia: Zum Übernachten fahren wir hinunter an die Strandpromenade. Es gibt Längsplätze vor einem Campingplatz, die anscheinend übernachtungstauglich sind. In Anbetracht, dass es heute Samstag ist und schon nach 18 Uhr, bleiben wir einfach hier. Es gesellt sich bald ein zweites Womo hinter uns. Von dort spaziere ich noch an der Promenade entlang, die Fußgänger Brücke über den Fluss und auf der anderen Seite auch noch zum Meer. Überall wird noch aufgeräumt, die Mündungen sind voll mit Ästen und Material das angeschwemmt wurde. Die Nacht ist ruhig und nach dem Frühstück fahren wir zurück, damit ich die schön bemalte Markthalle von außen fotografieren kann und dazu stellt sich Franz direkt vor die schöne Kirche, wo parken verboten ist. Gut, dass ich schnell wieder zurück bin. 

Bordighera: Durch eine enge steile Gasse schlüpfen wir auf einen sehr großen, weitläufigen Parkplatz. Laut Tafeln sei die Kurzparkzone vom 15.8. bis 19.8. Ich frage auch einen Polizisten, ob wir hier stehen dürfen. Er fragt mich, welche Sprache ich sprechen möchte und erklärt in schönstem Englisch, dass heute am Sonntag das Parken frei sei. Also kann ich nach Lust und Laune, alle Gassen der oberen Altstadt abspazieren. Wer hätte sich das gedacht, dass hier auch wieder so ein verzweigtes Netz zu finden ist. Es ist hier auch viel freundlicher gestaltet, jedes Türl an den Hausmauern ist bunt bemalt und Menschen beleben den Ort. Die Kirche ist bunt und reichhaltig geschmückt und zu Zeiten der Messe sehr voll. Ich gehe ein Stück des Passeggeata Beodo, finde die alte Villa Buen Retiro mit dem mystischen Garten, gehe auch über den Marabuto hinunter zum Meer zur Kapelle Sant 'Ampelio und zur Statue der Reina Margherita. Überall duftet es herrlich nach den weißen Blüten der Klebsame. Der Brunnen der Liebe und die alten Gummibäume runden das Stadtbild ab. Franz findet in einer Bäckerei Kekse. 

San Remo: Wir finden diesen schönen Freistehplatz direkt am Meer und beschließen, hier zu chillen. Ich bereite die allerletzten Käferbohnen mit dem vorletzten Kürbiskernöl zu. Dazu kommt fermentiertes Kraut, Zwiebel, Knoblauch, roter Paprika, Avocado und der Rest des grünen Salates. Mit den Keksen als Nachspeise sind wir gut gesättigt. Unsere Jill kann hier wieder raus. Der Nachbar aus Berlin fragt, ob wir auch in Leucate waren. Er sei zum Paragleiten dort gewesen. Er teilt uns auch mit, dass es hier eine alte Bahntrasse gibt, die jetzt als doppelter Fahrrad Weg dient. Den werden wir morgen testen. Leider sind die Speichen von Franz's Rad wieder mal kaputt, so müssen wir mit dem Womo weiterfahren. 

Wir parken uns auf einem kostenpflichtigen Parkplatz, wo auch Autobusse stehen ein und gehen erstmal zum Casino. Dann bleibt Franz in einem Kaffeehaus sitzen und ich vertiefe mich in die kleinen Gassen. Bis hinauf zur Nostra Signora Assunta zieht es mich. Die Aussicht vom Belvedere direkt unterhalb ist wunderbar. Unterwegs erlebe ich wieder die kleinen überdachten, sehr hohen, teilweise düsteren Gassen. Ich finde auch hier wieder riesige alte Gummibäume und sehr ruhige Plätze, wo von der quirligen Stadt nichts mehr übrig bleibt. Es zieht mich auch wieder zur Markthalle, wo ich beim Direktvermarkter wunderbare Paradeiser erwerbe und beim Bäcker Brot und Süßes. Die Russisch Orthodoxe Kirche hat bei meiner Rückkehr leider schon geschlossen. Das Parken kostet für unseren Camper für die 2,5 Stunden leider 9 Euro! Bei der Einfahrt stand auf einer großen Tafel, dass die Stunde 1,80 kostet, aber offensichtlich wurden wir jedoch als Camper erkannt und erst beim Bezahlen sehen wir die unangenehme Überraschung. Als wir abfahren, steht in unserer Nähe noch ein Ösi. 

Imperia: Da wir unterwegs einen Schlafplatz übersehen, entscheiden wir uns, hierher zu kommen. Den Platz kennen wir noch vom Vorjahr. Ein älterer Herr in seinem Womo wohnt auch hier. Er meint, nur im Juli und August sei es nicht möglich, hier mit dem Camper zu bleiben, zur übrigen Zeit kann man auch länger stehen. Ich wärme meine restliche Spargel Suppe, um meinen ärgsten Hunger zu stillen und dann warten wir bis 16 Uhr, wo ein erster Pizza Laden aufsperrt. Dort marschieren wir zu Fuß hin und finden zwar keinen originalen Steinofen Pizza Bäcker, sondern einen Türken vor. Seine Familie ist sehr freundlich und er fragt, woher wir kommen und ob wir hier auf Urlaub sind. Daher erzählen wir ihm von unserer langen Reise und er ist begeistert. Er möchte das in ein paar Jahren auch machen. Die Pizza schmeckt hervorragend. Am Rückweg zum Vario möchten wir noch ein Schleckeis genießen, doch die Gelati Läden in unserer Reichweite haben noch nix. So kehren wir bei uns ein, Franz kocht Kaffee, dazu gibt es Schokokipferl vom Markt und ein paar Kekse aus Chinchon finden wir auch noch. 

Alassio: Diesen Ort wollte ich voriges Jahr schon besuchen, aber weil wir gerade zu Ostern hier waren, gab es nirgendwo einen Parkplatz. Mich ziehen die Murales an. An einer Park Mauer sind sehr, sehr viele bunte Keramik Motive aufgeklebt. Da gibt es viele Details zu bestaunen. Das Mittelmeer ist heute ziemlich aufgewühlt und umspült einige Häuser. Ich spaziere bis zur Mole, die weit ins Meer hinausführt und beim Rückmarsch regnet es auch. Unterwegs warten viele Lokale und Boutiquen auf Gäste. In einem Delikatessen Laden besorge ich Prosciutto, Salami und Gran Padano Parmesan. 

Retorbido: Wir finden für heute einen schönen, ruhigen, offiziellen grünen Stellplatz zum Übernachten. Ein bunter Wohnanhänger mit deutschem Kennzeichen steht schon hier. Bisher waren wir mautfrei unterwegs. Unterwegs koche ich auf einem Schotterplatz neben einer Tankstelle. Als wir gerade essen wollen, klopft es energisch an unserer Tür. Ich erkläre, dass wir nur zum Essen hier halten und bald weiterfahren. Ich zeige den Teller beim Küchenfenster hinaus. Der Klopfer grinst und zeigt uns den Daumen nach oben. Er bittet uns nur, dass wir wenn wir wegfahren, das Tor zuziehen sollen. Ich bedanke mich freundlich und wir verspeisen unsere Melone con Prosciutto und Pasta mit Gemüse Sugo und Gran Padano Parmigiano. Als Franz beim Kaffee Trinken ist, klopft es nochmal und ein anderer Mann erklärt, dass das ein Privatplatz sei. So räumen wir das Feld und ziehen Leine. Abends lassen wir Mutzi nochmal raus und diesmal dauert es noch lange, bis sie komplett vom Regen durchnässt wieder kehrt. Sie versteht es dann auch nicht, dass sie so nicht in unser kuscheliges Bett darf. Nach der sehr ruhigen Nacht und dem Frühstück entsorgen wir und steuern nun die nächste Autobahn Auffahrt an um näher Richtung Heimat zu gelangen. 

Torri di Quartesolo: Nach einer langen Strecke teilweise im Starkregen gibt es hier Kaffee und Kekspause. 

Gorizia: Tagesziel für heute ist der grüne kostenlose offizielle Stellplatz. Wir essen die Reste von gestern plus das letzte Glas Rindfleisch für Franz. Unsere Mutzi kennt sich offenbar schon gut aus und ist von heute Nachmittag durchgehend bis morgen früh um 6 Uhr unterwegs. Wir verbringen den Abend in Gesellschaft unserer deutschen Nachbarn, die den gesamten Winter in Italien verbracht haben, und die auch lauter positive Erfahrungen gesammelt haben. Sie haben ihr Haus in Deutschland gegen ein Ferienhaus getauscht und sind die meiste Zeit mit ihrem rollenden Tiny Home unterwegs. Die Zeit verrinnt wie im Flug. Am nächsten Vormittag spaziere ich auf die Burg, die ich mir auch innen ansehe. Weiters zieht mich das Cromberg Schloss an, wo ich eine private guided Tour erleben darf. Franz und ich essen im Wiener Haus, wo er endlich wieder Wiener Schnitzel erhält. Anschließend holen wir uns ein Schleckeis. 

Skofjia Loka: Ich suche hier nochmal meinen Zahnarzt auf und wir übernachten auf dem Platz, wo wir schon unsere erste Nacht dieser Reise verbracht hatten. Am nächsten Vormittag wollen wir mal in die Altstadt spazieren. Der offizielle Stellplatz unterhalb des Ortes bietet sich dafür an. 2 Stunden parkt man gratis. Auf unserem Spaziergang entdecken wir eine Süßigkeiten Backstube. In der Nähe des Hauptplatzes finden wir eine Perkarna - eine Bäckerei mit schwarzem Brot. 

Trojane Paß: Unterwegs tanken wir zu freundlicheren Preisen als in Österreich. Wir freuen uns jedes Mal, wenn wir die Hochpreisländer wie Frankreich und Italien durchfahren können, ohne zu tanken, weil wir genug bunkern können. Die hohen Berge sind schon präsent. Hier am Krapfenpass ist ein Stopp nötig, zum einen wegen der herrlichen Süßspeisen und zum zweiten, weil der Vario plötzlich nicht mehr zieht. Der Franz findet den Fehler sofort: das automatische Umschalten von einem Tank auf den anderen funktioniert nicht mehr. So kann er jetzt manuell umschalten, somit ist unsere Heimfahrt gerettet. Ich hole in der Zwischenzeit Krapfen, Gibanica und Cremeschnitte. 

Wieder daheim: Der Reisekreis schließt sich nun. Schön wars und es ist alles gut gegangen und wir hatten dieses Mal keine unerwarteten Vorkommnisse. Darüber freuen wir uns sehr und sind sehr dankbar. Der Schnee hat sich entschlossen, uns zu begrüßen.