Saturday, July 10, 2021

Von Tschechien nach Polen und über die Slowakei und Ungarn zurück nach Hause

Heute ist ein guter Tag, unsere Mutz bleibt bei uns, wir können ohne Kontrolle die Grenze passieren und im erst besten Sklep = Greisler Laden kann ich um 5 Sloti 10 GB Internet kaufen. Das ist ein guter Euro! Leider schaffen wir es auf Anhieb nicht - auch nicht mit Hilfe der Hotline, die Sim Karte in unserem Router zu aktivieren. 

Wir fahren nach Karlow, wo wir auf einer Wiese einen Parkplatz finden. Man verlangt zwar 15 Euro für 2 Tage von uns, das sind um 2 Euro zuviel, weil wir noch keine Sloti haben. Leider gibt es hier keine Wechselstube und auch keinen ATM. Der nächste wäre 20 km weiter. Wir stellen uns ganz an den Rand der Wiese, so kann unsere Mutz frei laufen. Sie bleibt fürs erste nicht lange draußen, legt sich bald kuschelig neben mich. Ich schneide ihr verklebte Fellteile heraus, die sie sich letzte Nacht geholt hat. In der Nacht wird sie aber doch wieder flügge. Wir gönnen uns in einem Restaurant ein volles Menü: 

Hendlsuppe, Nusssuppe, Tempeh mit Couscous, Rindermedaillons mit Kartoffeln und Roten Rüben, Käsekuchen und Chiasamen Pudding mit Mangocreme.

Morgens, als wir zum Wandern auf den Großen Heuscheuer aufbrechen, sehen wir die Katz noch nicht. Auch nicht, als wir zurück kehren.  

Angeblich sind 6oo Stufen zu bewältigen, laut Navi sind es 30 Minuten hinauf auf die erste Plattform, wir sind insgesamt ca. 2 Stunden unterwegs, legen 5,1 km in 8.300 Schritten zurück und erklimmen 39 Stockwerke. 

Rübezahls Sessel

am Abgrund entlang

Affenkopf

in der Hölle


hinab in Teufels Küche

Wurzelwanderweg


Kletterroute


Aussicht nur für uns

Talking Heads = sprechende Köpfe

Abstieg

Ausblick nach ganz unten

Gestern und heute schlagen wir beim polnischen Essen zu. Wir essen Hühner- und Nußsuppe, Rinder Medaillons mit Kartoffeln und Roten Rüben, Tempeh mit Couscous, Käsekuchen und Chiasamenpudding. Heute noch Pirogen vegetarisch und  mit Fleisch und als Nachtisch nochmals Käsekuchen. Wir warten bis neun Uhr Abends auf unsere Mutzi. Dann wollen wir jedoch auch nicht mehr weiter fahren. Sie haut dann auch wieder ab, kehrt jedoch brav zurück und wir halten es gemeinsam aus bis 7 Uhr in der Früh. Dann fahren wir ab nach Klodzko = Glatz. Wir frühstücken auf einem Platz außerhalb und finden sogar ganz in der Nähe der Innenstadt auf einem Busbahnhof einen kostenfreien Parkplatz, um die Stadt anzusehen. 

die alte Brücke ist 1:2 der Karlsbrücke in Prag nachgebaut


Untergrundstadt

Ausgang der Untergrund Gänge
Wir kaufen in einer Bäckerei Brot und Mehlspeisen, später noch ein Eis und dann sehen wir vor dem Rathaus ein Standl mit Vollkornbrot und Potize, da schlagen wir auch noch zu.

Dann erreichen wir unser Womo, das uns zum See Zalew Paczkowski bringt. Hier lassen wir die Seele baumeln und unsere Mutz streunen. Franz interessiert sich für die Paragleiter, die sich von einem Boot hochziehen lassen. Ich koche Emmereis vom Imhof mit Kohlrabi und Garam Masala Gewürz. Als Nachtisch gönnen wir uns einen Kuchen aus der Bäckerei. 

Am späten Nachmittag wird das Wetter schlecht, es regnet, viele Camper packen zusammen und fahren ab. Ich denke schon, wir müssen ganz alleine hier ausharren, doch ein Hauszelt steht noch in der Nähe und am nächsten Tag, als wir wieder weiter fahren, sehen wir mitten im Wald und am Wegesrand aber etwas weiter von uns entfernt eine wilde Camper Kolonie. Leider stehen auch viele gefüllte Müllsäcke herum - das finden wir schade, denn hier wo man nichts fürs Übernachten bezahlen muss und jemand muss aber den Aufwand betreiben, den hier gelassenen Müll zu entfernen.

Wir fahren zurück nach Glatz, wo wir beim Leclerc unsere Simkarte aktivieren wollen - leider funktioniert die im Router nicht. Wir kaufen auch gleich Dinge des täglichen Bedarfs ein und prompt vergesse ich meinen Geldbeutel an der Kassa. Das bemerke ich erst, als ich im Womo die Sachen verstaue. Sofort eile ich zurück und die Kassierin sagt etwas auf Polnisch und deutet in eine Richtung. Ich werde in einen Raum geschickt, wo ein Mann nach meinem Namen fragt und mir mein Eigentum zurück gibt. Er sagt ich soll nachschauen, ob alles drin ist. Ich freue mich sehr, bedanke mich und frage was ich schuldig bin. Er lacht und sagt nichts. Ich kaufe auch bei einem Obst und Gemüsestandl ein, so dass wir mit frischen Sachen eingedeckt sind. Heute essen wir kalte Küche: Salat mit Bohnen, Paradeiser, Schafkäse, Zwiebeln und Knoblauch. Als Nachtisch gibt es noch die Potize vom Standl von gestern.

Dann geht es weiter zur Festung Silberberg und Spitzberg. Unsere Mutz haut auch gleich einmal ab. Wir erwandern gleich einmal die Silberberg, wo wir Rentner Eintritt bezahlen und einen aussichtsreichen Rundgang absolvieren können. 



Dann erklimmen wir die zweite Festung direkt über unserem Parkplatz. Es sieht so aus, als ob da noch Militär zu Hause ist. Wir fragen, ob wir ein Video drehen dürfen. Ein junger Militari fragt nach. Es kommt ein stämmiger Militari, er fragt uns in perfektem Oxford English, wie lange das mit dem Video wohl dauern wird, denn sie sollten schon zusperren. Wir grinsen und versichern ihm, dass wir in einer Minute fertig sind. Draußen vor den Burgmauern stehen überall Warnschilder wegen Minen. Ich pflücke Johanniskraut und beim Heimweg noch Minze und Dost.


Danach steigen wir einen sehr steilen Pfad ab zum Viadukt einer ehemaligen Zahnradbahn.

Dann kehren wir zum Vario zurück und ein Pole kommt zu uns und erzählt uns in gutem Deutsch, dass er in Dresden studiert habe und in Breslau wohnt. Er arbeitet im Bereich Müll Recycling.

Da wir in der Früh entdecken, dass Franz ein Flipflop fehlt, fahren wir zurück nach Klodze, wo er vermutet, dass der zweite Schuh am Parkplatz vom Leclerc liegt. Vorher gibt es noch einen Abstecher in Srbna Gora, wo mir die Schreibmaschine auf einem Tischchen in einem kleinen Park gut gefällt. 



Danach müssen wir in Klodze zum Deichman, weil Franz sich neue Schuhe kaufen muss. Dann geht es weiter zur Untergrund Stadt Osowka. Hier hätte auch ein geheimes Führer Hauptquartier entstehen sollen, doch es kam nicht mehr dazu. Es reicht jedoch, dass hier beim Bau viele Menschen ihr Leben lassen mussten. Die unterirdische Führung dauert ca. 1 Stunde und wir gehen einen Kilometer von den gesamt 9 km des Projektes Riesen. 

Nach der Führung fahren wir noch einige Kilometer weiter, die Äste hängen immer tiefer nach unten und wir hören das Kratzen am Womodach immer öfter. Bald zwingt uns ein Balken zum Stehenbleiben, dann erst gehen wir zu Fuß weiter. Nach ca. 800 m finden wir das Kasyno und die Lüftungsschachte der unterirdischen Gänge. 

 


Ziemlich betroffen fahren wir weiter und finden zum Tagesausklang einen netten Stellplatz fast am See Jezioro Bystrzyckie, wo wir gleich unsere tapfere Mutz auslassen. Sie hat bis halb vier am Nachmittag ausgehalten. Dann essen wir wieder Salat wie gestern mit weißen Bohnen und Paradeisern, Zwiebeln und Knoblauch. Als Nachtisch gibt es wieder Potize wie gestern. Dann eilen wir noch zur Festung Grodno, da hatte ich vorhin eine Ansichtskarte gesehen und das Fotomotiv gefällt mir. Wir schaffen es noch in die Burg zu kommen, obwohl sie schon zugesperrt werden sollte. Es ist noch eine Führung unterwegs und so haben wir auch den Nutzen. Der Aussichtsturm ist leider gesperrt, aber die Burg ist sehr sehenswert.

 



Der Weg zurück fällt wie immer leichter, wir sehen uns die Brücke über den See noch an und legen uns in den Schatten unseres Varios, um die Hitze besser aushalten zu können. Jill bewegt sich heute nicht weit vom Womo weg, sie kommt mehrmals Leckerli betteln. In der Nacht kehrt sie heim, bleibt aber nicht lange. Ich bitte sie jedoch, dass sie am Morgen wieder da sein soll.

Und tatsächlich, diesmal klappt es, als wir mit dem Frühstück fertig sind, taucht sie auf und ist wieder sehr hungrig. Wir fahren erstmal nach Swidniz, wo ich mir die Friedenskirche ansehen kann:

Die Beschlüsse des Westfälischen Friedens aus dem Jahr 1648 sagen die Erlaubnis vor, dass die schlesischen Protestanten drei sogenannte Friedenskirchen bauen durften. Diese sollten in den Städten Jauer, Glogau und Schweidnitz entstehen. Doch bevor die Bauarbeiten begannen und der Grundstein gelegt werden konnte, mussten die Einzelheiten geklärt werden, denn es waren einige Bedingungen vorgegeben worden. Es wurden sowohl Ziegel wie auch Steine als Baumaterial verboten. Ebenso sollte es nicht gestattet sein, die drei Kirchen mit Glocken zu schmücken oder Türme anzubauen. Zudem durften die Friedenskirchen lediglich außerhalb der Stadtmauern ihren Platz finden. Da die Bauzeit außerdem nicht ein Jahr überschreiten durfte, die Baukosten komplett von der Gemeinde selbst zu tragen waren und als Baumaterial nur Holz, Lehm und Stroh gestattet waren, gestaltete sich die Planung und die Umsetzung als äußerst schwierig. Letztendlich wurde der Breslauer Architekt Albrecht von Saebisch für dieses komplizierte Projekt ausgewählt, der sich sofort an einen Entwurf für die Kirche in Schweidnitz machte. Am 23. August im Jahre 1656 war die Grundsteinlegung und bereits zehn Monate später wurde am 24. Juni 1657 zum ersten Mal ein Gottesdienst in der Friedenskirche gefeiert.





Danach fahren wir nach Walbrzych, wo wir erst die Markthalle aufsuchen, um Honig, Eier, Wurst, Streichwurst, Hüttenkäse und Kuchen kaufen. Dann stellen wir uns auf den Parkplatz des Schlosses Fürstenberg, wo der Parkwächter uns mitteilt, dass wir bis morgen früh stehen dürfen. Das nehmen wir sehr gerne in Anspruch, hier kann auch unser Mützchen wieder freilaufen.

Ich bereite aus den unterwegs bei einer Bäuerin gekauften Erdbeeren, Erdbeersoda zu. Dann spaziere ich zum Schloss. Leider kann ich nur das Freigelände besuchen, ein Eintritt ist erst morgen wieder möglich. Schade, ich habe doch vorher beim Ticketschalter angerufen und englische Auskunft gebeten. Als ich mich darauf berufe, ernte ich nur Achselzucken. Bis morgen möchte ich nicht warten, sehe ich doch die Schlange vor dem Schlosseingang da müsste ich mich vermutlich auch noch anstellen. Ich lese im Internet noch Informationen zum Schloss: es wurde in der NS Zeit beschlagnahmt und sollte ein neues Führerhauptquartier werden. Leider wurde viel zerstört und es wurde ein Tunnelsystem errichtet. Diese Stollen sind 2018 zum ersten Mal für Besucher geöffnet worden. 

 



 



Zum Essen gibt es heute Bohnscharlsalat mit Paradeis, Zwiebeln, Knoblauch, Ziegenkäse und Fermenten. Als Nachtisch Apfel - und Kirschenstreuselkuchen. Abends sehen wir uns noch die Ruine an und wandern dazu bis es dunkel wird. 

Der nächste Tag wird wieder ein Pausetag, weil die liebe Mutz erst um 19 Uhr Abends wieder auftaucht, Dann fahren wir ein Stück weiter nach Karpacz. Franz findet einen schönen Wanderparkplatz, wo wir morgen zu Fuß zum Lift gehen können und unsere Katze derweil wieder "Ausgang" haben kann.

Wir brechen zeitig auf, sodass wir ohne uns anzustellen, den Sessellift nutzen können. Von der Talstation gehen wir noch ca. eine Stunde hinauf bis zum Gipfel. Wir nehmen den gemütlichen Weg, der um den Kogel rundherum führt. Oben herrscht ein Massenansturm, sodass wir unseren Rittersport Wanderschoko verzehren, die Aussicht genießen und bald wieder absteigen. Das Lustige ist, dass hier die Grenze Polen, Tschechien mitten am Wanderweg verläuft. Wir können ohne "Kontrollen" mehrmals zwischen den Länder wechslen. Für den Rückweg nehmen wir den steilen Weg, der wegen des großen Ansturms nur im Einbahnsystem für den Aufstieg  empfohlen ist. Wir wollen diese Variante unbedingt gehen, und sehen, dass vor uns noch 2 weitere Wanderer die Vorgaben mißachten und dann folgen wir auch noch. Es ist genau Mittagszeit, so ist der Gegenverkehr nicht so arg, sodass wir leicht seitlich vorbei kommen. 

Holzkirche und Observatorium und vorne Grenzstein am Gipfel der Schneekoppe



Aufgrund der Massen wollen wir hier oben gar nirgends einkehren, so gleiten wir mit dem Sessellift wieder zurück hinunter. Franz findet ein nettes Lokal, wo wir im Freien unseren Blick schweifen lassen können. Ich esse Blini, Franz Knödel mit Gulasch und als Nachtisch lassen wir uns Käsekuchen bringen. Der Lokalbesitzer ist Deutscher und erzählt uns, dass er das Haus schon seit 2 Jahren verkaufen möchte, doch aufgrund des Viruses wird er es nicht los. Er meint auch, es seien gegenüber dem Vorjahr nur halb soviele Touristen. 

Wir sehen uns noch die berühmte Holzkirche an. Sie wurde vor im 12. Jhdt. in Norwegen zerklegt und hier her gebracht und wieder aufgestellt. Ich sehe sie mir auch innen an. Es ist lustig, sie hat innen, aber außerhalb der Kirche einen Gang ganz rundherum. 

Zurück am Womo bemerken wir, dass unsere Katze nicht da ist, daher müssen wir wieder hier schlafen. 

Sie erscheint zwar um Mitternacht, verhält sich erst ruhig, doch in der Nacht muss ich sie wieder überreden, bei uns zu bleiben. 

Am nächsten Morgen, bevor der Parkwächter kommt, fahren wir ab. Wir wollen nach Jelenia Gora, wo wir Internet Daten kaufen und gleich aktivieren lassen. Wir sehen uns auch gleich den Rynek = Marktplatz der Altstadt an. Dort finden wir auch einen kleinen Bioladen, wo wir einkaufen. 

 

Franz findet wieder einen netten Waldwanderparkplatz. Hier wollen wir den heutigen Regentag abwarten und eventuell auch den morgigen Sonntag, um dem Massenansturm an den Wasserfällen zu entgehen, die wir danach erwandern möchten. 

Nach ein einhalb Pausetagen fahren wir zum Parkplatz Zackelfall, wo wir übernachten und eine Womofamilie treffen und wir nett plaudern können, weil die Frau perfekt deutsch spricht. 

Am nächsten Morgen bezahlen wir unseren Parkobulus und mittags wandern wir zum Wasserfall. Erst gehen wir einen immer steiler werdenden mit Steinen gepflasterten Weg nach oben, bezahlen den Eintritt, müssen aber noch warten bis uns einer der anderen Besucher Helme für uns gibt, dann steigen wir hinab in die engen Felswände und bestaunen den Fall. Vor einiger Zeit wurde ein Tourist durch einen herabfallenden Stein verletzt, seitdem müssen alle Helme tragen! 

Aus ca. 800 Meter fällt er in drei Kaskaden über 27 m hinunter. Er ist der höchste Wasserfall der Sudeten.




 Wir schlafen heute wieder am selben Platz, weil unsere Mutz es vorzieht lange spazieren zu gehen. In der Nacht kommt sie und bleibt auch, sodass wir zeitig um 7 Uhr zum Parkplatz des Kochelfalles fahren. Hier frühstücken wir in aller Ruhe, wenn wir eine Stunde später da wären, hätte unser Vario keinen Platz bekommen. So sind wir auch die ersten am schönen Wasserfall. 


Kochelfall
Wir finden noch Rübezahls Grab. Dazu gibt es eine Geschichte, dass böse Menschen ihn von der Schneekoppe vertrieben hatten, und er seinen geliebten Bergblick sehr vermisste. Aber hier hat er seine Ruhe gefunden.
Dann legen wir am tollen Aussichtspunkt auf Holzliegen die hier installiert sind und rasten uns vom Aufstieg aus. Hier kann die Seele herrlich baumeln.
Zu guter Letzt wandern wir noch zur Zuckerschale

Dann versuchen wir vergeblich, bei mehreren Tankstellen und bei einem Campingplatz Wasser zu fassen. Die Camping Madame sagt uns, sie hätte keine Position, die sie auf die Rechnung schreiben könnte. Wir erwidern, dass wir ihr ein Drittel der Platzmiete für das Wasser bieten und gar keine Rechnung wollen. Sie schickt uns wieder weg. So beschließen wir, einen Campingplatz an einem See anzufahren, wo wir uns für den morgigen Stadtbummel in Breslau ausrasten können. Ich koche Reis mit frischen Bohnen und Bohnscharlsalat, die ich frisch am Marktstandl erworben habe. 

Jill hüpft beim Wasser tanken am Camping Platz vom hohen Esszimmer Fenster hinaus ins Freie. Franz fängt sie jedoch wieder ein. Wir lassen sie dann auf unserem Stellplatz aus, dort kommt sie jedoch freiwillig wieder zurück. Der Platz am See ist sehr beschaulich - aber Franz ist mit der Fliegenklatsche über Gebühr beschäftigt. Wir wollten, bevor wir die Platzmiete bezahlen, erst einmal nachschauen, ob das mit dem Wasser füllen funktioniert, aber der Platzwart hatte zuwenig Vertrauen zu uns. So mussten wir die Katze im Sack kaufen, aber wir haben es nicht bereut. Wir sind Katzenfreunde.

Falls ihr bis hierher gelesen habt, würde ich mich sehr über eure Kommentare oder Rückmeldungen freuen👍😀

Heute am Abend sehen wir noch einen schönen Sonnenuntergang.

Unsere Mutzi kommt brav wieder zurück und bliebt bis in der Früh, sodass wir nach dem Frühstück nach Breslau fahren können. Franz findet einen wunderbaren Parkplatz gleich bei der historischen Markthalle, wo wir unsere Lebensmittelvorräte aufstocken.

Dann radeln wir zur Dominsel und kommen am wunderbar verwachsenen Nationalmuseum vorbei. Wir verlängern unser Parkticket, weil wir eine Eco Bootsfahrt gebucht haben. Wir sind zusammen mit einem anderen Paar und gleiten lautlos mit Solarstrom über die Kanäle. Der Fahrer schaltet für uns den Audioguide ein, so können wir über Lautsprecher alles Wissenswerte über die umliegenden Gebäude erfahern. Wir sehen eine Brücke, deren Konstrukteur sich einen Tag vor der Eröffnung an einem Stahltram erhängte, weil er dachte, er hätte einen Berechnungsfehler gemacht und die Brücke würde die Lasten nicht aushalten. Die Brücke jedoch hält heute noch !
Kanu Cafe

Seilbahn über die Oder

Franz als Kapitän








Nationalmuseum


Bibliothek
Am Ende radeln wir noch zum Rynek das ist der Rathausplatz, wo Franz ein Hardrock Cafe ausfindig gemacht hat.
Rathaus

200 Zwerge weisen den sehenswerten Rundweg in der Altstadt

Privatbrauerei Spiz


Aussichtsturm

Verzierungen am Turm




Nach Breslau machen wir uns noch auf den Weg Richtung Norden, wo wir einen Stellplatz finden, der ziemlich frequentiert ist. Punkt 22 Uhr ist es jedoch ruhig und wir schlafen sehr gut. 

Es gibt sogar große Mülltonnen, wo wir unseren Klosack loswerden. Heute möchte Franz zu verschiedenen Vario Schlächtern, um sich nach einem Differenzial bzw. nach einem 2. Treibstofftank zu erkundigen. Es gibt zwar keinen passenden fertigen Tank, aber bis mörgen würde jemand einen genau auf unser Wunschmaß anfertigen. Da schlagen wir gleich zu, leider die Bargeldbehebung über die Bank nicht mehr möglich und die Behebung am ATM schlägt mit 5,25 % zu Buche. 

Franz findet wieder einen schönen Platz an einem See, wo wir die Zeit bis morgen verbringen können. Es kommen noch junge Menschen, die eine Drohne fliegen lassen, es wird uns sogar ein Foto versprochen. 

Am nächsten Tag ist die Mutz wieder abhängig. Erst macht es uns nichts aus, weil wir sowieso bis Nachmittag auf den Tank warten müssen. Doch dann - gerade als wir überlegen dem Tankhersteller ein SMS zu schicken, dass wir später kommen, kann Franz sie entdecken und abfangen. Sie wehrt sich mit Händen und Füßen, doch als wir fahren, beruhigt sie sich bald wieder. Nur als Franz den Tank verstaut meckert sie. Wir fahren jedoch weiter bis kurz vor Posen, wo wir im Großpolnischen Nationalpark = Wielkopolski NP einen wunderschönen Schlafplatz finden. Auf der Fahrt hierher lese ich noch im Reiseführer, dass hier so ein großer Park vorhanden ist und Franz findet ihn "zufällig" - ohne, dass wir uns abgesprochen hatten  Uns allen gefällt es sehr gut, Mitten in der Nacht kommt ein Reisebus mit einem Kajakanhänger. Wir hören, dass Zelte aufgestellt werden. 

Am nächsten Morgen entdekcen wir, dass viele kleine Zelte im Wald verteilt sind. Ein älterer Mann, der direkt unter unserem Küchenfenster gelagert hat, meint: " Autobus Wumm". Wir reimen uns zusammen, dass der Bus eine Panne hatte, sodass sie hier einen Zwischenstopp haben. Einer der Leute wechselt einen Schein zu Münzen, damit ich beim Parkautomaten bezahlen kann. Mit 5 Sloti ist er zufrieden, am Display erscheint Max Betrag erreicht und als Uhrzeit steht 12:15 Uhr drauf. Ich denke mir, cool, so können wir bis morgen stehen. Erst später fällt mir ein, dass heute ja der 24.7. ist.

Wir gehen zum Aussichtsspunkt am Gorecki See, wo wir vorher noch den kleinen Kociolek See  passieren. Wir sehen die alte Ruine und wandern wieder zurück zum Vario. 

Kociolek See

Aussichtspunkt auf die Inselruine am Gorecki See

Am Heimweg erwischen wir eine falsche Abzweigung und erreeichen einen aufgelassenen Waldbahnhof.
Da die Katz wieder unterwegs ist, wollen wir in den Ort Mosina radeln, um Brot zu kaufen. Im Natura Cafe finden wir Vollkornbrot und natürliches hausgemachtes Eis.  

Als wir wieder zum Vario kommen, grüßt uns ein Mann und fragt nach dem Biglietto. Wir antworten blauäugig, dass wir ja bis morgen den 24.7. bezahlt hätten und dass beim Geldeinwurf im Parkautomaten die Meldung, sogar in deutscher Sprache, Maximum Limit erreicht, erschien. Ich halte dem Kontrolleur weitere 7 Sloti vor die Nase. Er meint, es wäre ja nur ein Aufpreis von 2 Sloti auf den Tagespreis und die befindet er für zu gering, als dass er nachfordert. Wir können bis morgen um 10 Uhr bleiben.

In der Nacht kommt unsere Samtpfote wieder zurück und bleibt brav die ganze Nacht bei uns, sodass wir am nächsten Tag entspannt nach Posen fahren können. Franz findet wieder einen prakischen Parkplatz, sodass wir nur ein ganz kurzes Stück in die Altstadt radeln müssen, um dort einen Rundgang zu absolvieren, Kaffee und Soda zur trinken und beim Georgischen Bäcker Fladenbrot zu kaufen. 






Nach Posen finden wir das schöne "Loire" Schloss:

Der 4 stöckige Holzbau Antonin. Er dient jetzt als Hotel und Restaurant. Die Besonderheit ist, dass das Gebäude in Kreuzform rund um den Kamin gebaut wurde und er stützt sich auf den mittleren Pfeiler.

Frederic Chopin war auch schon hier

 Karl Friedrich Schinkel verwirklichte sich 1822 hier in seiner eigenwilligsten Kreation.

Wir fahren noch ein gutes Stück, bis Franz an einem Kanal einen prächtigen Stellplatz findet. 

unser schöner Schlafplatz am Kanal

Am nächsten Tag fahren wir weiter nach Lodz, wo wir zentral parken. Eine Frau Parkwärterin nimmt von uns den doppelten Preis, weil wir ja ein großes Auto haben. Deshalb ist der Platz auch halb leer. Wir sehen uns in der Stadt um, sind begeistert von den vielen Wandmalereien, den coolen Cafes in alten Fabriksgebäuden und Containern und essen Eis.












Danach fahren wir noch bis kurz Kielce, wo wir an einem See bleiben. Unter Pinien mit Seeblick und als Nachbarn einen 61 jährigen Merzi mit netten Bewohnern. jeder von uns zeigt voller Stolz sein Eigenheim und wir tauschen Erfahrungen aus. 

Der einzige Nachtteil am Platz sind die wilden Mülldeponien. Aber in Zukunft wird das alles anders. Hier entsteht ein Campingplatz. Am nächsten Morgen kommt ein Müllsammler, der alle Häufen nach Dosen durchsucht, vielleicht gibt es da wohl ein Pfandgeld retour. 

Wir fahren weiter zum ehemaligen Benediktinerkloster Sviety Krzyz, das die höchste Erhebung der Swieta Kartazyna mit 612 m ist. In der Krypta der Klosterkirche liegt einbalsamiert der Jeremi Wisinowiecki, der Ruhm gegen den Krieg gegen die Ukrainier erworben hatte. 


Der Parkplatz ist 2 km vom Sakralbau entfernt. Wir bezahlen brav und gehen zu Fuß hinauf. Oben angelangt sehen wir genug freie Plätze und hier bezahlt niemand. So lässt man sich durch ein Fahrverbotschild abhalten. Vielleicht machen wir uns in Zukunft die Mühe und übersetzen die Zusatztafel. 

Die nächste Attraktion ist eine riesige Schlossruine. Krzyztopor: der Bau des überdimenionalen Gebäudes mit ursprünglich 4 Türmen für die Jahreszeiten, 52 Säle für die Monate und 365 Fenster für die Tage im Jahr, dauerte 17 Jahre. !3 Jahre wurde es bewohnt. Angeblich waren die Krippen in den Pferdeställen mit Carrara Marmor ausgestattet. 1655 wurde es von den Schweden in Brand gesetzt. 

Als nächstes wollen wir nach Sandomierz, der Ort wurde in einem Youtube Reisebericht lobend erwähnt. Da wir nirgends einen Parkplatz finden und unsere Mutz wieder gerne Auslauf hätte und gleich in der Nähe ein Campingplatz zu finden ist, und wir wieder Frischwasser benötigen, checken wir ein. Ich koche die Bohnscharl, die ich heute am Markt erworben habe, zusammen mit Zwiebeln und Paradeiser erworben hatte, einen köstlichen Salat ergeben. 

Steingrill mitten im Biotop, gleich daneben ist unser Schlafplatz

sogar ein Swimmingpool ist am Campinplatz, aber extra zu bezahlen
Unsere Katze ist sogar kostenlos im Camp. Für Hunde muss bezahlt werden. 

Danach können wir entspannt zu Fuß ein kurzes Wegerl und einige Stiegen hinauf in die Altstadt gehen.

Opatov Tor: Rätsel. wie hält sich der Seiltänzer oben?

Backspezialität aus Karamell und Milch






Als wir zurück zum Campingplatz kommen, sitzen wir noch kurz im Freien, doch bald sind die Mücken lästig. 

Am nächsten Vormittag tanken wir Wasser und fahren über die Weichsel gen Osten. In unserem Reiseführer hat Zamosz 2 Sterne, das wollen wir sehen. Es sei das Padua des Nordens, das macht uns neugierig. Gleich in der Nähe der Altstadt findet Franz einen Parkplatz, von wo wir zu Fuß den Hauptplatz erreichen können. Der ist wirklich gigantisch, auch die schön verzierten Häuser rund um den Platz gefallen uns sehr. Wir gönnen uns ein herrlich cremiges Eis, das macht die Hitze erträglicher.



Häuser der armenischen Kaufleute

Unser nächstes Ziel heute ist Przemysl, den Tipp haben wir vor ein paar Tagen von unserem Camping Nachbarn, dem Merzedes Fahrer erhalten. 

Wir sind auch von diesem Ortsbild fasziniert. Und ich bewundere einmal mehr, Franz's Fahrkünste - wie er den Vario durch die engen Gassen manöviert und dann auch noch wie einen Pkw einparkt. 


Kasimir Schloss ist heute Stadttheater


der brave Soldat Schwejk

Blick auf den Fluß San

Etwas oberhalb von Przemysl finde ich einen schönen Schlafplatz. Unser Stubentiger war heute sehr geduldig mit uns, sind wir doch 300 km gefahren, das ist sehr viel für unsere Verhältnisse. 

Franz erhält ein SMS mit einer Unwetterwarnung, mal sehen wie es heute Nacht wird. Spät abends kommen noch zwei weitere Camper. Der zweite hat ein Aufstelldach, dabei denken wir wieder an unsere Jugend. Das Gewitter ist Gott sei Dank milde und unsere Mutzi kommt vor dem Regen wieder heim. 

am Tartarenhügel mit Blick auf unseren Übernachtungsplatz oberhalb von Przemysl

Am nächsten Morgen wandern wir auf den Tartarenhügel, wo wir eine herrliche Aussicht genießen. Durch den Regen hat es abgekühlt. 

Nachher geraten wir auf einen Wald Wanderweg, der immer enger ausgeschwemmter wird und tiefliegende Äste streifen unseren Vario. Franz möchte hiermit demonstrieren, wie dringend wir einen Astabweiser am Dach und eine Differntialsperre benötigen. Am Ende ist sogar Fahrverbot und Fuß - und Radweg ausgeschildert. Wir halten jedoch durch und siehe da, nach einiger Zeit finden wir wieder eine 30 iger Beschränkungstafel. Juhu wir haben es geschaffrt, denken wir. Doch der Asphalt ist mit mehr Schlaglöchern als die ausgeschwemmte Schotterpiste vom Fußweg. 

Nach diesem Exkurs gelangen wir trotzdem nach Krasiczyn zum bedeutendsten Renaissance Schloss Polens. Jeder der vier Ecktürme ist in einem anderen Stil. Beim Portier als ich meinen Eintritt bezahlen möchte zweigt er mir eine 2 Sloti Münze, ich zeige ihm mein Kleingeld und einen 50 iger Schein, da winkt er mich sofort durch - er hätte kein Wechselgeld. Das würde es bei uns nie geben, Erstens um ca. 50 Cent bekommt man keinen Eintritt, ob mit oder ohne Gs und dann auch noch mangels Wechselgeld. Bei uns würde ich bestimmt weggeschickt werden.


Auf unseren weiteren Weg fallen uns lauter bunt bemalte Bushütterln auf - jedes ist anders. Beim letzten gehe ich sogar ein Stück zurück, zum Fotografieren.



so schöne Wegekreuze sieht man auch in ganz Polen

Nach den Bushütterln fallen uns besonders moderne Kirchen auf - in äußerst gewagten Formen stehen sie in kurzen Abständen. Wir haben grundsätzlich beobachtet, dass hier in Polen die Menschen noch mehr in die Kirchen gehen. Gestern Abend z.B. in Przemysl war eine großen Kirche voll und die Menschen haben mit Begeisterung mitgesungen - und das am Mittwoch am Abend!

Unser nächster Halt ist ein weiterer Sacralbau. 

Heute wollen wir mal in einen Delikatesy sklep, um zu sehen, was der an Köstlichkeiten bietet. Es ist aber ein ganz normaler Lebensmittelladen. Das blöde ist, dass ein Flip Flop nach draußen fällt und Franz es erst viel später bemerkt, sodass wir ca. 45 min Fahrzeit für das Einsammeln verlieren. Im Nachhinein wird uns bewusst, dass die Schlapfen weniger gekostet hätten, als der Diesel, den wir verfahren sind.

Wir sehen uns die Holzkirche in Binarowa an, die eine der vier wertvollsten der Unesco Kirchen hier ist. Wir werden aufgefordert ins Gästebuch einzuschreiben. Da unsere Freunde Conny und Patrick heute Eltern eines Mädchens geworden sind, schreiben wir das als unseren Eintrag.


Auf einer Schautafel lese ich, dass es in der Umgebung von Krakau ein wunderschön bemaltes Dorf gibt und da unsere Zeit nun knapp wird, fahren wir nochmals mehr als gewöhnlich. Wir nächtigen am Dunajec. Die Zufahrt ist wieder offroad.


Ausblick vom Vario Dach auf den Fluß

Bevor die große Hitze zuschlägt, fahren wir los. Wie schon erwähnt möchte ich gerne die bunten Häuser in Zalipie sehen. Erst finden wir ein "Museum", wo man bemalte Holzsachen kaufen kann, dann sehen wir verschiedene bemalte alte Häuser. 





Solche Herzen gefüllt mit Plastikverschlüssen sehen wir in ganz Polen

Vom bunten Dorf fahren wir dierkt nach Wieliczka, wo ein weiteres Highlight auf uns wartet. Da wir einen großen Ansturm auf die unterirdischen Salzhallen erwarten, wollen wir telefonisch reservieren, doch weder mit der österreichischen noch mit der polnischen Telefonnummer kommen wir durch: entweder es ist besetzt, oder es hebt niemand ab. So fahren wir einfach mal hin und schauen, wie es wird. Wir finden einen Parkplatz ganz in der Nähe. Freilich müssen wir bezahlen, wir könnten gegen einen Aufpreis auch hier übernachten. Ich frage erst mal am Ticketschalter nach und bin erstsaunt, als fremdsprachiger Besucher darf ich an den Menschenschlangen vorbei zu einem eigenen Schalter gehen, wo die Karten für Gruppen und Ausländer ausgegeben werden. Das ist ja toll, ich glaube zwar, wir Ausländer müssen mehr bezahlen als die Einheimischen, aber das ist ja oft so. Jedenfalls dürfen wir in weniger als einer Stunde rein. 

So packen wir unsere warmen Sachen ein und dann geht es in die Tiefe. Erst müssen wir 450 Stufen hinabsteigen. Dann gehr es immer weiter bergab, bis zu 5 Ebenen also ca. 140 Meter unterirdisch bestaunen wir Kapellen, Kammern und die große Kathedrale - alle Skulpturen sind komplett aus Salz. 





unterirdischer Festsaal

Wir sehen sogar einen unterirdischen grünen See, doch leider war es dort für ein Foto zu dunkel. Wen es interessiert, sieht sich die Bilder auf der Homepage der Salzmine an. 

Unterwegs verlieren wir unsere Gruppe und schließen uns einer anderen an, wir verstehen zwar nichts mehr, aber nach 2 Stunden Führung sind wir eh schon müde. Wir wollen wieder ins Freie, doch für den Ausgang müssen wir uns anstellen. Als wir an der Reihe sind, müssen wir gefühlt einen Kilometer gehen bis wir vor dem Lift stehen. Es passt nur eine relativ kleine Anzahl von Personen in den Lift, der uns in wenigen Minuten nach oben bringt.  Der Ausgang ist auch ca. 1 km vom Eingang entfernt, so müssen wir uns erst den Weg zurück zum Auto suchen. Unterwegs gönnen wir uns ein herrliches Lody Eis, das finde ich ist hier das Beste.

bei diesem Gebäude kommen wir wieder aus der Unterwelt zurück

diesen schönen Afrika Camper sehen wir auf dem Rückweg
Wir fahren noch ein Stück zum Fluß Raba, wo Franz einen schönen Stellplatz ausfindig gemacht hat. Es steht schon ein anderer Camper hier - wie sich herausstellt, ist der Mann Franzose und die Frau Russin. Sie überwintern immer in Frankreich und im Sommer tingeln sie herum. Sie kommen gerade aus der Ukraine. Sie meinen die Einreise war leicht, aber das Zurückkommen nicht, die Polen erkennen die ukrainischen Tests nicht an! Die Ukraine sei toll zu bereisen, man finde leicht freie Stellplätze - sie  bevorzugen auch die freien. Unsere Katz springt wieder sofort hinaus, als wir ankommen.

Es geföllt ihr hier wieder so gut, dass wir wieder einen Pausetag einlegen müssen, anstatt, wie geplant, Krakau zu besichtigen. Unser Nachbar fährt heute ab, es kommen aber tagsüber immer wieder Leute zum Schwimmen, weil der Bach ganz daneben fließt. 

Tags darauf können wir endlich nach Krakaur. Franz findet einen guten Parkplatz an der Weichsel, so können wir mit dem Fahrrad unsere Erkundungstour unternehmen. Erst sehen wir uns am Rynek, wo die Marienkirche und die Tuchhallen hervorstechen. Von der Marienkirche spielt ein Musikant jede Stunde in alle vier Windrichtungen ein Lied das er abrupt abbricht. Das erinnert noch an die Zeit als die Tartaren im Anmarsch waren, wo der Wächter im Turm während seines Liedes von einem Pfeil getroffen wurde. Zwischendurch erwischt uns der Regen, aber als wir den Vario erreichen, hört es auch schon wieder auf. Somit können wir noch einen zweiten Durchgang starten und auch gegenüber von Schindlers Fabrik essen. 

Pünktlich um 17 Uhr heulen sehr viele Sirenen. Wir sind zwar schon zurück im Vario, doch etwas verunsichert, weil wir in Google umd als SMS einen Warnhinweis für extreme Gewitter bekommen. Ich möchte gerne gleich weiterfahren, Franz möchte aber gerne Autorennen ansehen. 

Als ich recherchiere, entdecke ich eine Meldung, dass jeden 1. August zur Erinnerung an die Ausrufung des Warschauer Aufstandes, die Sirenen heulen. Na ja dann bin ich beruhigt!

Tuchhallen


Stadttor

alter Markt

Friedhof

Wir radeln durch den riesigen Friedhof und als wir an der kleinen Kirche mittendrin vorbei kommen, sitzen viele Menschen rundum verteilt auf Bänken und hören der Sonntagspredigt. Hier in Polen sind die Bewohner wirklich noch sehr gläubig.


typische Bagel, die man an vielen Standeln bekommt

Seiltänzerbrücke zum Wawel

Walk of Fame

Burgberg Wawel

Reste der Gettowand

bei Schindlers Fabrik

Wir fahren nach unserem Besuch und nach dem Autorennen noch ein Stück Richtung Süden. Franz hat noch einen Vario Teile Händler ausfindig gemacht, wo er noch einer Differentialsperre suchen möchte. 

Franz findet bei einem Liftparkplatz einen schönen Schlafplatz. Das angekündigte extreme Gewitter kommt Gott sei Dank nur in Form von mittleren Regen. Unsere Mutzi will trotzdem hinaus, kommt aber brav in der Nacht wieder zurück. 

Am nächsten Tag suchen wir den Händler auf, doch leider gibt es zur Zeit kein Differential. 

Auf unserer Weiterfahrt kommen wir noch bei der Kirche vorbei, wo wir auf der Heimfahrt vom Baltikum vor einigen Jahren übernachtet hatten und wo wir am nächsten Morgen - einem Sonntag von den Kirchgänger Autos umringt waren.


Wir überqueren die Grenze, niemand interessiert sich für uns. Wir haben vorher schon nachgelesen - über das App des Auswärtigen Amtes - danke Toni für deinen Tipp! Wir dürfen die Slowakei binnen 8 h ohne Auflagen durchqueren. Doch wenn wir nirgends einen Einreisestempel oder Registrierung machen müssen, könnten wir doch auch länger bleiben - ohne dass es irgendjemandem auffallen würde.

Aber wir haben ja am kommenden Wochenende einen Termin zu Hause, so fahren wir zügig weiter. 

Unterwegs halten wir bei einer der 8 Unesco Weltkulturerbe Holzkirchen Allerheiligen. Leider ist sie mit einem Vorhängeschloss verriegelt. 

 

Außerdem sehen wir unterwegs die Arwaburg:

Wir sehen riesengroße Sonnenblumenfelder und Maisfelder. An einem See koche ich Gemüsereis und wir essen Bio Eis mit selbstgemachtem Birnenmus.

Wir fahren heute noch an die Ungarische Grenze, wo Franz einen schönen Übernachtungsplatz an der Donau findet. Erst wollen wir noch an der Donau sitzen, aber die Mücken sind zu lästig. 

Nach dem Frühstück fahren wir über die Grenze. Zwei Beamte stehen dort, aber sie beachten uns gar nicht. Laut Auswärtigem Amt dürfen wir 8 Stunden brauchen, um das Land zu durchfahren, doch wenn niemand registriert, wann wir eingereist sind, könnten wir ja auch länger bleiben. Diesmal müssen wir allerdings  wegen einer 60iger Feier heim fahren und die Vandays in Grottenhof möchten wir ja auch besuchen. So geht es zügig durch Ungarn durch und an der Grenze nach Österreich hält uns ein Bundesheerler auf und fragt nach Ausweisen und Covid Test. Ich reiche ihm die Pässe und erkläre, dass wir gerade von Polen kommen und nicht wussten, wo wir uns hätten testen lassen sollen. Wir haben aber Selbsttests da, wenn er möchte. Er meint, es sei schon gut und wünscht uns eine gute Fahrt. So geht es über St. Martin an der Raab nach Hause.