Friday, February 04, 2022

Winterreise Teil 2 Frankreich 2022

Anfang Februar starten wir erneut zu unserer Überwinterungsreise. Wir wollen relativ rasch in den Süden gelangen, daheim hat es noch geschneit. Wir fahren den schnellen Weg über Italien zum großen Teil über die Autobahn, nur das Kanaltal nehmen wir per Landstraße. Unsere erste Nacht verbringen wir am offiziellen Stellplatz in Latisana unterhalb von Udine. Den Platz teilen wir mit zwei anderen Campern. 

Der nächste Halt ist in Acqui Terme - die Idee dazu haben wir von einem Youtube Blogger erhalten. Wir sehen uns in der Stadt um, holen uns eine Pizza und übernachten am Friedhofsplatz. Ein Anwohner spricht Franz an, als er die Mutzi Gassi führt. Er meint, manchmal fährt die Polizei vorbei, aber wir können ruhigen Gewissens hier übernachten. 





römische Brücke

Teatro Guiseppe Verde

Thermenhotel

Die Mutzi bleibt nicht lange aus, ich glaube, es stört sie das Hundegebell in der Nähe. Schon letzte Nacht war sie nur kurz draußen und war auch in der Nacht sehr brav. Sie hat sich anscheinend wieder ans Vagabunden Leben gewöhnt. Solange wir Fahren, schläft sie unter meinem Sitz, aber sobald wir unseren Stellplatz haben, möchte sie auf der Stelle ins Freie, um alles zu erkunden. 

Am nächsten Tag nach dem Frühstück, sehe ich mich nochmals in der Stadt um. Ich finde noch schöne Plätze, einen mit dem dampfenden nach Schwefel riechenden Brunnen. 

Danach stoppen wir in Spigno Monferrato, das schnell über eine Eisenbrücke fußläufig erreichbar ist. Ich möchte im Papiercontainer unsere Pizzakartons von gestern loswerden, doch die Container sind nur mittels Zugangkarte zu öffnen, so darf man sich nicht wundern, dass viel Müll neben den Boxen liegt. Ich wandere hinaut zu den Ruinen und der Kirche, wo es eine schöne Aussicht auf eine alte Brücke gibt. 








Damit wir schneller weiter kommen - unser Ziel ist ja diesmal wirklich Spanien - nehmen wir die Autobahn über Savona, die wir erst in Monaco wieder verlassen. 

Wir werden in Monaco von Polizisten angehalten, die unsere Pässe und Franzs Führerschein sehen wollen. Als sie in den Wohnraum schauen möchten, ob wir Menschen schmuggeln, muss ich unsere Jill festhalten, da sie nervös wird und am liebsten abhauen möchte. Die Beamten meinen: "oh nice, we are finish, you can go". So fahren wir hinauf zum Golfplatz, wo wir auch wieder bei einem Youtube Blogger den Tipp zum Übernachten gelesen hatten. Hier freut sich unsere Jill besonders über den Ausblick, wir uns natürlich auch! Wir videotelefonieren noch mit unserem Lieblingsenkel und ich koche Nudeln mit Sugo von Manuela und Kartoffelsalat mit Fermenten. 

Nach einer herrlich ruhigen Nacht und mit Blick auf das Lichtermeer von Monaco von unserem Alkoven aus, genießen wir den Sonnenaufgang. Nach dem Frühstück spazieren wir noch zum Paragleiter Platz, von wo wir auch schöne Ausblicke haben. 




 Danach gleiten wir die vielen Kurven hinunter an die Küste und fahren über die Autobahn bis nach Antibes, wo uns die Küstenwanderung der sogenannte "sentier littoral", der uns schon an der Atlantik Küste begleitet hatte, lockt.

Wir finden auch einen guten Parkplatz, von wo wir gleich losstarten können. Dieser Küstenabschnitt ist wirklich fantastisch, er führt immer entlang eines riesigen Parks, der zum Palast Chateau de la Garoupe gehört. Wir kommen am Cap Gros vorbei und am Chateau de la Croe und das Ende des Pfades gelangen wir am Jardin und Villa Eilen Roc entlang, wo wir Blicke erhaschen können. Den Abschluss bildet die Baie de Milliardaires und über das Landesinnere schlendern wir zurück zum Vario.










Es ist herrlich zu beobachten, was hier schon alles blüht. Auf der Fahrt an der Ligurischen Küsten hatten wir schon die schönen gelben Mimosenbäume gesehen. Und hier begleitet uns der Ginster und sogar die Kolben der Aloe Vera und einen Papageienschnabel sehen wir in der Nähe des Gartens. 

Die Stellplatzsuche für heute gestaltet sich mühsam, der erste Platz direkt an der Steilküste fällt wegen Überfüllung - heute ist ja Samstag - aus. Einige weitere sind Höhenbeschränkt. Letztendlich finden wir einen offiziellen Parkplatz, leider ist er neben der Straße, so ist das für unsere Mutzi unangenehm. Kaum ist sie draußen, möchte sie wieder herein. Kurze Zeit später will sie wieder hinaus, sie kann es anscheindend nicht glauben, dass der Platz nicht besser wird. Ich hoffe, sie wird es uns für diese eine Nacht verzeihen. Ich koche Gemüse Linsen Eintopf, sodass wir uns wieder stärken können. neben uns steht ein deutscher Sprinter, aus Platzmangel müssen wir uns ziemlich nahe dran stellen. Wir sind jedoch froh, noch ein Plätzchen erhalten zu haben, zumal die Tage kurz sind und es bald dunkel wird.

Am nächsten Tag lese ich den Instagram Namen "Augenblyke" auf des Nachbarn Sprinters. Sofort mache ich mich schlau und finde sehr schöne Fotos und die Herrschaften leben schon seit Ende 2018 in ihrem Sprinter Dino und haben unter anderem auch Spanien bereist. Als wir losfahren, öffnet sich die Schiebetür zum Verabschieden. Ich habe nun einen zusätzlichen Folger und unsere Nachbarn auch. Wir winken alle freundlich zum Abschied.

Wir wollen weiter zu den Calanques vor Marseille, doch unterwegs sehen wir eine Waschanlage, unser Vario ist schon sehr schmutzig und so wechselt Franz in die Arbeitsmontur und holt seine mitgebrachte Waschstange aus der Heckgarage und wir opfern 30 Euro, damit unser Mobliheim wieder weiß wird. 

Dann fahren wir sehr enge Straßen bergauf, um zu einem ruhigen Stellplatz zu kommen. Zwischendurch deutet ein Fahrer, der uns vorher überholt hatte, dass es aufgrund der tiefhängenden Stromleitungen unmöglich sei, für uns durchzu fahren. Unmöglich heißt für Franz natürlich erst mal versuchen wir es. Und so finden wir mitten im Wald einen schönen Platz für die Katz. Ich koche Gemüsereis und beim kurzen Spaziergang bis zum Meerblick essen wir Manner Schnitten. In der Nacht windet es sehr und so beutelt sich der Vario.

Am nächsten Morgen fahren wir nach Cassis, die Durchfahrt gestaltet sich wieder ziemlich eng. Die Route des Cretes ist aufgrund des starken Windes gesperrt. Franz findet einen schönen Parkplatz, sodass wir einen Teil der Calanques erwandern können. 












Danach entdeckt Franz einen Womostellplatz außerhalb von Cassis, wo wir uns dankbar niederlassen. So können wir den Reis von gestern fertig essen, uns noch ein gutes Müsli bereiten und mit Daniel und Johannes videotelefonieren. Unsere Katz ist auch zufrieden, die verduftet gleich in den Büschen und bleibt gleich beim ersten Versuch draußen. 

Am nächsten Vormittag radeln wir in das alte Zentrum und in den Hafen, von wo wir einen schönen Blick auf die Burg haben. 








Da Franz über den "Windfinder" wieder einmal eine Woche Surfen erhofft, beschließen wir wieder langsamer zu reisen, denn dann könnte er in Leucate seinem Hobby frönen. Er findet in Gallician neben dem Hafen am Kanal. Franz hat sofort Ansprache von einem "Alternativen", der in einem Boot hier am Kanal lebt. Er hat das Boot um 1000 Euro gekauft, 3000 Euro investiert und jetzt tuckert er mit seinem Hund durch Frankreich. Die beiden Männer philosopieren, während ich einen Kartoffel Lauch Auflauf mit frischen Salat aus dem Biocoop bereite. Unsere Jill flüchtet vor einem kleinen Hündchen und springt sogar in einen kleinen Teich, um tatsächlich ans andere Ufer uud zu schwimmen. Das konnten wir bisher nicht beobachten und hätten es auch nicht für möglich gehalten.Wir sitzen sogar in der Sonne und genießen unser Bier.

Spät abends kommt sie zurück und hat ihr Fell voll mit Seegras.  Ich säubere sie so gut wie geht, bevor sie auf die Bank hüpft. 

Am nächsten Tag fahren wir mit den E Rädern Richtung Süden in die Petit Carmaque, erst nach Aguies Mortes, dann sogar nach Le Grau du Roi. Als erstes jedoch besteigen wir den Tour Carbonniere.

 

Aigues Mortes hat eine Rundum Stadtmauer und sieht als Altstadt entzückend aus. Wir finden ein Lokal, wo wir ein Sandwich und ein Pizzastück essen können und ein zweites wo man uns Crepes bereitet. Die Maronicreme auf der Palatschinke ist extrem süß.






Insgesamt kommen wir auf ca. 35 Radkilometer, durch den Wind ist es auch mit dem Stromrad anstrengend. Als letztes fahren wir noch zum Leuchtturm bei Le Grau du Roi.


Unterwegs sehen wir Stiere, Flamingos, Pferde und einen wunderschön blühenden Mimosenbaum und einen Stierkampfarena. Und als wir zum Womo zurück kehren, wartet Jill schon auf uns.




Wir bleiben heute nochmals am selben Platz, der sehr ruhig ist. Jill hat wieder Freigang, diesmal ohne den lästigen kleinen Hund. Heute sind nur mehr wenige der Womos von gestern am Platz, wir haben auch einen neuen Nachbarn. 

Am nächsten Tag beschließen wir weiter nach Leucate zu fahren, damit Franz endlich zum Surfen kommt. Wir fahren über Aigues Mortes, La Grande Motte, weiter die Landstraße über Beziers, Narbonne, bis wir in Leucate Village am Stellplatz landen. Vorher entdecken wir noch in Colombier den Bioladen Marie Claire, wo wir Köstlichkeiten einkaufen. 

Unseren langjährigen Platz hinter dem Weinhändler in der Nähe von La Palme  meiden wir diesmal, weil im App steht, dass es ein Homotreffpunkt sei und es fahren einige Pkws ganz langsam bei uns vorbei. Der herumliegende Mülle stört uns diesmal auch sehr. Wir versuchen es erst in Leucate Plage, doch der Platz ist diesem Winter zu, mit dem Verweis auf Village. Ein älteres deutsches Ehepaar, das auch suchend ist, nehmen wir gleich im Konvoi mit. Franz hilft der fahrenden Dame auch noch bei der Stellplatz Einfahrt. Dann setzen wir uns auch noch in die Sonne. 

Wir stellen uns auf einen Surftag bzw. mehrere ein, doch es windet nur in der Nacht, tags darauf ist es nur noch kalt und düster. Franz stimmt wohl oder übel zu, weiter zu fahren. In Rivesaltes tanken wir ein wenig, weil wir in Andorra volltanken möchten. Franz möchte auch beim Decathlon in Pergignan nach  einem Radakku Ladegerät für mein Elektrorad suchen. Er hat entdeckt, dass es in der Heckgarage nicht mehr lädt. Das Ladegerät beim Decathlon hat natürlich einen anderen Stecker, wie könnte auch aunders sein? Aber er probiert am Landstrom zu laden und siehe da, es funktioniert. Also stimmt mit dem Stecker in unserer Garage etwas nicht. 

Wir fahren über Prades, wo wir noch bei gewohnten Gemüse - Obst - Bio Standler einkaufen und im Biocoop  1 kg Laib Landbrot aus Molitg, das hat uns im Vorjahr schon so gut geschmeckt. Anschließend fahren wir hinauf nach Vernet le Bain, wo wir uns mit Philippe verabreden. Er ist heuer wieder hier, um mit seinem Sohn in Mont Louis Schi zu fahren. Ich koche Kartoffel, Lauch, Karotten Gröstl und Abends kommt Philppe mit seiner Tochter Olivia und seinem Sohn. Wir trinken eine Flasche Rotwein vom Olarizi Weingut zusammen. 


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