Sunday, March 20, 2022

Winterreise Teil 2 Spanien von West nach Ost

Da wir unseren westlichsten und somit auch weitest entfernten Punkt auf unserer Reise erreicht haben, machen wir uns auf in Richtung Osten, d. h. die Rückreise beginnt. Nach dem Frühstück verabschieden wir uns von den Schweizern und von den Hamburgern, letztere interessieren sich für unseren Blog, da sie ja auch die Nordküste abtuckern. 3 Versuche hatten sie ja schon, immer war das Wetter schlecht, jetzt haben sie Glück, eine Woche soll es sehr schön sein.

Wir haben eine Verabredung in Santiago. Seit einiger Zeit  sehen wir uns in Youtube die "Zauberkastenfahrer" an. Mit Zauberkasten ist das Womo gemeint, weil jedes Mal wenn die Bewohner  aussteigen, sind sie woanders. Ich habe Ute schon vorigen Winter angeschrieben, da haben wir uns jedoch verpasst. Heute klappt es, Ute und Horst warten mit ihrem Mc Fly im Autocamper Compostela. Die Besonderheit der beiden, nicht nur dass sie so wie wir gerne Womo Reisen unternehmen, sondern auch mit Katze. Die getigerte Luna ist eine ganz liebe, so treu und bleibt immer in der Nähe. Unsere Jill drängt gleich bei der Beifahrertür hinaus, als ich zum checkin gehen möchte. Dann zieht sie los auf Erkundungstour. Wir sitzen zuerst draußen, Ute bereitet herrlichen selbstgemischten Tee, da freue ich mich jetzt schon auf die Übermittlung der Zutaten. Außerdem sehe ich  bei ihr einen Teekochtopf mit Siebeinsatz, so kann man sich Papierfilter sparen. Die beiden zeigen uns auch noch einen faltbaren Backofen, den man am Gasherd betreiben kann. Danach werden wir auch Ausschau halten.

Ute bereitet auch schmackhaften Sangria. Später beginnt es zu regnen, so übersiedeln wir in unseren Vario. Auch Luna möchte mit, sie beschnuppert gleich alles, fühlt sich bald wohl. Wir haben uns sehr viel zu erzählen, so vergessen wir fast aufs Essen. Ich habe jedoch noch von gestern Paprika Kraut, da koche ich einen Topf Nudeln dazu, Ute bringt noch Karottensalat, so können wir uns stärken. Leider vergeht die Zeit immer sehr schnell, wenn es lustig ist. Unsere Mutz kehrt zurück, da ist Luna aber schon draußen.

 

 

 

Am nächsten Tag treffen wir uns noch im Mc Fly und die Gesprächsthemen würden uns bestimmt nicht ausgehen, doch uns zieht es nach Santiago und unsere neuen Bekannten möchten gerne an die Nordküste. Wir verabschieden uns und radeln in die Stadt, heute haben wir Glück, es ist wenig Verkehr. Die Altstadt ist überwältigend, ich komme auch noch gerade recht zu einer Messe. Danach kann ich einige Fotos machen. 












Nach der Altstadt sehen wir uns noch in der Ciudade de Cultura um.






Dort gönnen wir uns Capucchino und Kakao. 

Zum Schluß radeln wir noch auf den Monte Gozo, wo  wir viele kleine Appartment Häuser sehen. Es gibt auch einen großen Platz mit gut besuchter Cafeterrasse.  Anschließend packen wir am Stellplatz zusammen und fahren weiter Richtung Lugo. In Pedrouzo findet Franz einen schönen sauberen ebenen Platz, ich bereite Gemüse Lasagne zu, bald gesellen sich Jugendliche auf den nebenliegenden Spielplatz und lärmen. Da wir nicht wissen können wie lange die noch bleiben und wie sich das ausartet, so fahren wir weiter nach Melide, wo wir am Stellplatz mit anderen Lkws stehen. 

Am nächsten Tag wird aus einem Anhänger der mobile Tüf ausgepackt und viele Autos stellen sich an, wir fahren gleich nach dem Frühstück ab, und zwar geht es für uns nach Adai, wo wir den Altar, das sind Steinplatten mit mysteriösen Löchern besuchen. Dazu fährt Franz wieder einen ruppigen Forstweg, wo der Vario richtig hin und her wackelt - mir wird richtig mulmig, Franz freut sich darüber. Einige 100 Meter müssen wir noch gehen und selbst einen Weg suchen, eine Beschilderung findet sich nicht.


Danach suchen wir den Stellplatz in Lugo, wo wir aber gleich unerwartet bei der alten Brücke landen. Das Navi kennt sich wieder nicht aus, es will schon wieder, dass wir unerlaubte Wege fahren, diesmal einen Radweg. Franz kann gerade noch umdrehen und einige Etagen höher lenken, wo sich die Aerea de Autocaravanes befindet. Wieder ist der kostenfrei inklusive Wasser und Entsorgung. Gleich gegenüber unseres Platzes können wir die steile Stiege benutzen, um nochmals in aller Ruhe zur Brücke zu schlendern, um uns umzusehen. Danach starten wir in die Altstadt - überall sind Markierungen für den Jakobsweg. Franz findet gleich wieder ein Cafehaus, wo er pausieren kann, ich genieße die herrliche Altstadt. Sogar ein römisches Bad im Original unter einer Glaswand ist mitten am Kathedralen Platz zu sehen. Die Stadtmauer ist komplett erhalten, ich erkunde 3 Tore. 










nach der Besichtigung entschließen wir uns in die Pulperia in der Nähe des Stellplatzes zu gehen. Franz genießt Calamari und ich Salat Tropical und gebratene Paprika. Den Nachmittag lassen wir gemütlich ausklingen. 

Am nächsten Tag regnet es zuerst und wir stellen fest, dass die Daten unseres Lyca Mobils aus sind, das heißt, wir sind nur noch auf Franzs Handydaten angewiesen. Ich habe ja vor einigen Tagen von A1 ein SMS mit dem Hinweis erhalten, dass ich zulange im Ausland bin, und dass das gegen die "Fair use" policy verstoßen würde! Als ich den Vertrag voriges Jahr abgeschlossen hatte, hatte ich definitiv darauf hingewiesen, dass wir sehr viel im Ausland bisher schon waren und in Zukunft auf sein werden. Daher wurde mir ein Vertrag verkauft, wo ich 22 GB Daten komplett im Auslaud nutzen kann. Naja, da wurde mir etwas Falsches versprochen, daher schreibe ich an A1 um eine Kulanzlösung zu erwirken. Prompt erhalte ich eine Standard Antwort: Es könne keine Ausnahme gemacht werden, ich solle halt unterwegs öfters ein WLAN nutzen. Na darauf wäre ich von selbst nie gekommen.

Nun wollen wir in einem Telefonladen wieder Daten kaufen, so sucht Franz eine Möglichkeit, für die wir aber von Lugo ein Stück Richtung Norden fahren müssen. Dort gelangen wir 2mal in eine Lkw und Kleintransporter und Traktoren Blockade, erst kommen sie uns nur entgegen, dann stecken wir mittendrin. Bei einem Kreisverkehr müssten wir links abbiegen, der Kreisel ist aber blockiert. Franz zielt schon auf die Gegenfahrbahn und deutet einem Polizisten, ob er links abbiegen kann. Der Uniformierte kommt gleich auf uns zu und deutet, dass wir um den Block fahren sollten. Die Abbiege Stellen sind auch gut markiert, einige Schaulustige am Straßenrand sehen uns dabei zu. Wir fahren dann aber weiter nach O Cebreiro, das ist ein Dorf mit Strohgedeckten Dächern, es war früher ein Walfahrtsort, nun ist es eher auf Touristen ausgerichtet, vorallem Jakobspilger! Wir kaufen in einem herzigen kleinen Geschäft Käse ein und trinken in einem kleinen Lokal Kaffee und Colacao (=Kakao)  und essen Kastanientorte.




Greißlerladen





Da das kleine Dörfchen auf 1.300 m liegt und es ziemlich frisch ist, nieselt und sehr neblig ist, fahren wir wieder runter. Am Fuße des Bergleins tanken wir unseren Vario an einer Cepsa Tankstelle. Der Preis ist zwar bei 1,81 Euro angelangt, aber wir denken uns, sicher ist sicher. Wer weiß, was noch wird, so haben wir wieder eine Reichweite von 2.000 km.

Als nächstes nehmen wir Ponferrada in Angriff, das ist auch ein Jakobspilgerdorf. Es gibt am Stadtrand einen Stellplatz, wo wieder mehrere Mobile stehen. Vorher stoppen wir bei einem "Eurospar", um nachzusehen, wieviele leere Regale es gibt und Estrella Bier aufzustocken! Ein Kunde vor uns hat einen Extra Einkaufswagen nur mit Estrella geladen und einige Flaschen Hochprozentiges. Die Regale hier sind nur fallweise leergekauft, man findet noch sehr vieles. In Ponferrada marschieren wir zu Fuß los, um bei Vodafon eine Datenkarte mit 100 GB um 20 Euro zu erstehen, dann kaufen wir im Bioladen die letzten frischen Gemüsen: 2 Lauchstangen und 5 Paprika, sonst gibt es nichts mehr. Das ist schon bedenklich für mich, ich könnte eher ohne Bier auskommen, als ohne frisches Obst und Gemüse!

Ponferrada wird von der Templerburg dominiert!



Am nächsten Tag beschließen wir, noch einen Tag hier zu bleiben. Zum einen möchte ich mir gerne die Templerburg ansehen, die ist heute noch dazu gratis! Und außerdem sollten wir wieder eiinmal Wäsche waschen und Womo säubern. Der Waschsalon ist gleich ums Eck, wir packen die Sachen in 2 Rucksäcke und bringen sie dort hin. Franz opfert sich, um da zu bleiben und nach dem Waschen alles in den Trockner zu räumen. Ich backe inzwischen Joghurt Kuchen und koche Kartoffel - Lauch - Hirse - Eintopf. Dazu gibt es noch Bohnen Salat von gestern. 









 

Nach dem Essen und dem Wegräumen der Wäsche schlenderte ich noch zu der Mauer, wo obiges Bild gemalt ist.

Ich stöbere im Internet noch nach Sehenswertem in der Gegend und so stoße ich auf Las Medulas. Am nächsten Vormittag erreichen wir den kleinen Ort nach einer kurzen Fahrt. Parken darf man nur vor dem Ort, ich frage auch gleich in der Touristinfo nach den Wanderwegen und ob wir hier im Womo schlafen dürfen. Ich erhalte eine Kopie mit den umliegenden Wegen und die Erlaubnis zu bleiben. Als wir nach der Wanderung zusammen mit einem Holländischen Wohnwagen Paar ein Gasthaus zum Essen suchen,

kommen die Touristinfo Damen uns nach und erklären, dass wenn man der Straße abwärts folgt, in ca. 3,5 km ein Restaurant wäre. Wir wanderen zur La Cuevona, wo wir die erste Absperrung überwinden, um in die Höhle hinein schauen zu können. Hineingehen darf man aus Sicherheitsgründen nicht, es besteht aktute Steinschlagefahr. Unterwegs sehen wir herrliche alte Kastanienbäume, die meisten leider verdorrt. Unterwegs sehen wir eine Hinweistafel, dass die Bäume hier auch von der Pilzkrankheit befallen sind, so wie wir es von unserer her Heimat kennen. Wir gehen sogar noch den Abstecher hinauf zum Mirador Orellan, wo wir eine Kindergruppe treffen. Eine spanische Wandergruppe fragt uns, ob wir ein Foto von ihnen machen und woher wir kommen. daraufhin erhalten wir zur Antwort, dass sie vor einigen Tagen gerade aus Österreich zurück gekommen sind, sie waren zum Tango Tanzen dort. 












Da wir hier nirgends Essen bekommen, koche ich Nudeln mit Zucchini Lauch Paradeissauce und den Joghurt Kuchen von gestern haben wir ja auch noch. Mutzi steckt ihre Schnauze zur Tür hinaus und dreht auch einige kurze Runden. Immer wenn ein Auto vorbei fährt, kehrt sie ruck zuck wieder ins Womo zurück. Nach der Stärkung gehe ich noch zu den Seen: Laguna Larga und Lago Somido. Ich hoffe, dass sich hier die roten Berge spiegeln, weil so ein Foto habe ich irgendwo gesehen. Leider passt der Winkel gar nicht, so kann das Foto hier nicht aufgenommen worden sein. Ich kaufe Kastanien Creme, Kastanien Mus mit Schokolade, getrocknete Kastanien, Paprika Paste und Paradeiser in Öl.   

Unsere Mutzi Katzi will hier wieder einmal ausgiebig erkunden. Die letzten Destinationen waren nicht so ganz ihr Fall, da hat sie das Womo nur kurz und bündig verlassen. Heute vertschüsst sie sich wieder länger und auch so, dass wir sie nicht mehr sehen. Als wir schlafen wollen, öffne ich die Womo Türe und siehe da, Jill sitzt schon auf der Stiege und wartet auf Einlass - ohne Kratzen und Miauen. 

Wir freuen uns darüber, hatten wir doch schon erwartet, dass wir warten müssen.

Abends und morgens hören wir unglaublich viel Hundegebell im Dorf, die Nacht ist jedoch sehr ruhig. Abends hören wir noch Stimmen rund ums Womo, Franz schaut hinaus und winkt. Die Stimmen entschuldigen sich vielmals mehrmals, sie wollten nur das Womo genauer ausehen. Wir sehen auch eine Norwegerin mit ihrem kleinen Camper. Sie fährt aber zum Übernachten woanders hin.

Am nächsten Morgen vor der Frühstück fahren wir zum Parkplatz des 8 km entfernten Orellan  Miradors. Ich habe gestern noch Fotos im Internet genauer angesehen, wir waren nicht bei den Galerien, das möchten wir heute nachholen, aber nicht mehr soweit gehen. 

Nur 600 m vom Parkplatz entfernt ist der Eingang. Wir erhalten den Rentner Rabatt und dürfen ganz alleine den 500 m langen beleuchteten Gang durchsteigen. Beim letzten Teilstück müssen wir gebückt gehen. Die Aussicht ist grandios, auch die Erfahrung, dass nach so einem engen Gang, so eine Weite entsteht. Obwohl ich es vorher gewusst hatte, man sieht ja die Galerie von oben von der Aussichtsplattform, die wir heute auch erkunden. Gestern waren wir ca. 300 m davon entfernt, wir waren mit der Aussicht auch zufrieden und hatten gar nicht erwartet, dass es noch schöner geht. 








Den zweiten Gang erkunden wir mehrmals, hier sollten sich Felszeichnungen befinden, wir entdecken sie erst, als der Eintrittskartenverkäufer die Außentüre verschließt und uns voraus geht. Sie sollten 2.000 Jahre alt sein. 

Unser nächstes Ziel ist das Cruz de Ferro, das ist das Kreuz, wo die Jakobspilger Steine ablegen, die die Last symbolisieren, die sie bisher getragen hatten. Danach soll es "leichter" werden. Als ich den großen Haufen mit den vielen Bildern und Sprüchen sehe, fühle ich mich sehr gerührt. Hinter jedem Steinchen oder Stein steht ein Mensch mit seiner Geschichte. Mich erinnert es sehr stark daran, als ich auf dem Pilgerweg rund um den Mt. Kailash das Foto meines Vaters hinter die Gebetsfahnen geworfen hatte. Mir fiel der Aufstieg damals sehr schwer, aber als ich gefühlt hatte, dass ich den Weg für meinen Vater gehe, ging es plötzlich wie von selbst. Unglaublich war das damals. Ich war unbeschreiblich glücklich, als ich die Paßhöhe von fast 6000 m erreicht hatte. Als wir jetzt auf diesem Steine Berg stehen, kommen zwei Pilger vorbei, einer sehr fröhlich, der voranschreitet und uns überschwenglich grüßt, der zweite hinten nach, den Blick nach unten und stumm. Unterschiedlicher kann das Erleben dieser Stelle gar nicht sein. Ich habe noch kleine flache Steine im Womo, die wir voriges Jahr aus der Stullnegg geholt hatten, weil ich sie als Beschwersteine für meine Fermente benötige. Nun kann ich sicher 2 erübrigen, die wir beschriften und ein Gläschen Likör dazu trinken. Die werden wir auf den Berg legen. Ich hoffe, das gilt auch, wenn wir mit dem Womo Pilgern.


Die Fahrt hierher bleibt auch bis zum Schluss spannend, denn am Beginn der Straße sahen wir ein Schild mit der Höhenbegrenzung von 3m. Vor dem Ort stand das Schild mit 4 m und hier auf der Passhöhe ist auch wieder 3 m zu lesen, wenn man in Richtung des Dorfes El Acebo fährt. Nun ja, da wir es trotzdem geschafft haben, durch zu kommen, freuen wir uns umso mehr.

Unser Pilgeressen für heute: Kohlrabi, Kichererbsen, Buchweizen Eintopf und Kartoffelsalat mit steirischem Kürbiskernöl
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Wir fragen unsere Mutzi, ob sie hier bleiben möchte, sie meint ja und düst gleich für einige Stunden ab ins Gelände. Um halb acht, als es dunkel wird, kehrt sie brav zurück und schlüpft wieder durch den Katzendurchstieg der Schiebetür ins Fahrerhaus, wo sie seit dieser Reise ihren Nachtplatz hat.

Nachts ist es recht kalt, wir heizen seit langem wieder mal. Morgens hat es noch immer nur 2°. 

Bei Nebel zuckeln wir  in das nächste Dorf Foncebadon. Nahezu jedes Haus bietet Pilgerzimmer. Einmal lese ich eine Kreidetafel: Bett und Frühstück 10 €. Wir jedenfalls sind froh unser eigenes bequemes Bett mit den kuscheligen Alpakadecken immer dabei zu haben. 

Als nächstes ist Astorga dran. Zuerst steuern wir den Bioladen an, weil er als erstes schließt. Leider gibt es kein Obst und Gemüse, so müssen wir unsere Orangen und Avos im konventionellen Geschäft kaufen. Am Weg liegt auch eine Bäckerei, wo Menschen sich schon im Freien anstellen. Da muss es wohl gutes Brot geben. Zumindest wird alles aus Sauerteig gebacken. Neben Brot kaufe ich gleich noch 2 Rosinenreingerln. Anschließend zieht uns das Schokomuseum an. Praktischerweise kann man auch gleich einige Stücke des braunen Glückes probieren und auch erwerben.

das Museum ist in dem alten Kolonialgebäude untergebracht

Wir sehen auch einen Film, in dem demonstriert wird, wie die Herstellung vonstatten geht. 

Zurück im Womo, das ja praktischerweise gleich am großen Parkplatz der Stadt abgestellt ist, genießen wir eine Tafel. So habe ich genug Energie, um den Gaudi Palast und die Kathedrale zu begutachten. 










Ich spaziere noch in der Altstadt umher und kaufe noch eine Dose mit Mantecadas, das ist eine Buchtelähnliche Süßspeise. Hauptsächlich gefällt mir die Büchse, da kann ich wenn sie leer ist, meinen Tee abfüllen. Ute hat mich diesbezüglich inspiriert. 



Da ich vor Astorga noch das sehenswerte Dorf Castrillo de los Polvazares übersehen habe, fahren wir die 7 km zurück und bummeln über den Steingepflasterten Weg und bestaunen die schönen Steinhäuser. Im Entrepiedas kehren wir ein und essen: eingelegte Putenbrust, Salat und Spargelsouffle. Franz bekommt noch eine Käsetorte mit einer Extraportion Schlag. Zum Schlafen kehren wir zurück nach Astorga.


Nach einer ruhigen Nacht mit drei anderen Womogefährten, einem ausgiebigen Sonntagsfrühstück und gemütlichem Vormittag entsorgen wir unser Grauwasser und zuckeln nach Leon. Auf der ca. 1 stündigen Fahrt stoppen wir kurz für einige Storchenfotos. Die Jungtiere klappern auf einem mehrstöckigen Kirchturm.

Dann finden wir bald den Stellplatz direkt am Bernesga Fluß in Leon, der ist schön gefüllt, aber wir passen noch dazwischen. Wir jausnen die Reingerln, die ich gestern erworben hatte. Franz packt die Räder aus und es geht schon los zum Erkunden der Stadt. Im Nu finden wir alles an, was ich mir vorgenommen hatte, wir lassen die Kathedrale auf uns wirken. Am Ende sehen wir auch noch die schöne bunte Stiege, die mir bei der Herfahrt aufgefallen ist. 








Basilika Isidoro

Escalera de la Vida

Am Abend koche ich noch Kartoffeln, die mische ich mit Paradeis, Avo, Knoblauch und Lauch und fermentiertem Kraut. Dazu gibt es noch Rotwein von Olarizi Gut. Franz kann sich den Formel 1 Lauf in Jeddah in Saudiarabien ansehen und ich genieße den Ausblick von unserer Rundsitzgruppe. 

Montag Vormittag radeln wir nochmals in die Stadt, zum einen wollen wir noch zur alten Brücke und zum Bioladen. Beides finden wir, im Laden kann ich auch wieder mal Bio Obst und Gemüse bunkern. 

Da das Wetter schlecht werden soll, sogar mit Schnee, beschließen wir Richtung Nordküste zu fahren. 

Der erste Stopp ist am Embalse also Stausee del Porma und danach verschlägt es uns zum Embalse del Riano. Am zweiten parken wir auch ein zum Übernachten. Gleich auf der Einfahrt fällt uns ein Scania auf, der zum Womo umgebaut wurde. Unsere Mutzi mag natürlich nicht hinaus, weil der große Hund vom Scania gleich auf uns zu läuft. Wir belagern aber gleich den Besitzer des Fahrzeuges um auch den Wohnraum zu besichtigen. Der Mann ist aus Holland und lebt schon seit 4 Jahren im Truck. 

Ich backe Krautkuchen mit Knoblauch und Kräuter Sauce. 

Embalse (=Stausee) del Porma
Embalse Raino

 Am nächsten Tag verabschieden wir uns vom Scania Fahrer. Er und seine Begleiterin aus GB und im eigenen Womo fahren hinauf zur Küste. Sie muss wieder nach GB zurück und von Santander gibt es eine Fähre. Wir haben schon öfters die Klagen von anderen Engländern gehört, dass seit dem Brexit die Regelung gilt 90 Tage dürfen sie in der EU sich aufhalten, dann müssen sie 90 Tage in England sein. Diese Regelung wurde jedoch von der EU verordnet. 

Wir fahren heute entlang der anderen Seen, die hier fast nahtlos aneinander gereiht sind. Die Fahrt geht über den 1316 m hohen Puerte Picones. Der nächste See heißt Embalse de Compuerto, der danach Embalse de Cervera - Ruesga. Beim Mirador Alto la Varga auf ca. 1500 m Seehöhe im Naturschutzgebiet will Franz die Mutzi rauslassen. Hier ist übernachten verboten und ich sehe schon Ärger auf uns zu kommen. Kaum räume ich die Kochutensilien aus dem Kastl und beginne vorzubereiten, weil ich denke, Jill ist bestimmt lange weg, kratzt sie an der Tür. Sofort verstaue ich alles und die Fahrt geht weiter zum Embalse de Aguilar. Hier können wir direkt mit Blick auf den See stehen. Ich bereite Zuccini Sauce mit Nudeln und backe Bananenkuchen. Nach dem Essen spazieren wir am See entlang. Auf einer Seite kommen sehr schwarze Wolken auf uns zu, auf der andern Seite ist es blitzblau. 






Embalse de Aguilar

Am nächsten Vormittag sehen wir uns noch einen Aussichtspunkt auf den See an und ich schlendere durch den Ort Aguilar de Campoo. Hier sehe ich wieder sehr schöne Holzveranden und sehr breite Arkadengänge. Wahrscheinlich wurde die Grundsteuer hier auch nur von der Fläche berechnet, die mit dem Boden Kontakt hat. So wie es das in verschiedenen Ländern gibt. 









Das nächste Ziel für heute sind die Kaskaden in Orbaneja del Castillo. Die entspringen am Fuße der Felsen und fließen in Etagen durch das Dorf, unter der Straße durch und dann noch über mehrere Ebenen hinunter zum Fluß Ebro. Auf der anderen Seite des Flusses sieht man die Risce los Camellos wo der Übersetzer von Google meint, es heißt ich riskiere die Kamele!










Als nächstes freuen wir uns, das Team des "Zauberkastens" wieder zu treffen, sie haben ein wunderschönes Highlight gefunden - das Dorf Puentedey. Wir gehen unter der Naturbrücke durch, auf der anderen Seite hoch zum Dorf und zum Mirador und und freuen uns, trotz Ausfalles unseres Internets Ute und Horst wieder zu sehen. Wir unternehmen eine gemeinsame Wanderung zum Wasserfall Cascada de la Mea und bestaunen die Sinterterrassen.










Nach der Wanderung folgen wir den beiden zum Stellplatz an einem aufgelassenen Bahnhof in Santelices, wo auch gleich auf der ehemaligen Bahntrasse ein schön gepflegter Radweg beginnt.

Am Stellplatz entdecken wir, dass unsere Jill nicht aus ihrem Schlafplatz unter dem Beifahrersitz hervor kommen möchte. Wir sind sehr entsetzt, haben wir sie wohl am letzten Parkplatz verloren? Ist sie uns, als wir den Rucksack geholt hatten, unbemerkt entwischt? Ganz schnell ist die Wiedersehensfreude mit den Womofreunden vergessen und wir machen uns auf  den Weg zurück. Ich beginne erst mal zu kochen. Wir machen uns Gedanken, wo ist sie wirklich, warum haben wir nicht kontrolliert, als wir von hier weggefahren sind? Aber als wir fertig sind mit dem Essen, kratzt sie schon an der Tür und wir können noch zurück zum Stellplatz fahren und einen geselligen Abend verbringen.

Aus dem geselligen Abend werden 3 Nächte und 2 Tage, die wir in Santelices bleiben. Anscheinend geht uns der Gesprächsstoff nie aus. In der Zwischenzeit werden wir eingeschneit, es gibt blauen Himmel, wir wollen losfahren, dann kommt neuer Schnee und so weiter. Nach 3 Nächten ziehen wir Zugvögel jedoch weiter. Mich lockt Frias, ein mittelalterliches Städtchen. Obwohl es gerade, als wir starten, von neuem zu schneien beginnt, wagen wir die Stunde Fahrzeit. Wir kommen gut voran und trocken an. Da das Keinod auf dem Felsen im Nebel liegt, koche ich zuerst Kartoffelgulasch mit Erbsen und Buchweizen und steirischen Käferbohnen. Dann klart der Himmel auf und wir steigen die schmalen mit Steinen gepflasterten Wege hinauf. Zwischendurch verfinstert der Himmel sich wieder, um nach einigen Minuten wieder blau zu werden. Wir suchen die Touristinfo, die gleich neben dem schroffen Kastell zu finden ist. Am Stellplatz steht eine Hinweistafel, dass man hier die 6 Euro für den Platz bezahlen soll, doch es ist alles zu. lt. Google sollte sie geöffnet sein, doch wie schon öfters irrt sich Google. Als wir schon wieder zurück zum Vario gehen möchten, klart es nochmals besonders schön auf. Franz wartet bei einem Espresso, während ich nochmals auf Fotorunde gehe. Diesmal kann ich sogar einen Blick ins Innere des Kastells werfen, als ich eintrete, lese ich, dass man ohne Ticket nicht weiter gehen sollte und als ich trotzdem eintrete, ertönt ein Warnsignal. Ich sehe noch, dass im Innenhof die Busladung Menschen zusammensteht und so möchte ich gar kein Foto machen und kehre wieder zu Franz zurück.














Am Abend kommen noch 2 Womos und 2 schöne Retro VW Busse. Unsere Mutzi will heute wieder nicht hinaus.

Am nächsten Vormittag wollen wir nach Miranda de Ebro, gleich als wir Frias verlassen, fällt mir ein Wegweiser zu den Cascaden Toberas auf. Davon habe ich schon Fotos gesehen und sie für schön befunden. Nur wenige Km sind es bis dort hin und an der Straße gibt es einen Parkplatz gegenüber der Eremitage. Wir schlendern entlang der Felswand hinunter in den kleinen Ort und sehen den Wasserfall von verschiedenen Blickwinkeln. 





Anschließend geht es endlich nach Miranda de Ebro. Ich marschiere alleine los und entdecke schöne Malereien und kann auch in den Botanischen Garten mit Aussichtspunkt und altem Kastell. An der Rezeption werde ich gefragt, woher ich komme. Und als ich Austria sage, erhalte ich die Antwort, dass gerade vorher 2 andere Ösis hinein marschiert sind und ob ich die kenne. Na das ist ja lustig.









Das nächste Ziel ist Vitoria-Gasteiz, das erhält den Zuschlag von mir, wegen den schönen Murales und der Kathedrale. Diesmal stehen wir auf einem offiziellen  Stellplatz neben einem Supermarkt. Sehr viele Womos stehen schon hier. Ich koche erstmal Nudeln mit Schimmelkäsesauce und Franz packt nach dem Essen die Räder aus, die Altstadt ist doch 2,8 km von hier entfernt. Diese Stadt erkunden wir gemeinsam, es gibt etwas sehr cooles, man kann mit mehreren Rolltreppen in das alte Zentrum hinaufrollen, das geht auch mit den Rädern gut. Mich faszinieren auch hier die Malereien auf den Häusern, die Kathedrale ist auch sehenswert. 








Unserer Katze zuliebe fahren wir noch weiter ins Grüne. In Agurain finden wir einen  Womoplatz. Mutzikatzi gefällt es zuwenig. Sie schaut raus, sie hört Stimmen und schwups huscht sie wieder unter den Fahrersitz. Spät nachts kommt ein anderes Womo und stellt sich fast neben uns. Ein Mann steigt aus und geht herum, dann raucht er. Geht wieder zurück ins Womo, kommt mit einer Flasche Bier zurück und geht wieder herum. Franz schaut sich den Mann an und meint, das sei keiner der einen Überfall plant und so ist es Gott sei Dank auch, wir haben eine ruhige Nacht.

Am nächsten Morgen stocken wir in Pamplona im Bioladen, wo wir auf der Herfahrt schon zugeschlagen haben, unsere Vorräte auf. Dann geht es schnurstracks zum Foz de Lumbier. Vor der Wanderung stärken wir uns noch mit einem Müsli. Die 1,3 km lange Schlucht führt durch zwei Tunnels und nach dem 2. Tunnel kann man noch hinunter zur Teufelsbrücke, die aber schon zerstört ist. Wir kehren denselben Weg wieder zurück und staunen über die prächtigen Geier, die hier den Aufwind genießen. Auf einem Felsen ganz hoch oben sitzen einige der Gesellen und beobachten uns. Wir sehen auch ein Nest. Leider darf man auf dem Parkplatz nicht übernachten, aber außerhalb der Saison müssen wir nicht einmal Parkgebühr zahlen, die sonst für uns 5 € betragen würde, gleich wie ein Autobus. Im Ort Lumbier bietet man einen kostenlosen Stellplatz an, den wir aufsuchen. Ein weißer Schläferbus der von einem spanischen Mädchen bewohnt wird, ist schon da. Unsere Mutzi will noch immer nicht das Womo verlassen. Später kommen noch andere Womos dazu. Ein Mann sucht mit einem Metaldetektor.  Franz fragt, ob er Gold findet, nein antwortet er Euro.












Am nächten Tag suchen wir den Mirador de Foz de Arbayun, dann finden wir auch den Mirador zur Puente del Diablo o de Jesus, d.h. die Brücke ist dem Teufel oder Jesus gewidmet. Am Mirador sehen wir auch die Villa Romana de Liedena, eine römische Ausgrabung. 


Teufelsbrücke

Als nächstes möchten wir Sangüesa besuchen. Es gibt eine eiserne Brücke in das historische Zentrum. Franz möchte wieder ganz hinein fahren. Auf der Brücke sehen wir ein Fahrverbotsschild für Fahrzeuge über 3,5 t. Ich bitte Franz noch vor den engen Gassen umzudrehen. Es gibt auch die Möglichkeit dazu, aber wir übersehen ein Eisenteil, das an einem Metall Rohr bei einem Verteilerkasten an einer Hausmauer befestigt ist. Beim Zurückschieben hören wir es, als es kracht. Na bravo, das hat sich   ausgezahlt. Der Verteilerkasten war gut geschützt, doch das Begrenzungslämpchen rechts hinten oben, ist zerbrochen. Wie sich nach genauerer Inspektion erkennen lässt, ist die Wohnraum Kante heil geblieben.An der Straße finden wir eine Tankstelle und wir fragen, ob das mit den 20 cent Rabatt  stimmt. Ein anderer Kunde hilft uns mit dem Übersetzer am Handy. So können wir den Diesel um 1,60  Euro tanken anstatt 1,80. Parken dürfen wir hier leider nicht. Gegenüber fragen wir bei  der Feuerwehr nach, ob wir für die Dauer des Altstadt Besuches hier stehen dürfen. Den Feuerwehrmännern ist es recht, aber daneben sei die Polizei, die würden uns bestrafen. Sie raten uns an, dass wir am anderen Ende der Stadt beim Hotel Yamagucchi bleiben sollen. So machen wir es dann auch. Ich gehe einen Fußweg hinunter und sehe wieder Malereien an verschiedenen Häusern und schöne Paläste und Kirchen.






Als nächstes sehen wir uns Javier an. Das ist ein Walfahrtsort wo Pilger aus Dankbarkeit des Endes der Cholera Epidemie herkamen. Naja vielleicht hat wohl die jetzige Pandemie auch ihr Ende gefunden. In der Kirche lese ich, dass der Franz von Javier hier am 7. April 1605 geboren wurde. Neben dem pompösen Sakralbau befindet sich das Zentrum für Spiritualität. 


Unser letzter Ort für heute ist Sos del Rey Catolico. Als wir die Altstadt erkunden möchten, lässt Franz unsere Jill frei. Er vermutet, sie wird nur kurz hinauflaufen und gleich wieder zurück kommen. Aber diesmal gefällt es ihr und sie steigt den steilen Hügel immer weiter hinunter. Franz bleibt zurück und ich gehe alleine auf Entdeckung. Ich betrete die alte Stadt durch das Sangüesa Tor und erreiche den höchsten Platz mit einem Turm und wunderbarer Aussicht. Durch die engen Gässchen auf der anderen Seite erreiche ich wieder den Ausgangspunkt. Die Katze ist noch unterwegs, so koche ich Gemüse - Nudel Suppe, dazu gibt es weiße dicke Bohnen. Uns schmeckt das hervorragend und wir lassen mit unserem letzten Puntigamer den Nachmittag ausklingen. Als sich neben uns ein Traktor mit Anhänger einparkt, frage ich, ob das in Ordnung ist, hier über Nacht zu stehen. Er meint, wenn wir gute Bremsen haben, passt es. Hinter uns geht es wirklich sehr steil hinunter.





Nach einer ruhigen Nacht und einem ausgiebigen Frühstück fahren wir die Route zur Südseite der Yesa Talsperre. Zwischendurch gibt es eine sehe ruppelige Straße, Franz lässt sich nicht erschüttern und so erreichen wir den heute sehr friedvollen Ort Ruesta. Es ist so ruhig und wir finden eine Bar, wo wir uns Espresso und Colacao gönnen. Einige Leute beginnen die verlassenen Häuser wieder aufzubauen. HIer sind ja die Menschen, wie schon an der Nordseite des Sees geflüchtet, weil die Felder, die tiefer gelegen sind, überflutet wurden. So fehlte ihnen die Lebensgrundlage. Auf einigen Wänden kann man noch lesen: Yesa no, Ruesta patrimonio humanidad! Und Kapitalismus ist Betrug. 





Unterwegs sehen wir noch die Schneeberge in den Pyrenäen. In Kombination mit den ausgewaschenen Sandsteinformationen ist das ein schönes Panorama.

Das nächste Ziel ist San Juan de la Pena. Ich war ja schon mal hier, doch Franz interessiert dieses Felsenkloster auch. Wir fragen nach dem Rentnertarif, man glaubt uns zwar nicht, dass wir schon 65 sind, aber wir ersparen uns dadurch 9 Euro für uns beide. Mit der Eintrittskarte können wir uns neben dem Monasterio viejo auch noch das alto ansehen und die Kirche im Dorf unterhalb wäre auch inkludiert. Die letztere sehen wir nicht, weil wir oben entlang weiterfahren.

Mirador de Santa Cruz de la Seros






Monasterio Alto, welches innen sehr modern ausgestattet ist

Unser Weg führt noch am Embalse de la Pena vorbei, über den eine herrliche Eisenbrücke führt, wo immer nur ein LKW fahren darf, zum einen wegen der Breite und wahrscheinlich auch wegen dem Gewicht. Ich gehe zu Fuß voraus und als ein Lkw mich überholt, federt sie gewaltig. 


Presa = Staumauer des Embalse de la Pena   


 Das letzte Ziel für heute ist Riglos, ein herzliches Dankeschön an die lieben Reisefreudigen, die uns diesen Tipp gegeben hatten. Leider weiß ich nicht mehr, wer das war. 😄

Wir fahren gleich hinauf zum Friedhofsparkplatz, wo schon einige Spanischen Camper stehen. Ich koche Gemüse Rotkornreis mit Blauschimmelkäse. Unsere Jill geht auf Erkundung. Sie hat schon wieder einen steilen Abhang, den sie hinuntersteigen kann. Nach dem Essen und einem Estrella Bierchen, gesellen sich noch Wiener Womofahrer dazu. Franz unterhält sich mit den beiden, sie stehen heute schon zum zweiten Mal hier. 

 

Am nächsten Morgen gehen wir einen gemütlichen Terrassenweg zum Ort Riglos und den Felsen.



Im Ort genießen wir Espresso und Colacao mit direktem Blick auf die Felsen.

Danach fahren wir weiter ostwärts, über Huesca, Balaguer und in Artesa de Segre erreichen wir wieder den Stellplatz, wo wir unsere Spanienrundreise begonnen hatten. Von gestern ist noch Essen übrig, das ist schnell gewärmt und ein paar Kartoffeln für einen Salat sind auch gleich gekocht.

Am Abend laden wir noch den sympathischen Nachbarn Mike aus Deutschland zu uns auf ein Bierchen  ein. Wir tauschen Reiseerfahrungen aus. Mike ist diesbezüglich ja sehr erfahren, er hat sich schon mehrmals eine längere Reiseauszeit gegönnt.

Am nächsten Tag fahren wir ohne Umwege nach Girona, wo wir den offiziellen gratis Stellplatz neben dem weitläufigen Park Domeny anpeilen. Hier stellen wir uns gleich neben einen alten türkisen Fiat    242, die Bewohner kommen aus Dänemark und sprechen sogar sehr gut deutsch. Ich koche gleich Nudeln mit Zucchini – Bulgur Sauce, es gibt zwar viele Spezialitäten in der Stadt, aber wir wollen uns erstmal orientieren. Der Platz hier ist nett und es ist Wochenende, eventuell verbringen wir das hier. Wir telefonieren auch wieder mit meiner Jugend und fragen auch Jill, ob sie ins Freie möchte. Sie steckt nur das Schnäuzchen hinaus und legt sich sofort wieder schlafen. So packt Franz die Fahrräder aus und wir erkunden die Stadt. Das erste Ziel sind die Arabischen Bäder, von dort erkunde ich gleich die Kathedrale, die das breitestes gotische Kirchenschiff der Welt haben soll, die Jardins Alemanys und die historische Stadtmauer. Ich steige auch die Wendeltreppe des Torre Gironese ganz hinauf, um einen noch besseren Überblick zu bekommen. Danach radeln wir durch das Viertel El Cal, das jüdische Viertel mit vielen kleinen Boutiquen und Kneipen. Wir entdecken die Konditorei Casamoner, hier soll es die besten Xuixus, röhrenförmige Gebäckstücke, die mit Puddingcreme gefüllt und zuletzt auch noch frittiert sind. Die probieren wir gleich mit Schoko und Himbercremen und dazu noch Schoko Bananen Taler und Cappucchino und Colacao dazu. 

Banys Arabs

nochmals arabische Bäder von oben

Kathedrale vom Garten aus


Wendeltreppe auf den Torre Gironella

Stadtmauer

Jardins Alemanys
katalonische Spezialität Xuixu im Cafe Casermoner

Über die Pont de Sant Agusti queren wir den Fluss Riu Onyar um gleich auf den Placa de la Independenca zu gelangen. Die erste Gasse parallel zum Fluss schieben wir unsere Räder und schlagen in der Eisdiele Rocambolesc zu, indem wir uns Eis im Brötchen, das dann auch noch getoastet wird, gönnen. Gleich ums Eck befindet sich auch die Schokoladerie. Die Roca Brüder haben sich schon mit dem Haubenlokal El Celler de Can Roca etabliert. Einer der Brüder leitet das Projekt Eisdiele, hier sollen die süßen Kreationen einem breiteren Publikum zugänglich gemacht werden. Ausgefallen sind auch die Star Wars Figuren, die man als Eis erwerben kann. Von hier radeln wir noch zur Steinernen Brücke um die bunten Häuser nochmals zu sehen. Danach machen wir Schluss für heute und radeln zurück zu Vario und Jill, die noch immer nicht ins Freie mag.




Fischerbrücke von Gustav Eifel


Unabhängigkeitsplatz

Am nächsten Tag ist bereits Samstag, der 9. April, für heute ist Regen angesagt, so schauen wir, dass wir wenigstens die Einkäufe noch mit dem Radl erledigen können. Erst fahren wir den Markt im Freigelände am Passeig de la Devesa, wo sich jeden Samstag Markt befindet. Da es hier zwar sehr viel Gemüse und Obst gibt, wir aber bezweifeln, dass etwas davon Bio  ist und wir jedoch gesehen hatten wieviel hier im Land gespritzt wird, radeln wir schnurstracks zur Markthalle Mercat del Lleo. 

Riesenpaprika
Lebendhühnermarkt im Freigelnde
fertiges Essen in der Markthalle
 
gesalzener Bacalau

Käsetheke in der Markthalle

Da wimmelt es nur so von Menschen und der Geruch der eingesalzenen Bacalau ist ziemlich präsent, so laufen wir die letzte Station an, den BioBrots. Das ist ein gut sortierter Laden, wo ich alles finde, was wir grad brauchen. In der Nähe finden wir noch einige Murales, denen wir einen Besuch abstatten. Das Mural num 6 Monar T von Oriol Arumi.

Gleich gegenüber entdecke ich ein bemaltes Garagentor.

Bald finden wir auch die nächsten.


Auf der Heimfahrt radeln wir beim Hauben Restaurant El Celler de Can Roca vorbei und ich spähe in den Garten. Hier werken die Brüder Roca, wo einer davon die Eisdiele, in der wir gestern Eis geholt hatten, betreibt. Um ca. 14 Uhr beginnt es zu regnen, ich verstaue die Einkäufe, Franz die Räder. Ich backe Gemüsekuchen und wir gemüteln.

Am Sonntag zieht es mich schon nach dem Frühstück wieder in die Stadt. Am Placa Catalunya findet gerade ein Trödelmarkt statt. Wir sehen uns um und ich frage einen Standler, ob es sicher sei, wenn wir unsere ebikes hier am Radständer anhängen. Er meint, er würde aufpassen. Im Nu finden wir den Aufgang zur alten Stadtmauer, wo wir bis zur Kathedrale entlanggehen. Ich steige auch alle Stufen um die Aussichtstürme zu erklimmen. An der Kathedrale sind heute am Palmsonntag Unmengen von Menschen. Wir gehen wieder durch das jüdische Viertel El Call, wo wir in einer Bäckerei Pan Negra, Cookies und ein Oliven Foccaccia erwerben. Wir finden auch das Casa Angullana und marschieren zurück zu unseren Rädern. Ich biete dem Standler Geld und auch ein Cookie an, aber er schlägt beides aus. Er meint, es ist ja nichts gewesen. 






Innenhof im jüdischen Viertel El Call


Casa Agullana

Als wir die Räder wieder haben, suchen wir noch das Mauerbild Mural Antonia Adroher, um danach über die Rambla de la Llibertat zu schlendern und im Lokal Xibarri an der Placa de la Independenca zu essen. Das hat uns Fritz empfohlen, wir sitzen aber draußen, um die Sonne zu genießen. Franz bekommt Huhn und Sardellen und Kartoffeln, ich Nachos mit Guakamole und Kartoffeln mit Käse Knoblauch Sauce. Den Nachtisch holen wir uns wieder bei Rocambolesc.

Mural Antonia Adroher




 
Den Nachmittag lassen wir nochmals in der Sonne am Stellplatz ausklingen. Morgen ziehen wir weiter an das Mittelmeer.