Monday, August 15, 2022

Sommerreise nach Schottland

Am 4. Juli zu Mittag verabschieden wir uns von Franz Bruder und Mami und treffen noch Freunde in Stainz und dannach geht es los. Das Gaberl wird gut gemeistert und wir erinnerun uns noch daran, dass damals mit dem Ducato in einer Kurve der Kühlschrank aufging - weil er nicht richtig verriegelt war - und ein Topf voll mit Hollundersirup, den ich frisch angesetzt hatte, weil ich so schöne Blüten gefunden hatte. Natürlich hat sich die Flüssigkeit nicht nur über den Boden verteilt, sondern auch in allen Staufächern und Stufen. Es war eine Heidenarbeit, alles wieder zu säubern. 

Die Fahrt geht nun über das Murtal und Obertauern nach Radstadt und Bischofshofen, über den Dienten nach Leogang, wo in der Nähe jemand auf den Tank wartet, den Franz an ihn verkauft hatte. Wir werden sehr herzlich empfangen. Ich darf den VW Bus des Bruders begutachten und mich im Garten umsehen. Ich koche Nudeln mit Zucchinisauce. 



Gemüse Pyramide

das Teil hat der Papa zum 50iger bekommen

sogar Lagerfeuer wurde für uns bereitet

auf diesen Steyr kommt der Tank drauf
Franz und der Tankkäufer sitzen noch sehr lange am Computer, um die Entstehung unseres Varios zu begutachten. Der Bruder kommt spätabends noch mit einem frischen selbstgebackenen Brot, es hätte Steckerlbrot am Lagerfeuer werden sollen. 

Spät Abends kommen noch die Eltern und gesellen sich zu uns, sie waren heute in Steyr, um ein Dachzelt zu kaufen. Ich finde es so lustig, dass die ganze Familie so camping begeistert ist. 

Wir dürfen hier übernachten und schlafen herrlich! Am nächsten Morgen kommen noch Mama und Schwester des Tankkäufers mit Eiern und einem Eimerl voll Gemüse. Himbeeren darf ich auch pflücken. Da der Kühlschrank prall gefüllt ist mit Sachen, die ich daheim schon gekauft bzw. geschenkt bekommen hatte, lege ich 4 Eier in den Obstkorb. Der steht zwar gut auf einer Antirutschmatte und es ist noch nie Obst herausgefallen, aber ein Ei schafft es auf den Boden zu gleiten. Wir bemerken es erst, als Franz das Klo aufsucht, da sehen wir den gelben Gatsch, der sich über den Boden und über die Stufe und ein Staufach ausgebreitet hat. 

Wir fahren noch weiter zum Parkplatz der Tischoferhöhle außerhalb von Kufstein. Hier lösen wir ein Parkticket und übersehen das Parkverbot für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen und wandern die vielen Stiegen hinauf und den steilen Waldweg hinunter zur wunderbaren Höhle. 


Als wir den Parkplatz erreichen, bereite ich aus den restlichen Eiern und einer Melanzani eine Eierspeis und gebackenen Artischocken nach dem Rezept von Elena. Franz schraubt die Randleisten weg, damit wir unterhalb sauber machen können. Danach geht es weiter nach München. 

Hier erwarten uns Franz Sohn und dessen Freundin. wir spazieren in den Biergarten Alter Wirt, der gut gefüllt ist, aber einen herrlichen Sitzgarten hat. Franz genießt Kaiserschmarrn. Die Kellnerin bringt uns 4 Gabeln. Franz liefert das Surfsegel ab und wir schlafen direkt in der Gasse wo die Kinder wohnen. Es ist sehr ruhig und wir schlafen gut. 

alter Wirt

Kaiserschmarrn

Am nächsten Tag fahren wir zu Edeka, wo Franz nach mehreren Versuchen die Versicherungskarte für England ausdrucken kann. Dann geht die Fahrt weiter nach Augsburg, wo wir am Schlachthof Quartier einen schönen Schattenplatz bekommen. Ich mache mir wieder unnötig Sorgen über die Umweltzone, in die wir nicht fahren dürften. Franz packt die Ebikes aus und wir radeln zuerst zur Fuggerei, die wir uns beide ansehen. Es ist zwar Eintritt zu bezahlen, aber der kommt den minderbemittelten Bewohnern zu Gute. Der soziale Wohnbau wurde 1525 fertiggestellt und  finanziert sich selbst. Es gibt 140 Wohnungen in 67 Häusern, heute haben alle modernen Standard, ich sehe eine Schauwohnung und ein Museum. Auch der Bunker ist ein Museum. Außerdem gibt es eine Kirche und einen Gasthof, früher gab es sogar eine Krankenstation, wo bis zu 6 Personen untergebracht werden konnten. Alles in allem sehr interessant. Jede Wohnung hat einen eigenen Eingang, so hat jeder Bewohner das Gefühl ein Hausherr zu sein. Jeder Klingelzug ist einzigartig, das erleichterte früher die Orientierung, wo die Gassen noch unbeleuchtet waren. Mozarts Urgroßvater wohnte als verarmter Maurer in dieser Siedlung. 

Weiter radeln wir zum Rathausplatz, von wo ich zu Fuß einen Teil der Stadt erkunde und auch das Brechthaus suche. Dann radeln wir auf den oberen Rathausplatz, wo Franz sich in einem der Cafes niederlässt und ich wieder zu Fuß zum Dom marschiere. Der Dom ist frei zugänglich, ebenso der Kreuzgang und die Katakomben. Wir kaufen noch in einem Bioladen Brot und Bratapfelkuchen und Mohnschnecke, letztere verspeisen wir gleich bevor wir zurück radeln. 

Jakobstor

Jakobskirche

Sozialsiedlung Fuggerei

Wappen

jeder Klingelzug ist ein Unikat

Nachtpforte


schöner Erker außen an der Fuggerei


Rathausplatz unten


Rathausplatz oben

Dom


Kreuzgang


Rokoko Garten im Schätzler Palast


Im Womo bereite ich gleich den Salat von den netten Leuten in Leogang mit Ziegenkäse von Karin und Fermenten. Meine Reisebegleiterin von Sri Lanka Marjana besucht uns im Vario. Die Freude ist riesengroß. Sie wohnt in Augsburg und ist Lehrerin. Wir trinken zusammen Bier und Radler, den sie mitgebracht hat und reden übers Reisen. 

Abends fahren wir weiter nach Holzmaden, das ist noch vor Stuttgart, wo wir am Parkplatz beim Urzeitmuseum gut schlafen. Es gesellt sich sogar ein weiteres Mobil zu uns. 

Am nächsten Morgen nach dem Frühstück fahren wir die A 8 weiter bis Schengen, wo der relativ günstige Treibstoff lockt: 1,85 ist zwar noch lange nicht günstig, aber zumindest weniger als in D und UK. Unterwegs rasten wir auf einem Lkw Rastplatz, wo sich Franz ausrasstet und ich Müsli bereite. 

In Schengen finden wir einen Schlafplatz in einer Seenlandschaft, es gibt vereinzelt Womo Gesellschaft. 

Ich bereite noch Antipasti aus gebratenen Melanzani mit Oliven und Karins Schafkäse und mit Couscous gefüllte Melanzani zu. Dann schreibe ich meinen Bericht bis hier her und auch den alten von der Heimreise in Frankreich. 

Am nächsten Morgen nach dem Frühstück mache ich einen kleinen Spaziergang zum Haus der Biodiversität - ein eindrucksvoller Bau und dann gehen Franz und ich gemeinsam zum Vogelturm. Vögel sehen wir momentan keine, aber gestern Abend war ein Schwalbenschwarm direkt über uns. 

Danach fahren wir weiter nach Lüttich oder Liege wie es im Belgischen heißt. Franz parkt im Halte und Parkverbot auf der Maas Insel im Boverie Park. Ich bereite Staudensellerie, großen Zwiebel und Lauch gebraten mit Chiro Pulver und Paradeismark, die am Morgen gekochten Kichererbsen kommen noch dazu hinein. Dann marschiere ich alleine los, Franz muss ja das Womo bewachen, zur Treppe mit den 375 Stufen hinauf auf den Montagne de Bueren. Weiters sehe ich den Fürstenpalast, wo die Justiz zu finden ist und ein wunderschöner Bogengang rundherum. Am Schluss wähle ich mir noch den Spiegelpalast aus, wo ich für den symbolischen Euro das Gebäude und die Ausstellungen ansehen kann. Zurück kehre ich über die Fußgängerbrücke direkt in den Boverie Park, wo Franz schon im Park wartet. Mein Handy Akku ist beinahe leer und mein Kopf ist voll schöner Eindrücke. 

Weiter geht es nach Antwerpen, wo wir am Bosuilstadion einen Schlafplatz finden. 2 Womos sind schon da und ein weiteres kommt noch. Ich telefoniere mit Jutta und wir würden uns freuen, wenn wir uns wieder sehen könnten. Später sortiere ich noch die Kartoffeln und bereite Gulasch aus einigen, wo die restlichen Kichererbsen gut dazu passen. 

rundum holzverkleidetes Haus der Biodiversität

Reimich Haff

Schlafplatz nahe der Tankstellen in Schengen


Vogelbeobachtungsturm

Boverie Museum

375 Stufen auf den Montagne de Bueren


Denkmal am Bueren

Lampenmuseum MULUM

Fürstbischöflicher Palast


Spiegelpalast mit Ausstellungen


Fußgängerbrücke zur Maasinsel mit dem Boveri Park


Am Stadion stehen außer uns noch mehrere Womos und es gibt einen riesigen Bike Parkplatz.

Am nächsten Tag holt Franz unsere Bikes aus der Heckgarage und wir radeln eine halbe Stunde, um ins Zentrum zu gelangen. Zum Schluß gelangen wir in ein eigenartiges Viertel, wo nur Dunkelhäutige zu sehen sind. Aber bald erspähen wir die Onze Lieve Vrouwe Kathedraal mit dem Waisenkind und dem Hund davor = Nello & Patrache. 


Richtig viel Menschen sehen wir vor dem Rathaus mit dem Brabo Brunnen und dem Groote Markt.


Gleich ums Eck finden wir das Gebäude wo es zu den De Ruien, den unterirdischen Gängen, die heute als Abwasserkanal genutzt werden, hinunter geht. Die Führungen sind leider für das Wochenende komplett ausgebucht. 



So radeln wir weiter am Riesenrad vorbei zum St. Anna Tunnel, der unterhalb des Flusses Schelde hindurch auf das andere Ufer Linkeroever führt. Für mich ist es ziemlich anstrengend das Fahrrad auf der steilen Rolltreppe festzuhalten. Ich muss mich an die Technik, das Vorderrad quer zu stellen erst gewöhnen. Es fühlt sich schon unheimlich an, so tief unter der Erde und unter Wasser den Gang entlang zu radeln. 

Graffiti auf einem Gastrobetrieb am Platz vor dem Turm des St. Anna Tunnels

Mittelstation des Tunnels


der Gang unterhalb des Flusses Schelde
Auf der anderen Uferseite geht es auf die gleiche Art wieder ans Tageslicht und am Linkeoever ein Stück weiter bis zum nächsten Tunnel, den Kennedy Tunnel, wo es in einer Nachbarröhre auch Autoverkehr gibt. Etwas später fahren wir sogar mit dem Womo durch!

Wir radeln zurück zum Riesenrad, wo danach die Burg Steen uns lockt. Hier ist ein Jugendcenter, wo Workshops stattfinden. Danach peilen wir das Museum aan de Stroom an. Es ist ein toller Backstein Bau der modernen Architektur, sehr gelungen: man kann ohne Eintritt bis hinauf auf Panorama Dach mit Rundum Blick fahren. Nach der prächtigen Aussicht und unserer Sightseeing Tour gönnen wir uns im Museums Cafe Sandwiches, meines mit Melanzani und Hummus und für mich ein fruchtiges Bier.

Nach der Besichtungstour gibt es eine Stärkung und Erfrischung


Burg Steen

radeln an der Schelde

Unser Heimweg führt uns noch an coolen Bauwerken vorbei, bis wir das Stadion erreichen, wo unser Vario auf uns wartet. Wir fahren gleich weiter nach Gent, das dauert ca. eine Stunde. Am großen Parkplatz des Decathlon gibt es Camperstellplätze. Von hier wollen wir dann morgen wieder mit dem Radl Gent erkunden. 


Da es heute Samstag ist, finden wir den Parkplatz noch ziemlich voll. Wir werden später noch umparken, ich bereite für uns Müsli und es gibt später Puntigamer Bier.
Wir schlafen sehr gut, in der Nacht stört die Straße und die Bahn gar nicht. Nach dem Frühstück radeln wir in die Altstadt von Gent. Es dauert gar nicht lang bis wir über das hervorragend ausgebaute Radnetz die ersten schönen Gebäude sehen. Die St. Bavo Kathedrale, der Belfried, den man hochsteigen kann und das Rathaus liegen gleich in unmittelbarer Umgebung. Nur ums Eck befindet sich de Kleine Sikkel und die Grafiti Street. 




Rathaus

An der Burg Gravensteen beschließt Franz bei belgischen Waffeln und Eis zu pausieren und ich erkunde die Umgebung zu Fuß. So komm ich zum Vrijdag Markt, dem Freitagsmarkt, einen riesigen Platz mit Statue und zum Huis van Alijn, das ist ein gut restauriertes Armenhaus, wo ein Museum und im Innenhof ein  schönes Cafe zu finden ist. 

Gravensteen



Innenhof des Huis van Alijn

Meine zweite Runde geht zur steinernen Brücke der Sint Michelsbrug mit der gleichnamigen Kirche und der Graslei und der Korenlei, alterwürdigen Gastronomiestätten und dem Gildenhuis van de Vrije Schippers. Ich sehe herrliche Cafes entlang der Kanäle und als ich bemerke, dass ich diese  Runde schon zum zweiten Mal marschiere, wird es Zeit aufzuhören. 


das belgische Biersortiment






unter den Teppich kehren - den Begriff kennt man in Belgien auch

hier wird getuschelt



Ich hole Franz ab und wir radeln zurück zum Vario. Der bringt uns ca. 15 Minuten weiter Richtung Brügge auf einen Stellplatz bei Aalter, wo wir unser Grauwasser loswerden können. Pünktlich um 15 Uhr erreichen wir unseren Schlafplatz kurz vor Brügge. So kann Franz seinen sonntäglichen Formel 1 Lauf anschauern und ich bereite köstliches Müsli.  

Danach satteln wir nochmals die Räder und flitzen motorisiert die paar Kilometer nach Brügge, immer schön am Treidelweg, am Kanal entlang. So erreichen wir bald den Pulverturm, den Poertoeren und schwups di wups sind wir schon beim Gentpoort anstatt beim Sashuis.

Gentpoort

Rozenhoedkaai


Wir sehen die Mozarthuys Brasserie und den Fischmarkt mit der Statue von Frank van Acker und schieben die Räder durch die enge Blinde Ezelstraat - die erinnert an die Seufzerbrücke in Venedig. Brügge wird ja nicht umsonst als Klein Venedig bezeichnet. 

Blinde Ezelstraat


Prunkvolles Gerichtsgebäude


Sadhuis
Am Ende unserer Besichtigungstour ist sogar der Beginjhof noch geöffnet. Er wurde 1245 gegründet und ist Weltkulturerbe. Hier lebten früher Beginen, emanzipierte Frauen, die einer ungewollten Ehe entgehen wollten oder aus sonstigen Gründen die Familie verlassen hatten. Heute wird der Hof von Ordensschwestern des Hl. Benedikt und alleinstehenden Frauen von Brügge bewohnt.



Ausgang des Beginjhofs

Rathaus

Belltower am Grote Markt

Am Heimweg radeln wir noch an einer ansprechenden Hausfassade vorbei und unterwegs kaufe ich noch 3 verschiedene Belgische Biere, die wir im Vario verkosten. 

Prost

Am nächsten Tag stocken wir unsere Obst, Gemüse und Brotvorräte beim Bio Planet auf und verlassen Belgien und queren das Meer mittels kostenpflichtigen Westerschelde Tunnel: aufgrund der Höhe des Varios fallen wir in die teuerste Kategorie, statt 7 Euro für 3 m Höhe bezahlen wir 18 Euro! Aber wir wollen unbedingt diese Strecke fahren. Es folgen weiter Tunnels, doch die sind dann frei passierbar. Wir stoppen beim Deltapark, wo Franz die Räder auspackt und wir zwischen den Windrädern und am Damm entlangradeln. Am gratis Parkplatz koche ich Eintopf aus den letzten Kohlrabis, Erbsen, orangen Linsen, Buchweizen und Garam Marsalla und Buschbohnen als Salat, den ich mit fermentiertem Kraut, Rohnen, Paradeiser und roten Paprika mit dem Kürbiskernöl von Elfi bereite. 



Da wir solange pausieren, bis rundherum die meisten Fahrzeuge weg sind und ich mir Gedanken mache, ob wir überhaupt noch beim Schranken durch kommen und da in Rotterdam eine Baustelle und aufhält, dauert es fast bis 20 Uhr, bis wir einen Stellplatz ergattern. Die Hochsaison ist schon zu spüren, die erlaubten Camperplatzer sind prallvoll. Wir halten auf einem Platz, wo wir wenigstens mit meiner Jugend videotelefonieren können, bevor der kleine Enkel schläft. Dann stellen wir uns noch um auf einen großen Parkplatz, wo viele Pferdetrailer stehen. Bald gesellt sich ein deutscher VW Bus Fahrer mit Wohnanhänger auf den Platz. Er winkt beim Küchenfenster herein und fragt, ob wir ein wenig deutsch sprechen und ob wir wissen, ob wir hier schlafen dürfen. Wir meinen, dass wir kein Verbotsschild und keinen Bezahlautomaten gesehen hätten und dass wir es einfach versuchen. Bald gesellt sich noch eine junge Frau mit einem Berlingo direkt an unsere Seite.



Am nächsten Morgen sehe ich noch mehrere Camper, die dazu gekommen waren. Nach dem Frühstück  spazieren wir zum Meer und halten unsere Füße ins ziemlich kalte Wasser. Ich spreche mit ein paar Aussteiger Jungs, die auf dem privaten Parkplatz hinter der Strandbude stehen. Die waren in der Corona Zeit in Portugal unterwegs und leben schon seit 2 Jahren im Camper. Als ich dem einen Fahrzeug zu Nahe komme, läuft gleich ein Hund auf mich zu und springt an mir hoch. Der Besitzer meint, sie bewacht das Mobil. 

Um halb 12 Uhr suchen wir noch eine Tankstelle auf, um für 2 Euro zu tanken, in England erwarten wir einen Dieselpreis von 2,20 Pfund. Um 12 Uhr erreichen wir den Fährhafen und reihen uns brav in der Camper Spur ein. Am ersten Schalter zeigen wir unsere Pässe und erhalten sogleich die Boardingpässe, beim 2 Schalter zeigen wir nochmals die Pässe, der Beamte fragt uns, wohin wir wollen und als Franz fragt, ob Schottland in Ordung ist, erahalten wir zur Antwort, er war noch nie dort, aber er denkt schon. Ins Womo schauen will niemand. Mit etwas Verpätung legen wir ab. Leider funktioniert das Wlan nur auf meinem PC und mit very low speed! Ich erkundige mich beim Guest Service Schalter gleich, ob es in Harwich einen Supermarkt gibt, wo wir eine englische Sim kaufen können. Laut Auskunft hätte der sogar bis 23 Uhr geöffnet. Die Überfahrt ist Gott sei Dank sehr ruhig, wir spüren keine einzige Welle. Franz kann bei Kaffee, Kakao und Brownie nicht widerstehen, ich habe ein Lunchpaket für uns mit, das wir aber schon verspeisen, als wir noch im Hafen von Harwich liegen. Die Abfahrt verzögert sich um eine halbe Stunde. Umso größer ist die Freude, als wir endlich Land am Horizont entdecken. 

Die Immigration in UK erfolgt recht kurz und schmerzlos, eine nette Dame fragt uns nach dem Grund unseres Besuches und sie wünscht uns schöne Ferien. Gleich nachdem wir die Ausfahrt aus dem Hafen gefunden haben, sehen wir den Supermarkt Morrison, wo wir an der Tankstelle halten müssen, weil der Supermarkt mit einer Höhenbegrenzung versehen ist. Die Erlaubnis vom Angestellten der Tankstelle bekommen wir. Im Supermarkt erhalten wir wenig Unterstützung bezüglich Sim Karte, eine Angestellte informiert uns, dass wir eine Nummer anrufen müssen und eine 2. meint, nein, es sei nur der Code ins Handy einzugeben. Und die Sim würde nur in einem Telefon funktionieren, nicht in einem Router. 

So fahren wir gleich zum nächsten Mac Donald, denn überall auf der Welt funktioniert dort das freie Wifi, nur hier bekommen wir keinen Zugang. Als Franz den Vario verlässt, sprechen ihn 2 österreichische Burschen an, die gerade auf dem Weg ins Hotel in Ipswich sind, weil sie hier arbeiten. Einer davon hilft uns noch, die Sim Karte zu aktivieren und beide bewundern den Vario. Franz schenkt den beiden noch jeweils eine Dose Puntigamer Bier. 

Da es nach der Unterhaltung schon sehr spät ist, stellen wir uns zum Fährhafen, wo wir am Rande des Eincheck Parkplatzes schlafen. 

Am nächsten Morgen entdecke ich gleich neben uns ein kleines Zelt und daneben ein Fahrrad, etwas später räumt ein junges Mädchen zusammen. Ich frage sie, wo sie denn war. Sie ist Deutsche und sie war 14 Tage auf einem Schottischen Küstenweg unterwegs, sie hatte sogar 4 Jahre in Schottland studiert. Sie nimmt heute die Fähre wieder zurück auf den Kontinent. 

Nach dem Frühstück bemerken wir, dass unser Internet nicht mehr funktioniert. Wir können uns nicht vorstellen, dass wir über Nacht, ohne große Aktivitäten 25 GB verbraucht haben.

So fahren wir einfach mal los Richtung Nottingham und hoffen, dass es in einer anderen Gegend wieder funktioniert. Auf einem Parkplatz, wo LKWs pausieren, legt sich Franz aufs Ohr und ich versuche mehr Infos über die gekauften Daten herauszufinden. Das einzige was ich finde ist, dass die Daten verbraucht sind. 

In Nottingham fahren wir zu einem Wassersport Zentrum, wo ich in einem Camping Platz nach frage, wie wir zu günstigen Daten kommen. Die nette Rezeptionistin rät uns, dass wir zum Postoffice fahren sollten. 

Im Postoffice kaufe ich noch ein neues Paket, weil ich erklärt bekomme, dass wir zu regulärem Tarif gesurft hatten, anstatt ein Package auszuwählen. Das sei natürlich sehr teuer gewesen. 

So versuchen wir es diesmal mit 15 Pfund und 30 GB und der Angestellte hilft mir das Paket auf der Homepage, die man über einen SMS Link öffnen kann, auszuwählen. Ich erhalte auch gleich ein SMS, dass das Aufladen durch geführt wurde. Voller Freude gehe ich zurück zum Womo, aber als ich Internet öffnen möchte, bzw. whatsapp Nachrichten ansehen möchte, ist noch immer alles tot. So marschiere ich wieder retour. Im Post Office ist nun eine Frau, die sich bezüglich Sim Karten nicht auskennt, sagt sie. Ich könne 15 Min warten, bis der Mann wieder kommt. Ich erwarte den Mann voller Ungeduld und der sagt mir nur, ich solle das Telefon aus und wieder einschalten. Darauf hätte ich selbst auch kommen können. Jetzt hoffen wir nur, dass diese Daten länger anhalten. Als ich zurück zum Womo komme, ist Franz gerade mit einem Anwohner im Gespräch. Der besitzt auch ein Womo, das er mittels Foto in der Hand hat und er schwärmt sehr über unseren Vario. 

Er lädt uns in seinen Garten ein auf Kaffee und Wasser für mich. Wir reden über Politik und als das unerfreulich wird, über das Reisen. 

Er gibt uns noch einen Zettel mit auf den Weg, wo Pubs eingezeichnet sind, die Übernachten dulden. 

Wir finden über Park4 Night das Pub Starting Gate, wo Franz Nachos bestellt und ins Womo liefern lässt. Ich verkoche Gemüse, das weg muss: die letzte Kohlrabi, Sellerie, Möhren, Zwiebel und Knoblauch mit Couscous, Tofu Stücken und Ajvar. 

Am nächsten Tag, das ist bereits der 14. Juli kaufe ich in einem Bioladen in Nottingham ein, leider funktioniert die Bargeldbehebung am ATM nicht, aber im Laden kann ich mit meiner Karte bezahlen. 

Anschließend fahren wir direkt zu Sandy. Sie ist eine liebe Reisebekannte, mit ihr bin ich seit Äthiopien in Kontakt und vor 2 Jahren, als Edinburgh für uns als Familien Reise geplant war, wollten wir sie schon besuchen. Als wir ankommen, hat Sandy schon einen Lunch vorbereitet aus verschiedenen Hummus Aufstrichen und selbstgebackenem Brot. Wir steuern Veggie Aufstrich vom Dotzauer bei und Käse von  Marias Bauernladen. Nach dem Essen gehen wir eine ausgiebige Runde von ihrem Haus weg. Sie erklärt mir, dass es ein Moorgebiet, wo Torf als Heizmaterial abgebaut wird. Manche haben allerdings den Abbau schon gestoppt, weil es für die Umwelt schädlich ist. Wir genießen eine wunderbare Aussicht und sehen sogar Wollblumen, die ich sonst nur von Island her kenne. Sandy zeigt mir auch Wasserbassins. Leider sind einige Siedlungen damit verschwunden, weil die Leute übersiedeln mussten, weil befürchtet wurde, dass das Trinkwasser im Basin verschmutzt wird. Ich sehe ein Foto aus den 90iger Jahren, wo noch reges Leben in der Gegend zu beobachten ist. Ich sehe auch Steinbrüche, wo alle Steine für die Häuser und Mauern hier abgebaut wurden. Es sollte sogar ein Gefängnis gegeben haben, wo die Trunkenbolde, die im Steinbruch gearbeitet hatten, eingesperrrt wurden. Davon ist nirgends mehr eine Spur zu finden. Dafür sehe ich hohe Farnkräuter und Fingerhut in großer Fülle. Sandy zeigt mir auch eine Landmarke, die ein Mann gebaut hatte. Die Steine hat er in wochenlanger Schlepperei selbst den langen Weg hergetragen, weil er von seinem Haus in dem Dorf in der Nähe den Turm sehen wollte,

Nach unserer interessanten und wunderschönen Wanderung kochen wir gemeinsam Veggie Lasagne aus Pilzen, Zucchini, Zwiebel, Knoblauch, Käsesauce und Paradeiser Mozarrella Sauce. Als Beilage gibt es es noch gedämpfte Erbsenschoten und Süßkartoffel Wedges. Und als krönenden Abschluß folgt noch die Nachspeise Eaton's Mess. Der Name kommt vom Ort mit der berühmten Schule, wo auch viele Berühmtheiten die Ausbildung erhielten. In England verwendet man neuerdings auch für die Regierung diesen Ausdruck. Es schmeckt uns jedoch hervorragend und besteht aus Erdbeeren, zerbröseltem Windgebäck und Schlagrahm. Das Rezept werde ich auf jeden Fall in meine Sammlung aufnehmen!

köstliche Veggie Lasagne

sehr gut schmeckende Nachspeise aus Erdbeeren, Windgebäck und Schlagrahm
 




der Farmname ist aus Steinen auf der Mauer zu lesen
 
die Steine der Mauern und Häuser stammen alle aus kleinen Steinbrüchen hier in der Gegend

  
Freitag Mittag versabschieden wir uns wieder und bedanken uns beim Nachbarn, der uns gütiger Weise auf seinem Platz übernachten liess. Ursprünglich hat er den Platz für seine Schwester errichtet, die 14 Jahre in Frankreich gelebt hatte und mit ihrem Camper zu Besuch kam. 
Um uns endlich mit Bargeld zu versorgen fahren wir die sehr steilen engen Abfahrten nach Holmfirth, wo ich einen funktionierenden ATM finde und einige Fotos vom Ort machen kann.

Unsere Reise geht weiter nach Leeds, wo ich noch eine Frau treffen möchte, die auch auf derselben Äthiopien Reise war. Durch ein kommuniktives Mißverständnis, hat Sharon doch heute den Schlüssel für ihr neues Haus geholt und ist somit zusammen mit ihrem Vater beim Putzen und Ausmalen. Wir stellen uns in die Nähe ihres Hauses. Ich erkunde die nähere Umgebung inklusiver der Ruine der Kirkstall Abbey und treffen Sharon erst Abends um 21 Uhr, wo wir ein Puntigamer und ein Corona Bier zusammen trinken. Ich kann auch ihr zweites Buch erwerben, das sie im ersten Corona Jahr in Australien geschrieben hatte. Wir tauschen Erinnerungen aus und sie sieht sich unseren Vario an.


 

Am Samstag den 16. Juli werde ich mit vielen Glückwünschen beschenkt, da ich heute ja wieder ein Jahrzehnt vollmache. 

Nach dem Frühstück fahren wir los Richtung Yorkshire Dale Nationalpark, wo uns der Aysgarth Wasserfall lockt. Die Fahrt geht über Skipton und Kidstones, bis wir einen Ausweichplatz an der Straße in Beschlag nehmen. Die Abfahrt zum eigentlichen Wasserfallparkplatz schaut ziemlich steil aus und ist angekündigt, dass es für HGVs - also Schwergewichter unpassend sei. Als wir den Platz zu Fuß erreichen, sehen wir, dass sich die Abfahrt doch ausgegangen ist. Aber so gehen wir streßfrei zum Fall, wo wir vorher noch eine schöne Steinkirche und einen alten Friedhof sehen. Leider tröpfelt das Wasser am Fall nur, aber die stufigen Felsen und runden Auswaschungen sind sehr schön anzusehen. 




 

 




Der weitere Weg bringt uns über eine schöne Straße mit Aussichtspunkt in der Nähe von Sedbergh, wo wir Mittagsrast machen und die Schafe uns besuchen. Theoretisch könnten wir hier auch übernachten , aber es ist noch früh und so möchten wir gerne noch ein Stück weiter. In P4Night sind viele Plätze vorgeschlagen und wir fahren über Kendal und Ings und vielen schönen Steindörfern, wo es nur selten möglich ist, stehen zu bleiben und Fotos zu machen: die Straßen sind so eng und die Ausweichstellen müssen wirklich dafür freigelassen werden und die Parkplätze entweder sehr klein und voll und manche großen sind auch voll. Das ist der Nachteil, wenn man in der Saison reist. Obwohl uns mitgeteilt wird, dass hier noch immer Vorsaison sei, die Ferien beginnen erst

In Windermere halten wir nur kurz um einen Blick von der Ferne auf den See zu erhaschen. Wir recherchieren auch nach Aktivitäten, die wir hier unternehmen könnten, um zu entscheiden, ob wir uns auf einen Campingplatz stellen. Aber wir sind nicht bereit 21 Pfund pro Person für eine Bootsfahrt am See zu bezahlen.  Wir würden es machen, wenn wir nicht aus Österreich kämen, wo wir mit sehr schönen Seen gesegnet sind. So zieht es uns weiter, einfach nur um einen Schlafplatz zu suchen. Wir finden einen herrlich gelegenen Wanderparkplatz, der aber von der Trust Gesellschaft verwaltet wird und da hören wir, dass hier rigoros das No Overnight Parking bzw. Camping geahndet wird, So freuen wir uns besonders, dass wir endlich in Keswick einen sehr großen halb leeren Platz finden, der von 19 Uhr bis 7 Uhr 1 Pfund kostet und der von sehr vielen Campern genutzt wird. Als ich unsere Nachbarn frage, ob sie mir einen Schein in Münzen wechseln können, schenken sie uns die benötigte 1 Pfund Münze. Dafür entschädigen wir sie mit 2 Puntigamern und machen eine Roomtour im Vario. So hat jeder eine Freude und wir lassen den Abend ausklingen. 

Wir fahren zeitig das heißt kurz nach sieben ab, zum einen weil es regnet und wir hier zu zwei Aussichtspunkten radeln wollten. Zweitens wird ab 7 Uhr wieder Parkgebühr verrechnet, die wir nur für das Schlafen nicht zahlen wollen. Einige Minuten später finden wir einen Parkplatz wo wir frühstücken. Die weitere Fahrt verläuft heute über Bothel nach Carlisle. Kurz davor kaufe ich im Farmshop Cranstons Orton Grange ein. Ich freue mich sehr, dass es biologische Produkte sind: Obst, Gemüse, Brot, Scones. Bei Brampton geht es nach Banks, wo wir die Reste der Hadriansmauer und Türme sehen. Gleich davor ist die Priory zu sehen.

Das nächste heutige Ziel ist Gretna Green, das für die Hochzeiten berühmt wurde. Es war hier in Schottland erlaubt, dass 16 jährige ohne Zustimmung der Eltern heiraten. In England hätten sie bis 21 warten müssen. Die Zeremonien wurden anfangs in der Schmiede vor dem Amboss vollzogen. Diese Blacksmith Schmiede ist heute Museum und es werden immer noch Ehen geschlossen. Wir stellen den Vario am Parkplatz Süd ab und radeln zum Museum.

Als nächstes lockt uns Ruthwell, das wir über Anan erreichen, wo es die angeblich älteste Sparkasse und in der Kirche ein 5 m hohes verziertes Sandsteinkreuz gibt. Vor dem neben gelegenen Bungalow ist eine Handkasse zu finden, darin ist der Schlüssel für die Kirche, drinnen tragen wir uns in das Besucherbuch ein.

Weiters besuchen wir das Caerlaverock Castle, das heutzutage baufällig ist, aber das Gelände rundherum kann gut erkundet werden und ich kann Fotos rundherum machen.

Im nächsten Ort Glencapel finden wir neben dem modernen Boathouse einen wundervollen kleinen freien Stellplatz, wo schon Campergesellen stehen, eine Donation Box steht bereit für die Erhaltung des Hafens. Wir setzen uns in die Lobby des Nith Hotel und konsumieren 2 Guiness Biere und nutzen das Wlan, weil unser "Three" Anbieter hier versagt!

Reste der Hadrians Wall und Türme





 

Gretna Green berühmt für die Hochzeitsschmiede



älteste Sparkasse in Ruthwell von 1810




Stellplatz in Glencapel am Hafen

In der Früh sprechen wir noch mit unseren Nachbarn, mir gefällt ihr kleiner Citroen Romacamper und sie bewundern unseren Vario. Um 9 Uhr fahren wir ab, denn anscheinend werden die Plätze wo wir stehen, anderweitig benötigt. Die die längs vorne am Wasser stehen, stören niemand. 

Wir möchten sowieso weiter nach Dumfries, wo uns ein "Three" Telefonshop empfohlen wurde. Wir können am Fluß kostenlos parken und suchen uns das Shopping Center. Ein sehr hilfsbereiter junger Mann erklärt uns vieles und wir kaufen einen weiteren Voucher, den wir bei Bedarf einlösen können. 

Dann sehen wir die alte Brücke und die 12 Apostel, das ist ein Steinkreis 5 km von der Stadt enfernt. Außerdem finden wir eine Tankstelle, die um 1,89 Pfund Diesel verkauft.

Das nächste Reiseziel ist die Sweetheart Abby, die leider auch geschlossen, weil ruinös ist. Aber der Ort New Abby mit der Kornmühle ist richtig schön anzusehen. 

Als nächstes passieren wir den Drumburn Viewpoint, wo ein deutscher Camper schon ein Zelt und eine Hängematte aufgestellt hat. Seine Kinder spielen auch hier. Uns zieht es weiter nach Rockcliff, wo wir kostenlos am Parkplatz außerhalb stehen dürfen. Es wird nur darauf hingewiesen, dass Kochen und Übernacht Parken verboten sei. Wir fahren und schieben teilweise den Coastal Path, vorbei an wunderschönen Steinhäusern mit bunten Blumen und suchen den Castel Hill Viewpoint. Den richtigen finden wir offensichtlich nicht, weil wir kein Google mithaben, aber die Blicke sind wunderschön. Wir radeln einen anderen Weg zurück und sprechen mit dem Manager des örtlichen Campingplatzes. 27 Pfund würde eine Übernachtung hier kosten. 

Uns zieht es weiter, Franz findet einen Waldparkplatz mit Wasserschlauch, wo wir auch übernachten dürfen. Das nutzen einige andere auch. Man darf mit einem funktionstüchtigen WC hier bleiben. An der Einfahrt und beim Parkautomaten steht zwar groß, dass Übernachten verboten ist, aber eine spezielle  Webseite erklärt es ganz genau. Diese Seite wird uns von unseren Platznachbarn empfohlen. 

Da freuen wir uns sehr, es ist wunderbar kühl hier, wir können Wasser füllen und bezahlen 6 Pfund all inklusive. 







Nach einer guten Nacht füllen wir alle Wassertanks auf und fahren direkt zum Threaves Garden.  

Auf der Webseite lese ich, dass es auch einen Nutzgarten gibt und so frage ich am Eintritt, ob auch Obst oder Gemüse verkauft wird. Er verweist mich an die Gärtner. Ich bezahle die Gebühr und schlendere im großzügigen Park umher, sehe das Gartenschlösschen, den Kontemplationsgarten, den Steingarten, den Mauergarten, das Gartencafe in den Ställen. Leider darf mir niemand etwas aus dem Garten verkaufen. Der Zuständige für die Gemüsekisterl ist schon länger krank und Ausnahme gibt es keine, obwohl eine nette Angestellte, die in Wien studiert hatte, extra nochmals darum gebeten hat. Lieber lasst man die Sachen verderben. Ich pflücke mir halt eigenständig einige Stachelbeeren und schwarze Ribisl.




Danach zieht es uns weiter nach Kirkcudbright, wo mich sofort das Broughton House mit dem gleichnamigen Garten lockt. Hierher verschlägt es Einheimische, die sich auf den Bänken niederlassen. Der Garten ist auch einmalig. Franz trifft die beiden aus dem Romacamper wieder, die in Glencaple neben uns geschlafen hatten.



Ich nutze auch die Gelegenheit in eine kleine Künstlergasse einzutreten.



Die weitere Reise verläuft über das Loch Ken, wo wir einen Badeplatz nutzen um unser Mittagessen einzunehmen: Schokoeis, Kiwi, Banane, Müslizutaten, vier Sorten Nüsse und Kastanienpürree und Birnenmus. Franz braucht auch noch Honig dazu. 

Wir stoppen am Wanderparkplatz Clatteringshaw Loch und Red Deer Range und am Parkplatz Glen of the Bar, wo eine Aussichtsplatform leider gesperrt ist, weil sie nicht mehr sicher ist. 






Danach möchte Franz unbedingt an die Westküste nach Girvan, weil es hier windig ist, und somit kühler und mückenfrei. Bei den Lochs ist die Hitze groß, über 30 Grad hätten wir hier nicht erwartet und die Midges sind natürlich auch beißfreudig. Sogar die Einheimischen sagen, es sei viel zu warm!

Girvan erreichen wir um halb acht Uhr. Ich koche noch grüne Erbsen, Brokkoli, Lauch, schwarze Linsen und Buchweizen, wir spazieren kurz am Strand entlang.


Erst um 22 Uhr versinkt die Sonne neben dem Ailsa Craig, der Vulkan Insel 15 km vom Festland entfernt. Daheim ist es bereits 23 Uhr. Wir genehmigen uns wieder ein Ale, dass Franz gestern im Supermarkt gekauft hatte, um Münzen für den Parkautomaten zu bekommen. 

Als nächstes peilen wir das Culzean Castle an. Aber man muss nur um auf den Parkplatz zu kommen, schon das Kassenhäuschen passieren und es werden 13 Pfund allein für den Garten verlangt pro Person. Mit dem Schloss wären es gar 18,50 Pfund. Aber Franz interessiert es gar nicht und ich hätte gerne von außen ein Foto gemacht, so kehren wir wieder um. Es gibt noch so viele interessante Castles und ich habe schon soviele gesehen und ich weiß gar nicht mehr, wie alle ausgesehen haben. So zieht es uns weiter Ayr, wo ich den Aldi aufsuche, um zu schauen, ob die wie in Österreich auch eine Biolinie haben. Das ist aber nicht der Fall, so kaufe ich ein paar Guiness. Etwas später entdecken wir einen Farmladen und ich finde frisch ausgegrabene Kartoffeln und Bauerneis und auch anderes Gemüse. Es gibt auch eine "Free Box", wo Melanzani; Paprika, Brokkoli, Knoblauch gratis abgegeben werden, nur weil sie ncht mehr ganz knackig sind, zum Kochen sind aber noch immer gut genug. 

Uns gefällt es besonders bei der Irvine Düne, wir wanderen am Strand entlang bis zu den Aussichtspunkten auch auf den kleinen Teich.






Wieder einmal ist jemand fasziniert von unserem Vario, besonders von der Treppe. Er ist Fischer und hat leider kein Glück, etwas zu erwischen. Er sagt, es sei zuviel Wind. Ich sage ihm, ich halte ihm die Daumen, dass es beim nächsten Mal besser ist. Er antwortet ich soll besser die Daumen halten, dass er im Lotto gewinnt, wo würde er unseren Vario kaufen. Das der unverkäuflich ist, sage ich ihm nicht. Er fragt noch, wo wir jetzt hinfahren. Ich erkläre, dass ich gerne in das Wandergebiet bei Lochwinnoch möchte, um die Ruhe zu genießen. Er antwortet, dass hier oft Jugendliche schreien, oder Flaschen werfen. Das konnte ich gestern Nacht auf unserem Stellplatz auch beobachten. 2 Autos stoppten neben uns haben die leeren Getränke Flaschen und Dosen einfach aus dem Auto geworfen. So schade um die Gegend. Das Dünengelände ist auch völlig verschmutzt. Wir sehen sogar Grilltassen mit Kohle, die zurückgelassen wurden. 

Unser letzter Halt für heute ist Largs, wo es vor dem Hafen einen freien Stellplatz gibt. Wir stellen uns neben einen Holländischen Feuerwehr Mercedes, Franz kommt auch mit dem Besitzer ins Gespräch. Als Tages Abschluss radeln wir zum Kelburn Castle, das so bunt bemalt ist und an der Esplanade bis ans Ende von Largs, das sind fast 4 km herrlicher Promenaden Weg. Gegenüber sehen wir einen Fiat Doblo, der zum Mini Camper umgebaut  ist. 






Auf dem Weg nach Lochwinnoch findet Franz einen Farmshop, wo ich die letzten Weckerl kaufen kann. Leider ist das andere Brot schon aus, obwohl wir erst 20 min nach dem Öffnen des Ladens hinkommen. Der Laden ist sehr gut sortiert und auch frequentiert. Danach chauffiert Franz bravourös hinauf zum Muirshiel Country Park. Im Womoführer wird empfohlen, dass sich Womos über 6 m nicht heraufwagen sollten. Franz meistert die Straße jedeoch ohne mit der Wimper zu zucken. Nur bei der Retourfahrt kommen uns einige Fahrzeuge entgegen, die jedoch sofort in den jeweiligen Ausweichen verschwinden. Außerdem frage ich beim Ranger nach, ob Übernachten erlaubt wäre und tatsächlich bejaht er. Unser Womoführer schreibt noch, dass es unerwünscht sei. Das ist somit eine positive Veränderung. Der Ranger meint, sie sperren jedoch die Sanitäreinrichtungen über Nacht zu - es gibt sogar Duschen hier. Die nutzen gerade 2 Damen, die mit einem Microcamper Fiat Doblo mit Hochdach unterwegs sind. 

Wir wandern 2 Trails, den ersten hinauf zum Windy Hill, von wo wir nach Glasgow sehen und wir gehen den gelben Loop wieder retour zum Parkplatz. Unterwegs finden wir Schwarzbeeren und Eierschwammerl. Ein blühender Erika Hügel besticht. Kurz vor dem Visitor Center sehen wir auch ein Wasserbassin. Keine Ahung, ob man hier auch schwimmen könnte. Auf jeden Fall werden wir vor Midges gewarnt. Sharon hat uns den Tipp gegeben, B12 zu essen, dann beißen die Mücken nicht. Franz steuert unseren Vario wieder brav hinunter ins Tal. Die Ausblicke  sind herrlich  die Schafe genießen ihn auch.







Als nächstes steuern wir den Castle Semple Car Park an. Von dort erkunde ich alleine zu Fuß die Gegend bis zu den Cascaden der alten Kirchenruine, zur Grotte und zu den 2 Aussichts Hügeln am Parkhill und Johnshill, von wo ich den Straße zurück zum Parkplatz wandere. Ich schaffe huete 17.000 steps. Franz säuberrt die Eierschwammerln und ich bereite Brokkoli mit Käse Eier gratiniert und Eierschwammerl Eierspeise. Als Nachtisch bereite ich noch Früchtestollen mit Schokoeis, Kastanienpürree, Kokosjoghurt und einem roten Likör aus Spanien. 




zu Fuß stehe ich unter der Brücke, mit dem Rad flitzen wir oben drüber

Nach dem Essen packt Franz noch die Räder aus und wir umrunden den See. Leider versäumen wir die richtige Abzweige in Howwood, so landen wir auf der stark befahrenen Hauptstraße. Da keine Ausfahrt absehbar ist, tragen wir die Räder einen Hang hinauf, heben sie über Stacheldraht und können über die Brücke zum Kenmure Hill Tempel. Die vermeintliche Abkürzung zurück zum See verläuft durch die Weide mit vielen schwarzen Stieren, die teilweise auf uns zu kommen. Franz sagt zu mir: Fahr! Ich trete was das EBike hergibt und wir müssen noch rund um den Tempel herum, bis wir endlich wieder auf den schönen ebenen Radweg zurück zum Parkplatz kommen.  Das ist der Vorteil vom Sommer im Norden, es wird spät dunkel und so endet unsere Radtour erst nach 21 Uhr. 

Abend ist der Platz von Jugendlichen stark frequentiert und wir wollen nicht warten, bis der Krawall uns vertreibt. Franz startet den Vario und bringt uns 11 km entfernt an einen anderen See, wo wir eine ruhige Nacht verbringen.

Am nächsten Tag schlafen wir richtig lange, erst um 9 Uhr kommen wir aus dem Alkoven. So startet unsere Glasgow Tour erst Mittags. Vorher zieht es mich noch zum Pollock Country Park. Ich kann das Schloss umwandern und kehre auf der Flußseite wieder zurück zum Parkplatz. 



In Glasgow parken wir auf einem zentralen Bezahlplatz. Franz fährt mit dem Rad neben mir zum Catedralen Platz und wir begeben uns auf den Necropolen Hügel gegenüber, von wo wir eine schöne Aussicht haben. 











 

Als nächstes auf der Liste ist der George Square. Wenn man ringsum blickt, sieht man neue und alte Bauwerke, die gut aufeinander abgestimmt sind. Glasgow hat nicht umsonst 1999 den Architektur Preis erhalten. 





Weiters gelangen wir zum Toolbooth Steeple, dem Uhrturm, den wir auf der Herfahrt schon mit dem Vario umfahren hatten, und zur Metropolitan Cathedral of St. Andrew, dann am Fluß zur Wehr, die aussieht wie eine Brücke. Und zuletzt in den Park Glasgow Green, der teilweise ziemlich vertrocknete Grünflächen aufweist und als krönenden Abschluss den Peoples Palace beherbergt. Hier dürfen wir Franzs Fahrrad ins Innere stellen und im Tearoom konsumieren wir Tomatensuppe, Cappucchino und 4 Arten von Mehlspeisen. 








Am Ende des ausgiebigen Besichtigungstages holt Franz im Hardrock Cafe noch ein T Shirt und ich im Fish & Chips Laden einmal die Nationalspeise mit Extra Pommes und Erbsenpürree. Als wir auf den Parkplatz zurück kommen, sehen wir ein deutsches Rundhauber Womo mit runder Kabine. 

Da unser Parkschein schon abgelaufen ist, fahren wir auf einen 2 Minuten entfernten Gratisplatz, wo wir unser Take Away Mahl verspeisen.

Zum Schlafen fahren wir ins nördlich gelegene Dumbarton, wo wir unterhalb des gleichnamigen Castles unser Womo abstellen. Erst denken wir, es wird wieder laut, weil eine Männer Runde auf der Wiese nebenan Bowling spielt. Aber schon um 21 Uhr ist alles ruhig. 

Dumbarton Castel ist auch gesperrt, weil Mauerwerk herunter fallen könnte

Am nächsten Tag ist Samstag, der 22. Juli und wir sind bereits 18 Tage unterwegs. Heute ist der erste Regentag. Wir kaufen erst noch im Farmshop frisches Brot und Salat und erreichen bald Balloch, wo ich im Touristen Büro Erkundigungen einhole. Leider sind die Permits für die Freisteh Plätze schon erschöpft. Wir dürften aber hinter dem Touristengebäude am großen Parkplatz schlafen. Wir bekommen Kartenmaterial mit den interessanten Punkten, den Stellplätzen und den Routen und beschließen die große Runde im NP zu fahren. So sehen wir den See von einem Aussichtsturm und das von vielen Indern frequentierten Sommerfrische Dorf Luss inklusive Dudelsackspieler.





Am Parkplatz zum Falls of Falloch sorgen wir für einen Engpass bei der Einfahrt. Franz kann dennoch einparken, unglaublich wie das mit dem großen Vario gelingt. 


Als nächstes umrunden wir den Loch Earn, wobei auf der Südseite wirklich nur ein Single Trail verläuft.



Als letztes für heute peilen wir den Bracklinn Wasserfall an. Wir zögern die Singletrail Strecke hochzufahren, weil auf einer Tafel steht für Camper ungeeignet - als ein Mann zu uns kommt und fragt, was wir suchen. Er versichert uns, dass wir gut hochfahren können. Franz überzeugt mich, dass wir hier schlafen. Ich bin erst etwas skeptisch, weil es ja hieß im Nationalpark sei das Freistehen nur mit Permit erlaubt und lt. Touristenbüro seien alle Permits vergeben. 

Ich koche gefüllte Melanzani und danach regnet es weniger, sodass wir noch um 19 Uhr zum Wasserfall spazieren. Beim Heimweg sehen wir eine  Rehfamilie mit 2 Bambis und am oberen Parkplatz auch einen Schlafbus, jedoch abends stellen sich noch 2 Busse zu uns. 





Nach dem Aufwachen fahren wir hinunter nach Callander, wo wir einen Parkplatz sehen, der mit Overnight Sleep verboten Schildern bestückt ist, trotzdem stehen morgens mindestens 25 Schlafbusse. Wir frühstücken hier, zahlen die Parkgebühr und ich gehe eine kurze Spazierrunde auf den Hügel, wo anscheinend schon im 6. Jahrhundert eine Prediger gesprochen hatte. 







Der nächste Stopp ist am Trossach Pier. Hier ist Touri Zone und das Parken ist schon teurer. Leider regnet es zeitweise ziemlich viel, so unterlassen wir es, die Räder auszupacken. Wir gehen ein Stück entlang des Sees, Franz dreht nach einer Meile um, ich gehe 2 Meilen bis zum Brenachoille Viewpoint und als ich wieder zurück zum Pier komme, dampft das Dampfschiff Lady of the Lake gerade ab. Theodor Fontane hat die Gegend hier berühmt gemacht. Der Loch Katrine ist ein Stausee, der als Wassserreservoir für Glasgow und Umgebung dient. 






Ecolodge mit Hundehütte

    
Dampfschiffe
Als nächstes lockt der Parkplatz Ben Venue, wo ich trotz Regen auf den Aussichtspunkt gehe. Es kommt ein Auto mit zwei Bediensteten des Nationalparks, die Müll einsammeln. Eine fragt uns, wo wir heute Nacht bleiben, weil es im NP schwierig ist, außerhalb der Campingplätze unterzu kommen. Ich erkläre ihr, dass wir gestern außerhalb geschlafen haben und heute wollen wir das auch wieder machen. 

Als nächstes lockt mich der Three Loch Forest Drive, hier kann man für 3 Pfund 7 Meilen im Wald an 3 Lochs entlang fahren, darf bis 16 Uhr sich im Park aufhalten und der, der ein Permit hat, kann auch an bestimmten Plätzen auf ausgewiesenen Camper oder Zeltplätzen schlafen. Wir sehen den Lochan Reoidthe, den Loch Drunkie und erreichen beim Loch Achray wieder das Ende. 





Zum Übernachten fahren wir außerhalb von Aberfoyle auf einen Stay the Night Platz und teilen uns den Waldplatz mit einigen anderen. 

Eine gute Womo Nachspeise zaubere ich uns auch: Früchtestollen mit Kokosjoghurt, Kastanienpürree, Eis, Likör

Wir schlafen herrlich und als wir morgens aufwachen, merken wir, dass irgendwann der Strom leer wurde. Aus Schutz vor Tiefenentladung der Lithium Akkus, werden alle Verbraucher automatisch abgeschalten. Irgendwie haben wir es versemmelt, rechtzeitig zu schauen, dass der Strom knapp wird. Da der Kühlschrank schon zu tropfen beginnt, müssen wir ein Stück fahren, damit wieder alles funktionieren kann. Bisher ist uns das noch nie passiert, schon gar nicht im Winter mit den kurzen und wenigen Sonnentagen. Wir fahren zum Loch Mentheit, von wo ich ein schönes Spiegelfoto gesehen hatte. Wir finden den Platz leider nicht und der Wind spielt uns auch einen Streich, wir bräuchten eine glatte Seeoberflache. 

Als nächstes fahren wir den großen Parkplatz in Aberfoyle an, Hier erzählt eine holländische Familie, dass sie letzte Nacht mit dem Camper in Stronachlar am Parkplatz des Cafes übernachtet hatten. Das möchten wir auch, ich frage aber sicherheitshalber in der Touri Info nach. Dort weiss man nichts davon. Es wird mir jedoch geraten, dass ich im Cafe nachfragen sollte. Wir kaufen im Coop noch Brot ein, damit wir morgen früh nicht ohne dastehen und fahren entlang der Lochs Ard und Chon vorbeifast zum hinteren Ende des Loch Katrin und sind erstmal enttäuscht, weil die 24 h Parkkarte kostet 15 Pfund. Aber im Cafe sagt man uns, wir könnten für 10 Pfund übernachten. Fürs 4 h  Parken hätten wir auch relativ viel bezahlen müssen. So entscheiden wir, doch zu bleiben. Ich kaufe noch 2 Scones und bereite wieder eine Eisspeise. Der Himmel ist stellenweise blau, so zahlt es sich aus, mit den Rädern nach Inversnaid zu radeln. Die letzte Abfahrt ist sehr steil und da sind wir sehr froh, dass unsere Rad Akkus geladen sind, weil wir ja wieder zurück hinauf müssen. Zuerst sehen wir uns die Wasserfälle an und erfahren von 2 Wanderern, dass sie von Glasgow bis zum Fort Williams wandern, auch keine Kleinigkeit. 









Abends koche ich noch Zucchini Reis mit Ajvar und wir nutzen das gute Wlan, wo wir den Code bekommen, da wir hier übernachten. 

Wir schlafen sehr gut, niemand außer uns hat sonst hier übernachtet. Daher war es auch mucksmäuschen still. Da wir von der Angestellten des Cafes einen Zettel erhielten, wo eine Notfalls Nummer draufsteht, denke ich mir schon, was wäre wenn.

Die Morgenstimmung ist heute sehr schön. 

Nach dem Frühstück radeln wir am Katrinen See entlang bis Glengyle. Ich dachte erst, es sei ein Dorf, aber Google bezeichnet das einzige Haus als "isolate dwelling" - also isolierte Siedlung. Danach radeln wir noch auf der anderen Seite bis zum Royal Cottage. Wir unterhalten uns mit einem jungen Burschen, der auf das Wasser aufpasst. Wir hören wieder, dass die Wasserqualität die beste auf der ganzen Welt sei, und dass eine 26 Meilen lange Pipeline nach Glasgow leitet, um die Großstadt und die Umgebung zu versorgen. 







 

Auf der Weiterfahrt sehen wir ein wunderschönes blaues Haus


Als zweites Highlight haben wir für den heutigen Tag den Aufstieg auf den Conic Hill ausgesucht. Wir parken in Balmaha, wo wir die Parkgebühr für 24 h bezahlen, aber das Ticket nur bis 23.59 Uhr erhalten. So ist es ein Irrglaube, dass wir hier übernachten können. Aber das macht uns nichts, wir fahren für die Nacht weiter nach Baloch, da wurde ja vom Touristoffice schon einmal angeboten, dass wir auf deren Platz übernachten könnten. 

Die ca 2 km Aufstieg erfordern 350 Höhenmeter und dauern 1 1/2 h und der Weg ist sehr stark frequentiert. Aber die Aussicht ist wunderbar. Für den Abstieg entscheiden wir uns, die zweite Variante zu nehmen, da können wir verlaufend die Wiese hinuntersteigen, hinauf waren sehr viele unebene und unterschiedliche Steinstufen. Aber das Ende des Abstieges verläuft im Farndschungel, wo wir uns ziemlich genau nach dem Weg umsehen müssen. Die korpeligen Bäume erinnern uns an Gesichter und sehen wie Wächter aus, die am Eingang zur Welt der Feen und Elfen in den Farnen stehen. 

Als wir ein Stück an der Hauptstraßen entlang zum Parkplatz zurück gehen, stoppt eine Dame des Nationalparkteams mit dem Auto und ermahnt uns zu besonderer Vorsicht, denn es sei nicht ungefährlich an dieser Straße, wo wir wohl herkommen und ob wir keinen Pfad gesehen hätten. Unsere Abstsiegsvariante sei unüblich und nicht markiert. aber wir hätten über das Gatter steigen sollen und am See entlang zurück gehen können. Das hätten wir nicht erwartet, dass die sich Sorgen über uns machen und uns zum Überssteigen eines Gatters anhalten. 


Abends videotelefonieren wir mit meinem Enkel und staunen, wieviel neue Wörter er schon sagen kann. Oma höre ich zum ersten Mal vollkommen deutlich! 

Der Platz hinter dem Touristenbüro weist ein Schild mit "no Overnight parking" auf. Ein Polizistenauto dreht eine Runde am Platz und fährt wieder. Ein weiterer Schlafbus stellt sich neben uns.  Ich frage, wie die Schilder gehandhabt werden. Er meint, dass die Schilder erst diese Woche aufgestellt wurden und er sei schon drei Nächte hier gewesen und es hätte keine Störung gegeben. 

So ist es auch bei uns, wir schlafen unbehelligt. Nur ein Holztransporter kam spät Abends und da lief der Motor noch länger und auch morgens, bevor er wegfährt, aber das sei nur am Rande erwähnt. 

Heute ist bereits der 27.7. und wir möchten möchten ein Stück weiter zum Glens Puck, das ist eine Schluchtenwanderung. Ich habe sie auf dem Folder des Nationalparks entdeckt. Sie ist ein wenig abseits, aber es lohnt den Umweg. Mit Müh und Not können wir auf dem kleinen Parkplatz auch unterkommen. Heute sind es wenigsten nur 130 Hm und der Rundweg sollte 3 km lang sein. 

Wir gehen erst hoch zum Bees Hide, der unspektakulär im Wald ist. Doch der Abstieg in die Schlucht ist wirklich wunderbar. 

Aber auf dem Weg dorthin sehen wir wunderbare spiegelglatte Oberflächen am Fjord, der uns bis Arrochar begleitet. 



Wir gelangen auf eine wunderbare Passhöhe mit dem netten Namen: Rest and be thankfull und gleiten auf der anderen Seite hinunter, um am Pucks Parkplatz zu landen.

Rest and be thankfull












Den Tages Ausklang verbringen wir in Inverary, wo ich den Jail, das Castle und den Bell Tower sehe. Ich frage auch im Inverary Inn nach, wie genau die Schilder No Overnight Parking genommen werden. Zumindest sind 4 Plätze für Camper vorgesehen. Die nette Rezeptionistin meint, es hängt von uns ab. Es übernachten immer wieder welche. Franz sieht sich am Lkw Parkplatz um, dort trifft er einen Mödlinger Camper, die probieren dort ihr Glück. Wir bleiben vor der Schule stehen. 2 weitere Camper reihen sich hinter uns ein. 




In der Früh übersiedeln wir auf den Coop Parkplatz, wo wir noch auf das Aufbacken der Brötchen warten. Als ich nachfrage, wann sie wohl fertig seien, erhielt ich zur Antwort, ca. 1 Stunde. Uih, die kleinen Brötchen, wenn die wirklich noch eine Stunde aufbacken, dann wären sie wohl mehr als durch. Franz freut sich über die frischen Weckerl, ich mich besonders über die Aussicht von unserem Wohnzimmer aus. 


Gestern haben wir schon ein Foto vom Kilchurn Castle gesehen und heute stoppen wir für ein Foto.

Gleich nach der Umrundung des Lochs sehen wir die Conans Kirk, noch nie habe ich so eine luftige Kirche bewundert:



Mittags erreichen wir Oban, wo wir gleich zur Fähre fahren, um uns zu erkundigen, wann und wie teuer die Fähre für uns wäre nach Mull. Leider geht es heute ohne Reservierung nicht mehr, Erst morgen sehr spät Abend könnten wir mitkommen. Das müssen wir uns noch gründlich überlegen. Wir stellen den Vario auf einen Langzeitparkplatz und wir radeln entlang der Hafenmole und ich fotografiere die herrliche Stimmung und einige Gebäude. 




Wir finden einen Organic Shop, wo wir uns mit frischem Obst und Gemüse und eis eindecken. Danach kommen wir nach Ganavan, wo wir den Steinkreis finden und beschließen, am Strandparkplatz zu übernachten. Einige andere Camper stehen schon da. 





Abends gehen wir nochmals zum Steinkreis, um den Sonnenuntergang zu genießen. Lange halten wir es jedoch nicht aus, weil Midges uns umlagern. Als wir zurück kommen, sehen wir, wie jemand unseren Vario fotografiert. Ich frage ihn, ob wir jetzt eine Strafe bekommen. Der Mann lacht und meint, nein der Vario gefällt ihm. Er fragt einen Einwohner, ob das Übernachten hier erlaubt ist, oder nicht. Die Antwort ist, er glaubt ja, weil es immer wieder Camper gibt, die hier stehen. Aber es kommen manchmal junge Leute her und machen laute Musik. 

Wir lassen es auf uns zukommen und bleiben hier und werden mit einer ruhigen Nacht belohnt. 


Wir beschließen zwar nochtmals nach Oban zu fahren, aber nun nochmals zum Einkaufen und zum Kolloseum. Das hat anscheinend ein Bankier bauen lassen, um die Arbeitslosigkeit zu verringern. Die Aussicht ist herrlich.

 



Als Abschluss von Oban hören wir Deek Jackson, einem tollen Gitaristen. Wir sitzen am Hafen und genießen die Situation. Franz kauft ihm eine CD ab. 

Dann geht es ab nach Norden und über die Connel Bridge, wo wir die Falls of Lora ansehen, wo man manchmal Seelöwen sehen kann. Als wir über die Brücke fahren, kommt es uns vor, als ob dort die Tiere liegen. 


 

Zwei weitere folgen, wobei ich auf die Ballachullish Bridge hinaufsteige, um die Aussicht zu genießen:



Gleich ums Eck nehmen wir bei Corran die Fahre nach Ardgur. Erst fahren wir an der Küste entlang und an der Sallachan Stone Beach richte ich für uns ein Müsli.

Unterhalb von Inversanda nehmen wir die Single Track Road B 8043, die herrliche Ausblicke gewährt. wir kommen am Meeres Fjord und Seen vorbei. 

In Lochaline am Fährhafen fragen wir in der Snack Bar, ob wir hier übernachten dürfen. Wir werden später noch von einem Deutschen angesprochen, ob wir nach seinem VW Bus Camper sehen könnten, weil wir so erfahren aussehen. Er hat ihn über die private Vermittlung Paul Camper um 50 Euro pro Tag ausgeliehen. Aber er schildert: der Herd ist kalt und der Kühlschrank ist warm. Franz stellt fest, dass die Gasflasche leer ist. Und so koche ich Wasser, damit er seinen Teebeutel nicht lutschen muss, so wie er sagt. Ich koche uns Nudeln mit Melanzanisauce. Hier am Hafen funtkioniert auch WLAN.

Am nächsten Morgen ist es auch regnerisch, wir fahren trotzdem mit der Fähre auf die Insel Mull. Unsere Fähre legt am Hafen Fishnish an und wir fahren zuerst zum Torosay Castle. Hier kann ich nur zu Fuß hingehen. Franz wartet auf der Straße auf mich. Ursprünglich war dieses Schloß zu besichtigen, dann nur mdehr der Garten und jetzt bleibt es der Öffentlichkeit verschlossen. 



Das nächste Ziel ist Duart Castle. Es ist auch eingerüstet und somit kein schönes Fotomotiv. Ich wandere um das Schloß herum und finde zwei Seiten ohne das Eisengestell. 

Es ist die Festung der Mac Leans. Am Ende vieler Kämpfe lag das Castle seit dem 18. Jhdt in Schutt und Asche, bis Fitzroy MacLean 1911 den Wiederaufbau einleitete.
Die Burgenromantik führte dazu, dass Antony Hopkins Film das Mörderschiff und Sean Connerys Film Verlockende Falle hier gedreht wurde. 

Als nächstes lockt das alte Post Office in Lochbuie. Hier kehren wir ein, gönnen uns Mehlspeisen und Kaffee und Tee. Und im Kühlschrank werden wir auch fündig: Milch, Käse und Brot. 

Der 13 km lange sehr schmale Abstecher verläuft zuerst am ruhigen Fjord Loch Spelve und führt dann über den Süßwassersee Loch Uisg um schließlich die weite einladende Bucht von Loch Buie zu erreichen. Zur Linken geht es zur kleinen St. Kilda Kirk, am Lochbuie House vorbei zum Moy Castle, das aus dem 15. Jhdt stammende Turmhaus war bis Mitte des 18. Jhdts bewohnt, als die MacLeans in das neue Gutshaus umzogen.

Franz nutzt das gute Internet. Er begleitet mich zuerst zum Steinkreis, dann lässt er mich alleine zum Mausoleum gehen, weil er dieses Wochenende wieder einen Termin mit einem Autorennen hat. 


















Unser Ziel für heute Abend ist der Hafen Fionnphort. Wir wollen sehr gerne das schöne Wetter morgen ausnutzen und die Insel Staffa und Iona ansteuern.






Wir übernachten gleich auf dem großen Parkplatz, wo eigentlich Übernachten verboten ist. wir fragen bei einer jungen Frau nach, die hier wohnt, ob das wirklich so genau kontrolliert wird. Sie meint, wenn das nur für eine Nacht ist, wird da nicht so viel passieren. Ein spanischer und ein englischer Schläferbus machen es gleich wie wir und wir schlafen herrlich. 

Der nächste Tag ist herrlich, Sonntag und ein blitzeblauer Sonnentag, sehr geeignet die Bootstour zu unternehmen. wir finden uns um 9:30 am hafen ein und fragen, ob wir noch mitdürfen, obwohl wir nicht vorher gebucht hatten. Es bleiben sogar noch Plätze frei. 

Erst steuern wir Staffa an, unterwegs hält der Skipper wegen eines Minky Wales. Auf der Vulkaninsel erhalten wir 1 Stunde Zeit um uns umzusehen. 

Wie Orgelpfeifen reihen sich die schwarzen Basaltsäulen aneinander, und fast schon mystisch ist der Eingang zur Fingals Cave, wo die Brandung oft zu einem ohrenbetäubenden Orchester anschwillt. Es ist ein Naturspektakel, das bereits Felix Mendelssohn Bartholdy auf seiner Schottlandreise 1829 zu seiner wundervollen Hebriden Ouverture angeregt haben soll. Für Theodor Fontane war der Besuch so überwältigend, dass er die Höhle mit einer gotisch – phantastischen Kirche verglich. Der Name des außergewöhnlichen Eilandes bedeutet im Alt- Norwegischen „Stabinsel“. Wir sehen Kormorane, die sich auf den sonnigen Felsen die Flügel trocknen.














Puffins also Papageienschnäbel sehen wir leider keine aber die Insel ist sehr beeindruckend.

Auf der Rückfahrt sehen wir wieder einen Minky Wal und viele Delphine und wir können in Iona aussteigen und uns umsehen und mit der regulären Fähre zurück nach Fionnphort fahren.  

Seit 1450 Jahren gilt die kleine Insel Iona als eines der wichtigsten spirituellen Zentren Schottland, was auf den irischen Missionar Columba und die heutigen Aktivitäten der Iona Community zurück geht. Ein gleichnamiges Hotel weist darauf hin, dass es seine Türen zum ökologischen Garten Restaurant auch für Nicht Bewohner geöffnet hat. Die 5 km lange und bis zu 2 km breite Insel ist zu einem Fairtrade Island geworden, es leben rund 140 Menschen und darunter auch wieder Kinder. Die schmucke kleine Cottagezeile der Inselsiedlung Baile Mor wirkt fast wie am Mittelmeer. Die Hauptstraße führt durch das Dorf zu den stimmungsvollen Resten des Nonnenklosters aus dem 13. Jhdt  Das Nunnery ist frei zugänglich. In der Nähe steht das keltische Mac Leans Cross aus dem 15. Jhdt.
Die geschichtsträchtige Abbey begann 563, als der irische Adelige Columba, oder auf Gälisch Colum Cille = die Taube hier her kam. Er war in Irland in eine blutige Fehde verstrickt, sodass er sich selbst verbannt hatte. Er erlangte großen politischen Einfluss, er krönte den König Aedan und bis ins 11 Jhdt wurden die schottischen Könige auf Iona beigesetzt, angeblich auch Macbeth. Diese erste Blütezeit wurde durch die Wikinger beendet, als sie die südlichen Hebriden in ihr Reich eingliederten. Erst im 13. Jhdt erlangte Iona wieder an Bedeutung als Wallfahrtsort mit einer Benediktiner Abtei. Diese wurde während der Reformation geschlossen, Iona geriet wieder 300 Jahre in Vergessenheit. Erst unter dem 8. Herzog von Argyll begann Anfang des 20. Jhdt. die Restaurierung.  Auf der Insel gehören Gäste, die zum Meditieren oder für eine Auszeit kommen zum Alltagsbild.  








 



Ein weiterer Abstecher im Süden führt zur Bio Farm und Weberei Ardalanish. Die Familie hält ein altes vom Aussterben bedrohtes Gewerbe am Leben. Ihr Öko Label ist zudem wegweisend für eine umweltschonende Wollproduktion. Die Mac Kays zeigen auch gerne die Anlage und bieten in ihrem Shop die Produkte an: Tweed und Biofleisch. Auf den Feldern rundum finden sich die schwarzen Hebriden Schafe. 


die Hausherrin der Weberfamilie hat auch Ansätze am  Fensterbankerl stehen
Franz unterhält sich mit einem Mann, der gerade Einstellungen an der Mähmaschine vornimmt.

Wir kaufen Bio Rinderfaschiertes, Eis und Kekse und dürfen auch das Internet hier nutzen. Leidr bringt Franz keine Verbindung zustande, damit er das heutige Formel 1 Rennen sehen kann. Ich gehe zum Strand hinunter und danach stellen wir zur Uisken Beach, wo man für 10 Pfund direkt am Meer stehen kann. Es gibt jedoch keine Klos, Duschen, Versorgung und Entsorgung.





Wir treffen hier auf einen Mann, der mit dem Paddelboot auf der Staffa Insel war.  Alle Ehre, ich frage ihn, ob er damit nicht umkippen kann. Sehr wohl, antwortet er, dann muss man ganz schön dran arbeiten, dass man es wieder umdrehen kann und Wasserfrei bekommt. 

Am nächsten Tag fahren wir am Loch na  Keal entlang. Wir finden einen schönen Badeplatz, wo wir in der Sonne sitzen und Müsli essen. Franz kümmert sich auch um den verstopften Abfluss des Pipitankes.

 


"schwache Straßen" vertragen immer noch 33 Tonnen


Da es am Nachmittag sehr schlecht wird, beschließen wir an einem der Badeplätzen zu bleiben und morgen bei schönem Wetter - so die Vorhersage - die Küstenstraße weiter zu fahren. 

Leider irrt sich die Wetterprognose und es ist auch eine mehrstündige Straßensperre vor uns. So beschließen wir zuerst nach Tobermory zu fahren. Wir fragen gleich in der Destillerei nach einer Kappe für unseren Freund, leider gibt es wieder nichts. Aber diesmal probiere ich zumindest 2 Sorten Whiskey. Danach kehren wir in einer Bäckerei ein, wo wir Kaffee, Kakao und Karamell Krapfen und ein Zitronen Kokos Kuchen. Ich schlendere noch zum Hafen, um der Internet zu nutzen. Unsere Sim Karte funktioniert hier auf Mull gar nicht. Zum Parken stehen wir oberhalb vom Ort bei einer Schule. 

Schon der erste Eindruck ist ist sehr vorteilhaft, denn in seiner dicht bewachsenen und windgeschützten Bucht säumen bunt bemalte Häuser die Hafenpromenade.Seit hier 1588 ein Schiff der Spanischen Armada sank, wird gerätselt, ob sich ein Goldschatz an Bord befindet. Heute leben die Einwohner mehr vom Tourismus als von der Fischerei.Auf dem Weg zum Glengorm Castle befindet sich am Rand von Tobermory die Sgriob - ruadh Farm, auf der seit 30 Jahren der Isle of Mull Cheese produziert wird. Im Keller lagern bis zu 7000 Käserollen, bevor die Reifung nach einem Jahr abgeschlossen ist. Vom Cafe des Castles gelangt man mittles  1km langen farm track drei frei stehende Standing Stones. 

auf unserem Schlafplatz hüten auch Wildgänse ihren Nachwuchs






das heiß begehrte Kaffeehaus bei der Käserei

Glengorm Castle

In Dervaig trifft man auf ein ungewöhnliches Gebäude, denn die Kilmore Church besitzt einen nadelförmigen Turm.

Und ich lese hier auch lustige Botschaften, zum einen auf dem Kirchhoftürl und zum andern in der Eierbox



Da es von hier nicht mehr so weit ist und  das Wetter gerade besser ist, sehe ich mir den Garten an:

Lip na Cloiche: die passionierte Gärtnerin Lucy Mackenzie-Panizzon lebte 32 Jahre in Italien und sie wollte die dortige Blumenpracht nach Mull bringen.
Nur 1 km entfernt liegt der Wasserfall Eas Fors.







Beim Wasserfall regnet es wieder ziemlich, so beschließen wir, gleich unten herum nach Fishnish zu fahren, dort am Hafen das Internet zu nutzen und gleich abends nach Lochaline überzusetzen. Da wissen wir, dass es einen Schlafplatz am Hafen und somit wieder Wlan gibt.

Am nächsten Tag zieht es uns weiter in den Norden nach Skye. Ein  Stück der heutigen Fahrt gleicth der Herfahrt nur an der Abbiege nach Stontian begeben wir uns auf neue Wege. Ich lese, der Ort hat seinen Namen aufgrund des Strontiums, das hier in den Bleiminen isoliert wurde. Wir stehen auch eine Zeit lang im Stau, weil ein Abschleppwagen einen PKW aufladen und ein anderer Pkw- sogar ein 4WD aus dem Straßenrand herausgezogen werden muss. Beide sind wahrscheinlich beim Ausweichmanöver auf den Singletrails von der Straße abgekommen. 

An der Abbiege, wo es links nach Mallaig ginge, entscheiden wir uns für Glenfinnan, um zum Aussichtspunkt auf das Viadukt zu gelangen, wo der Harry Potter Dampfzug fährt. Die Menschmassen und die 6 Pfund Parkgebühr und der sehr unfreundliche Parkplatz einweiser veranlassen uns, gleich umzu drehen und Kurs auf Mallaig und somit den Fährhafen nach Skye zu nehmen. Kurz nach dem Umdrehen, erhalte ich eine Nachricht von Anita: wir verfolgen uns gegenseitig schon seit sie udn ihr Freund  in Schottland sind und genau heute wollen sie nach Gelenfinnan. Wir bleiben gleich an einem Parkplatz an der Straße stehen und warten auf die beiden. Ich koche vegetarisches Chilli, die Bekannten machen noch obligatorische Fotos vom Dampfzug und danach verbringen wir einen geselligen Abend. Da hier freie Zeltplätze Mangelware und die Verlockung einer regenreichen Nacht im Zelt gering ist, bieten wir den beiden die Schlafplätze im Esszimmer an. 

Gleich nach dem gemeinsamen Frühstück reisen die beiden ab. Die Sonne lacht gerade vom Himmel. Die beiden sind noch nicht lange weg, schüttet es schon wieder. 

 

Wir fahren endgültig nach Mallaig und freuen uns, dass an der Fähre keine lange Schlange steht. Aber für uns ist nichts frei, erst am nächsten Montagin der Früh würden sei uns mitnehmen - und heute ist Donnertag. Naja so haben wir uns das nicht vorgestellt, wir sehen noch im Internet nach bei den Online Buchungen udn tatsächlich für uns heisst es "not Available". Nun müssen wir die Strecke nach Gelenfinnan nochmals fahren . Vorher versuchen wir noch auf einem Camping Platz unsere Wassertanks auffüllen. Doch weil die Plätze voll sind, sind auch die Tore verschlossen. Wir fahren wieder zurück an der Hauptstraße, ich fotografiere noch den Bilderbuchabschnitt.



Wir sehen auch ein Viadukt des Harry Potter Zuges.

Wir beschließen, da wir schon mal hier sind, bei Fort Williams  zur Neptuns Staircase zu fahren, das ist eine Schiffsschleuse auf mehreren Etagen. 

Die Schleuse befindet sich am südlichen Ende des Caledonian Canals und ist eine Kanaltreppe aus 8 hintereinander geschaltenenen Kammern. So werden auf knapp 400 Meter Länge insgesamt 19 Höhenmeter überwunden. für jede komplette Schleusung werden 1,2 Mio Liter Wasser bewegt. Passieren Schiffe das untere Teilstück, schwingen zudem die Straßen und Eisenbahnbrücke zur Seite.
Am Bootsanleger am oberen Ende der Schleuse sehen wir Wasserhähne und wir fragen einen Bootsbesitzer, wen wir fragen müssen, damit wir unsere Tanks auffüllen dürfen. Er meint, er bezahlt für sein Boot nichts und wir könnten nehmen soviel wir brauchen. Das ist sehr praktisch und wir merken uns, dass man in Schottland an den Bootsanlegern Wasser bekommen kann. 




Unser Weiterweg bringt uns über Invergarry und an der A87 bis nach Shiel Bridge, wo wir das südliche Ende des Loch Duich mit der für uns heute zumindest verborgene Sicht auf die Five Sisters passieren (das Gebirgsmassiv soll an 5 unverheiratete Schwestern erinnern, die noch immer auf die irischen Seeleute warten, die ihnen Heiratsversprechen gaben) und die kleine feine Straße über den 339 m hohen Mam Ratagan, wo wir auf einem schönen Parkplatz kurz vor der Passhöhe mit zwei weiteren Mobilen übernachten.
Am nächsten Morgen unternehmen wir den Abstecher zu den beiden ca. 2000 Jahre alten Brochs. Sie sind frei zugänglich und gehören zu den best erhaltenen Anlagen auf dem schottischen Festland. Die Doppelmauer des eisenzeitlichen Wohnturms Dun Telve ist noch 10 m erhalten und im Inneren ist eine Treppe erhlaten. Dasselbe gilt auch für den etwas entfernten Dun Troddan.






Das nächste Highlight für heute ist die Minifähre Glenelg. Unser Vario und 2 weitere Autos passen für eine Überfahrt über den schmalen Sund Kyle Rhea. Die Ladefläche wird von 2 Mitarbeitern händisch gedreht.Genau auf der Fähre treffen wir auf 2 Wiener, die gerade einen Kurzausflug mit ihrem Cabrio nach Schottland unternehmen. Wir erfahren von ihnen auch, dass viele Fähren auf die Inseln wegen eines Schadens außer Betrieb sind. Daher hätten wir bis Montag auf die Fähre in Mallaig warten müssen.



Als wir auf diese spektakuläre Art die Insel Skye erreichen, geht es erstmal eine enge steile Straße entlang, wo wir die Hauptroute a 87 erreichen. Unterwegs versorgen wir uns beim Coop mit Milch und dergleichen. Ich erkundige mich auch beim Post Office, ob mir jemand beim Aufladen der Englischen Sim Karte helfen kann, den Gutschein hatten wir ja schon im Three Shop in Dumfries gekauft. Dort wurde uns versichert, dass mittels App das "topup" ganz easy funktioniert. Als ich jedoch die verlangte 16 stellige PIN eingebe, erscheint nirgends die Auswahl für das Paket, das wir gekauft hatten. Wir wissen jedoch vom ersten Aufladen, dass wir das Paket auswählen müssen, sonst werden die Daten zum regulären, teuren Tarif verbraucht. Wir versuchen es auch in Portree beim Postoffice und im Tourist Office, leider erfolglos.
In Portree parken wir auf dem offiziellen Parkplatz. Ein freundlicher Parkwärter verlangt jedoch, dass wir 2 Tickets kaufen, weil wir 2 Pätze brauchen, bei 1 Pfund ist das jedoch verschmerzbar. Wir sehen uns den Apothecary Tower und die bunte Häuser Fassade am Hafen noch an. Weiters wandern wir zum Cracaig Wasserfall etwas außerhalb. Im Naturkostladen kaufe ich Feta und Joghurt und am Parkplatz treffe ich auf 2 Bludenzer, die mit ihrem VW Bus hier sind.
Vor Portree stoppen wir auch bei einem Wasserfall namens Eas a' Bhradain. Der Wanderweg in die Nähe des Falles ist sehr morastig, so begnüge ich mich mit einem Foto mit dem Teleobjektiv. franz spricht ein  Holländisches Paar an, das an einer Ralley teilnimmt: es sind insgesamt 70 Teilnehmer, die in Dover gestartet sind und die täglich Herausforderungen bekommen. z.B.heute Duschen unter einem Wasserfall. 

Felsformation Old Man of Storr




Apothecary Tower in Portree

Etwas nördlich von Portree halten wir für heute an einem Parkplatz. Innerhalb kurzer Zeit ist der Platz komplett besetzt. Ich koche Bandnudeln mit Pesto, Zedernüssen und Feta,dazu gibt es noch Sauerkraut, Oliven, eingelegte Paprika und hinter uns parkt ein Crafter ein. Daraus hervor kommen 2 junge Frauen, die Franz sofort in unseren Vario einlädt. Es stellt sich heraus, es sind Schwestern und beide haben einen schottischen Vater aus Edinbourgh und eine Mutter aus Krems. Und eine von den beiden hat den Crafter selbst zum Womo ausgebaut. Somit gibt es Abend füllenden Gesprächsstoff. Außerdem möchten sie uns gerne bei unserem Internet Dilemma helfen. Leider ohne Erfolg, des Weisheits letzter Schluss ist, dass wir warten müssen, bis 13. August, bis unsere letztes Top Up abgelaufen ist, erst dann können wir ein Paket auswählen. Leider ist es unmöglich beim Three Provider anzurufen, weil zum einen unser Three Telefon hier keinen Empfang hat und die englische Sim von unseren neuen Bekannten nur Internet Daten und keine Gesprächsmöglichkeit hat. und die Österreichische Sim, gleich wie bei unseren Telefonen gleich horrend Teurere Gebühren verrechnen.
Am nächsten Tag möchten wir gerne auf den Old Man of Storr, gleich von unserem Parkplatz aus. Die beiden Frauen gehen wirklich, doch wir möchten bei diesem Dauerregen, der uns seit gestern Abend begleitet, nicht losmarschieren. Zumal Franz keine Wanderausrüstung für Regen hat und es steilee rutschige Passagen gibt, bei denen nach Regen auch Steinschlaggefahr besteht. So beschließen wir erstmal abzuwarten. Die Felsnadel ist 48 m hoch und gehörte ursprünglich zum Hauptmassiv, das aus rund 50 bis 60  Mio Jahre Basaltlava besteht. Im Laufe der Zeit gab der weiche Untergrund nach und es kam zu größeren Erdrutschen während der letzten Eiszeit vor ca. 10.000 Jahren. Ich bereite Kräutertee für die Mädels, sodass sie nach der Anstrengung etwas Warmes in den Magen bekommen. Wir tauschen unsere Telefonnummern aus, da eine von den beiden ab September in Edinbourgh studiert und wohnt, vielleicht können wir uns noch Tipps holen. Ein guter Tip von ihr ist, die App "Truephone", wo man sich je nach Land in dem man sich befindet, eine virtuelle E Sim kaufen und dazu prepaid Datenpakete. Das ist für die Zukunft bestimmt eine Variante. 

Wir warten mit der Fortsetzung unserer Reise bis Mittag, dann denke ich mir, wer weiß, wielange es schlecht ist. Am Parkplatz für den Old Man of Storr herrscht schon ein ein sehr großes Gedränge, sodass wir nicht einmal einen Platz bekommen. Daher fahren wir weiter zum Lealt Fall. Hier ist nur ein kurzer Weg zur Platform nötig, um den Wasserfall zu sehen. Ein weiterer Abstecher bringt uns zu einem Aussichtsplatz an den Klippen.





Die beiden Mädels von gestern gaben uns noch den Tipp zu Brothers Viewpoint zu gehen. Dazu parken wir fast vor der Einfahrt eines Einheimischen. Wir fragen ihn, ob das wohl in Ordnung ist, wenn Teil seines zweiten Einfahrtstores verstellt ist. Er antwortet: vergesst nicht, ihr seid auf Skye, da könnt ihr parken wo ihr wollt. Na dann ziehen wir los, es sind ca. 25 min Fußweg ziemlich steil hinunter zum Fluss, der in Meer mündet. Der Blick ist herrlich und auch der Weg. 




Zurück beim Vario backe ich Süßkartoffel Wedges, dazu gibt es Chutney von Daniela und einen Antipasti Teller mit Sauerkraut, Oliven, Schafkäse, Basilium und Peperoni.

Weiter geht es zum Mealt Fall und Kiltrock.


Bei diesem Viepoint kommen natürlich wieder viele Menschen zusammen. 

Wir beschließen weiter nach Staffin zu fahren. Hier versuchen wir zuerst an der Schule, Internet zu erhalten, aber so gut ist es nicht, Auch bei der Staffin Beach werden wir nicht fündig. Die Asphalt Plätze sind schon besetzt, so fällt das Übernachten auch flach. Und wir fahren gleich weiter  nach Uig. Dort im Hafen finden wir einen guten windfreien Platz mit Zugang zum Hafen Internet. 

Unterwegs stoppen wir am Freilicht Museum mit Reet gedeckten Häusern. 



Als erstes fahren wir frühmorgens zu den Fairy Glen, noch vor dem Frühstück, um den Massen zu vor zu kommen. Und so finden wir auch noch gut einen Platz für unseren Vario. Ich marschiere gleich los, es sind zwar schon zwei Menschen vor mir, die sagen, aha ich möchte auch den Hauptansturm vermeiden. Ich komme trocken rundherum, sehe den Steinkreis, die wunderbaren kleinen Pyramiden artigen Kogeln und der Burgähnliche Felsen Castel Ewen. Wir frühstücken noch hier, weil der Andrang noch nicht so groß ist.



Das nächste Ziel ist gleich in der Nähe, der Rha Wasserfall, ein sehr spektakulärer Fall in einem schönen verwunschenen Wald. Unterwegs sehen wir noch den Uig Tower und das kleine Kircherl.





Das Dunvegan Castle bietet einen kostenfreien Parkplatz, ich sehe mir diesmal Garten und Schloss an. Es ist der Stammsitz des schottischen Clans der Mc Leods und es ist das älsteste durchgehend bewohnte Schloss in Schottland. Ich sehe einen Waldgarten, einen runden Garten, Rhododendren Gärten, einen Wassergarten und einen Garten innerhalb einer Mauer.
In Dunvegen gefällt mir die älteste Bäckerei Schottlands, die leider geschlossen hat und das alte Postoffice. 






















Wir fahren bis zum östlichsten Punkt den Neist Point, die 18 km auf Single Track dauern mehr als 30 Minuten, weil dauernd die Passing Places in Anspruch genommen werden müssen. Das östlichste Ende ist vollends im Nebel, wir gönnen uns Joghurt mit Eis und Früchten und danach hebt sich Gott sei Dank die Nebelwolke und gehe hinunter bis zu Leuchtturm. Der Felsen davor ist sehr spektakular, weil er auf einer Seite senkrecht ins Meer abfällt. Der Weg zum Leuchtturm gestaltet sich schweißtreibend mit dem mehrmaligen sehr steilen Auf und Ab. Der Weg ist jedoch gut mittels Geländer gesichert.
Am Rückweg sehen wir einen Cake Fridge, wo wir uns mit Kuchen und Marmeladen eindecken.
Da es für die Destillerie schon zu spät ist, fahren wir direkt den kleinen gratis Parkplatz für die Fairy Pools an. Den Tipp erhielten wir auch von den Mädeln am Old Man of Storr. Ein Womo steht bereits hier.
Ich koche Buchweizen Nudeln mit Blauschimmelkäse und Erbsen.  



 


 

Wir starten unsere Wanderung zu den Fairy Pools morgens um sieben Uhr. So wollen wir den Massen ausweichen. Wir packen unser Frühstück ein und hoffen es bei den Pools zu verzehren. Leider werden wir patsch nass, bis wir sie erreichen. Meine 3 lagige wasserdichte Hose liegt dafür schön brav daheim! So essen wir wieder im Vario und fahren recht zügig zur Talisker Destille, um wieder nach einer Kappe für unseren Freund zu fragen. Leider wieder ohne Erfolg und diesmal gibt es auch nicht mal eine Kostprobe!   



 

Wir fahren zum Fährhafen Sconser, sogar hier gibt es superschnelles Internet, um meine Bilder hochzuladen! Danke schön! Das von uns gekaufte ist ja leider nicht verfügbar.

In Kyleakin im alten Hafen möchten wir uns die Skye Brücke ansehen. Der Brückenbau war auf Skye vorallem wegen der hohen Maut Gebühren umstritten. Eine Bürgerinitiative protestierte jahrelang unter großem Medien Echo, mit dem Erfolg, dass 2004 das schottische Parlament die Maut aufhob.
Skye ist mit 1385 km² und ca. 560 Küstenkilometer die größte aller schottischen Inseln. Der Name ist aus dem Altnorvegischen oder dem Gälischen abgeleitet und bedeutet soviel wie wolkige Insel.

Am alten Hafen  stehen auch Mobile, sieht aus, auch über Nacht. Vorher decken wir uns noch im Eco Shop endlich wieder mit frischem Obst und Gemüse ein. Die Verkäuferin meint, wenn man bedenkt, dass die Paradeiser sogar auf der Westküste von Skye reif geworden sind. Da gibt es die West Coast Farm. Sie empfiehlt uns auch Manuelas Wee Bakery, Eine Westfalische Bäckerin, die wir eh schon aus dem Reiseführer her kennen.
Die Überfahrt über die Brücke ist unspektakulär und schon bald erreichen wir Ardelve, wo wir die Bäckerei aufsuchen und schon Brot, Pizza, einen Frühstückstollen und Whiskey und Gin Marmelade erwerben. Wir wollen hier in der Nähe übernachten, weil wir morgen nochmals wieder kommen wollen. Die Bäckerei besteht aus mehreren kleinen Hexenhüttchen, sehr niedlich. Ich darf überall fotografieren.
Als nächstes steuern wir noch das Eileen Donan Castle an. Am offiziellen Parkplatz erhalten wir von einem netten Parkeinweiser die Erlaubnis für einen 10 Minuten Fotostopp, dazu brauchen wir kein Ticket.  
Danach sehen wir uns noch einen Viewpoint direkt oberhalb des Castles an. Wir beschließen auch gleich hier zu nächtigen. Ich koche Bohnscharl, Karotten und Erdäpfeln und dünste Zwiebeln für den Salat. In der Zwischenzeit gesellt sich ein Carthago zu uns. 







Am nächsten Morgen sehen wir, dass außer uns noch ein großes Womo und zwei kleine Schläferbusse am Parkplatz übernachtet haben. Noch vor dem Frühstück fahren wir wieder zu Manuelas Wee Bakery, wo ich dunkles Brot und Apfel Zimt Streuselkuchen kaufe. hier ist sogar morgens schon richtrig viel los, aber die Auswahl ist sehr groß!
Wir frühstücken oberhalb des Loch Carron und weiter geht es recht zügig auf den Bealach na Ba auf 626 m Seehöhe. Vor der Abzweige lesen wir "für Camper ungeeignet", aber 18 Tonnen sind erlaubt. Single Track Roads sind wir ja schon gewöhnt, aber die hier ist auch noch ausgesetzt. Teilweise ist der Abgrund sehr nahe! Je höher wir kommen, desto nebliger wird es und dort wo der Nieselnebel am dichtesten ist, gerät der Konvoi ins Stocken. Der Grund ist bald offenbar, eine junge Frau hat ihren Fiat Doblo in den Graben gesetzt. Franz beschließt sofort zu helfen, er hätte ja ein Abschleppseil dabei. Aber da das ganz unterhalb der anderen Dinge in der Womo Garage lagert, beschließt er zusammen mit einigen anderen das Auto wieder auf die Fahrbahn zu heben. Und das Wunder geschieht, es funktioniert. Bald löst sich das Verkehrschaos auf, wir lassen an einem Passing Place brav die Nachkommenden vorbei und auch die von oben entgegen kommenden. An der ersten Haarnadelkurve steht ein Womo und wir winden uns die weiteren Kurven hinauf. Die Aussicht auf dem schönen breiten Parkplatz können wir leider nicht genießen und so kurven wir recht zügig hinunter nach Applecross. Auf dieser Seite ist es richtig schön, wir stoppen am Camping Platz, wo wir noch das Wlan nutzen können und zum Broch und zur "Höhle der wahren Wunder" wandern. 



Die weitläufige Bucht hat wenig Parkplätze, aber einer passt uns, wo wir die Mehlspeise und das Eis mit Bananen verzehren können. Unsere Fahrt geht an der herrlichen Küstenstraße NC500 weiter direkt am Meer und am oberen und unteren Loch Torridon entlang und danach geht die Straße am Fluss Torridon bis nach Kinlochewe. Kurz danach beim Beinn Eighe Visitor Center finden wir einen schönen Nachtplatz. Ich koche gelbe Linsen, Couscous und vermische sie mit Kartoffeln und Karotten von gestern und gebe frischen Zwiebel, Knoblauch und Jungzwiebeln dazu. Bald bekommen wir Gesellschaft von zwei jungen Schweizern namens Tashi und Samuel, mit einem gelben VW Bus mit einem roten Streifen. Tashis Eltern waren in Tibet bergsteigen, daher kommt ihr Name.



Im Loch Maree sehen wir sehr viele kleine Inseln. Wir erforschen auch die Victoria Falls, wo es einen hölzernen Steg gibt und wir gehen auch ganz hoch, wo wir ebenerdig mit dem Beginn des Falles stehen. Hier sehen wir ein Paar mit einem Carthago, die beiden treffen wir später nochmal, der Mann fragt uns, ob wir auch unsere Farm verkauft haben und dafür das Womo besitzen. Wir lachen und sagen nein. Die beiden leben seit letzten Oktober im Carthago und sind seither permanent in England und Schottland unterwegs und wollen kommenden Oktober nach Europa übersetzen. 





Bei Slatterdale fahren wir hinunter zum Picknic Platz, übernachten ist leider hier nicht erlaubt, schön wäre es hier allemal! Aber siehe da, wer fährt des Weges, die junge Frau, die am Applecross Pass im Graben hing. Ich frag sie, ob es ihr gut geht. Sei bejaht und bedankt sich nochmals.
Bei Crasg stoppen wir auf einem Picknickplatz, wo wir die Farmverkäufer wieder treffen.
In Poolewe sehe ich mir den Inverewe Garten und das Sommerhaus an. Er  ist einer der nördlichst gelegenen botanischen Gärten der Welt. Durch seine klimatisch begünstigte Lage an der Nordwestküste Schottlands, direkt am warmen Golfstrom, kann er mit einer für diesen Breitengrad völlig untypischen und vielfältigen Bepflanzung aufwarten. Der Preis ist mit 13 Pfund ziemlich erhaben, es gibt auch keine Ermäßigung - genau wie bei allen anderen Sehenswürdigkeiten, die vom "Trust of Scotland" betreut werden. Dafür darf ich schöne Aussichten bewundern und die blühenden Lilien riechen. Außerdem gibt es im Visitor Center gutes Wlan, hier können wir auch unsere Nachrichten abrufen und verschicken.
Wir nutzen den Gartenparkplatz noch, um unsere heutige Süßspeise zu genießen: Kuchen aus dem Fridge von Neist Point auf Skye, Eis vom Farmladen am Loch Lomond und Bananen und Kiwi dazu, auch garniert mit trockenen Papayastückchen und Cashewnüssen.
















Kurz nach dem Garten stoppen wir an mehreren Aussichtspunkten, weiters oberhalb der Gruinard Beach und kurz vor Ardessi steigen wir nochmals zu einem Wasserfall hoch. Weiters sehen wir entlang der Straße die Dundonnell Kaskaden. Am Hochmoor sehen wir einen Parkplatz, den wir erst zum Übernachten aussuchen, doch wir fahren noch weiter zum Aussichtsplatz auf das Broomtal. Ich koche Süßkartoffeln, normale Kartoffeln, Mähren, Zwiebeln, Knoblauch, Mais und Suppennudeln, getrocknete Paradeiser und Kokosmilch. 







Weil es noch so schön ist, wollen wir uns nach draußen setzen, doch bald ziehen wir uns ins Womo zurück, weil wir der Mückenplage entgehen möchten. Während ich meinen Bericht schreibe, ist Franz damit beschäftigt, Mücken zu zerdrücken. Die Minimücken schaffen es durch das Mückengitter.
Der nächste Morgen ist wieder wunderschön, nach dem Frühstück fahren wir nur ein paar hundert Meter weiter, um den Measach Fall und den Corrieshalloch Gorge zu erwandern. Die Schlucht ist 1,5 km lang und 60 m tief. Der Fluss mündet direkt in den Loch Broom. Wir gehen hinunter bis zur Hängebrücke und zur Plattform und auf der anderen Schluchtseite wieder hinauf zum Parkplatz. Weil der Parkplatz schön trocken ist, legt sich Franz unter das Auto und prompt kommen zwei GU ler mit dem Womo daher, sie sind nur 2 Wochen hier. Franz repariert eine undichte Stelle vom Preßluft Ventil zur Umschaltung der beiden Dieseltanks. 




Der nächste Stopp ist grad nur starke 20 km entfernt - Ullapool. Es wurde 1788 als Hafen für den Heringsfang gegründet. Und uns rettet wieder das CalMac Ferry Wlan, um Bilder und den Blog zu laden. 












Hier stellen wir uns frech oberhalb des Camps an die Straße und wandern hinauf auf den Meall Mor, der 270 m über dem Meer alles überragt. Von hier ist eine sehr gute Aussicht. Franz kehrt schon vorher um, wir treffen uns später beim Auto, kaufen im Delikatessen Laden ein und frü Franz Fish n Chips beim Chippys, ich esse meine Kichererbsen Nudelsuppe. Wir telefonieren wieder einmal mit meiner Jugend und nutzen das Public Wlan, weil unser Three ist noch immer nicht verfügbar!

Wir kaufen im "Delikatessenladen" Wurst und Käse ein. Zum Übernachten  stellen wir uns auf den Tesco Parkplatz,  wo ein shortstopover für Womos erlaubt ist. 

Am nächsten Morgen finden wir einen Parkplatz am Hafen, wo wir Brot und Milch einkaufen und noch einmal Internet nutzen - Dankeschön!

Ich gehe auch nochmals die Einkaufsrunde, um uns für die nächsten Tage mit Lebensmittel einzudecken, weil wir weiter im Norden keine größeren Städte ausmachen können. Wir reisen erst um 13 Uhr weiter und entdecken kurz danach den Knockan Crag, wo wir spontan und trotz hoher Regenwahrscheinlichkeit die Wanderrunde zu den Viewpoints gehen. Erst  beginnt das Wegerl ganz sanft,steigt dann stetig bergan, verläuft oben am Plateau entlang, wo wir einen großen Hirsch liegen sehen. Der Rückweg ist für mich sehr ausgesetzt, Felsenstufen mit senkrechtem Blick direkt auf den Parkplatz und die Straße.





Das nächste Highlight  ist gleich anschließend, das Ardvreck  Castle, das sich so schön im See spiegelt. Die Ruine wurde 1590 von den Mc Leods von Asynt gebaut. Es war ein simples Rechteck mit einem runden Stiegenturm am südöstlichen Eck.


Gleich gegenüber vom Castle sehen wir den Eadar a Chalda Wasserfall. Wir fahren an der Nordseite des Lochs Asynt entlang und stoppen öfters, wegen der schönen Spiegelungen, trotz Nebel sehr verlockend. 


Wir erreichen recht zügig den Ort Lochinver, wo wir eine Touristinfo mit Internetzugang vermuten. Leider gibt es das nicht mehr, aber ich frage im Shop der Rettungsboote, ob dort jemand weiß, wo wir übernachten können. Tatsächlich erhalten wir den Hinweis, dass beim Leisure Center, also beim Freitzeitzentrum Stellplätze gegen eine Spende zur Verfügung gestellt werden. Bald finden wir den Platz und kaum haben wir eingeparkt, gesellen sich schon weitere dazu. Wir sprechen mit einigen und erfahren, dass heute Highland Games stattgefunden haben und viele Betrunkene auf der Straße seien.
Am nächsten Tag setzen wir die Runde fort, die für Camper und Caravans nicht geeignet sein sollten. Wir passieren Clachtoll und den Ort Stoer ohne grobe Aufregung. Im Weiler Culkein stellen wir den Vario ab und versuchen zum Old Man of Stoer zu gelangen, ich gehe zu Fuß, Franz radelt, doch nach ein einhalb km kehren wir um, weil es zu matschig ist. Wir fahren die Stichstraße zurück, wo wir in einem Holzkasten frische Kartoffeln kaufen. 

Beim Drumbeg Viewpoint stoppen wir, ich gehe zu Fuß zum Secret Tea Garden, wo ich Kuchen und Bauerneis kaufe. Beides verspeisen wir oben am Viewpoint, zusammen mit Schlagsahne und Ribislsaft. Der Nebel verzieht sich, die Sonne scheint, wir sehen die Konturen der Küste, die verher komplett verborgen war. Ich kaufe im Drumbeg Store noch frisches Gemüse ein und es gesellt sich ein MB Sprinter 4x4 auf den Platz.
Der weitere Straßenverlauf ist wunderschön, nur einmal ist eine Passage mit 25 % Gefälle und am Straßenrand sehen wir "Molly".







Molly





Am frühen Nachmittag erreichen wir die Hauptstraße A 894, wo wir in Kylescu wieder Internet Empfang haben. Unsere Sim war tatsächlich ein Monat für weitere Datenpakete gesperrt. Nun können wir Andreas und Brigitte informieren, wo wir auf sie warten, nämlich gleich neben der Brücke in Kylesku. Am frühen Abend stoßen die beiden zu uns, wir essen zusammen, Salat und Hummus Brote, die Freunde bereiten Thunfisch Salat. Wir verbringen einen geselligen Abend. Brigitte spendiert herrlichen Haselnuss Schnaps zum Abschluss und wir Puntigamer Bier. 
Mittlerweile ist es Sonntag, der 14. August, wir sind ca. um 8:30 Uhr abfahrbereit und halten an allen möglichen Viewpoints an der Straße.
Der Morgennebel hebt sich und gibt wunderbare Aussichten frei. Einen längeren Halt machen wir an der Scourie Beach, wo die Männer die Halterung des Auspuffendrohres vom Womo der Freunde neu befestigen. Ich wandere derweil zum Scourie Pier, wo ich durch den Camping Platz gehen muss.
Als nächstes steuern wir die C 1123 an, die in einem Rundkurs nach Tarbet führt. Von dem heute beschaulichen Tarbet, geht eine Fußgängerfähre ab zum Handa Island, die als Vogelkolonie gilt. Der Rundkurs zur Hauptstraße zurück bringt uns an verwunschenen Lochs vorbei.
Weiters steuern wir die B 801 an, die uns nach Kinlochbervie und dem Wanderparkplatz zur Sandwoodbay bringen. 







Etwas unterhalb des Parkplatzes direkt am Meer bleiben wir für die Nacht. Andy grillt für Franz ein Steak mit. Ich koche Kartoffeln und mische sie mit grünem Salat und bereite Couscous Zucchini Ajvar. Wir verbringen wieder einen schönen Abend zusammen und sehen uns die Dronenfilme und Fotos von Andy an. Andy war Franz heute auch behilflich, die Drone zu probieren. Es gibt nach dem Regen auch noeh einen schönen Sonnenuntergang.

Am nächsten Morgen stellen wir die Varios hinauf auf den Wanderparkplatz, gestern war hier ja alles voll. Ein deutscher Camper blieb hier sogar über Nacht. Wir frühstücken ausgiebig und starten die 15 km Wandertour zur Sandwoodbay. Leider ist sehr viel Nebel, aber die Dünenlandschaft ist genial, 1,5 km soll die Bucht sein, bei Ebbe doppelt so lang. Anfang verläuft der Wanderweg auf einer Piste, die einige Male von einem See überflutet wird. Diese Stellen lassen sich jedoch gut ausweichen. Später verläuft nur mehr ein schmaler Pfad bis zu den Dünen Hügel. Wir suchen uns unseren Weg zum Meer und gehen eine andere Route zurück hinauf zum Wanderweg. Insgesamt brauchen wir ca. 4 h. Weil ich mich so freue, dass wir alle zusammen marschiert sind, bereite ich uns allen Eisleckerlis. Es gibt sogar steif geschlagene Sahne und Früchte dazu.








Nach der Wanderung fahren wir die Stichstraße über Kinlochbeverie an die A 838, von wo wir weiter in den Norden vorstoßen. Wir gelangen gegen Abend an den Grudie River, der den Kyle of Durness, das breite Delta bildet. An der Keodale Ferry Road finden wir einen ruhigen Schlafplatz und beobachten das Kommen und Gehen des Wassers im Fjord. Abends koche ich Nudeln mit Blauschimmelkäse und Erbsen. Die Reste der Kartoffeln werden mit grünem Salat gemischt. Abends sitzen wir wieder mit den Freunden zusammen. 





3 comments:

ittonips said...

"fortan leat"
ihr süßen. bis jetzt schon soviel dabei was ich nicht kenne. meistens sind wir von glasgow schnurstracks richtung norden. (loch lomond, inverary, oban [beste fish & chips ever], fort william, loch ness, inverness, ullapool, thurso, orkney islands and back trough the cairngorms to edinburgh. also vor allem highlands. where is jill?

meli said...

Seas das ist schön, wieder von dir zu lesen und es freut mich sehr, dass wir dir Neues zeigen können.

meli said...

Ahja und Jill ist diesmal daheim, weil die Wiedereinreise in die EU wäre mit ihr zu kompliziert gewesen und die für die EU geforderten Atteste wären sich zeitlich nicht mehr ausgegangen 😅