Thursday, January 18, 2024

Womoreise mit Katze zum Überwintern 23/24 Marokko

Tanger Med: Wir legen an. Es ist der 18. Jänner. Es kommt die Polizei aufs Schiff und führt die Passkontrolle durch. Danach dürfen wir hinunter zum Womo. Franz muss umdrehen, damit wir gerade rausfahren können. Dann geht es durch Serpentinen zu den einzelnen Stationen. Beim Zoll werden nur noch Fahrer Reisepass und Fahrzeugpapiere begutachtet. Versicherung und Katzenpapiere interessieren hier niemanden. Jemand sieht in den Kofferraum und fragt ob wir Alkohol oder eine Drohne mitführen. Unser Bier ist denen egal. 

Am Parkplatz gleich nach den Grenzformalitäten bleiben wir, ich richte Knoblauchnudeln. Wir beheben beim Bankomaten, die 4 % Gebühr ist günstiger als der Wechselkurs von Carlos. Die 1 GB für 1 Euro sind uns zu teuer, da warten wir auf das Inwi Shop, das wir morgen erreichen. 

Es ist warm. Viele Pkws mit Dachbeladung stehen am Straßenrand und müssen ihr gesamtes Gepäck auflegen. Direkt nach den Grenzkontrollen bleiben wir am Parkplatz und beheben Bargeld. Bei der Bank von Maroque werden 4 % Gebühr verrechnet, das ist günstiger, als ich bei Carlos gewechselt hatte. Wir schlafen gut, den Muezzin hören wir ab und zu und Hupkonzerte und Alarmanlagen. Nach dem Frühstück geht es los. 

Fnideq: Wir stoppen zum Tanken. Über den Preis freuen wir uns.

Belyounech: Wir möchten gerne zum nördlichsten Punkt. Der Ort dazu hat eine sehr steile schmale Abfahrt. Ganz unten winkt ein Mann ab und signalisiert, dass wir nicht weiter kommen. Bald sehen wir, dass es noch enger wird und so kehren wir um. Bei der Rückfahrt stoppen wir bei einem Brunnen und füllen unseren Kanister. Während dessen kommen zwei Einheimische, ich frage bezüglich Qualität. Ein Mann erklärt, das Wasser sei sehr gut. Er ist noch jung und hat jedoch nur wenige ziemlich faulige Zähne. Wir beobachten sehr oft Polizisten an den Kreuzungen. Höchstwahrscheinlich muß der 8km lange Grenzzaun zu Ceuta bewacht werden. 

Ceuta: Ich möchte die Enklave besuchen und so müssen wir die Grenze passieren. Ich frage den ersten Beamten, ob das kompliziert ist, wenn wir ein- und gleich wieder ausreisen und ob das lange dauert? Die Antwort ist nein, wir sollen ruhig kommen. Nun die erste Passkontrolle erfolgt sehr schnell. Dann steht eine Frau mit ihrem Camper vor uns, die muss alles auspacken und ein Hund schnüffelt in ihrem Bus herum. Ich frage wieder einen Beamten, ob das bei uns auch so ist und was gesucht wird? Wir haben eine Katze, die fürchtet sich vor dem Hund. Und wir würden ja nur die Stadt anschauen und gleich wieder ausreisen. Der Beamte meint, er könnte das nicht entscheiden, ich soll die Geschichte dem Verantwortlichen erzählen. Nun das hilft leider nichts, der Schnüffelhund kommt auch bei uns ins Auto, Mutzi behalten wir abwechselnd vorne und hinten und schließen die Schiebetür, so ist sie vor dem Hund sicher. Franz muss die Fahrräder und ein paar Gabelbäume ausleeren, dann kriecht ein Beamter in den Kofferraum und klopft alles ab. Umkehren hätten wir zu diesem Zeitpunkt nicht mehr können, die Ein- und Ausreisespuren sind räumlich getrennt! Auf der spanischen Seite geht es schneller, Passkontrolle und einer schaut ins Womo und in die Garage. Ca. 1 1/2 Stunden später suchen wir uns einen Platz am Meer und verdauen erstmal. Ich richte Müsli und wir stärken uns. Ein Spaziergang macht keinen Sinn, es regnet alle paar Minuten, Sonne und Regen wechseln sich ständig ab. Am nächsten Vormittag nach dem Frühstück stellen wir uns auf einen zentralen Parkplatz, von wo wir die Halbinsel umradeln. Erst sehen wir uns gemeinsam die Bastion am Kanal an. Dann gehe ich durch einen Tunnel zum Strand hinunter und fotografiere ein paar Kirchen, das Trujillo und das Drachenhaus, und einen Hindutempel während Franz Cappuccino trinkt. Dann radeln wir um den Leuchtturm herum, genießen herrliche Aussichten, erwischen eine steile Schotterpiste, auf der ich das Fahrrad schiebe. Abschließend stauen wir zur Grenze. Die spanische ist sofort erledigt, an der Marokkanischen müssen wir natürlich auf die Seite, weil wieder ein Schnüffelhund ins Womo kommt. Man fragt mich nach Alkohol, Drohne, Waffen und Selbstverteidigungsschutz. Ich erwähne nur unseren Ösi Wein etc. Wir dürfen alles behalten, Franz muß nur die Sessel ausräumen, offensichtlich interessiert dem Beamten der Werkzeugkasten. Nach 1 Stunde 45 sind wir fertig. 

 

 
Fnideq: In Fnideq verlängere ich die Inwi Sim Karte von Rene. Ich schlängle mich durch den Souk auf die Hinterseite der Hauptstraße um 200 DH haben wir weiterhin Flatrate. Zwei Aufpasser weisen uns zum Parken am Halteverbot ein, beide wollen Geld dafür. Wir geben jeweils 50 cent. Damit sehen sie nicht sehr glücklich aus, aber wir fahren weiter an der Küste entlang, vorbei an sehr modernen Gebäuden. Wie wir später erfahren, kommt der König im Sommer hierher. Vermutlich ist es deshalb so sauber hier. 

Al Mediek: Stellplatz für die Nacht, 15 Dirham für die Nacht. Der Preis steht sogar auf einer Tariftafel. Andere Camper sind auch hier. Da der Parkwächter nicht wechseln kann, müssen wir noch wohin. Und zwar über das schöne Tor kann man die Hauptstraße queren und auf der anderen Straßenseite findet sich ein Teesalon, wo ich kleine Dirham erhalte. Wir bezahlen, einige andere Camper stehen auch da. Jugendliche spielen Fußball, aber die Nacht ist ruhig. Wie wir später erfahren, kommt der König im Sommer hierher zum Urlauben. Wahrscheinlich ist deshalb alles sehr sauber und Mülleimer stehen an jeder Ecke. 

Tetuoan: Ein Moped Fahrer überholt uns, Franz hupt, der andere zeigt den Daumen nach oben und lacht: welcome to Morocco und where are you from. An der nächsten Kreuzung fragt er uns, wohin wir wollen. Er fährt uns voran und zeigt uns den Platz am Friedhof und natürlich wartet er auf uns. Er erzählt, er arbeite in Malaga, Verwandte seien in Heidelberg und er sei hier in der Medina geboren und würde für kurze Zeit seine Familie besuchen. Ich bin von früheren Marokko und Tunesien Besuchen schon sehr sensibel, was selbst ernannte Führer betrifft. Nichtsdestotrotz lassen wir uns auf ihn ein. Er zeigt uns das Judenviertel, den Berbermarkt und wo ich Obst, Gemüse und Berberbrot kaufen kann. Er zeigt das Synagogentor, erklärt interessante Dinge. Natürlich schleppt er uns in einen Teppich Laden, eine Apotheke, von dessen Dach ich eine Traumaussicht habe, ein Tuchladen mit herrlichem Innenraum. Ich entdecke ein Rijad, das ist ein Hotel in der Medina und sehe mich im schön bemalten Foyer um. Ich frage mehrmals, wann trinken wir unseren Tee? Später! Ein Schuhladen wartet noch. Dorthin lässt er den Tee bringen. Franz kauft Schuhe. Wahrscheinlich bezahlen wir zuviel, aber dafür ist der Tee gratis. Nach dem Rundgang bringt uns der Mann zurück und fragt, ob wir Kleidung mithaben, die wir nicht mehr brauchen. Und er würde sich freuen, wenn wir Schokolade für seine Tochter hätten. Damit ist er zufrieden. Er sagt, er bekommt sein Geld in Malaga und er braucht keinen Vorteil aus unserem gemeinsamen Rundgang ziehen. Im Grunde sind wir zufrieden, dass wir in relativ kurzer Zeit alles gesehen haben. Er gibt uns noch folgende Info mit auf den Weg, wenn wir für einen Parkplatz bezahlen, nie vorher Geld geben, erst beim Zurückkommen und der Preis gilt immer für solange, wir stehen bleiben wollen!  

Wir finden einen Rastplatz an der Straße. Ich richte Bohnen Salat mit Avos, Paradeisern, Zwiebeln, Knoblauch. Als Nachtisch gibt es für Franz Kekse und für uns picksüße Mandarinen. Unsere Jill erkundet die nähere Umgebung, kommt aber zurück als wir mit dem Essen fertig sind! Die Straße ist bisher hervorragend. Von hier ab, gibt es einige unvollständige Stellen und Baustellen. Unterwegs kaufen wir von einem Mädchen Beeren, wo wir zuerst glauben, es seien Erdbeeren, doch sie schmecken sehr ungewöhnlich und sehen auch anders aus. 

Chefchaouen: Wir erreichen den Campingplatz Asilah und stellen uns ganz oben ab. Das heisst es scheppert so richtig, als wir über Stock und Stein unser Schlafplätzchen erreichen. Alle Gebäude sind blau gestrichen. Ich finde auch wieder schöne Mercedes. Am nächsten Morgen nach dem Frühstück steigen wir die Treppen hinunter in die blaue Medina. Ganz unten besuche ich ein Rijad und darf sogar auf die Dachterrasse um die Aussicht zu genießen. Wir stärken uns am Platz bei heißer Schokolade, Orangensaft und Gemüse Suppe. Wir kaufen Brot und Süßes aus der Patisserie. Danach steigen wir die Gassen wieder hinauf zum Camp und V/E. Franz macht noch Bekanntschaft mit einem Ösi. Am Nachmittag reisen wir weiter. 

Oued Laou: Nach einer wunderschönen Berg und Tal Straße am Oued Laou erreichen wir wieder das Mittelmeer. Diesmal ist es milde gestimmt. Ich bereite wieder Salat aus Käferbohnen, Paradeisern, Avos und Kartoffeln. Wir schlafen gut, es ist ruhig. Auf der anderen Seite des Platzes steht ein UK Camper. Nach dem späten Frühstück fahren wir los. Zwei Kinder beobachten uns, ohne zu betteln. 

El Jebha: Die Fahrt über die Berge ist sehr schön und aussichtsreich, aber auch anstrengend. Die Kilometer sind hier nicht so schnell zu schaffen. Ich helfe beim Schlaglöcher finden. Unterwegs sehen wir einige ziemlich vollbeladene Laster, die auch zackig überholen. Wir stellen uns auf den Hafenplatz und stärken uns mit Früchten. Bei der Ausfahrt Richtung Süden, müssen wir uns durch das Marktgeschehen stauen. Wir hätten umgedreht, wenn nicht ein Parkplatzwärter uns ein Zeichen gegeben hätte, zügig durchzufahren. 

Wir stellen uns auf den Parkplatz des Restaurants Vista Mar, ich sehe mich auch im Restaurant um. Mich lacht da gar nix an. Als ich nach Veggie Essen frage, bietet man mir Fisch oder Huhn an. 

Al Hoeceima: Wir entscheiden uns für diesen Platz. Im Ort gibt es auch einen, der gefällt Franz gar nicht. Hier kann er Hunde füttern, sowie es im P4N steht. Unserer Jill gefällt es hier natürlich gar nicht. Der Franz entdeckt, dass die Garage wieder naß ist. So muss er alles ausräumen. Zwischen den Surfsegeln nisten sich bald 2 junge Hunde ein. Ein deutsches Womopaar gesellt sich zu uns. Wir schlafen sehr gut. Nach dem Frühstück fahren wir noch durch den Fluss vor dem Dorf und ich fotografiere den Platz, der mir besser gefällt. Er erinnert mich an Griechenland von damals. Franz freut sich, durch das Bachbett zu fahren, weil die Brücke noch in Arbeit ist. Oberhalb des Ortes halten wir nochmal, um die Aussicht auf die Bucht zu genießen. 

Erst möchte ich gerne zur Chafarina's Beach. Die Straße ist eng, sehr steil, auf beiden Seite abgründig und kurvig. So sucht Franz einen Umkehrpunkt. Die Aussicht auf die Bucht ist grandios. Wir parken oberhalb des Hafens. Die Polizisten, die wir passieren, winken alle sehr freundlich. Wir könnten hier sogar die Nacht bleiben. Das Suite Hotel Mohammed V ist ganz nahe. Wir schlendern ein wenig durch die Stadt, wir möchten Brot und Hundefutter kaufen. Mit Supermärkten wo ein großer Parkplatz dabei ist, schaut es schlecht. Wir finden beides und herrliche Mehlspeisen und Kekse und ein sehr schönes Aussichtscafe, wo wir uns Cappuccino und Minztee gönnen. Beide zusammen kosten 25 DH, also ca. 2,5 Euro. Die Navigation aus der Stadt hinaus funktioniert mit google sehr gut. 

Driouch: Unsere heutige Route verläuft nicht so exponiert, kurvenreich und eine Berg und Tal Fahrt wie gestern, aber trotzdem abwechslungsreich und farbenfroh. Daher kommen wir gut voran. Bis auf ein paar Baustellen ist die Straße frei von Schlaglöchern. 

Restaurant Sidi Bou Said, wo ich die herrliche Aussicht auf die Bucht genieße. 

Motel Delta Kern: Wir stoppen an diesem Motel mit großem Parkplatz, weil wir das Flussdelta sehen möchten, leider geht es nicht.

Taouima: Wir finden den Platz in P4n neben einer Tankstelle und einem Restaurant. Ich bestelle zwei Pizzen, die sind mit 100 Dh sehr preiswert, doch schmecken grottenschlecht. Jill erkundet die Gegend ein bisschen, kommt aber bald retour. Nach 20 Uhr klopft ein "Guard" um 10 DH zu kassieren. Wir schlafen sehr gut. Ab und zu läuft ein Kühlagregat eines LKWs. Die Straße stört in unserem hinteren Eck in der Nacht gar nicht. Neben uns pennt einer im marokkanischen "Minicamper". Am nächsten Vormittag möchte Franz den Camper waschen lassen, 60 Dh würde das kosten, doch wir wissen nicht, wielange wir warten müssten. So reisen wir weiter. 

Port Nador: Unseren Plan, den Vario hier abzustellen und zu Fuß oder mit dem Fahrrad die Grenze zu passieren, verwerfen wir gleich bei der Ankunft. Schon bei der Zufahrt werden wir belagert. Da wir das Fahrzeug nicht unbeaufsichtigt stehen lassen wollen und die Dauer des Grenzüberganges ungewiss ist, entschließen wir um zu drehen. 

Wir fahren zum Muschelstrand. Dazu müssen wir eine Polizei Kontrolle passieren. Wir fragen, ob am Strand übernachten möglich ist. Der Beamte bejaht, weist aber darauf hin, dass die Sicherheit variiert. Sicherer sei es am Camping Platz. Den finden wir jedoch nicht. Wir wollen auch nicht weitere Erdwege abfahren. Wir freuen uns über die Lagune und die Flamingos. Mutzi erkundet auch nur kurz. So kehren wir um. 

Ras Kebdana: Diesen Schlafplatz haben wir für heute ausgewählt. Wir essen noch Müsli mit Äpfel und Früchten vom Erdbeer Baum. In weiterer Folge gesellt sich noch ein VW Bus aus Frankreich zu uns. Wir schlafen gut, die Nacht ist ruhig, ich höre nicht mal den Muezzin, der zum Morgengebet ruft. Nach dem Frühstück spazieren wir zur felsigen Aussichtsplattform durch den Hafen. Die Menschen grüßen freundlich. Nur einer bettelt um Essen. 

Saidia: Unsere östlichste Bucht. Dahinter kommt schon Algerien. Wir wollten direkt am Grenzübergang vorbei fahren, doch durch eine Baustelle ist der Straßenverlauf unterbrochen. Die Häuser und Freizeitanlagen hier sind sehr gepflegt, sogar einen Golfplatz sehen wir, der bewässert wird. 

Oujda: Wir fahren ohne Stopp durch die Stadt. Die Straße verläuft meist kerzengerade nur zwischendurch sind Baustellen. 

Ain Bni Mathar: Unterwegs tanken wir noch voll. Der Platz ist in P4N beschrieben, neben der Petrom Tankstelle, mittels Blechtor gesichert. Wir bekommen ein Vorhängeschloss, dass wir innen anbringen können. Erst fahren wir um den Block, weil wir das Tor mit dem großen P übersehen. Der Traumplatz ist es nicht, aber wir haben heute genug Kilometer überwunden. Zum Essen gibt es kalte Küche, zum Kochen ist es zu warm. Mittlerweile haben wir insgesamt 5000 km zurück gelegt. Wir schlafen gut, es ist sehr ruhig in der Nacht. Am nächsten Morgen frühstücke ich, Franz möchte auf frisches Brot warten. Das bekommen wir im Ort. 

Jerada: Die Straße verläuft kerzengerade durch die Wüste, es dauert lange bis wir eine Ausweichstelle entdecken. Jill walkt sich bald vergnügt im Sand. Franz freut sich über frisches Baguette. 

Tendrara: Wir sehen uns den P4N Übernachtungsplatz an und fahren zum Wochenmarkt, der heute offensichtlich nicht abgehalten wird. Die Landschaft unterwegs erinnert uns an USA. 

Buarfa: Vor dem Ortseingang, findet wie gewohnt, die Polizei Kontrolle statt, dieses Mal werden unsere Pässe genau unter die Lupe genommen. Im P4N finden wir das Hotel mit Camperstellplätzen und guten Rezensionen. Vorher besuchen wir den Wochenmarkt am Ortsrand. Hier werden auch lebende Schafe gehandelt. Ich kaufe zwei große Säcke Obst und Gemüse um 85DH = ca. 8 Euro. Die Datteln verlocken uns hier nicht so sehr. Ein Australischer Landy mit hochfahrbarem Wohnanhänger ist auch im Camp. Die haben nach Southampton verschifft, das hat 44 Tage gedauert. Heute brate ich Melanzani, Zucchini und Paprika. Reis mit Karotten und Paradeiser werden gekocht. Kichererbsen gibt es noch von in der Früh. Das Abendlich ist herrlich, die umliegenden Berge leuchten. In der Nacht wird im Hotel eine Hochzeit gefeiert, erzählt uns der Australier. Er und seine Frau sind eingeladen. Wir hören nur hin und wieder Fanfaren und Trommel Wirbel, schlafen ansonsten gut. Am Morgen brate ich den Reis von gestern und bekomme im Hotel frische Brötchen für Franz. 

Grenze Algerien: Hier teilt sich die Straße, rechts die ganz neue bleibt in Marokko, die originale abgesperrte verläuft ein Stück durch Algerien. Ein kurzes Stück später kommt sie wieder dazu. Unterwegs sehen wir eine LKW Raststätte und Dromedare. 

Bounane: Der Ort hat schöne Ausfahrtstore und ein Oued mit Wasser. So gibt es Warntafeln wegen Überschwemmungen. 

Altes Ksar: Fotostop am Alten Ksar. Kaum bin ich fertig, taucht ein Mann auf und bettelt um Zigaretten oder Geld. Wir schaukeln zurück auf die Hauptstraße. 

Camp Rekkam Boudenib: Auf Empfehlung unserer Australischen Nachbarn suchen wir diese schöne Oase auf. Die Besitzerin ist sehr hübsch und auch sehr freundlich. Hier wohnen noch 2 friedliche Hunde und 2 Katzen, ein Esel. Camper sind hier auch vertreten, aus der Schweiz, Spanien, Frankreich. Ich brate den Reis und das Gemüse von gestern, Franz bekommt Rindfleisch dazu. Da wir keinen Strom brauchen, können wir abseits stehen. Es ist sehr gemütlich und wir fühlen uns sehr wohl und schlafen friedlich. Am nächsten Vormittag E/V wir und Franz verfüttert das alte Brot an den Esel. 

Tiz Schlucht: Nachdem wir die Schlucht durchfahren haben, lassen wir uns an der Kasbah nieder. Dieses Camp ist schon sehr gut besucht. Ich koche Kartoffel Gulasch und Franz bekommt den Rest vom Rindfleisch von gestern. Es gäbe auch ein Restaurant, da ist noch niemand. Als ich zum Fotografieren komme, sagt man mir, ich soll auf die Dachterrasse gehen und die Aussicht genießen. Abends videotelefonieren wir länger mit Margit und Erich zu Hause und schlafen sehr gut hier in der Einschicht. Am nächsten Morgen reisen wir früher ab. Beim Bezahlen sehe ich das Tripadvisor Pickerl. 

Errachidia: Wir parken am Souk und kaufen herrliche lokale Produkte: Obst, Gemüse Käse und Naturbutter, Oliven und getrocknete Feigen. Ich erfreue mich an der sauberen gut sortierten aber einfachen Markthalle. 

Meski: Wir wollen die blaue Quelle sehen. Leider kommt dort grad kein Wasser. Man sagt, Frauen, die keine Kinder bekommen, baden hier. Jetzt in der Trockenheit, die lt. Auskunft unseres Führers alle 15 Jahre eintritt, nehmen die Damen mit den schwarzen Felsen vorlieb. Wenn eine Dame keinen Mann findet, kommt sie hierher und kurze Zeit später findet sie ihren Mann. Es gäbe auch einen lauschigen Campingplatz unten bei den Palmen. Unser "Führer" bietet uns an, uns alles zu zeigen und einen Eukalyptus Tee bekommen wir zu trinken für insgesamt 10 DH. Am Ende fragt er, ob wir etwas zum Tauschen hätten. Wir sortieren einige T Shirts und Socken aus, die wir ihm überlassen. Er wollte aber doch noch auch einen Teppich verkaufen. Wir lehnen dankend ab. Von oben sehen wir die Ruinen der alten Kasbah. 

Panoramic View Ziz Canyon: Unterwegs halten wir mehrmals, um eine Kasbah, den Stausee und die großartige Panorama Aussicht an. Franz füttert wieder Hunde. Etwas später werden wir von der Gendarmerie Royal auf eine Ausweichstelle gebeten. 67 kmh sind wir gefahren, 66 kmh wäre Toleranz bei 60er Beschränkung, 150 DH kostet uns die Überschreitung. 

Camp Les Pyramides, Merzouga: Mit etwas Schwung schaffen wir es auf einen Allradplatz. Wir verbringen einen geselligen Abend mit unseren deutschen Nachbarn mit dem Bimobil. Vorher zeige ich Johannes die Dünen des Erg Chebbi und wandere ziemlich weit in die Sandlandschaft. Am nächsten Morgen starte ich nochmal vor Sonnenaufgang und warte auf einer Düne auf die wärmende Sonne. Manche kommen mit Dromedaren, Quads oder Autos hierher. Der Hund vom Campingplatz begleitet mich. Manchmal springt er übermütig an den Dünen hoch und runter, kommt aber zurück zu mir. Ich komme mit den anderen Nachbarn ins Gespräch, die vier reisen solange die Kinder klein sind ununterbrochen. Ich backe Apfel, Bananen, Nusskuchen mit Schoko überzogen. Zum Essen gibt es frischen Brokkoli mit Polenta und Paradeissauce. Für den zweiten Abend richten die Männer Holz für ein Lagerfeuer. Der junge Holländer mit den zwei Kindern und deren Leihopa gesellen sich zu uns dazu. Hier genießen wir die Zeit und haben zum ersten Mal Geselligkeit. 

Portugiesisches Gefängnis: Wir schaukeln die Piste entlang, fahren durch das Tor des Hufeisen förmigen Felsens, parken innerhalb und wandern hinauf zum Aussichtspunkt Gara Meduar. 2 Spanier preschen mit ihren Motorrädern herauf und 2 Holländer reisen Langzeit und parken ihren Adria unten neben uns. Wir tauschen Schlafplatz Tipps aus. 

Camp Oasis in Zagora: 

Unterwegs überholen wir den "Bigfoot sur route", einen Permantreisenden. Von den Holländern beim Hufeisen Felsen haben wir den Campingplatz Tipp bekommen. Hier sollen immer Overlander zu Gast sein. Mit einem freundet Franz sich gleich an: handicapped offroad Reisebegleiter im ehemaligen Feuerwehrauto. Interessante Sache, finden wir. Ich bereite Käferbohnen, Paradeiser, Avocado Salat und wärme den Brokkoli Eintopf von gestern. Als Nachtisch gibt es selbstgebackenen Kuchen. Am nächsten Vormittag sehe ich mir noch das schöne Kasbah Hotel nebenan an. Ich darf überall Fotos machen. Wieder einmal mehr aus 1001 Nacht. 

Hier holen wir unser Modell ab. Über Rene sind wir aufmerksam geworden. Vor ein paar Tagen haben wir Omar kontaktiert, Fotos geschickt und den Preis verhandelt. 

Mezguita: Ich lese, dass es hier eine ursprüngliche Kasbah gibt, aber auch dass etwaige Führer exotische Preise verlangen. So spaziere ich ohne Begleitung durch die Gässchen und lasse die alten Bauwerke auf mich wirken. Nachher sehe ich mir noch eine gut gepflegte Hotelkasbah an. 

Camping Cafe Agdz: Ich lese in P4N die guten Rezensionen und da es schon 15 Uhr ist, bleiben wir. Zur Zeit sind wir komplett allein und sitzen gemütlich in der Sonne. Es gesellt sich auch niemand für die Nacht dazu. Macht nix, am Morgen bekommen wir Baguettes geschenkt. 

Ouarzazate: Aus mehreren Möglichkeiten suche ich die Atlas Filmstudios aus. Wir dürfen im Zuge einer Führung verschiedene Filmsets besichtigen. Vor drei Monaten wurde der letzte Film abgedreht. Die Studios wurden 1983 gegründet. Sie beeinhalten eine Fläche von 650 Hektar; die dafür nötigen finanziellen Mitteln erzielte man aus der ersten privaten Hotelkette (Salam Hotels) des Landes. Zu sehen sind verschiedene Sets wie das tibetische Mönchskloster aus dem Politfilm "Kundun", der F-16-Kampfjet aus "Auf der Jagd nach dem Juwel vom Nil"  oder der ägyptischen Tempel von der deutsch-französischen Großproduktion "Asterix & Obelix: Mission Kleopatra".

Ait Bennadou: Wir suchen uns das Camp Assanfo aus. Von hier kann ich zu Fuß die alte Stadt, die unter UNESCO Weltkulturerbe steht, besuchen. Leider wurde beim Erdbeben im letzten September einige Häuser zerstört und manche beschädigt. Ich treffe auf die handicapped Offroad Reisenden, die einen Führer dabei haben. Dieser erzählt, dass sich durch das Erdbeben ca. 65 km von hier Richtung Atlas Gebirge eine neue Quelle geöffnet hatte. Nun fließt hier im Fluß Wasser, was hier äußerst ungewöhnlich ist. Es regnet auch nur sehr selten und sehr wenig. Ich finde viele einladende Cafés mit wunderbarer Aussicht. Wir verbringen noch einen geselligen Abend mit 2 Concord Bayern. 

Von Frank hatten wir den Tipp für die Film Kulissen Tankstelle. Am hinteren Gelände finde ich auch Filmkulissen z. B. von Surfshop Dakhla. 

Tinfat: Tal der blühenden Bäume. Laut mapsme befinden wir uns auf 1600 m Höhe. Wir finden hier auch Safran Cooperativen, wo ich das gelbe Gold, Mandeln und Datteln kaufe. 

Taliounine: Die Anfahrt ist herrlich. In geschmeidigen Kurven verläuft die Strecke nach unten. Der Camping Bonne Etoile gefällt uns als Etappenziel. Hier übernachtet heute eine Gruppe und so werden wir auf der oberen Etage eingewiesen, was den Vorteil hat, dass wir bis 18:45 Uhr Sonne haben und draußen essen können. Mutzi ist auch zufrieden, sie hat ein Revier für sich. Am nächsten Morgen hole ich im kleinen Geschäft gegenüber Baguettes und Kekse. 

Taroudant: Unsere heutige Route führt uns durch Orangen und Kürbisplantagen. Die Anfahrt durch eine Vorstadt von Taroudant ist etwas eigenartig. Sehr viele Kinder und Jugendliche sind auf der Straße. Ein Jugendlicher zeigt uns den Stinkefinger und ein anderer haut mit der Hand auf den Vario. Andere winken freundlich wie bisher gewohnt. Wir finden per P4N einen Parkplatz, nahe der 8 km vollständig erhaltenen Stadtmauer. Der Parkwächter fordert gleich seinen Tribut und weist darauf hin, dass wir 24 h bleiben dürfen und dass er ordentlich aufpasst, denn sonst würde er gleich dem Tribunal gegenüber vorgeführt werden. Wir marschieren los Richtung Medina und gehen durch das Bab Lahjer. Dort gabelt uns ein Kutschenfahrer auf. Er bringt uns zum Marche Municipal, das ist der überdachte Souk. Da drinnen finden wir Obst und Gemüse. Der Verkäufer lässt uns Limonen probieren, sie sehen gelb aus wie Zitronen, schmecken aber richtig gut und süß. Ein Rucksack voll Obst und Gemüse um 35 DH. Gleich daneben ist ein Keksstand, da bekommen wir ein Kilo um 30 DH. Wir suchen durch das Labyrinth wieder zurück ins Freie. Unser Kutschfahrer ist verschwunden. Wir denken, er hat bestimmt eine bessere Fuhre gefunden. Aber, als wir von einem anderen Kutscher angesprochen wurden, kommt unserer zu Fuß daher. Wir setzen die Fahrt fort. Er bringt uns am Regierungs Gebäude, am riesigen Place 20 Aout und am Fontaine Passage Palmeraie vorbei. Bis wir danach am Parkplatz ankommen. Das Honorar bleibt wie vereinbart 5 Euro. Aber der Kutscher fragt noch um ein Bier. So nehmen doch nicht alle Moslems ihren Glauben so ernst. Wir essen im Restaurant am Parkplatz Coin d'or. Franz schmeckt die Ziegen Fleisch Tajine, ich nehme mit Käse Omelett vorlieb. Dazu genehmigen wir uns frischen Avo - Orangen Saft und nur O Saft frisch gepresst natürlich. Mittlerweile haben sich viele Camper eingefunden. Nachmittags kommen noch neugierige Kinder und abends ist es noch richtig warm, aber schon ein wenig unruhig hier. Es herrscht ein ständiges Kommen und Gehen. Wir werden aber in Ruhe gelassen und schlafen gut. Am nächsten Morgen marschiere ich los und bekomme in 500 m frisches Baguette und Schokocroissants und einen Blick auf den städtischen Friedhof. Wir schaffen es sogar bis 11 Uhr wieder los zu ziehen. 

Agard Walous: Die heutige Fahrstrecke verläuft hügelig, kurvig und aussichtsreich. Wir kommen an schönen Dörfern und bunten Steinen vorbei. Auf einem aussichtsreichen Platz halten wir und machen Fahrpause. Der Fahrer braucht Kaffee und Süßes. Ich fotografiere die Felslandschaft. Bald kommen Ziegen und Schafe. Wir verfüttern unsere Karfiol Abfälle und Erbsen Schoten. Bald kommt ein lahmender Hund dazu, dem wir gerne ein Teil des Katzenfutters überlassen. Der Ziegenhirtin geben wir unser restliches Brot und 2 Äpfel, worüber sie sich sehr freut. 

Tafraoute: Nach langen kurven- und aussichtsreichen ca. 200km, erreichen wir nach 6 Stunden den sehr sehr weitläufigen "freien" Platz. Kaum haben wir ganz hinten im Gelände einen Platz gefunden, einen Topf Minestrone aufgestellt, kommen 2 Männer und fragen, ob wir eine Werkstatt oder Womobemalung brauchen. Kurz später kommt ein Junge vorbei mit einer Dose Kuchen, die seine Mama daheim bäckt. Wir fragen gleich, ob er morgen früh Brot bringen könnte. Da wäre er in der Schule, meint er. Abends genießen wir das wunderbare Abendrot und die leuchtenden Felsen. Die Nacht ist herrlich ruhig. Am nächsten Morgen kommt ein Junge mit einer Lage Eier, nach 10 Uhr bietet ein Mann Backwaren an, abends kommen 2 Jungen mit gefüllten Palatschinken. Ich sehe mich zu Fuß im Ort um. Dabei finde ich eine Frauen Kooperative, wo Gerstenmehl aus gerösteter Gerste, das braucht man nur in Speisen einrühren, Couscous und zwei Arten von Arganöl angeboten wird. Das für den Salat, ist aus gerösteten Kernen, das für die Kosmetik aus unbehandelten Kernen. Weiters streife ich durch die Souks. Von den eingepferchten Hühnern erspare ich mir, Fotos zu machen und ebenfalls von den frei hängenden Fleisch Haxen. Der Gemüse Souk ist sehr ansprechend. Am Nachmittag radeln wir zu den bunten Felsen. Erst geht es zügig über eine geteerte Straße, dann biegen wir in eine sandige Berg und Talpiste, 600 m vor der Attraktion stehen Felsen im Weg herum. Kurzentschlossen trägt Franz beide Fahrräder über Felsen und durch ausgewaschene Bachbette, der ausgesuchte Weg war ja doch ein Wanderweg und kein Radweg. Zurück erwischen wir GsD eine fahrbare Piste. Abends sitzen wir noch bei einem Puntigamer und genießen den Abendhimmel. Am nächsten Vormittag radeln wir zu den Gazellengravuren und sehen uns ein traditionelles Berberhaus an. Ein Mann erklärt uns, wie das Leben früher stattgefunden hat. Gleich beim Eintreten ins Haus erklärt er, dass die Türen bewusst sehr niedrig gestaltet sind. Zum einen kommt beim Öffnen weniger Hitze oder Kälte herein und zum zweiten, verbeugt sich jeder der herein kommt und ehrt damit die Besitzer. Er bemüht sich, das Haus weiter instand zu halten. Er zeigt Werkzeug und Lagergefäße für Wasser, Öl, Trockenfleisch und Butter. Sogar ein alter Koffer mit dem ursprünglichen Besitz Vertrag auf Pergament und Holztafeln wird vorgeführt. Es gibt Keller, einen Winterraum für die Tiere, Kinder und Eltern Schlafzimmer, eine Rauchküche. Der Rauch befreite die Holzdecke von den Termiten. Und es gibt zwei prächtige Dachterrassen. Er zeigt uns Kreidetafeln, wo die Kinder lesen und schreiben lernten, Getreide Mahlsteine und einen Argannuss Mahlstein. Nach dem Besuch bringt uns der nette Mann noch zu den Gazellengravuren. Das Original auf einem liegenden Stein ist 2000 Jahre alt, das Duplikat auf der Felswand 150 Jahre. Am Rückweg zeigt er uns noch eine Schrift und Zahlen und rechteckige Felder auf der Außenwand der Moschee, das dient für die alle 5 Jahre abgehaltenen Wahlen. Er sagt uns auch noch, dass die Menschen hier das Wasser aus dem Tal der Ammeln bekommen und ca. 60 bis 80 DH pro Monat bezahlen, für Strom ca. 120 DH. In den meisten Dörfern leben nur noch alte Menschen, die von den Kindern, die auswärts arbeiten, unterstützt werden. Wir spenden dem jungen Mann 100 Dh für seine Bemühungen. Wir radeln zurück nach Tafraoute und essen im Restaurant Atlas. Für mich gibt es Veggie Tacos und für Franz Fleisch Spieße. Wir trinken hervorragende Säfte aus Avos und Orangen. Kaum sind wir fertig, steht ein junger Mann neben Franz und hält die Hand auf. Wir geben ihm unser Brot. In einer Patisserie kaufen wir noch Kekse und Mehlspeisen. Auf der Rückfahrt spricht uns ein Mann an und lässt uns wissen, dass er heute noch nichts gegessen hatte. Irgendwie ist das schwer ein zu schätzen. Jemand hat uns erzählt, dass der Staat seine Bewohner gut versorgt und dass niemand Hunger leiden muß, aber irgendwie weiß ich nicht, ob die Unterstützung des Königs überall ankommt. Am Stellplatz kommen wieder Kinder mit Berberbrot, Palatschinken, Eiern, Kipferl und der radfahrende Bäcker dreht auch nochmal seine Runde. Franz radelt nochmal in die Stadt, um seine Schuhsohle kleben zu lassen und bezahlt ca. 2 Euro dafür. Abends telefonieren wir länger mit Reisefreunden. Am nächsten Vormittag starten wir wieder unseren Vario und ziehen noch einmal ein Stück Richtung Süden. 


Guelmim: Heute ist es wirklich bewölkt, zeitweise auch ziemlich windig. Die Fahrt verläuft teilweise durch Baustellen verzögert, wo einfach die Straße durch Erdhäufen gesperrt wird und nebenbei eine Erdspur gezogen wird. Die Königliche Gendarmerie fordert wieder einmal ihren Tribut, 150 DH für zu schnelles Fahren. Man zeigt uns am Handy unser Kennzeichen und die Angabe von 74 km/h. Wir erreichen am Nachmittag den Parkplatz beim Kamelmarkt. Gleich kommt ein Schweizer und fotografiert unser Womo. Ich halte meine Hand hinaus: 100 DH. Und schon beginnen die Verhandlungen über unsere Treppe. Die beiden lassen gerade ein Holzmobil bauen. Wir müssen zwar den Platz wechseln, da uns jemand mitteilt, dass auf diesem Platz eingebrochen, bzw. mit Steinen geworfen wird, aber am anderen Ende der Stadt neben der Polizei verbringen einen geselligen Abend. Früh morgens rollen wir wieder zum Kamelmarkt und inhalieren den Souk und sehen uns die Tiere an. Die Kamele dürfen sich frei bewegen, die Schafe sind im Rudel zusammen gebunden, die Ziegen liegen teilweise am Boden, das berührt uns. Danach frühstücken wir und ich kaufe einen Rucksack voll mit Obst und Gemüse. Anschließend sehen wir uns den marokkanischen Supermarkt Marjane an. Es gibt sogar Bioartikel, die Ware hier ist grundsätzlich teuer. 

Sidi Ifni: Unterwegs halten wir bei einem Hund, der im Straßengraben wohnt an und Franz gibt ihm Futter. Und bei einer Ziegenherde. Wir übergeben dem Hirten unser altes Brot für die Tiere. Er bietet sogar an, dass er eine Ziege aufhebt und mir zum Fotografieren hinhält. Wir erreichen Sidi Ifni bereits mittags. Hier ist es auch schön sonnig. So suchen wir uns das Camp Barco aus, wo wir oberhalb vom Meer in der ersten Reihe stehen können. Tanja und Denis Katzer von "die große Reise" sind auch hier am Platz. Manche grenzen ihr Revier mittels Petflaschen ab. Wir schälen gleich mal Erbsen. Ich bereite Eintopf und für Franz mit Rindfleisch. Abends spaziere ich hinauf in die Oberstadt, der Ausblick und die Abendstimmung sind herrlich. Birgitt und Adolf gesellen sich wieder zu uns. Wir führen sehr gute Gespräche. Am nächsten Vormittag suchen wir die Ecowäscherei. Für 30 DH wird gewaschen und für 30 weitere DH getrocknet. Ich richte Salat, bei der Hitze brauchen wir nichts anderes. Die Sonnenuntergänge färben den Himmel jedesmal rot. Nach zwei Nächten reisen wir weiter. 

Legzira: Wir parken um 20 DH und können die betonierte Stiege hinunter zum Strand gehen. Erst spazieren wir rechts rum, schöne Felsen ragen vom Sandstrand auf. Plötzlich kommt aus dem Nirgendwo ein Hund auf mich zu gerannt. Etwas oberhalb pfeift jemand, daher blicke ich hinauf. Tatsächlich sind da Decken vor den Löchern im Felsen. Ob da wohl jemand wohnt? Dann gehen wir links zum Felsbogen. Man könnte auch mit dem Quad fahren oder mit dem Kamel reiten. Es ist schon sehr imposant, unter dem Felsbogen zu stehen. Ich wollte noch gerne näher zu dem 2. Bogen etwas weiter im Wasser und schwups kommt eine Welle, die mir kniehoch reicht und mich fast umhaut. Wir setzen uns noch gemütlich in ein Strandlokal, trinken frische Säfte und essen Berber Omelett, mit Paradeiser, Ziebel und Paprika. Man könnte hier auch übernachten, doch Franz ist es hier zu heiß, kein Luftzug kühlt. 

Mirleft: Erst parken wir am Felsen. Ich gehe die Stiege hinunter zum Strand und sehe Womos. Und ich sehe mir oben auch die sehr schön gepflegten Häuser mit üppigen Blumen und Pflanzen geschmückten Vorgärten an. Wirklich ungewöhnlich für Marokko. Zum Übernachten stellen wir uns mit einem zweiten Steirer, Kennzeichen GU (30 km von uns zu Hause) und einem deutschen Paar, die schon seit 13 Jahren immer wieder hier stehen. Ich bereite Käferbohnen Salat mit Zwiebel, Paradeisern und Avos. Unsere Mutzi strömt sofort hinaus und gleich wieder rein, als sie das laute Rauschen des Atlantiks hört. Zu Mitternacht stellt sich ein Einsatz Fahrzeug mit grünem Licht neben uns. Erst denken wir uns, jetzt werden wir weggeschickt. Aber ich sehe ein Pärchen auf der Bank sitzen und ein paar Personen drumherum. Etwas später verschwinden alle wieder. Wir denken, eventuell war es eine Ambulanz. Den Rest der Nacht schlafen wir wunderbar. Damit wir frisches Brot bekommen, parken wir oben an der Boulangerie. Nach dem Frühstück spaziere ich nochmal in den Ort und finde die entzückenden blauen Arkaden. Dort besuche ich einen Bioladen, um Amelou zu kaufen und "zufällig" gelange ich zu "petit coin du paradise", außen lauter grüne Pflanzen, innen ein kleiner feiner Laden einer Schamanin. Sie mixt für mich eine Räuchermischung und empfiehlt mir Kreuzkümmel: ein kleiner Teelöffel voll Samen mit heißem Wasser morgens und abends trinken. Außerdem erklärt sie mir, wie ich mit gemörserten Samen in einem Tissue und in die Nase gegeben, die Nebenhöhlen reinigen kann. Auch bekomme ich Chai aus Ingwer, Nelkenpulver, Milch und Kaktushonig, mmmmhh. Zum Räuchern und somit Hausreinigen gibt sie mir eine Mischung aus Kräutern und Weihrauch. Sie erklärt mir auch Rituale die sie durchführt. Sehr bereichernd. Heute Abend würde sie spirituelle Riten durchführen. Das klingt sehr verlockend. Weiters fahren wir zum schmucken Aftass Strand, mit Namen wie "woodstock" beach bar. Hier könnte man gegen eine geringe Guard Gebühr auch übernachten. Ein alter roter MB ist hier fix verankert. 

Tiznit: Wir parken am Eingang zur Medina. Birgitt und Adolf warten schon auf uns, damit Franz beim Öffnen des Abwassertanks helfen kann. Die Lösung kann hier nicht erfolgen, so beraten die drei bezüglich gemeinsamen nächsten Stellplatz. Ich suche inzwischen die "source bleu", die einzige bisher, wo wirklich Wasser fließt. Die ursprüngliche Stadtquelle ist jetzt ein flaches, stehendes Becken und eher grün als blau. Die Legende besagt, dass eine Frau mit schlechtem Ruf, Lalla Zninia, hier in einer damals schlichten Wüste Rast machte, um sich auszuruhen. Sie verbrachte die nächsten drei Tage damit, ihre bösen Taten zu bereuen, und Gott war so beeindruckt, dass er ihr vergab, indem er eine Quelle unter ihren Füßen hervorsprudeln ließ. Nebenbei befindet sich eine Kasbah, die gerade renoviert wird. Unterwegs sehe ich eine schöne Moschee. Zurück am Vario bereite ich Salat aus den restlichen Käferbohnen, Zwiebel und Paradeisern. Danach zieht es uns bei dieser Hitze ( die Anzeige im Vario steht zeitweise auf 37,5 °) weiter Richtung Norden. 

Paradise Valley: Ankunft im Paradies. Für die Nacht stellen wir uns ca. 12 km unterhalb des Wanderparkplatzes ab. Hier gefällt es Jilli so richtig gut. Sie wälzt sich wieder. Wir hängen im Schatten uter eines Arganbaumes. Es gibt nur kalte Küche, also Salat mit allerlei. Bis spät Abends sitzen wir kurzärmelig und in kurzer Hose. Im Womo wäre es viel zu heiß. Birgitt und Adolf sind auch hier, da Franz hilft den Abwassertank zu öffnen. Am nächsten Vormittag fahren wir entlang des Flusstales hoch, bezahlen 20 Dh für das Parken und spazieren hinunter ins paradiesische Tal bis zum ersten See. Da am See Freibadstimmung herrscht, kehren wir weiter hinten auf frisch gepresste Säfte ein. Zum Schlafen sehen wir uns weiter oben noch ein paar Plätze an, beschließen aber zurück nach unten auf unseren gestrigen Platz zu fahren. Mutzi ist sehr froh darüber. 

Nachdem wir unser Internet im Inwi Shop wieder aufgeladen bekommen, stellen wir uns an einen Strandparkplatz, um über nächste Ziele zu recherchieren. Immer wieder sehen wir Kombis mit Kaffeemaschinen am Wegesrand. Hier stehen auch Pferde für einen Ausritt am Strand zur Verfügung. 

Tagazout: Wir sitzen an der Beach und schlürfen wieder mal frisch gepresste Säfte. Franz isst auch ein sehr ausgiebiges Sandwich. Ich schlendere durch den Ort, kann mich gar nicht sattsehen an den bunten Häusern und tauche ein in die herrliche Atmosphäre. Ich verkoche noch Kugelzucchini, Möhren, Zwiebeln, Knoblauch, Paprika, Peperoni und mische Kichererbsen Tsampa dazu. So freue ich mich an einem wohlschmeckenden Eintopf. Am späten Nachmittag suchen wir einen Optometristen auf, um Franzs Auge ausmessen zu lassen. Leider ist das Gerät kaputt. Aber Franz findet eine Lesebrille, die ihm gut hilft. Abends sitzen wir noch gemütlich draußen. Von der angekündigten Abkühlung merken wir hier nix. Der Unterschied zu Daheim ist schon sehr krass. Hier am Platz finden wir endlich wieder eine Mülltonne. Hunde gibt es zur Genüge und somit auch lautes Hundegebell. Man sollte sie nicht füttern, steht irgendwo. Unsere Mutzi verkriecht sich besser im Womo. 

Anchor Point: Hier wäre noch ein wunderschöner "Freistehplatz", gegen eine kleine Gebühr. Es wimmelt nur so von Surfern. Ein paar Kilometer weiter spaziere ich zu den fossilen Dünen. Eine Surfergruppe ist gerade am Aufwärmen und eine Mövengruppe sonnt sich am Meer. 

Aghroude: Wir finden oben auf den Felsen einen Parkplatz. Man könnte auch am Strand unten stehen. Ich schlendere durch die Gassen mit den grellbunten Häusern. Ein Mann erklärt mir, dass er und ein Freund vor 10 Jahren begonnen hatten, die Häuser anzumalen. Sie mussten sich auch vehement gegen den Müll durchsetzen, der sonst oft vorherrscht. Das Ergebnis ist vorzeigbar. 

Souss Massa: Wir besuchen Birgitt und Adolf nochmal. Sie haben hier ihren Traum Platz gefunden. 

 Timlalin Düne: Nach dem Tamri National Park wandere ich zur schönen Düne Timlalin und an derem Kamm entlang, bis ich zum Meer runter schauen kann. Danach schrauben wir uns über einige Kurven hoch hinauf und können nochmal den Ausblick genießen. 

Sidi Ahmed Essayeh: Wir wollten zum Camping Platz und vorher finden wir eine wilde Camping Kolonie, nahe der Dünen. So gesellen wir uns dazu. Jemand kommt vorbei und bietet uns Arganöl an. Unterwegs gibt es einige schöne Aussichtspunke, wir sehen Ziegen auf Bäumen, mein Kamerafinger ist dafür zu langsam, als wir kommen, hüpfen sie runter. Der Sonnenuntergang ist wieder traumhaft schön. 

Essaouira: Wir fahren trotz Camperverbotschild frech Richtung Parkplatz nahe der Medina, da kommt schon ein Parkwärter und winkt uns ab. Es ist verboten, obwohl nur eine Tafel mit durchgestrichenem Wohnanhänger zu sehen ist. Als wir den Rückzug antreten und beim Kreisverkehr umdrehen wollen, empört sich ein dort stehender Polizist, dass wir kein Recht haben, hier zu fahren, es sei Camper Fahrverbot. Wir wollen ja nur weg aus der Verbotszone. So finden wir entlang des Strandes leere Plätze, wo wir andere Camper sehen. Der mexikanische Camperfahrer vor uns, gibt uns den Tipp, einen Zettel mit dem Vermerk "wir schlafen hier nicht" hinter die Windschutzscheibe zu geben. Dann machen wir uns auf den Weg. Wir sehen uns den gut sortierten Fischmarkt an und schlendern durch die Medina. Ich suche mir heute ein Veganes Lokal aus. Sogar Franz schmeckt es. Die Auswahl ist genial. 2 große Seiten verschiedene Säfte, ebenso wie 2 Seiten verschiedene Tajine. Da wird das Essen nie eintönig😋. Als Nachtisch stellt man uns Zimt Banane auf den Tisch. Zum Übernachten fahren wir ein Stück weiter nördlich. 

Moulay Bouzarqtune: Als wir am Wunschplatz ankommen, steht schon ein VW Bus mit dem Linzer Kennzeichen hier mit dem instagram Kürzel "Weltenliebe" und so sehen wir gleich, dass unsere Jugend das Linzer Pärchen, dass seit einem Jahr auf Reisen ist, kennt. Als wir mit den beiden sprechen, erfahren wir dass die Familie des Burschen mit Pias Familie zusammen in Urlaub gefahren sind. Sooo klein ist die Welt wieder, wie man sieht. Wir tauschen ausgiebig Erfahrungen aus und bemerken, dass die beiden auch Hartmut kennen, den KAT mit Tobias, Mirjam und den vier Mädels. Um 9 Uhr abends klopft es energisch an der Tür, 2 Gendarmen, die wollen unsere Pässe sehen und schreiben unsere Personalien auf. Man erklärt uns, aus Sicherheitsgründen werden wir registriert, wenn wir die Nacht hier verbringen möchten. Es gäbe keine Strafe. So sind wir beruhigt. Am Morgen bringt uns jemand Berberbrot. Wir könnten auch Palatschinken bekommen. Wir verabschieden uns von den Linzern. 

Khemis Ouled Elhay: Wir halten unterwegs einige Male, weil wir den roten Fluss festhalten möchten und in einem Dorf Obst, Gemüse und Eier einkaufen. Letztere kaufe ich am Standl wo man gleich zeitig lebende und küchenfertige Hühner kaufen kann. Bei Erdbeeren kann ich auch nicht widerstehen. 

Safi: Wir parken uns am Töpfermarkt ein. Der Wächter zeigt uns den Weg zur Töpferfabrik. Da Sonntag ist, ist so manches geschlossen. Aber ein Mann nimmt sich unser an und zeigt uns den Glasur Ofen und die Ton Ritzer. Dann führt er uns natürlich zu seinem Chef. Der erzählt uns, dass er vor kurzem in Innsbruck, München, Genf, Venedig usw. war, wohin er auch seine Produkte liefert. Eine sehr große Vase ist im Ausstellungsraum zu sehen, die mit 75000 Dh angeboten wird. Wir kaufen uns als Andenken zwei Tonbecher in Safiblau. Dann wird uns das Riad de Pecheur empfohlen, wo wir gut und günstig Tajine speisen und frisch gepresste Säfte trinken. Als Franz Brot nach bestellt, warten wir 30 Minuten, weil der Kellner frisches Brot im Souk geholt hat. Ich schlendere noch ein bisschen durch die Medina, diesselbe Idee haben 100e andere an diesem Sonntag auch. Also komme ich sehr langsam voran. Ich wollte einfach durch und zum Meer gelangen, doch da hält ein hoher Zaun davon ab. Als ich mit meinem Rundgang fertig bin, ist es schon spät und wir bleiben gleich hier. Das ist erlaubt, kostet 50 DH statt 20 Dh nur tagsüber parken. In der Medina hole ich mir zum Probieren noch ein Stück gebratenen Teigfladen, der pikant belegt ist. Abends hören wir noch sehr lange den Muezzin, die Hunde und vorbeifahrende Mopeds und Autos. Aber ab Mitternacht bis zum Morgen haben wir Ruhe. Nach dem Frühstück mache ich mich nochmal auf den Weg. Ich möchte die Portugiesische und Spanische Kathedrale finden. Doch beides ist wegen Renovierung geschlossen. Aber man zeigt mir ein Haus, wo gerade zwei Weber beim Arbeiten sind. Die Wände aussen sind herrlich blau gekachelt, ebenso die Treppe hinauf zum Arbeitstaum. Die Terrasse hat herrliches Geländer. Nördlich von Safi halten wir bei einem Aussichtspunkt an der Steilküste. Wir sind gerade verwundert über die äußerst luxuriösen modernen Häusern. Unglaublich der Unterschied zur Altstadt. 

 Lalla Fatna:

Wir wollen zum Strand hinunter und finden hier eine Möglichkeit zumindest nahe dem Strand zu kommen. Unterwegs laufen wieder einmal Dromedare frei rum. 
 Oualidia: Wir fahren runter zum Fischerhafen und bestaunen die Wellen und die Lagune. Hier gäbe es Boote für Erkundungsrunden. Ich spaziere hinauf zum Panoramablick. 
Sidi Bennour: Von den Linzer VW Bus Campern Kathi und Lorenz haben wir diesen Schlafplatz Tipp erhalten. Er ist als Bäumchenplatz in P4N. Erst müssen wir ein Stück Holperweg hinunter fahren und dann über einen Damm. Rundherum sind abgetrennte Wasser- und Feldflächen. Wir stehen direkt auf einem Felsen, auf einer Seite der Atlantik und hinter uns die Lagune. Franz stellt das Schloss der Fahrertür neu ein, damit es nicht mehr quietscht und er repariert wieder sein Fahrrad, gleich kommen Buben die zuschauen und mit dem Werkzeug hantieren. Sie posieren für Fotos und einer stellt bei meinem Handy gleich seinen Instagram Account ein, damit ich die Fotos schicken kann. Ich koche Kichererbsen Möhren Zwiebel Ragout und backe im Omnia Süßkartoffel, Kugel Zucchini mit Marokkanischem Käse. Dazu gibt es wieder Salat aus Avos, Paradeisern, Paprika, Zwiebeln, Knoblauch und Oliven. Ein Mann fährt mit dem Moped zu uns. Er bringt einen kleinen Jungen, der eine Schnittwunde an der Handfläche hat. Wir desinfizieren diese und kleben Pflaster drauf und geben noch ein paar Pflaster mit. Wir schlafen gut, der Atlantik rauscht überwältigend. Morgens um 5 Uhr werde ich wach. Ich höre laute Stimmen, sehe Lichterkegel. Ein Gemüse Transporter steht neben uns, ein Mann liegt darunter. Nach einer Weile verschwinden die Menschen, das Auto bleibt. Nach dem Frühstück kommt wieder jemand. Franz bietet Unterstützung an. Beim Transporter ist der Diesel aus. Wir würden aushelfen, doch es wird dankend abgewinkt. Es sei schon jemand unterwegs. Als wir hochfahren, kaufen wir noch Gemüse direkt vom Acker. Kraut, Karfiol und Brokkoli. 

Al Jadida: Wir parken direkt vor den Stadtmauern, suchen erst das Inwi Shop, weil wir noch klären wollen, ob wir das Geld, das mittels Internet auf unsere Nummer geladen wurde, rückerstattet werden kann. Leider sind wir nicht erfolgreich. Dann spazieren wir in die Portugiesische Stadt, an der leider!!! seit Jahren geschlossenen Zisterne vorbei zur Festung und auf der Mauer entlang wieder zurück. Wir trinken frisch gepressten Zuckerrohr Saft, einmal mit Zitrone und Ingwer, den zweiten mit Orange. Für den ersten werden 5 Dh, für den zweiten 15 Dh verlangt. Ein Bankomat ist schnell gefunden und ein Laden, wo wir Brot und Süßspeisen kaufen können. 

Wir suchen den Schlafplatz, den uns Kathi und Lorenz empfohlen hatten. Leider war der durch eine Barriere verstellt, so suchen wir nach einer Alternative. An einem Platz fragen wir einen Mann, der gerade Müll aufhebt. Er meint, wir könnten am Restaurant parken, wenn wir etwas konsumieren. Da wir heute so viel Gemüse bekommen haben, möchte ich gerne selber kochen. Daher fahren wir weiter. Schon unterwegs hupt uns jemand an und winkt lachend aus dem Auto. Wir denken, ohje da will uns jemand wieder etwas verkaufen und ignorieren das erstmal. Aber gleich steigt der Mann aus und ruft Hallo Deutschlandsberg. Uih, ja da werden wir hellhörig. Als uns seine Frau auch begrüßt, bemerken wir gleich den südsteirischen Dialekt. Gleich werden wir eingeladen auf ein Glas Wein in ihrem Haus ganz in der Nähe. Ich bin ganz begeistert von ihrer Geschichte, dass sich die beiden schon in jungen Jahren in Neapel beim Interrail kennengelernt hatten. So cool. Wir dürfen vor ihrem Haus parken und auch übernachten. Aus dem Glas Wein werden mehrere, es folgt ein selbstgemachter Limoncello und ein Granatapfel Zitronen Saft aus ihrer eigenen Produktion. Begleitet von Schinken und Käse und Paprika. Unglaublich dass wir das erleben dürfen. Dankeschön vielmals für diese Gastfreundschaft. Am nächsten Morgen werden wir zum Frühstück eingeladen und wir werden noch zum Carefour kutschiert, wo wir erfahren, dass es einen seitlichen Eingang gibt, der hinunter in den Keller führt mit einem Alkohol Lager. Das ist für Menschen, die nicht gesehen werden wollen.

Casblanca: Wir kommen am Stellplatz an. Ich wärme die Gemüse Suppe von gestern und wir telefonieren mit meiner Jugend. Abends fahren wir mit dem Taxi in die Stadt, um in Rick's Café zu gehen. Die Cocktails sind grad nicht im Angebot, aber wir wollen es ja so. Rick’s Café“ ist ursprünglich der Name des legendären, allerdings fiktiven, Cafés aus dem Film „Casablanca“ von 1942 mit Humphrey Bogart und Ingrid Bergman in den Hauptrollen, welcher auf dem US-Theaterstück “Jeder geht in Rick’s Bar” basiert. Für die Filmaufnahmen wurde die Kulisse dafür als Nachbau der Bar-Szenerie des Hotels El Minzah in Tanger, Marokko, erstellt. In Casablanca selbst gab es zum damaligen Zeitpunkt weder eine Café-Bar dieses Namens noch wurde dort auch nur eine Szene des Films gedreht. Der Film-Dreh erfolgte zum Teil in Paris, zum größten Teil im Studio, wo auch das Rollfeld entstand. Wer erinnert sich nicht an den Klassiker-Ausspruch Bogarts „Ich schau Dir in die Augen, Kleines“. Anfang der 2000 der Jahre hatte eine ehemalige US-Diplomatin den Einfall das „Rick’s Café“ Realität werden zu lassen. Geboren wurde diese Idee aus einer Protesthaltung heraus. Zunächst quittierte die liberal eingestellte US-Diplomatin Kathy Kriger wegen der US-Interventionen der Bush-Administration in Afghanistan und Irak ihren Dienst in der US-Botschaft in Marokko. Nach unseren Drinks gehen wir auf die Aussichtsterrasse der Marina Shopping Mal und danach zur großen Hassan II Moschee, die herrlich im Abendrot beleuchtet ist. Anschließend kehren wir mit dem Petit Taxi wieder zu unserem rollenden Heim zurück. Anfangs fühlen wir uns durch den Motorrad Krawall gestört, doch irgendwann schlafen wir sehr gut und lange. Die Sehenswürdigkeiten habe ich ja schon vor vier Jahren bei meiner letzten Marokko Reise gesehen. 

Rabat: Wir parken unweit des Eingangs zur Medina. Dort besorgen wir uns Orangen und Zuckerrohr Saft und türkischen Honig und genießen die Aussicht auf den Strand und den Fluss. Rabat habe ich ja auch vor vier Jahren schon ausgiebig besichtigt und weil wir noch Erinnerung an den gestrigen lauten Schlafplatz neben der Straße haben, fahren wir weiter. 

Sidi Bouknadel: Ich besuche den Jardin Exotique und bin begeistert. Die Gärten wurden vom französischen Gartenbauingenieur Marcel François (1900-1999) auf einem Grundstück angelegt, das er 1949 erworben hatte. Er baute auf diesem Grundstück sein Haus und übernahm die Anlage der Gärten: Neben der Pflanzenproduktion beabsichtigt er dies auch eine Szenografie mit pädagogischem und ökologischem Anspruch entwickeln, die Gärten aus verschiedenen Teilen der Welt präsentiert. Die Gärten wurden 1961 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Im Jahr 1973 übertrug die „Marokkanisierung“ das Eigentum an den Gärten an den marokkanischen Staat (Landwirtschaftsministerium), doch Marcel François blieb Geschäftsführer. 1981 verlor er die Kontrolle über das Gelände, was ihn 1984 dazu veranlasste, Marokko endgültig zu verlassen. Die Gärten erlebten daraufhin eine Zeit der Vernachlässigung. In den 90er Jahren verfielen die Gärten und ihre Szenografie aufgrund der Unhöflichkeit der Besucher und der mangelnden Instandhaltung allmählich. Eine Bürgerinitiative entsteht, um die Gärten zu sanieren und die Weitergabe des Projekts von Marcel François an zukünftige Generationen sicherzustellen. Der Verein Les Amis des Jardins Exotiques de Bouknadel wurde 1998 gegründet und führte zunächst Reinigungsprojekte durch. Durch ihre regelmäßige Anwesenheit sensibilisieren die Freiwilligen des Vereins die Öffentlichkeit für den Respekt vor dem Ort und geben ihre Erkenntnisse durch gemeinsame Gartenkurse weiter, die insbesondere die Sanierung der Baumschulen des Gartens von 1999 bis 2001 ermöglichten. Der Verein ist auch die Initiative einer Pflanzeninventur und schlug die Einrichtung eines Museums im Haus des Gründers der Gärten vor, nachdem er bestimmte Stücke und Werke gesammelt hatte, die ihm gehörten.

Kenitra: Unterwegs sehen wir heute Frauen am Straßenrand sitzen, die Milch in Plastikflaschen anbieten. Wir wollten zum Strand Camping, aber versäumen die richtige Zufahrt, und weil wir eh schon spät dran sind, nehmen wir den anderen. Hier ist es außer dem Muezzin recht ruhig und sieht nach "Überwintererplatz" aus. Unsere Jill geht auf die Pirsch und so ist der Abend gerettet. Hier holt uns der Regen ein. Als wir angekommen sind, regnete es in Strömen und kurz bevor wir das Land verlassen, wieder. Aber am späten Vormittag hört es auf und Nachmittags scheint die Sonne. 

Wir suchen die Flussmündung auf und parken am Strand. Heute ist es ziemlich grau, aber mir fallen sofort die Graffitis an der Strandmauer auf. Hier liegen auch sehr viele Hunde herum. Als wir wegfahren wollen, kommt ein Wächter wegen Parkgebühr. Wir erklären ihm, dass wir nur 10 Minuten hier waren. Der andere palavert laut zurück. Wir fahren trotzdem davon. Genauso wie ein anderer. Am Fluss sehen wir eine Ruine und einen Mann, der darunter im Zelt wohnt. Wir finden eine Tankstelle, wo wir mit Karte bezahlen können. An der Straße halten wir öfter, um Störche zu beobachten. 2 haben ihr Nest auf einem Kaktus.  

Moulay Bousselham: Die Straße, die wir hierher gewählt hatten, war die schlechteste bisher. Entweder ist sie voll mit Schlaglöchern, oder sonst hat man Bodenwellen aufgeteert oder Erde ist angeschwemmt worden. Wir sehen hier auch den meisten Müll bisher! Wir kommen auch an den Treibhäusern mit Bananen vorbei. Und natürlich sind wir wieder rechtzeitig dabei, als Kinderhorden auf die Straße laufen, weil gerade Schulschluss ist. Der Ort selbst ist wieder schön, außer dem Müll, der auf der Wiese herum liegt. Kaum parken wir ein, kommt ein Wächter und will 10 DH. Wir verhandeln einen gratis Foto Stopp und fahren hinunter zu den Fischerbooten. Dort wird wieder verhandelt. Jeder bietet uns Fisch, ein Camp oder eine Bootstour in die Lagune an. Wir wollen nur die Boote fotografieren. Anschließend ziehen wir weiter. 

Larache: Wir wählen wieder einen Campingplatz aus. Der "freie" Platz hätte 40 Dh gekostet. Unserer hier 50 Dh, dafür können wir Wasser fassen. Mutzi gefällt es hier. Ein Expeditionsmobil hat es auch hierher verschlagen. Die Bewohner lassen sich nicht blicken. Ich koche Gemüse Reis, dazu gibt es Salat und ein Sahara Bierchen. Nachts regnet es. Nach dem späten Frühstück reisen wir ab. Das Wasser fassen lassen wir aus, der hiesige grindige Schlauch ist mittels Draht angebunden. 

Wir parken nahe der Burg und spazieren durch die Medina, kaufen wieder Paprika und Paradeiser. Weiter geht es zum Fischerhafen. Leider bekommen wir dort keinen Zutritt. Es gäbe einen Eingang zum Fischmarkt, aber das ersparen wir unserer Nase. 

Wir fahren auf die andere Seite des Flusses, um den Panoramic View auf die Flussschleife zu sehen. Die alte Brücke ist schon eingestürzt.  

Asilah: Wir parken am Eingang zur Medina. Man fragt uns, ob wir hier übernachten wollen. Weil dann können sie uns noch jemanden vor die Nase stellen. Ich wärme den Reis von gestern, dazu gibt es frischen Paradeis Salat. Die Nachspeise bringt ein Mann auf einem Tablett. So ziehen wir gestärkt los und schlendern durch die Gäßchen. Wir gelangen zum Ausguck, das Meer tost wild. Der Ort ist sehr sauber und es sieht frisch renoviert aus. Unterwegs kaufen wir frisch gepressten Zuckerrohr Saft und sehen uns in der Markthalle um. Am Rückweg finden wir eine Boulangerie. Den Abend lassen wir im Womo ausklingen. Neben uns stehen noch einige rollende Häuser. Weil heute Sonntag ist, brate ich Spiegeleier. Der Wächter kassiert die Parkgebühr, ohne zu diskutieren, geben wir 50Dh. Der Mann fragt nach Wein. Die Nacht ist ruhig. Vormittags beim Wegfahren sehen wir noch einen KAT mit freundlich winkenden Bewohnern. 

Hercules Höhle: Wir parken, um die Hercules Höhle zu sehen. Leider zahlen wir als Touris 60 Dh pro Person. Soviel ist da nicht zu sehen. Außer dass man durch ein Loch zum Meer rausschauen kann. Ein Mann fragt noch dazu ob wir hier einen Guide haben wollen. Naja so gross ist das Gelände nicht, dass wir uns verirren könnten. Dem Parkwächter geben wir hier nichts. Er regt sich nicht mal auf. Heute hat er viel zu tun. 

Cap Spartel: Der riesige Parkplatz bietet sogar Platz für uns. 3Dh pro Stunde sind ausgeschildert. Wir sehen uns an, wie der Atlantik auf die Straße von Gibraltar trifft. Um zum Leuchtturm zu gelangen, müssten wir als Ausländer 50 Dh pro Person bezahlen, wir wollen nicht nochmal Melkkuh sein. So ziehen wir weiter. Überall blühen Mimosen, wir sehen von der Straße noch mal auf die Bucht hinunter. Die Wiesen im Hinterland sind sattgrün. 

Park Pedicaris: Hier sind wunderschöne grün bewachsene Wälder und komplett frei von Müll. Wir halten, um zum Ocean View Point zu spazieren. Durch den Wald hindurch kann man spanisches Festland erkennen. Franz freut sich über Rindspieße und Tacos gefüllt mit Fleisch. Ich esse Pommes und Gemüse Suppe. Für alles zahlen wir 61 Dh. Beim Standel sehen wir Obst und fragen nach 2 frischen Säften. Bei 60 Dh verzichten wir jedoch darauf.

Tangier: Mit P4N finden wir den Platz an den Stadtmauern. Wir fragen einen Polizisten, der sagt, 50 Dh für die Nacht könnten wir bleiben. Der Campingplatz hätte hier 200 Dh gekostet und hier kann ich heute noch leicht zu Fuß in die Altstadt gehen. Natürlich zieht es mich auch noch einmal in den Souk. Der Ausblick vom Hotel Continental zeigt sogar unser Womo. Ich sehe mir wieder ein Riad wie aus 1001 Nacht an und ein Palais mit einem Museum hat auch seine Türen gratis geöffnet. Weil ich morgens schon Käferbohnen gekocht hatte, esse ich noch einen deftigen Salat. Hier ist der Muezzin besonders laut und lang zu hören. Ansonsten schlafen wir gut, wenngleich sonst kein anderes Womo hier bleibt. Nach dem Frühstück steigen wir nochmal die Stadtmauer hoch. Heute besuchen wir die sehenswerte Synagoge. Beim Eingang sollen wir einen silbernen Griff abreiben, um Glück zu haben. Zwei Italiener sehen sich mit uns das jüdische Gotteshaus an. Eine Spende wird einverlangt. Es gibt in der Altstadt sogar zwei Kirchen, die heute leider geschlossen sind. Weiters schlendern wir zum Rif Kino mit seiner Art Deco Einrichtung. Leider darf ich mit meiner Kamera keine Bilder machen. Wir kaufen noch Brot, Kuchen und frisches Obst als Wegzehrung. Zum Abschluss setzen wir uns in ein Kaffeehaus, trinken Cafe au lait, the a la menthe und essen marokanische Kuchen. Es ist bereits Nachmittag, als wir den Parkplatz verlassen. Wir freuen uns, dass nicht nachkassiert wird. Unterwegs tanken wir an einem Brunnen gutes Wasser auf und bei der letzten Afriqua Tankstelle füllen wir auch nochmal die Dieseltanks. 

Der Reisekreis schließt sich. Wir erreichen wieder den Fährterminal, wo wir schon die erste Nacht verbracht hatten. Ich finde noch 200 Dh, die ich hier umtauschen kann, mit Verlust, versteht sich. Wir essen die restlichen Käferbohnen. Mutzi ist mittlerweile mutig, sie verlässt trotz Autos und Wind das Womo. Der Lärm dauert lange an, entweder haben wir uns dran gewöhnt oder er hat irgendwann nach gelassen. Früh Morgens frühstücken wir und sind gerüstet für die Grenzformalitäten und die Fährüberfahrt. Doch der Blick auf die Anzeigetafel demotiviert. Transmediterranea gecancellet. Der nächste Ablegezeitpunkt 14:30 Uhr. Die anderen Fähren starten allerdings. Ich schreibe dem Carlos, dass wir wechseln wollen, doch es kommt keine Antwort. So warten wir notgedrungen. Um 11:15 Uhr stelle ich mich in die Warteschlange. Um 12:45 Uhr bin ich durchgefroren, aber ich halte die Tickets in der Hand. So ab gehts. Erst fahren wir durch alle Polizei und Zollkontrollterminals durch, sind heute anscheinend nicht besetzt. Darauf folgt eine Ticket Kontrolle, eine Passkontrolle und eine Kontrolle des kleinen weißen Zettels, das Zollpapier für den Vario. Am Ende wird unser Womo noch gescannt. Wir steigen mit unserer Mutzi aus. Danach fahren wir einfach weiter. Es geht zwar noch ein Beamter mit einem Drogen Hund herum, keine Ahnung, ob der noch in unser Auto wollte. Es ist bereits nach 15 Uhr, als wir am Kai stehen, wir sehen zwei andere Fähren ankommen. Nach 17 Uhr haben wir am Oberdeck eingeparkt und sitzen am Schiff. In der Passagierzone besetzen sogar Hunde die Sitze. Na sowas. Eeeeendlich nach 18 Uhr lichten sich die Anker und wir schaukeln aus dem Hafen. Gott sei Dank hat sich der Wind gegenüber gestern gelegt und wir haben eine ruhige Überfahrt. Uns scheint es, dass die Rückfahrt viel zügiger erfolgt, als die Hinfahrt. Nach fast 6 Wochen, in denen wir eine schöne große Runde verlassen wir am 27. Februar Afrika um noch unsere Runde in Südspanien fortzusetzen.