Saturday, March 20, 2021

Winterreise Frankreich: Teil 6 Zurück in den Norden

Am Freitag den 19. März beschließen wir, unsere Zelte in Leucate abzubrechen. Unsere Freunde sind schon morgens abgereist. Wir fahren noch einmal zum Surfspot und Franz genießt endlich wieder den Wind und hat optimale Bedingungen. Er ist auch noch dazu ganz alleine am Wasser. Ich verstehe es, es ist sehr kalt!

Dann wird der Neopren ausgespült und alles verstaut und wir fahren nach Peyrac sur Mer, wo wir eine wunderschöne Wanderung über den Holzbohlensteg unternehmen. Gleich am Wanderweg finden wir einen Stellplatz. Wir fragen einen Camping Nachbarn bezüglich bezahlen. Er meint, wenn jemand vorbei kommt, bezahlen wir, sonst nicht. Na ja wenn das so ist, bleiben wir hier.






 Abends drängt unsere Mutzi nach draußen, sie bleibt wieder ziemlich lange aus.
Am nächsten Morgen füllen wir Wasser und lassen  Grauwasser ab und fahren auf einen schönen Platz am Etang bei Bages zum Frühstücken. Wir sehen den Flamingos zu.


Als nächstes nehmen wir Carcasonne in Angriff. Wir können direkt unterhalb der Festung an der alten Brücke = pont vieux parken und stressfrei hinauf wandern. In der Cite sind sehr wenig Menschen, erst ganz oben auf einem Platz, wo 2 Takeaway Restaurants geöffnet haben, sind sehr viele Personen. Zurück gehen wir über den Haupteingang, wo viele mittelalterlich verkleidete Menschen davor stehen. Niemand trägt eine Maske und niemand kümmert sich um Abstand. Was da wohl dahinter steckt? Auf unserem Weg hinunter zum Parkplatz sehen wir eine schöne mittelalterliche Malerei der Festung. 









Und schon geht es weiter nach Toulouse. Sehr lange fahren wir durch die Großstadt bis wir ins alte Zentrum gelangen. Fast denken wir, dass wir hier nie einen Parkplatz finden werden, doch am Theater Garonne werden wir fündig. Franz packt die Räder aus, damit wir eine größere Reichweite haben, doch wir müssen ziemlich aufpassen, die Radler hier fahren ziemlich schnell und knapp an uns vorbei. Dagegen ist es auf der Straße sicherer als am Radweg - dieAutofahrer erscheinen uns sehr rücksichtsvoll! Wir radeln über die Pont Neuf, sehen uns die Kathedrale an. Am Place de Capitol sind sehr sehr viele Menschen versammelt, auch sehen wir ein größeres Polizeiaufgebot. Wir schieben unsere Räder über den Platz, sehen viele junge Menschen, die sich vor Künstlern versammeln  - niemand kümmert sich um den Abstand, alle scheinen das Leben zu genießen. Wir fahren noch zum St. Sernin, wo ich mir das Innere ansehen kann. Es ist alles frei zugänglich, auch die Katakomben, unglaublich welche Schätze hier lagern. 








Da ab heute die Ausgangssperre erst eine Stunde später ist, können wir noch ein Stück fahren. Unterwegs finden wir auch eine halbwegs günstige Tankstelle. Meist sehen wir Diesel um 1,45 Euro. Hier ist eine mit 1,32 €. Das müssen wir ausnutzen. Kurz nach 19 Uhr erreichen wir Bressols, wo es am Kanal einen kostenfreien Stellplatz für uns gibt. Ein Mercedes 508 Düdo wartet schon auf uns. Wir fotografieren gegenseitig unsere ausgefallenen Autos.


Aussicht von unserem Esszimmer aus
Am nächsten Morgen nach dem Frühstück geht es für weiter direkt nach Cahors, wo die Brücke über den Fluss Lot so berühmt ist. Wir finden einen schönen ebenen gratis Stellplatz am Stadtrand. Wieder steht ein Düdo hier. Zu Fuß erkunden wir die Sehenswürdigkeiten der Stadt und gönnen uns Süßes aus der Patisserie. Nach einem schönen Spaziergang erreichen wir den Stellplatz von der anderen Seite. 









schöne Eisenbahnbrücke über den Lot, der um Cahors eine Schleife zieht

MB Düdo am Parkplatz in Cahors


 Weiter geht die Reise nach Roccamadour. Trotz dem Osmand Navi, wo wir Abmessungen des Vario eintragen können, gelangen wir auf eine kleine Straße, wo nur bis 3,5 Tonnen erlaubt sind. Wir fahren trotzdem, weil wir denken, wir fahren, soweit es bedenkenlos geht. Und so erreichen wir unser Tagesziel, einen Parkplatz unterhalb von Roccamadour. Wir denken, wenn da schon 2 Camper stehen, wird es für uns auch klappen und wir lassen unsere Jill aus. Die Camper fahren aber weg, so bleiben wir alleine zurück, wir haben trotzdem keine Angst und schlafen gut. Jill kommt wieder erst zurück, als wir schon im Bett liegen. Wir lassen sie aber trotzdem herein. 

Am nächsten Tag, nach dem Frühstück suchen wir unseren Weg hinauf in die Felsenstadt und weiter noch, bis zum Felsplateau und genießen überall herrliche Ausblicke. Oben angelangt, entdecken wir, dass es auf der linken Seite des Felsens einen Weg zurück hinunter gibt. Wir gehen um einen sehr markanten Felsen herum, hier sitzen zwei Vogelbeobachter und schauen in die Wand. Wir gehen die schmalen Serpentinen um den Felsen wieder hinunter in die Felsstadt und zurück zum Vario. 













Da wir uns unsicher sind, ob wir beim Stadttor durchfahren sollten, weil wir wissen, dass es oben recht eng ist, kehren wir uns und fahren die auf 3,5 Tonnen beschränkte Straße wieder zurück und gelangen an die Dordogne. Unterwegs halten wir noch in Soulliac, wo ich mir das Felsrelief in der Abteikirche ansehe. 





Wir erledigen unterwegs noch den Einkauf und wollen auf einem Gänsebauernhof übernachten, doch je näher wir hinkommen, desto mehr denken wir an die Stopfgans und das wollen wir nicht unterstützen. So finden wir am Ufer der Dordogne einen gemütlichen Platz. Auf der gegenüberliegenden Seite ist ein schöner Felsen. Abends verfärbt sich der Himmel wunderprächtig.

Heute fahren wir gleich nach dem Aufwachen nach Sarlat, hier wollen wir Wäsche waschen und die Zeit nutzen um zu Frühstücken. Doch der Trockner will alle 5 Minuten neu mit 50 Cent gefüttert werden, das ist nervig. Da ich die Zeit dazwischen immer wieder übersehe, sind wir fast bis 11 Uhr hier. Dann suchen wir uns einen zentrumnahen Parkplatz, um zu Fuß hinunter in die Altstadt zu gehen. Ich bin sehr beeindruckt von der Hauptstadt des "schwarzen Perigords". Das Manor Gisson, die Kathedrale of Saint-Sacerdos at Sarlat, den Fontaine Sainte Marie finden wir sofort. Die Stadt ist auch berühmt für ihre Lebensmittelmärkte. 


eine alte Kirche wird als Markthalle benutzt

Manor Gisson

Nußspezialitäten



Kathedrale

Danach bringt uns der Vario mit Franz als Fahrer zu den Gärten von Marqueyssac. Hier stehen 6 km Spazierwege zur Verfügung, die ich alle abmarschiere. Ich beginne aber mit dem Inneren des Schlösschens, das wider Erwarten geöffnet hat, ich gehe durch das Stiegenhaus hinauf ins Erdgeschoß, wo ich den Salon und das Esszimmer sehe und von außen kann ein Blick in das Schlafzimmer mit dem Baldachinbett erhascht werden. Es stammt aus dem 17. Jhdt und ist in Privatbesitz. 1861 erbt der Gartenliebhaber Julien Cerval die Domäne und widmet seine letzten 30 Jahre der Verschönerung des Parks . Er ließ die Buchsbäume pflanzen. Sie müssen zweimal pro Jahr per Hand geschnitten werden. 3 Gärtner sind das ganze Jahr über beschäftigt. Ich schlendere den Felsenweg zurück bis zur Aussichtsterrasse und weiter bis zum Dichters Asyl und auf der anderen Seite den Höhenweg und das Labyrinth wieder zurück. Ich bin begeistert von der Aussicht und auch der ganzen Anlage.




Papstsitz, hier soll Papst Pius gesessen haben



Gegenüber sehen wir die Burgstadt Beynac et Cazenac, da wollen wir als nächstes hin, doch erstmal jagt Jill uns einen Schrecken ein: als ich von der Gartentour zurück komme und einsteigen möchte, entwischt sie mir wieder durch die Beifahrertür. Erst sehe ich, dass sie schön brav nach hinten in den Wohnraum verschwindet, doch als ich die Tür ganz öffne macht sie eine Kehrtwendung und hüpft mit einem Satz nach draußen, und das gerade hier, wo übernachten verboten ist. Ohje, was nun? Ich schnappe mir das Leckerli Sackerl und laufe ihr nach, doch sie erhöht das Tempo. Gott sei Dank rennt sie aber nach kurzer Zeit wieder von selbst zum Vario und huscht wieder zurück hinein. Wir sind sehr froh darüber und nun wieder ermahnt, Vorsicht walten zu lassen. Wir finden unterhalb des Ortes Beynac einen Stellplatz, von wo wir zu Fuß zur Burg hinaufsteigen können. Leider hat hier alles zu, sodass wir uns nicht lange aufhalten. Ich gehe an der Flußseite nach unten und Franz liest mich am Straßenrand wieder auf. 






Wir wollen unsere Reise heute noch fortsetzen bis zu den Gärten von Eyrignac, wo der Besitzer das Übernachten im Womo duldet. Als wir das letzte Stück durch den Wald zum Parkplatz fahren, sehen wir Unmengen von gelben und weißen Narzissen und am Parkplatz steht schon ein Camper mit ausgefahrener Antenne. Während ich koche, geht Franz mit Jill Gassi, beide sind aber bald wieder zurück. Erst als es komplett dunkel ist, geht Jill nochmals auf Erkundungstrip.  

Am nächsten Vormittag sehen wir uns den Garten rund um das Landhaus an.




Sogar die Zufahrt zum Park erfolgt in einem Park, die Wiesen darin sind mit Narzissen und Hyazinten geschmückt

unterwegs: ein schlichtes Bauernhaus mit Blumenteppich

In Saint Genies sehe ich mich genauer um, hier sieht man Steindächer = Sauzis, die Kirche ist auch zu besichtigen und es ist ein Baum genau beschrieben, der damals zur Befreiung nach dem Weltkrieg gepflanzt wurde.




Unsere Tour geht weiter über Montignac, wo wir den Vario außerhalb des Stellplatzes abstellen, um durch den Ort bis zur Brücke zu gehen. Wir sehen zwei Restaurants die offen haben und davor stehen und sitzen viele Menschen. Ich begutachte eine große Kirche mit Rundbogen als Eingang.



Als nächstes ist Leon sur Vezere am Programm. Hier sehen wir uns die Eiffelbrücke an und wandern um das Chateau. Weiters werden wir auf die Troglodythen - Höhlenwohnungen aufmerksam, die bis zum Ende des Mittelalters bewohnt waren. Wir peilen Le Conquil an. Leider ist der Eingang versperrt, aber wir lassen uns nicht abhalten - konnten wir ja letztes Jahr die Orgeln von Ille Sur Tete auch beschichtigen, obwohl sie wegen eines Brandes gesperrt waren. Wir steigen einen steilen Wanderweg hinab zur Vezere, gehen am Zaun des Parkes entlang, entdecken die Ruine einer Wasserburg. Gleich daneben ist die Grotte der Conquil, ich kann sie erkennen, doch wir trauen uns nicht, über den Stacheldraht Zaun zu steigen. So kehren wir wieder zum Vario zurück, wollen noch die Troglodythen von Saint Christophe erkunden, doch leider sind auch die verperrt. Ich kann sie nur von der Straße aus ein wenig erahnen. Daher kehren wir zurück zum Stellplatz von Leon, wo wir die Nacht verbringen.  wir und auch andere Camper fahren seitlich des Balkens vorbei, da wir lesen, dass der Platz im Winter gratis ist. Jill gefällt es auch hier, sie erkundet heute wieder sehr lange bis in die Nacht die Gegend.. 






 

diesen Felsspalt trauen wir uns nicht zu durchfahren
Am nächsten Morgen fahren wir gleich nochmals zu den Höhlenwohnungen, aber gegenüber am anderen Flussufer. So kann ich noch Fotos erhaschen. Ich rufe noch im Touristenbüro an, ob und wann die Sehenswürdigkeiten geöffnet werden. Eine genervte Angestellte meinte, wegen dem Virus sei alles zu. Ich entgegne sofort, dass wir schon einiges angesehen hätten, ja nur die Gärten könne man sehen, erwidert sie. Ich kann mir nicht verkneifen zu sagen, dass ich auch das Schloss zum Garten ansehen konnte. Nein, das kann nicht sein, es sei alles zu. Ja so ist es, wenn das Büro sagt, alles sei zu und wer sich darauf verlässt, bleibt daheim. Wer allerdings trotzdem hinfährt und selbst nachsieht, was man sehen kann, der sieht auch etwas. Ich rufe noch direkt bei den Troglodythen von Madeleines an. Hier ist ein netter Herr am Telefon, der uns fragt, woher wir kommen und wenn wir schon hier sind, könnten wir ja eine Wanderung unternehmen, wo wir trotz gesperrter Anlage  Höhlenunterstände sehen könnten. So geht es auch! Ich bedanke mich für den Tipp und wir marschieren los. 

Roque Saint Christophe

Maison Forte de Reignac

Ruinen von Madeleine

Höhlenwohnungen von Madeleine



Wir wandern unterhalb der Felsen soweit wir kommen.

Als nächstes nehmen wir Abri de Cap Blanc in Angriff, doch auch hier ist zu, wir sehen nur eine Burg gegenüber.

Weiters erreichen wir Pechalifour, eiin kleines Dorf, wo man Trüffel kaufen und sich auch zeigen lassen kann, wie die gefunden werden. 


Wir können auch den Ort Campagne erkunden, wo der Schlosspark zu einer Wanderung einlädt, zum einen gefällt mir die Spiegelung, zum anderen die Treppen der Dame, die hinauf leiten zu den Troglodythen. So zieht sie das Thema durch den ganzen Tag.

 


In Lalinde stoppen wir nochmals, damit ich beide Dordogne Uferseiten fotografieren kann.

In Saint Saveur gibt es eine Camperfreundliche Gemeinde, sie stellt einen gratis Stellplatz zur Verfügung. Im Nachbarort verlangt man Geld, dafür ist man durch einen Zaun vom Gesindel getrennt. Wenn sich der Balken jedoch nicht öffnen lässt, so wie es uns schon mal passiert ist, kann man jedoch auch nicht raus. Je nach dem, was man bevorzugt. Unsere Jill liebt die Freiheit, die sie hier heute wieder genießt. 

Ruhe vor dem Sturm

Jill ist in der Nacht sehr unternehmenslustig, sie kehrt erst nach 3 Uhr morgens zurück. 

Nach dem Frühstück fahren wir zurück in den letzten Ort von gestern Mouleydier, wo ich hinunter zum Fluss gehe, um die Höhlenkeller und die Promenade zu sehen. 

 

Man könnte hier sogar in wenigen Kilometern nach Bergerac radeln. Wir rollern aber mit dem Vario, finden etwas außerhalb einen guten Parkplatz. Als Franz die Räder auspackt, wird unser Fahrzeug wieder angestarrt. Eine Dame fragt, ob sie es fotografieren darf. Ihr Sohn ist auch gerade dabei, einen Lkw auszubauen. Sie und ihr Mann geben uns noch praktische Tipps zu Bergerac und für 2 Apps: Aroundme und Tellnou, mit deren Hilfe man genau ausfindig machen kann, was sich in unmittelbarer Nähe befindet inkl. aller Infos aus Wikipedia. Wir radeln über die Brücke zum Quai de Cyrano, wo ich in der Touristinfo Broschüren hole. Franz bleibt zuerst am Fluss in der Sonne sitzen, ich suche die Statuen des berühmten Cyrano






Wir kaufen in der Markthalle Köstlichkeiten: Franz probiert eine Gänsepastete, aber sie schmeckt ihm nicht, so schlagen wir bei "normalem" Schinken und süßen Versuchungen zu: Eclair und Apfel-, Zwetscken- und Aprikosenkuchen, die wir gleich im Womo verschmausen. 

Unser nächstes Ziel ist St. Emilion, das schon sehr nahe an Bordeaux liegt. Wir finden wieder am Fuße der Stadt einen Parkplatz und erwandern die Burgruine und das Kloster, wo wir den Kreuzgang bestaunen. Auf dem Vorplatz der Kirche steht der Glockenturm ganz separat und vom Platz aus haben wir eine wunderbare Aussicht. Wir steigen eine kleine steile Gasse zurück hinunter, wo Franz einen Weinladen ausfindig macht, wo die Verkäuferin aus Bayern stammt. Sie ist ganz früh nach Paris gezogen und durch die Liebe ist sie hier gewandert. Sie verwöhnt uns mit 6 verschiedenen Weinproben. Wir kaufen 2 der günstigsten Flaschen, die schmecken uns noch am besten. Im Allgemeinen hauen uns diese Weine nicht vom Hocker. Da wir nach dem Rotwein so einen Pizzagusto bekommen, sucht Franz eine Pizzeria, die offen hat. So fahren wir ca eine halbe Stunde, bestellen zwei herrliche Exemplare, die wir gleich am nächsten Parkplatz verjausnen. Ich weiß, es ist ein Faux-pas, in so einer tollen kulinarischen Gegend Pizza zu essen, aber wir sind halt so und essen und trinken was uns schmeckt und nicht weil es hipp oder teuer ist.  









unsere heutige Verkostung


Zum Übernachten finden wir einen ruhigen Friedhofsparkplatz.

Heute können wir zeitig losfahren, wir haben eine weite Strecke bis zu unserem nächsten Ziel Perigeux. Dort packt Franz die Räder aus und wir radeln durch den Arena Garten zur Kathedrale. Vor der Kirche sehen wir eine Menschenansammlung: gestern hatten wir gehört, dass es seit 2 Tagen verboten sei, dass mehr als 6 Menschen im Freien zusammen kommen. Wie sollte ich das jetzt hier verstehen? Wir sehen eine Absperrung, wo immer nur ein paar Menschn Durchlaß erhalten, die Menschenschlange davor besteht aus wesentlich mehr Personen!! Wir umgehen das Spektakel und kommen an der anderen Seite des Marktplatzes zur Kathedrale und siehe da, hier hat die Absperrung ein Loch, wo ich durchschlupfe und bis zum Bäckerstandl komme. Hier ist nur ein Kunde vor mir, und schon kann ich streßfrei und ohne Anstellen Brot und Kuchen kaufen. Wir radeln am Fluß entlang eines schönen Radweges zu einer weiteren Sehenswürdigkeit, den Tempel der Versunna und bis wir zum Schluss wieder zum Vario kommen. Hier sehe ich noch zwei Festungen an der Stadtmauer - alles in Ruinenform.

Arena Garten



Tempel Vesunnia
Festungen an der Stadtmauer

auf unseren weiteren Weg kommen wir nach Terrassone, wo wir halten und einige Fotos machen.

Brücke aus dem 12 Jahrhundert

Als wir weiter in Richtung Clermant Ferrand kommen, sehen wir die Vulkanberge Puy de Dome und Puy de Sancy.


Puy de Sancy

Wir entdecken einen schönen Wanderparkplatz zum Übernachten. Bald nachdem wir hier abstellen, gesellt sich ein weiteres Womo zu uns, ein wunderschöner Adria. Wir unterhalten uns mit den Fahrzeughaltern noch bis nach 23 Uhr bei mehreren Bieren. 

Unsere Jill ist gar nicht mehr scheu, den neuen Bekannten gegenüber. Die beiden haben selbst eine Katze.

Am nächsten Morgen unterhalten wir uns nochmals länger, die Umstellung auf die Sommerzeit verschlingt eine Stunde, so ist es bereits Mittag als wir weiterfahren. Unser nächster Stopp ist in Orchival, wo es eine Riesenbasilika zu bestaunen gibt. Wir sehen noch Menschen am Parkplatz davor, die den Osterbuschen in der Hand halten. Ich lichte die Kirche ab und gleich geht es weiter, bis wir von einer Aussichtsplattform hinunter sehen können nach Clerment Ferrand


In unserem Womo Reiseführer werden wir bezüglich Parkplatz Tipp fündig. Direkt vor der Europa Kirche können wir stehen und stressfrei zu Fuß die Altstadt erkunden. Wir gelangen zu einemd großen Platz, einen Straßenbahnbahnhof mit der überdimensionalen Statue des heldenhaften Vercingetorix, dem Symbol der Auvergne schlechthin, der die Schlacht des damaligen Gergovia gewonnen hatte und den Römern die erste Niederlage beschert hatte. Wir sehen eine Demo mit sehr vielen Menschen, auf der gegenüberliegenden Seite stehen einige Polizisten mit dem Fahrrad – wir haben ja gehört, dass seit einigen Tagen öffentliche Zusammenkünfte von mehr als 6 Personen verboten sind. Ich wäre mal gespannt, wie diese Versammlung schließendlich weitergeht. Wir gehen aber zur Kathedrale, die ziemlich schwarz ist. Wir machen unsere Selfies und werden sofort von einem Bettler um Essbares angeschnorrt. Wir gehen flott wieder zum Vario zurück. Franz muss ein Umkehrmanöver leisten, weil unser Vario in Fahrtrichtung nach der nächstmöglichen Gässchenbiegung stecken bleiben würde. 







Das nächste Ziel ist Billom, gleich in der Nähe. Hier parken wir neben einem Tennisplatz und fahren mit den Rädern zur Besichtigung. Im Ort bemerken wir, dass wir leicht einen nahen Parkplatz ergattern hätten können. Billom gefällt mir sehr gut mit seinen Fachwerkhäusern und engen Gässchen. Wir treffen einige Fotografen, die dasselbe vorhaben, wir ich. 






Anschließend fahren wir noch nach Thiers, das ist die Hauptstadt der Messer. Wir fahren ganz hinauf, bis wir einen schönen Baumbestandenen Parkplatz finden, wo der Vario auch Platz hat. Von hier marschieren wir wieder ziemlich weit hinunter, um das schönste Haus – die Touristeninfo zu sehen. Rasch erklimmen wir wieder die Steigung und zielstrebig erreichen wir unser Ziel für die Nacht, die Freizeitanlage Loisir Iloa. Hier koche ich und wir beobachten unsere Nachbarn, die eine Amerikanische Katze an der Leine spazieren führen. Unsere Jill hält sich erst noch versteckt, während wir draußen die letzten Sonnenstrahlen genießen. Erst als es dunkel ist, läuft sie zielstrebig Richtung Wald und kehrt erst um 3:20 Uhr wieder zurück. 




Da wir zu Ostern wieder daheim sein möchten, wollen wir nun recht zügig weiter kommen - sind ja doch einige Kilometer zurück zu legen und mit Lkw und Katze und einer ungeduldigen Beifahrerin kann das schon einmal dauern. Daher lassen wir die weiteren Sehenswürdigkeiten übrig für nächstes Mal und fahren nach Lengelsheim, um mit unseren Freunden Kuchen zu essen. Wir tauschen nochmals unsere Erfahrungen aus und  wundern uns gemeinsam über die derzeitige Situation. Nach dem Kuchen fahren wir nochmals ein Stück Richtung unseres Grenzüberganges, wo wir, so wie schon damals im Dezember ohne nennenswerte Vorkommnisse in die Bundesrepublik gelangen und tanken und uns FFP2 Masken kaufen, weil in D und Ö ist das jetzt ja überall Vorschrift. Wir wundern uns gar nicht mehr, dass es schon einen Skandal um diese Masken gab, nämlich dass eine Österreichische Firma chinesische Ware gekauft hatte und als österreichische weiter verkaufte und dass "zufällig" eine Verwandte unseres lieben Bundeskanzlers in der Chefetage in dieser Firma sitzt. Na ja Zufälle gibt es ja bekanntlich keine, es ist alles Bestimmung - oder? Jedenfalls die deutschen FFP2 Masken, die wir soeben gekauft haben, haben gleich von vornherein den Aufdruck made in China!

Gleichzeitig mit dem Eintritt in das Land kam auch ein SMS Nachricht auf unsere Handies, dass wir in der Bundesrepublik willkommen seien, aber wir sollten den Link über die Maßnahmen bezüglich dieses Viruses befolgen. Da wir ja heute nur durchfahren, sind wir nicht betroffen, wir wollen ja sehr zügig in die Heimat. Die Fahrt verläuft recht angenehm, es sind anfangs sehr viele Lastwägen unterwegs und nur sehr wenige Pkws. München können wir umfahren und nur mir einem kurzen Pinkelstopp in unserer Trockentrenn Toilette - also richtig kontaktlos - erreichen wir Bad Reichenhall, wo wir über Berchtesgaden autobahnfrei weiterfahern. Unser Navi möchte uns durch den Ort Berchtesgaden leiten. Franz will gerade durch ein Tor mit 3,90 m fahren, als ein älterer Mann uns zurückwinkt. Er kommt dann zu uns und erklärt, das sei nichts für uns, denn das nächste Tor hätte nur mehr 2,40 m so schieben wir zurück. Das ist einer der Momente, wo ich sehr froh bin, dass Franz die Fahrertätigkeit hat. Wir finden dann eine wunderschöne Straße, die uns herrliche Ausblicke auf Hallein bietet. Sie ist zwar einspurig, aber für 12 Tonnen erlaubt und es kommen uns nur 2 Pkws entgegen: der erste genau bei einer Ausweiche und der zweite als wir schon unten ankommen. Wir können somit den Stau in Hallein ausweichen und hatten noch eine schönen Aussicht. Da es noch früh am Nachmittag ist, fahren wir sogar noch weiter über Radstatt und hinauf nach Obertauern, wo wir zuerst vorhaben zu übernachten. Wir sehen auf einem Parkplatz mit Camperverbotschild ca 20 Wohnmibile. Einge Personen sitzen gemütlich auf ihren Sesseln und gemießen die warme Märzsonne. Andere sitzen schon gemütlich vor dem Fernseher, was man an der ausgefahrenen Satelitenanlage erkennen kann. Wir möchten uns zuerst dazu gesellen, doch leider sehen wir nirgends eine Möglichkeit, dass unsere Mutzi Freilauf bekommen kann, denn rund um den Parkplatz sind meterhohe harte zusammengeschobene Schneewechten. So fahren wir schweren Herzens weiter über die Paßhöhe hinunter nach Tweng, wo bei den Speiereck Liften auch Parkplätze - auch mit großem Camperverbotschild, aber auch mit einigen Campern zu finden ist. Hier gefällt es auch unserer Jill, sie kann den Auslauf nicht mehr so recht genießen. Vielleicht spürt sie auch, dass wir schon auf dem Heimweg sind - sie kommt auf alle Fälle immer wieder zurück - will dann wieder weg - und kommt wieder. Nach einigen Wiederholungen schlafen wir alle gut und können gut ausgerastet das letzte Stück unseres Heimweges durch das Murtal antreten. 

Auf der Weinebene stoppen wir nochmals und Franz schickt noch ein Schnee Video an unsere Freunde. Zu Mittag kommen wir dann wohlbehalten zu Hause an. 

 




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