Sunday, October 24, 2010


Albanien
3.10. bis 10.10.2010
1. Tag: Sonntag: 3.10.:
Wirklich gelingt uns die Abfahrt um 7 Uhr Morgens. Wir gondeln über den Radlpass nach Radelj, Velenje, Celje, Lasko und Zidani Most. Über Radece und Krsko weiter nach Kostanjevica, Sentjernej und nach Novo Mesto gelangen wir an die Slowenisch Kroatische Grenze. Trotz Warnhinweise dass die Grenzbeamte "Dienst nach Vorschrift" machen, bewältigen wir den Übertritt ohne Wartezeit. In Kroatien warnen uns Verkehrsschilder vor Wildschweinen und tatsächlich erspähen wir eines am Straßenrand. Nach Karlovac wechseln wir auf die gelbe Straße nach Senj und kurz davor jausnen wir unser Mitgebrachtes. Danach bringt uns die Küstenstraße Richtung Süden. In Zadar drehen wir eine Ehrenrunde, weil wir einen Abbiegepunkt übersehen. Nach Sibenik suchen wir einen Campingplatz, die ersten Versuche schlagen fehl, da die angekündigten Camps schon Wintersperre haben. Kurz vor Primosten finden wir das schöne Adriatic Autocamp. Das Bistro hat ebenfalls geöffnet und ich erhalte einen Vegiteller für Satte, denn er ist alles andere als üppig und besteht aus 4 gebratenen Zucchini bzw. Melanzanistücken. Aber die "Hundstrümmerl" schmecken Franz dafür ausgezeichnet. Für das Essen bezahlen wir 150 Kuna, im Vergleich dazu für den Campingplatz nur 100.
640,5 km heute gefahren

2. Tag: Montag: 4.10.:
Leider ist es sehr lange finster. Wir frühstücken im Landy, da es am Meer noch sehr windig ist. Heute fahren wir erst um 8 Uhr 30 ab, wieder der Küste entlang über Trogir, Split, und vorbei an Omis, einen Ort, den wir bisher immer außer acht gelassen hatten. Hier könnte man jedoch auch einige Tage verweilen. Ein herrlicher Canyon verläuft von der Küste ins Landesinnere. Unser Weg ist jedoch heute der Weitere. Wir kommen an mehrere idyllische Seen, wo ich auch ein Standel finde, an dem ich Feigen und Nüsse als Wegzehrung erstehen kann.

Wir kommen bei Ploce an das Delta der Neretva, das ist der Fluss, den unter der Brücke von Mostar durchfließt. Hier ist alles Land von Kanälen durchzogen. Diesen Küstenabschnitt hatten wir vor 2 Jahren, als wir von Montenegro wieder nach Norden fuhren auch übersehen, da wir ja auf den Inseln waren. Wir müssen durch den Korridor von Bosnien und Herzegowina, denn einen kurzen Küstenstreifen mussten die Kroaten abtreten. Mit Blick auf Dubrovnik wird gejausnet. Ein Opa dreht uns seinen "Gesundsaft" um umgerechnet 14 € an. Erst im Nachhinein sind wir über ihn enttäuscht. Der Opi macht uns weiss, dass er ein Patent auf seinen Saft erworben hat und dass wenn er es an Pepsi Cola verkaufen würde, ein Aus für das Kultgetränk sein wird. Wir verlassen die Küstenstraße, um bei Trebinje Richtung Montenegro vor zu stoßen, doch leider verfahren wir uns. An der Grenze bezahlen wir 10 € Straßenmaut. Auf Umwegen kommen wir nach Niksic, gelangen an einen wunderschönen See und tanken den Landy wieder mit Euro voll.
Da es bereits Abend wird, schlagen wir den Weg zur Küste ein, um auf einen Campingplatz zu stoßen. Bei Virpazar nehmen wir den Tunnel, um Zeit zu sparen. Kurz vor Ulcinj finden wir den schönen Campingplatz "Oliva" mit Restaurant. Ich gönne mir heute eine Goldbrasse, Franz Kalamari vom Rost. Dazu werden Melanzani und Zucchini gegrillt und Griechensalat serviert. Mit einer Flasche Rotwein zahlen wir 33€. Der Restaurantfischer erzählt uns, dass der Bruder des Präsidenten immer in dieses Gasthaus kommt und daher braucht er wenig arbeiten und erhält trotzdem mehr Geld als Fischer anderswo. Im Camp treffen wir auf einen Schweden, der schon länger unterwegs ist und über Albanien nach Griechenland möchte.
524,4 heute gefahren

3. Tag: Dienstag: 5.10.:
Heute schaffen wir die Abfahrt wieder um 8 Uhr morgens, nachdem wir bei der Campingomi bezahlen. In Ulcinj übersehen wir wieder eine Abzweigung und fahren der Küste entlang, statt ins Landesinnere zur Grenze. Wieder über Umwegen erreichen wir bei Sv. Nikola die Grenze und nach Sukobin gelangen wir endlich nach Shkoder.
Hier bleiben wir nach der Holzbrücke das erste Mal stehen und sehen viel Müll. Wir suchen einen Wegweiser zur Bogenbrücke Ura e Mesit. Leider beginnt es leicht zu regnen und die Bogenbrücke versinkt auch im Müll. Ein Stück fahren wir die Piste entlang zum Drisht Castle, aber da der Regen immer heftiger wird und wir nun wissen, wie glitschig die Piste wird, kehren wir um. Wir durchfahren Shkoder erneut,
aber diesmal in Richtung Süden bis wir nach Lezhe gelangen. Da wir hier Ausgrabungen vermuten, stärken wir uns erst einmal in einer Taverne. Leider gelingt die Kommunikation schlecht, die Kellnerin bringt mir Nudeln mit Fleischstückchen, statt mit Paradeisstückchen. Wir essen um 1.200 Leke und für das Parken zahlen wir 50 Leke. Die Ausgrabungen sehen wir uns durch die Absperrung an, denn leider ist wieder Regen im Anmarsch, die Auffahrt zur Burg suchen wir vergeblich, vermutlich gibt es nur den Fußweg. Wir fahren den Berg hinauf zum Franziskanerkloster, die Umgebung ist wieder zugemüllt, aber der Eintritt in das Kloster ist frei.
In Shengjin suchen wir vergeblich die Riesendüne und das Dünenreservat verlockt uns sehr wenig. Weiter geht es zum Bergstädtchen Kruje. Das ist touristisch erschlossen, eine Bazarstraße lockt Besucher an. Hier bezahlen wir für das Parken stolze 200 Leke und erreichen zu Fuß das Skanderbeg Museumschloss, das eine tolle Aussicht bietet. Für die Besichtigung bleibt leider zu wenig Zeit, da wir noch ein Stück des Weges vor uns haben, bis wir zum Camping Platz Karpen.
Südlich von Durres ungefähr in Höhe von Kavaje haben wir einen Platz ausgekundschaftet. Vorbei an einigen Hotels, wobei eines davon auch Stellplätze anbietet, und durch einige Kilometer mit mitleidserregenden Siedlungen und Schlammpisten schlagen wir uns bis an die Küste durch und sind positivst überrascht, hier in der Einöde so eine gepflegte Anlage zu finden.
Das Haupthaus ist ein wunderschönes Holzblockhaus. Der Betreiber meint, sein Sohn hätte das Inventar aus Mailand importiert. An einer Wand hängt sogar das Relief von Ganesh, dem buddhistischen Gott mit dem Elefantenkopf. Für Gäste gibt es gratis Internet Zugang, der auch von den anwesenden Personen genutzt wird. Das Klientel ist international:
ein Schweizer Pärchen, dass sich zwei Monate Auszeit nahm und zuerst die nördlichen Länder bereiste und in weiterer Folge über den Osten hinunter nach Griechenland und jetzt sind sie quasi auf der Heimreise über Albanien. Die Stellplätze sind in Etagen angelegt, alle mit Palmdächern zum Schutz gegen die Sonne. Die unterste Reihe zieht sich in einer kleinen Halbinsel ins Meer. Das Abendessen schmeckt überdies köstlich. Leider hat der Koch, der auch gleichzeitig der alleinige Betreiber der Anlage ist, überhört, dass nur Franz Fleisch ist und daher bringt er zwei Portionen Koteletts mit Kartoffeln und Salat. Ich bin schon wieder voreilig und dränge meine Fleischstücke einem anderen Gast auf. Der verdrückt die Portion auch sogleich, aber bezahlen müssen wir. Auch das ist ein Kommunikationsmißverständnis. Wir genehmigen uns einen Whiskey und ein Zirberl im Landy. Das hätten wir auch ohne Mißverständnis getan. Für die Platzmiete berappen wir heute 12 €, undenkbar im restlichen Europa.
282,5 Km heute gefahren

4. Tag: Mittwoch 6.10.:
Um 6 Uhr morgens werden wir von einem gewaltigen Gewitter geweckt, wir verlassen fluchtartig das untere Gelände vor lauter Angst,
dass wir im Sandstrand versinken, außerdem könnte uns ja das Palmdach um die Ohren fliegen. Aber das Dach hat sicher schon einige Stürme überlebt. Wir lassen das Gewitter in einer oberen Etage ausklingen. Es verzieht sich zwar wieder, aber der Regen bleibt vorerst. Wir fahren mit dem Landy zur Sanitärzelle um halbwegs trocken zum Klo und zur Waschstelle zu kommen.
Nach dem Frühstück begegnet uns der junge Schweizer, der uns sehr viel Gutes von Albanien erzählt. Endlich können wir uns losreissen und fahren Richtung Lushnje und Fier und suchen die Abzweige zum Kloster Ardenica. Es liegt auf einem Hügel und beherbergt wunderschöne alte Fresken, die meinem Fotoapparat leider zu finster sind, und hier wurde der berühmte Skanderbeg gesalbt.
Ja das sollte man sich ansehen. Das Kloster ist geöffnet, Lieferanten stellen gerade etwas zu, vermutlich Heizöl, denn alles riecht momentan danach. Wir jedoch sind vom Kloster beeindruckt. Es ist immer verwunderlich, auch wenn die Umwelt stellenweise sehr verschmutzt ist, aber hier ist es wirklich sehr sauber! Unser Führer freut sich sehr, dass es uns gefällt. Er gibt uns einen Folder in Englisch, damit wir wenigstens mitlesen können, was er uns erzählt. Er ist auch sichtlich stolz auf seinen Schatz. Als er sieht, wie ich ein Gurken- oder Kürbisgewächs bewundere und nach der Eßbarkeit frage, schüttelt er den Kopf.
Unsere Weiterreise führt uns auf die Spur des Klosters Shen Kosmas und wieder geht es über schmutzige Pisten an Feldern vorbei. Wir begegnem einem finsteren Kerl in Gummistiefel, der uns zuwinkt. Wir denken uns nur, hoffentlich geht er zu Fuß weiter, denn die Erdklumpen an seinen Stiefeln würden noch lange Spuren im Landy hinterlassen.
Wir kommen zu einem verschlossenen Eisentor und das hätte das Ende unserer Suche bedeutet, aber der Gummistiefelträger hat uns eingeholt und fuchtelt mit dem Schlüssel, er ist also hier der Wächter des verlorenen Schatzes.
Er sperrt das Eisentor auf, rennt flink voraus und wir fahren mit unserem Gefährt direkt in den Innenhof des Klosters. Der nette Kerl versucht, mit Händen und Füßen, uns so viel wie möglich zu erklären. Es hört sich so an, dass vieles schon im Schlamm verschwunden war, ehe man es wieder ausgegraben hatte. Auf der Hinterseite des Nebengebäudes wurden wunderschöne alte Fresken freigelegt.
Franz folgt dem Führer, ich überlasse ihm die Kamera, denn entweder muss man über wackelige Steine balancieren oder knöcheltief im Schmutzwasser waten. Irgendwo in diesen Gebäuden sind die Gebeine des Heiligen Kosmas begraben. Das Kloster heisst manchmal auch Shen Maria.
Unser Guide freut sich über einige Leke und dass ich ein Foto mit ihm mache. Wir verlassen das Gelände über denselben Weg, wie wir gekommen sind, sprich an Misthäufen und super neumodischen Häusern. Ja wirklich, wir denken uns sehr oft, bis die Bewohner dieser Häuser endlich daheim angelangt sind, haben sie Reifenplatzer, Achsbrüche oder zumindest ein mit einer Schlammschicht überzogenes Auto.
Aber wahrscheinlich hofft jeder auf einen möglichst schnellen Ausbau der Straße. Vielleicht macht es der Aufschwung in Zukunft ja möglich. Uns verschlagt es weiter nach Fier und anschließend zur Ausgrabungsstätte Apollonise.
Am Parkplatz lassen wir uns zur Labung nieder. Ich koche Bohnschotensalat und Kärntner Kasnudeln aus dem Packerl. Der Eintrittskartenverkäufer fragt uns einige Male ob wir die Ausgrabung besuchen möchten. Wir bejahen und er weist uns darauf hin, dass er Mittagspause macht. Das ist aber sehr aufmerksam, wir könnten nämlich auch vorher schon die Karten bei ihm kaufen. Wo bei uns ist man derart höflich und fragt? Wir sind schon öfter vor verschlossenen Türen gestanden. Hoch leben die Kartenverkäufer in Albanien. Auch einige Einheimische sind neugierig auf unsere Kochaktion geworden, viele Passanten winken uns ermutigend zu. Nach der Stärkung machen wir uns auf zur Besichtigung,
wir fahren am Kartenschalter vorbei und stehen direkt vor dem ersten Gebäude. Hier finden wir wieder Wärter. Einer davon schließt sich uns an und zeigt auf verschiedene Dinge, verständigen können wir uns nur sehr schwer. Er schenkt mir zwie Mandarinen, die er vom Baum pflückt und überreicht mir einige Kerzen, die ich dankbar annehme und anzünde.
Er deutet auf ein Schild mit dem Preis, 20 Leke, damit bin ich einverstanden, ich versuche ihm zu erklären, dass das Kleingeld im Auto sei und ich es holen möchte, denn tatsächlich habe ich die Münzen in meiner Weste vergessen, die auf meinem Sitz liegt. Als ich ihm die Summe plus ein kleines Trinkgeld überreiche, scheint er mehr erwartet zu haben,
aber er zieht von dannen, als er sieht, dass ich darauf beharre. Wir erklimmen den ersten Stock des Nebengebäudes der Kirche, hier findet man viele schöne Skulpturen. Der Eintritt schlägt mit 200 Leke zu Buche. Unser Weg ist der weitere, wir wollen heute noch über den Llogara Pass in den Süden Albaniens, nach Dhermee wo sich einige Campingplätze befinden sollten.
Zuerst aber passieren wir noch Vlore und als wir die Passhöhe erreichen, wird es schon verdächtig finster, wir erkennen aber trotzdem den fantastischen Ausblick und in einer großen Kehre einige sehr schöne Bienenstöcke, leider rennt uns die Zeit davon, wir wollten doch vor dem Einbruch der Dunkelheit unser Tagesziel erreichen.
Hier am Pass könnte man auch schön verweilen, aber leider sehen wir bei diesem Dämmerungslicht nur die Hauptstraße und auf der nächtigen wir nie. Kaum erreichen wir Dhermee ist es auch schon komplett dunkel, wir durchfahren den Ort zweimal, bis wir ein Hinweisschild für den gesuchten Campingplatz finden.
Anscheinend biegen wir aber an der nächsten Kreuzung wieder falsch ab, denn auf einmal befinden wir uns in einer Sackgasse. Aber einen Lichtblick gibt es dennoch, wir sehen Wohnanhänger und ein Hotel und vor einem Tschecherl sitzen Männer, so wie man es von Griechenland her kannte. Ich steige aus und forme meine Hände zur typischen "Schlafhaltung" um zu signalisieren, was wir gerne möchten.
Der Häuptling der Männer schüttelt den Kopf und deutet, dass das Hotel geschlossen sei. Wir zeigen aber auf den Landy und wiederholen die Geste mit den Händen. Ja nun hat er verstanden, er winkt uns zu den dahin rottenden Wohnanhängern und wir parken das Schneckenhaus direkt gegenüber des Tschecherls und bewegen uns auf die sitzenden Männer zu. Sofort werden wir begeistert in die Runde integriert.
Der Betreiber des Tschecherls organisiert sofort, dass mehrere fremdsprachige Männer hier her geholt werden. Jemand versucht mit uns Italienisch und ein anderer beginnt Französisch zu sprechen. Inzwischen bereitet uns der Wirt ein Abendessen zu. Zuerst wird ein Papiertischtuch aufgelegt und eine große Flasche Raki abgestellt. Dann werden Kalamari und Tomaten und Käsesalat serviert. Zum Schluß kommt eine große Schüssel picksüßer Weintrauben auf den Tisch. Wir sind nun Mittelpunkt der Dorfgemeinschaft geworden. Der Raki fließt in Strömen. Am Ende kommt eine minimale Rechnung von 700 Leke dabei raus, den Schnaps will sowie so der Wirt übernehmen. Aber wir zahlen vor dem Schlafen noch eine Runde mit 200 Leke, danach ziehen wir uns beschwipst in den Landy zurück. In der Nacht hören wir Kuhglocken, die Tiere umkreisen unser Heim und die Hinterlassenschaften kann man in der Früh noch sehen.
230,8 km heute gefahren

5. Tag: Donnerstag: 7.10.:
Heute haben wir einen wunderschönen Sonnentag,
wir frühstücken im Landy und verabschieden uns von unserem Gastgeber. Um 8 Uhr sind wir bereits wieder auf Achse. Eine einsame Radlerin kommt uns entgegen. In Sarende machen wir einen Zwischenstopp, um Karten und Briefmarken für Renate und Thomas zu kaufen. Der Hafen ist richtig touristisch, man glaubt in Kroatien oder einem anderen Urlaubsland zu sein.
Bei Syri i Kalter sehen wir uns das Blaue Auge an, das ist eine Quelle, die mitten in einem Fluß aus der Tiefe heraussprudelt. Hier gibt es auch einige Hütterl, die im Sommer bestimmt Verpflegung anbieten.
Auf alle Fälle sind auch jetzt einige Besucher hier, aber die Straße die her führt, sollten eigentlich nur Allradfahrzeuge befahren, doch niemanden stört es, dass auch normale PKWs den Abzweiger finden und dabei die fahrtüchtigen bei jeder ruppigen Passage aufhalten. Nach dem kleinen Spaziergang geht es über Jorgucat, Gjirokaster und vor Terelene nehmen wir die Abzweige nach Kelcyie, Permet, Carshove, Leskovik.
An der Küste und überall begegnen uns die kleinen Bunkerchen des Enver Hoxha. Wir sehen auch gemütliche Camper auf einer Wiese, die haben Zeit für den Genuß. Zwei Franzosen Womo kommen uns auf der Straße entgegen, auch die finden den Weg nach Albanien.
Bei Erseke sehen wir ein schönes kleines Hotel mitten in einer schönen Gegend. Unsere Fahrt allerdings geht über Korce, Pogradec und Hudenisht. Wir finden auf Anhieb den Campingplatz Peshku am Ohridsee. Der Betreiber ist ein junger Italienier, der 11 Jahre in Trento lebte und nun wieder seit 4 Jahren in seiner Heimat wohnt und seit 2 Jahren diesen schönen Campingplatz führt. Er zeigt uns ein Frischwasserbecken mit Fischen, die auf Gäste warten. Er betont, dass das Wasser von den Bergen kommt und überall in seinen Leitungen fließt. Er vertraut möglicherweise recht wenig auf das Seewasser. Das Restaurant ist in schmuckem italienischen Stil gebaut, man kann zwischen Italienischer und Albanischer Küche wählen, aber leider wird geraucht. Wir entscheiden uns für die frischen Forellen mit Gemüse vom Grill und sind begeistert!! 1000 Leke (=8 €) kostet der Stellplatz all inklusiv und 1700 Leke das Festtagessen. Wir lassen den Abend gemütlich ausklingen.
370 Km heute gefahren

6. Tag: Freitag: 8.10.:
Da wir heute wieder schönes Wetter erwarten, beschließen wir wieder früh aufzubrechen.
Die Rechnung wurde gestern beglichen. Der Campingwärter glaubt uns und sperrt die Kette auf, wir sind wieder frei. Wir fahren ein Stück des Ohridsees entlang, kommen auf den Thanes Pass und blicken zurück auf Lin. Bei einer Tankstelle können wir mit der Bankomatkarte Geld beheben und anschließend tanken. 145 Leke kostet der Liter "Blu Diesel", das ist der umweltschonendere Treibstoff. Bei Librazd gelangen wir wieder auf eine Rumpelpiste, die 70 Kilometer andauern wird.
Es geht durch Llange, Sterbjeve, Klenje mit Häusern in klassischer Lehmbauweise, am Crini Drim und an der Mazedonischen Grenze entlang, nach Cerenec, wo wir Brotkuppeln kaufen und gleich von Jugendlichen umringt werden.
Gleich erreichen wir die Hauptstraße nach Bulqize und vor der Kreisstadt Burrel sehen wir die Kullerhäuser, stockhohe Herrenhäuser. In der Großstadt Burrel finden wir erst mit dem 2. Anlauf dir richtige Route nach Liqen, Lezes mit einem Stausee des Mati Flusses, weiter nach Fushe-Milot in Richtung Norden wieder zurück nach
Lezhe und kurz vor Shkoder finden wir frühzeitig die Abzweige Bushat, wo wir ca. 8 km Richtung Süden zum sehr gut ausgestatteten Camping Albania in Barbullush gelangen. Der Betreiber ist ein Holländer, man merkt es auch den Holzschlappen, die überall umher stehen. Das Camping Resti hat in Ermangelung an Gästen geschlossen, hier sieht man den Unterschied des Geschäftssinnes des Holländers gegenüber dem der Einheimischen, die Albaner kochen auch für zwei Personen. Das Camp kostet hier auch um 500 Leke mehr als gestern, obwohl der Standard sicher bei beiden derselbe ist. Wir stellen uns windgeschützt an der Rückseite eines Gebäudes auf und bereiten für uns Tortellini mit Pesto zu. Das Bier trinken wir im warmen Landy fertig, denn nach dem wundervollen Sonnenuntergang wird es empfindlich kalt.
268,4 km heute gefahren
7. Tag: Samstag: 9.10.:
Wir frühstücken in Windeseile, um 7 Uhr 24 sind wir abfahrtsbereit und kurze Zeit
später queren wir wieder die große Brücke in Shkoder und um 8 Uhr 12 befinden wir uns bereits an der Grenze zu Montenegro. Wir finden sogleich nach Vladimir, Kritua, Stari Bar, Sutomore, Sveti Stefan, Budva, Tivat und ungewollter weise fahren wir wieder die große Bucht von Kotor komplett aus.
Wir versäumen den Tunnel, aber dafür fahren wir wieder an der schönen Villa Ferri vorbei, in der wir im Frühjahr 2008 zwei Nächte logierten. Wir passieren Perast mit den Klosterinseln und tanken in Herceg Novi um 50 € um 12 Uhr Mittag noch einmal voll.
Wir gelangen nach Kroatien und müssen aber noch den Grenzkorridor durch Bosnien am Küstenabschnitt bewältigen. Wir genießen noch einmal den wunderbaren Blick auf Dubrovnik, kommen durch Split und stoppen in Omis. Den Ort bewunderten wir schon bei der Hinfahrt, und nun möchten wir genauer nach sehen. Sobald wir einen Parkplatz finden, erklimmen wir das alte Castel, von oben ist der Blick natürlich noch besser. Ein Fjord zieht sich ins Landesinnere.
Irgendwann werden wir einmal Zeit haben, diesem zu folgen. Hohe Steilwände beidseitig begrenzen den Fluss. In einem Lebensmittelladen füllen wir unseren Kühlschrank nochmals auf und da wir zu Hause bei Sandra und Bernhard eingeladen sind, kaufen wir auch Rotwein. Heute übernachten wir wieder im selben Adriatic Autocamp kurz nach Primosten, wie bei der Anfahrt, sogar am selben Stellplatz. Wir freuen uns auf eine Pizza zum Tagesabschluss, doch leider Samstags ist das Bistro zu. Wir halten uns jedoch an unserem Nudelvorrat schadlos, heute gibt es rotes Pesto dazu. Gut dazu passt der rote Peljesak Wein, der hervorragend mundet.
500,4 heute gefahren

8. Tag: Sonntag: 10.10.:
Um 7 Uhr 52 sind wir wieder auf der Küstenstraße und folgen dieser bis Sibenik
und auf Höhe des Vransko Jezeros biegen wir ab nach Vrana, um die alte Karawanserei zu suchen. Auf eine Anhöhe finden wir auch eine alte Burg, die zerfällt. Direkt an der Ortskreuzung sehen wir die verschlossene Karawanenherberge, die recht gut erhalten aussieht. Leider geraten wir gerade hier in dieser spärlich befahrenen Gegend in einen Stau, daher suchen wir über Umwegen nach Benkovac und dann geht es wieder an die viel geliebte Küste bis wir in Senj anlangen, wo wir uns eine Pause für ein fulminantes Mittagessen leisten. Noch ein Stück fahren wir der Küste entlang bis kurz vor Rijeka bei Bacarac suchen wir uns den Weg nach Fuzine, dem Naherholungsgebiet mit dem Touristentrolley und Delnice. Bei Brod na Kupi erreichen wir einen Grenzübergang nach Slowenien. Über Kocevje, Celje, Velenje, Dravograd und Radlje kehren wir nach Deutschlandsberg heim.
3092 km gesamt gefahren