Saturday, January 23, 2021

Winterreise nach Frankreich Teil 3 Atlantikküste 2021

Der erste Halt ist auf der exponierten Halbinsel mit dem Naturschutzgebiet  la Pointe Saint Gildas. Hier windet es sehr. 

Uns zieht es weiter auf die Insel Normoutier, wo wir vorher die überflutete Passage du Gois bestaunen. Nur alle 12 h 25 min bei Niedrigwasserstand kann diese Straße befahren werden. Heute wäre es um 19:03 Uhr, plus - minus 90 min. So nehmen wir die Brücke und sehen uns die Passage auf der anderen Seite an. Den Nachmittag verbringen wir am Stellplatz unweit der Passage und fahren um 17:30 Uhr noch mals hin, um zu sehen, wie vom Festland Autos herüberfahren. Als wir wieder zurück am Stellplatz sind, bekommt unsere Mutzikatzi wieder Freilauf, den sie ausgiebig genießt. Erst hören wir sie noch mit anderen Katzen um die Wette jaulen, doch dann verstummen alle Katzen und nach 23 Uhr hat sie genug vom Auslauf und kommt wieder zurück.




 

Heute nehmen wir den Norden der Insel in Angriff, fahren gleich durch hinauf bis L'Herbaudiere, wo wir einige Zeit warten müssen, bis ein Regenguß vorbei ist, sodass ich bis zum Cap gehen kann. 


Als nächstes fahren wir zurück hinunter nach Noirmoutier, wo wir an der Küste den Bois de la Chaise mit dem Steg erkunden. Der Weg verläuft durch einen herrlich mystischen Wald. 

Im Ort Normoutier sehe ich mir das Schloss und die Kirche von außen an. Vor der Kirche versammeln sich noch die Kirchgänger, daher möchte ich nicht stören. Uns zieht es weiter in Richtung Süden. ich finde unterwegs noch eine Attraktion, nämlich das "Teufelsloch = trou du diable" bei St. Hilaire de Riez, wo bei Wellengang das Wasser besonders hoch spritzt - ein blowhole sozusagen. Uns erwischt wieder der Regen und so eilen wir weiter auf die Ile de Re, dazu müssen wir bei La Rochelle über die Brücke. In Saint Martin de Re finden wir einen Stellplatz gegen einen geringen Obulus dürfen wir innherhalb der Festungmauern 24 h lang stehen. 3 weitere Camper nutzen auch noch den Platz, einer winkt uns freundlich zu.  Unsere Jill beschließt heute im Freien zu Übernachten, erst am nächsten Morgen lässt sie sich, aber dann auch nur mittels Leckerli, ins Womo locken. 

Wir sehen uns die Festungsstadt inklusive dem aufwändigen Hafen genauer an. 







danach fahren wir weiter in den Norden, um den Leuchtturm Baleines zu umwandern. 



Das Dorf Les Portes en Re ist in unserem Reiseführer löblich erwähnt, so sehe ich mich ein wenig um. Außer der Kirche erscheint mir jetzt nichts nennenswert. 


In Ars en Re, lockt wieder eine Kirche bzw. ein eigenartiger Kirchturm.

Der Eingang in die Kirche liegt wieder tiefer als die Umgebung, so wie ich es in Saint Martin de Re schon beobachtet hatte. Als letztes wollen wir uns noch die Festung de la Pree ansehen, doch die hat im Winter leider ihre Außenmauern geschlossen. So bleibt noch die Abbaye des Chateliers eine Abteiruine in der Nähe der Festung. 

wir finden gleich in der Nähe vom Ort La Flotte eine kostenfreien Stellplatz der Komune. Ein weiteres Mobil gesellt sich zu uns. Diese Nacht bleibt Jill bei uns, sie rastet sich noch von der letzten Nacht aus.

Es wird schon früher hell, war es am Anfang unserer Reise noch um 9 Uhr stockdunkel, beginnt es nun schon um 8:20 Uhr zu dämmern. Die Rückfahrt über die Brücke ist gratis. Uns zieht es zielstrebig nach La Rochelle, wo wir ziemlich zentral parken können und fußläufig die schönen Türme - Laternenturm, Kettenturm, St. Nikolas und den Uhrturm erreichen. Sehenswert ist auch das Rathaus, das eher einem Schloss gleicht. Wir gönnen uns aus der Viennoiserie eine Quiche mit Spinat, Pizzabrot und Mehlspeisen. Am Rückweg finden wir noch einen Stand mit Heißer Schokolade. Damit können wir uns die Finger wärmen, da es heute kälter ist, als bisher. 







Als nächstes nehmen wir noch Rochefort in Angriff: obwohl  es unmittelbar vor der Altstadt einen Parkplatz mit 1000 gratis Plätzen gibt, ist keiner frei, Franz bleibt im Auto und ich sehe mir die Kirche und das schöne Postamt an.


Unseren Schlafplatz finden wir im kleinen Ort Brouages neben einem Friedhof. Weil nirgends ein Hinweisschild für Camper zu finden ist, frage ich Bauern nebenan. Er sagt: ja natürlich, der Platz ist für Camper reserviert, wir können bleiben solange wir wollen. Na das hört sich ja gut an. Unsere Mutzikatzi lassen wir aus, sie kommt jedoch nach einer halben Stunde wieder zurück und will auch in der Nacht herinnen bleiben. 

Weil wir auf Google die schöne Festung sehen, fahren wir durch Brouages durch, das ist auf der breiten Straße auch leicht möglich. 

Heute beschließen wir auf die Insel Oleron zu fahren, sie ist die größte französiche Insel an der Atlantikküste. Erst zieht es uns gleich rechts zur gleichnamigen Festung.  Im Hafen frage ich eine Frau, ob ich die bunten Hüttchen fotografieren darf, sie antwortet, ja freilich. Sie freut sich auch darüber, dass sich jemand für die Häuschen interessiert. Ich lichte auch einen bliühenden Mimosenbaum ab, der normalerweise erst im Feber blüht. Hier ist das Klima durch die Salinenfelder auch gemäßigt, sowie auf den anderen Inseln.


Danach geht es nach Broyardville, wo wir die Festung fernab im Meer bestaunen: 

Wir fahren ganz in den Norden, wieder zu einem Leuchtturm Phare der Chassiron. Der Garten hat geöffnet, so gehen wir durch und hinaus bis ans stürmische Meer. Wir sehen auch Klippen und teilweise ist Land zum Meer hin steil abgerutscht. 


 Als nächstes sehen wir uns noch St. Pierre d' Oleron, wo ich die Totenlaterne finde. Mir gefällt auch der Vorgarten der Gemeinde. 

 

Danach verlassen wir die Insel und unterwegs in Sainte Palais sur Mer kommen uns die Fischerhütten auf Stelzen, sie heißen Puits de l'Auture unter.

Weiters lese ich noch über die Höhlenwohnungen in Meschers sur Gironde wo im vorigen Jahrhundert noch Menschen wohnten und jetzt werden sie für die Touristen in Stand gehalten. Wir können sie leider nur von oben sehen, die Wege hinunter sind verriegelt. 


Als wir fertig mit dem Bestaunen sind, beginnt es wieder zu regnen und in  Talmont finden wir einen Stellplatz, auf dem wir gegen eine geringe Gebühr so lange bleiben könnten, wie wir wollten. Unsere Jill sieht im Fahrerhaus aus dem Fenster, wir lassen ihr wieder Freiraum, den sie gleich ausnutzt. Um halb neun Uhr kehrt sie wohlbehalten wieder zurück und wird mit einer vollen Schale Futter inklusive Leckerlis belohnt. 

Der nächste Tag zeigt uns erst die romanische Kirche St. Radegond in Talmont. Auf einem Felsvorsprung über der Gironde thront die spektakuläre im 12. Jhdt erbaute Kirche, die den Ruf eines Ankers für Schiffbrüchige hatte. Jakobspilger schifften hier ein, um auf die andere Seite ins Medoc zu gelangen. 


Da ich auch gerne weitwandere, interessiert mich der Ort Pons, hier gibt es ein altes Pilgerhospiz aus dem 12. Jhdt, das unter Unesco Welterbe steht und in dem kranke Jakobspilger gepflegt wurden.




Wir sehen uns auch  noch Jonzac an, der Ort ist auf zwei Felsen an der  Seughe erbaut. Auf einem davon steht ein Renaissance Schloss, in dem heute das Rathaus untergebracht ist. 

Anschließend geht es weiter nach Bordeaux. Franz findet einen tollen Parkplatz am Quai des Queyries, von wo wir zu Fuß leicht ins alte Zentrum gelangen, wir marschieren vor dem Stalingrad Platz über die alte Pont de Pierre, schreiten durch das Tor der Burgund, bis wir zum großen Glockenturm gelangen. Dabei passieren wir eine Straße, wo viele männliche Jugendliche herumlungern, wir hauen schleunigst ab, denn sogar Franz fühlt sich unwohl. Doch sobald wir durch das Tor mit der Glocke schreiten, erreichen wir eine angenehme Gegend. Wir wollen uns heute dennoch nicht sehr lange aufhalten und gehen durch das Porte Cailhau, um auf den Parlamentsplatz und dem davor liegenden Spiegelplatz zu kommen. Natürlich ist im Winter kein Wasser da und so spiegelt sich auch nichts. Aber Bordeaux ist auf alle Fälle eine eigene Reise wert. 

 

Wir ziehen weiter ins Medoc, verfahren uns einmal bei der Ausfahrt aus Bordeaux, natürlich weil das Navi genau dann nicht spricht, wenn es nötig ist, aber wir erreichen eine Stunde später einen schönen Stellplatz vor Pauilac, wo wir morgen das  Schloss von Mouton Rothschild sehen wollen. Unsere Jill sieht sich heute schon um und kehrt so gegen 22 Uhr zurück -  Katzen brauchen sich ja nicht an ein  nächtliches Ausgehverbot halten. 

Unser Schlafplatz ist unmittelbar neben dem Weingut Chateau Beychevelle an der Gironde mit herrlichem Picknickplatz. Vielen Dank dass Camper hier so willkommen sind. Das werde ich beim nächsten Weinkauf bestimmt berücksichtigen. Wir sehen einen neuen Bau mit den Weintanks. Nach dem Frühstück gehe ich zum Fluß und sehe Fischerhüttchen auf Stelzen  - aus der Nähe eine wackelige Angelegenheit. Wir fragen einen Weingartenarbeiter, ob ich fotografieren darf, Er fährt mit einem schmalen hohen Gerät über die Weinzeilen, die hier besonders eng gesetzt sind. Laut Recherche sind hier im Medoc 15.900 ha Land mit Weinstöcken bestückt, daher wundert es nicht, dass wir überall von Wein umgeben sind.  





Dann suchen wir das Chateau Mouton Rothschild, wo wir beobachten, wie jemand mit einem schwarzen Mercedes das Anwesen verlässt. Leider ist das Besucherzentrum aufgrund der aktuellen Lage gesperrt. So sehen wir uns im Park mit den schönen alten Bäumen ein wenig um. Wir bemerken die schmalen hohen Scheibtruhen, die die geschnittenen Reben aufnehmen. Wir lesen nach, dass 1973 Wein dieses Weingutes aufgestiegen ist zum "Premier Cru", von denen es hier nur 5 gibt. Das ist im  Klassifizierungsschema, das bereits unter Napoleon eingeführt wurde, vorher und nachher nie mehr passiert. Der großartige Aufsteiger hat auch seinen Preis. Die Weine sollten 20 Jahre gelagert werden, die Langlebigkeit ist auch eine Besonderheit der Medoc Weine. Ein Flasche kann gut und gerne über 1000 Euro kosten. Das Schloss selbst liegt gut versteckt hinter hohen Bäumen, sodass ein Foto nur aus der Ferne gelingt. 


Anschließend erreichen wir auch noch das Chateau Lafitte Rothschild, wo ich eine Angestellte frage, ob ich wohl Fotos machen darf. Bien sur, also na sicher, kommt zur Antwort. Franz fragt sogar enen Arbeiter, ob wir eines in den Wein Tankraum machen dürfen, auch das wird erlaubt, solange wir im Freien bleiben. Mir gefallen die rosa gefärbten Kellerräume und die wunderschönen Trauerweiden vor dem Schloss. Die Weine aus dieser Produktion gehören auch zur premier cru Klasse. Gesamt gibt es 5 Klassen bei den hochpreisigen. Der herausragende Spitzenreiter des Premier Cru ist Chateau d'Yquem der den Titel Premier Cru Superieur tragen darf. Eine Variante dieses Weines wurde sogar vom Supermarkt Lidl in das Onlineshop aufgenommen. Um 200 Euro kann eine 0,375 l Flasche des Jahrgangs 2016 erworben werden!



In meinem Reiseführer finde ich noch eine Besonderheit, das Schlösschen Cos d'Estournel bei St. Estephe. Der Besitzer exportiert seinen Wein auch nach Indien, so hat er sein Anwesen mit Elementen aus Asien  und Arabien geschmückt, teilweise sogar Gebäudeteile vom Palast des Sultans in Sansibar.

Auf jeden Fall ist unser Fazit von unserem Ausflug in die Medoc: eine größere Märchenschloss Dichte haben wir noch in keiner Gegend gesehen, nicht einmal entlang der Loire. 

Wir finden unseren Schlafplatz für diesen Tag in der Nähe der Dune du Pilat in einem schönen Wald, wo das Parken für Camper um diese Jahreszeit wieder gratis ist. Im Sommer müsste man hier 25 Euro berappen. Unsere Jill ist weniger erfreut, sie kommt nach einem kurzen Rundgang gleich wieder. 

Wir schlafen sehr gut, wenn auch mutterseelen allein im dichten Wald, nur Jill wird es so gegen 5 Uhr morgens langweilig und sie hüpft auf unserer Bettdecke herum, bis ich sie endlich kraule.

Nach dem Frühstück fahren wir zum Strand, wir haben gestern Abends und heute früh schon beobachtet, wie andere Camper die Straße entlang fahren. In der Hauptsaison ist hier ein Höhenbeschränkungs Balken, der jetzt entfernt ist und dann sehen wir  eine richtige wilde Camper Deponie in Strandnähe. Wir sehen Kiter und nehmen uns vor, nach der Dünenbesteigung hierher zurück zu kommen und zumindest einen Pausetag zu machen. Erst fahren wir zum Parkplatz zur Düne, steigen die 110 m hinauf und genießen einen sehr windigen Rundblick. Die Düne ist 500 m breit, 2,7 km  lang und fasst geschätzte 60 Mio Kubikmeter Sand. an der Ostküste fällt sie 30 bis 40° steil ab. Sie ist somit die größte Wanderdüne Europas und steht seit 1994 unter Naturschutz. 

Heute genehmigen wir uns als Nachtisch Mousse au chocolat, das wir in einer Boulangerie Artisanal kaufen.




Der eine Pausetag hat sich ausgedehnt auf den nächsten halben Tag. Er war verregnet und so konnte Franz die Bremsbacken nicht tauschen. Wir wollen aber nicht noch eine Nacht hier bleiben, weil hier der Wind sehr stark zu spüren war, und unsere Jill ist wieder sehr lange weggeblieben und ziemlich müde wieder gekommen. Wir fahren nicht weit, sondern nur bis zum Etang de Parentis. Franz will den Surfern zusehen, doch der Parkplatz ist ziemlich überflutet, sodass er sich nasse Füße holt. wir fahren weiter bis zur Aire de Camping in Parentis en Born, wo wir die Gebühr bezahlen und dafür uneingeschränkt Wasser bunkern dürfen. Einige andere Camper sind schon hier. 

Am nächsten Tag - zur Orientierung des Lesers - mittlerweile ist der Montag der 1. Februar, sehen wir uns nochmals den Parkplatz am See an, der nach dem nächtlichen Stark Regen noch mehr überflutet ist. 

Auf der Weiterfahrt kaufen wir beim Carrefour in Mimizan ein. Das erwähne ich deshalb, weil wir entdeckt haben, dass diese Supermarktkette eine gut sortierte Bioecke hat.  Ansonsten suchen wir einen Biocoop, um uns mit Lebensmittel ein zu decken. Ich denke, zu Hause kaufe ich auch bewusst ein, warum soll es auf Reisen anders sein. 

Uns zieht es zurück an die Atlantikküste, um bei Saint Giron en Marensin, einen Abstecher ans Meer zu machen. Erst lassen wir uns vom Camperfahrverbot abschrecken, doch dann fahren wir trotzdem - es gibt ja überhaupt keinen Gegenverkehr. Als wir an den Strandgebäuden ankommen, bemerken wir, dass der Sand schon viel Terrain erobert hat. Wenn da nicht bald Sand entfernt wird, gewinnt er Oberhand. 

Weiters wollen wir einen Abstecher zum alten Kurort Dax ins Landesinnere machen. Hier lese ich die Sage, dass ein römischer Legionär seinen rheumakranken Hund von dem Leiden erlösen wollte und ihn dazu in den Fluß warf, um ihn zu ertränken. Doch der Hund sprang wieder völlig gesund und munter aus dem Bach. Als die Römer davon erfuhren, gründeten sie einen Kurort.  Sehenswert sind die Kathedrale, der heiße Brunnen mit seinen 65 °und die Arena, wo unblutige Stierkämpfe durchgeführt werden. Der Stellplatz, wo wir auch diese Nacht verbringen wollen, ist wegen Überflutung gesperrt. Auch bei der Herfahrt waren einige Stellen des Flusses übergegangen. 

In Dax finden wir sofort einen Parkplatz. Ein Bediensteter der Parkraumüberwachung sieht uns zu und weist uns ein und er zeigt mir, wie ich den Parkscheinautomaten bedienen kann. Er gibt uns auch den Tipp, hier zu parken, weil das die günstigste Variante sei. Er wünscht uns auch noch einen schönen Urlaub. Ich gehe zu Fuß eine Runde, um alle für mich interessanten Sehenswürdigkeiten zu finden. 

Danach fahren wir einige Kilometer weiter, wo Franz den kostenfreien Stellplatz hinter einem Kommunikationszentrum in St. Lon des Mines. Bei der Einfahrt zum Platz sehen wir den Hinweis, doch am riesengroßen Parkplatz ist nirgends ein Zeichen, wo genau der ausgewiesene Stellplatz ist. Da in dem angrenzenden Gebäude Essen abholt wird, gehe ich zur Abholstelle und erkundige mich, ob man weiß, wo genau der erlaubte Platz sei. Ein Mann meint sehr freundlich, überall wo wir wollen und auf meine Frage, was sie hier verkaufen, erhalte ich zur Antwort: er arbeite für eine Organisation, die Lebensmittel an Bedürftige verteilt. Das gibt wieder einen Denkanstoß: was für uns selbverständlich ist, nämlich, einzukaufen, worauf wir Lust haben und dann auch noch in guter Qualität, ist für andere Mitmenschen Luxus!

Unsere Jill bleibt heute auch zu Hause, weil wir finden, sie sollte sich noch ausrasten. Hier sei noch erzählt, dass sie zu Hause uneingeschränkten Freigang hat. Das heißt, sie ist es gewohnt, selbst auf sich aufzupassen. Sie ist auch manchmal ganz vorsichtig, wenn sie das Womo verlässt, aber manchmal düst sie sofort los, um die Umgebung zu erkunden..   

Wir stehen am nächsten Tag früh auf, weil wir noch einiges an dieser Seite Frankreichs ansehen möchten und Franz aber am kommenden Freitag in Leucate zum Surfen sein will. Die Sonne geht auch endlich wieder auf, heute ist ein sonniger Tag vorausgesagt, eine optimale Voraussetzung für Besichtigungen und schöne Fotos. Wir schaffen es auch, zeitig fertig zu sein. Ich trage nur schnell den Müll raus und als ich in den Vario zurück kehre und die Türe gerade wieder schließen möchte, entwischt Jill wieder einmal. Ich ärgere mich erst, weil ich – um Zeit zu sparen - die Schiebetür zum Wohnraum offen lasse, weil ich sie vorhin noch ruhig schlafen sehe. So hat heute Jill entschieden, hier einen Pausetag einzulegen und den sonnigen Tag in der Umgebung zu nutzen. Wir suchen sie noch eine Zeit lang und rufen und rascheln mit dem Leckerli Sackerl, doch das Dickicht ist zu dicht und sie kann gut untertauchen. Nach einigen Stunden kommt sie kurz und schaut, ob wir wohl noch auf sie warten, reagiert aber nicht auf Rufen oder Rascheln. Franz tauscht die Bremsbacken und nutzt die Zeit. Als es dunkel wird, kommt Mutzi hungrig wieder, isst sich den Bauch voll und möchte gleich wieder abhauen, was wir diesmal verweigern. Wenigsten hatten wir heute früh einen wunderbaren Sonnenaufgang.


 

Tags darauf stehen wir wieder früher auf. Franz lässt Grauwasser ab und tankt Frischwasser, das es hier in Trinkqualität gratis gibt. So kommen wir heute zu unserem letzten Besichtigungstag am Atlantik.

In Bayonne finden wir gleich einen zentralen Parkplatz. Die Stadt stellt eine Stunde gratis zur Verfügung. Ich brauche für die Überzeit nur wenig aufzahlen. Wir können durch den Burggraben gehen und gleich ein Stadttor nehmen. Dadurch, dass die Mauern sehr dick sind, ist auch das Tor sehr tief, nutzt das ein Obdachloser und liegt mit seinem Hab und Gut hier auf dem Gehsteig. Wir sehen links das Chateau  Vieux und gelangen danach zur Kathedrale St. Marie, wo der bronzene Türklopfer, der sogenannte Asylring aus dem 13. Jhdt. am Nordportal noch daran erinnert, dass wenn ein Verbrecher vor seinen Verfolgern den Ring erreicht, ihm von der Kirche Schutz gewährt wird. Auffallend schön sind die Fachwerkhäuser und es gibt viele berühmte Schokoladenläden die seit dem 17. Jhdt. geführt werden. Wir gehen auch über die Brücke nach Petit Bayonne. Jahrzehntelang war dieser Teil Asyl für Mitglieder der ETA auf der Flucht vor der spanischen Polizei . Die Freiheitskämpfer wurden hier zwar aufgenommen und unterstützt, stießen bei ihren französischen Brüdern jedoch nicht auf den gleichen Radikalismus wie in Spanien. Auf der Mauer am Pelota Platz sind einige Gesichter skizziert und bei einem kann ich lesen, dass er 2008 verschwunden war und einige Zeit später ermordet aufgefunden wurde. Die anderen Texte sind in baskischer Sprache verfasst, das kann ich nicht lesen. Pelota ist der Nationalsport, der ähnlich wie Squash gegen die Wand gespielt wird. 

 




 




Als nächstes fahren wir nach Biarritz und sehen uns dort von den verschiedenen Stränden aus die tosende Brandung an. Berühmt ist der Jungfrau Felsen, die Brücke dahin ist aber wegen zu starkem Wellengang gesperrt. Genauso der Felsen Abgang beim 44 m hohen Leuchtturm aus dem Jahr 1834 an der Pointe St. Martin.





 
Der letzte Ort, den wir uns hier ansehen, ist St. – Jean de Luz. Hier nehmen wir als erstes den spanischen Einfluss wahr. Ich sehe mir die Kirche mit den für das Baskenland typischen Holzgalerien an. 





Natürlich fahren wir entlang der Corniche Basque bis zum Grenzort Hendaye. Wir essen mit herrlichem Ausblick auf das tobende Meer. Weil wir morgen Abend an der Mittelmeerküste sein wollen, nehmen wir heute noch ein Stück Fahrt in Kauf, fahren über Ascain und finden in Saint Palais wieder einen schönen gratis Stellplatz.

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