Ägypten
1. Tag: Mittwoch 24.12.:
Um 10 Uhr fahren wir von Deutschlandsberg ab und kein Stau zur SCS hält uns auf. Wir erreichen sehr rechtzeitig den Flughafen Schwechat und können am Schalter der Egypt Air unsere Koffer einchecken.
Da wir so früh dran sind, fragt uns das Mädchen, ob wir in der Notausstiegsreihe sitzen möchten, das ist mir noch nie passiert. Um 13 Uhr 40 beginnt das Boarding und um 14 Uhr 40 erhebt sich das Flugzeug in die Lüfte. Um 17 Uhr 40, das heißt 18 Uhr 40 Ägyptischer Zeit kommen wir in Kairo an. Die Abholung durch die Leute von Botros Tours klappt wie vereinbart. Wir erhalten gleich von dem Abholer das Visum in den Pass geklebt, dann gehen wir durch die Passkontrolle und erhalten den Stempel durch einen Beamten. Ein Mann kontrolliert die Pässe und der 2. stempelt,
das nennt man Arbeitsteilung. Danach gehen wir zum Baggage Claim. Als alle die richtigen Koffer im Schlepptau haben, teilt der Abholer die Gruppe in zwei Teile. Wir kommen zur Gruppe 1. Die Kofferpacker fragen uns dann schon nach der Zahl der Gruppe,
weil je nach dem welcher Gruppe man angehört, werden die Koffer auf bestimmte Wägen geschlichtet. Dann geht es ab zum Bus. Wir werden in 2 Busse verfrachtet, aber zuvor müssen wir noch das Verstauen der Koffer überwachen. Man darf erst dann einsteigen, wenn die Koffer im Bauch des Busses verschwunden sind. Um 21 Uhr 30 kommen wir zum Hotel Oasis, das in der Empfangshalle mit einem Weihnachtsbaum aufwarten kann. Da uns das Buffet im Restaurant mit 120 L.E. zu teuer ist, begeben wir uns in das Terrassenlokal, in dem italienische Speisen angeboten werden. Wir bestellen zwei Penne Arrabiata und zwei lokale Stella Biere. Zusammen mit einer großen Flasche Wasser und einem türkischen Kaffee bezahlen wir 123 L.E., das hätten wir für das Buffet schon pro Person gelöhnt. Wir ziehen uns in den Bungalow 1708 zurück.
2. Tag: Donnerstag: 25.12.:
Um 6 Uhr stehen wir heute auf, weil um 6 Uhr 45 die Koffer Abholung erfolgt.
Man muß schon vorher alle Gepäckstücke vor die Tür stellen. Zum Frühstück gibt es Fladenbrot, dunkel und hell. Wir kosten die Dattelmarmelade, die aber sehr süß ist und einen komisch schmeckenden Käse. Er sieht wie unser Käse aus, schmeckt aber überhaupt nicht danach. Ein Yoghurt aus dem Becher kann wohl auch nicht schaden. Als warme Getränke werden leider nur Schwarztee und ein schwacher Kaffee angeboten. Um 7 Uhr 30 holt man uns ab. Heute begleitet uns Mohammed, der dann die folgende Woche mit uns unterwegs sein wird.
Wir werden wieder in dieselben Gruppen eingeteilt und müssen die Koffer von der Gehsteigkante vor dem Hotel bis zum Bus tragen, damit sich wirklich das richtige Gepäck mit den richtigen Personen im Fahrzeug befindet. Das ist deshalb wichtig, weil am Abend unterschiedliche Flüge nach Luxor gehen. Erst dann werden wir zu den Pyramiden von Gizeh gebracht.
Die Sicherheitsvorschriften sind wie an einem Flughafen. Man muss jedes Gepäckstück durch die Röntgenstraße lassen. Vor der größten Pyramide der Cheops Pyramide bekommen wir von Mohammed die Erklärungen. Dann dürfen wir frei herumgehen.
Man empfiehlt uns, den Gang in das Innere nicht zu riskieren, weil es erstens sehr teuer ist, eine Menschenschlange ansteht und wir nicht viel Zeit haben und weil man nichts sieht und die Gänge sehr eng und niedrig sind, also nicht zur Besichtigung ausgerichtet sind.
Wir wandern im Uhrzeigersinn um die Cheops herum, gelangen zur kleinen Königmutter Pyramide, in die wir dann hinabsteigen. Das geht auch über eine steile Leiter und wir zahlen „freiwillig“ 20 L.E. Am Busparkplatz zwischen der Cheops und der 2. Pyramide treffen wir wieder auf die Gruppe. Wir fahren gemeinsam zum Panoramaplatz, wo man alle 4 Pyramiden sehen kann.
Dann fahren wir weiter zum Taltempel und zur Sphinx. Hier nutzen wir ein privates WC, für das man 2 L.E. oder 50 Cent verlangt, ein sehr guter Umrechnungskurs für die Einheimischen! Der offizielle Umrechungskurs wäre 1 Euro = 7,5 L.E. Gut dass Franz den Bankomat in der Hotellobby in Kairo um 800 L.E. erleichtert hat. Der Katakombenführer im Gelände der Sphinx will auch 5 Scheine für seine nicht bestellten Dienste haben.
Um 11 Uhr geht es vom Parkplatz weiter zur Zitadelle mit der Alabastermoschee. Leider beginnt es ein wenig zu regnen. Wir müssen unsere Schuhe ausziehen, dürfen sie aber mit in die Moschee nehmen, aber nirgends auf dem Teppich abstellen. Man darf sogar im Innenraum fotografieren. Am El Mokattam Berg ist für uns das Mittagessen im Restaurant Andrea bestellt. Es gibt gefüllte Weinblätter, faschierte Fleischbällchen, einen kalten Vorspeisenteller mit Kichererbsen und Auberginenpaste.
Nach dem Essen begeben wir uns in das Ägyptische Museum, hier sehen wir uns unter der fachkundigen Anleitung von Mohammed die Tutenchamun Sammlung an. Die Gold und Alabasterteile sind wirklich sehenswert. Man kann sogar die 3 Sarkophage bewundern, die man in einander stellte, um die Grabräuber zu täuschen. Im innersten befand sich dann die Mumie. In diesem Museum könnte man mehrere Tage verbringen, aber wir müssen ja laut Programm noch zum Khan-el-Khalili Basar. Hier stürzen wir uns ins Getümmel.
Aber Mohammed warnt uns vor den Dieben und davor, dass wir bei den Händlern nur billige asiatische Waren erhalten. Die Gewürze sollten wir aber in Assuan kaufen. Nach dem Basar sehen wir noch in die El Hussain Moschee, die innen schön weiß ist. Am Ende des heutigen Programmes werden wir zum Flughafen gebracht.
Die Gepäckboys schieben unsere Koffer mit dem Wagen in die Abflughalle und anschließend werden die Koffer durch die Röntgenstraße geschickt. Man erlaubt uns hier sogar die Wasserflasche, aber leider haben wir schon vorher alles ausgetrunken. Um 19 Uhr 40 fliegen wir ab nach Luxor und ca. 1 Stunde später landen wir. Die porter sind wieder fleißig und wollen sich das Trinkgeld verdienen und tragen die Koffer zum Bus, wir fahren damit noch ca. 30 Minuten zur „Nile Dream“. Man wartet schon mit dem Abendessen auf uns. Zuerst treffen wir uns alle in der Lounge Bar und warten auf die Kabinenzuteilung. Dann müssen wir hinunter zur Rezeption und den Trägern die Zimmernummer mitteilen. Zum Essen gibt es heute Erbsensuppe, Spinat mit Ei, Kartoffeln, Braten, Reis, roter Rüben Salat, Tomaten und Möhren. Als Nachtisch serviert man uns Profiteroles. Die zwei Biere kosten leider extra 68 L.E., das sind umgerechnet 9 Euro!
3. Tag: Freitag: 26.12.2008:
Um 7 Uhr werden wir aufgeweckt und um 7 Uhr 30 gibt es Frühstück, bestehend aus Käse, Streichkäse, Weckerl, süßes Gebäck, schwarzen Tee und Nescafé.
Der heutige Ausflug bringt uns nach Osttheben zuerst zum Karnaktempel, wo wir zufällig einen Raum anfinden, der noch bunte Zeichnungen bietet. Man sieht den Skarabäus aus Stein, den man sieben Mal gegen den Uhrzeigersinn umrunden muss, damit die Wünsche erfüllt werden.
Gleich hinter dem Heiligen See findet man die öffentlichen WC Anlagen, die ein Großteil der Gruppe noch sehr nötig brauchen wird. Bei den ersten schlägt die „Rache Montezumas“ bzw. die Übelkeit schon zu. Nach der Besichtigung bringt man uns in eine Papyrusgalerie, wo wir gleich beim Eintreten einen Bestellzettel ausgeteilt erhalten. Man erklärt uns den Unterschied zwischen dem billigen Nachbau aus Bananen- oder Zuckerrohrblättern, wo nach einer bestimmten Zeit der Zucker auskristallisiert und die Blätter brüchig werden.
Wir kaufen ein kleines Bildchen, obwohl man uns die teuren großen Bilder aufschwatzen möchte. Hier könnte man für ein großes Bild schon mal 20.000 L.E. loswerden. Nachdem wir unser erstes Geld ausgegeben haben, bringt man uns zu dem Luxortempel.
Um 13 Uhr gibt es Mittagessen am Schiff und wir legen ab. Am überdachten hinteren Deck stellt man sich zum Buffet an, um Tomaten, Möhren, Gurken, Kraut, Selleriegemüse, Reis, Erbsen, Bohnen, Karfiol, Hähnchen, Faschierte Fleischröllchen und als Nachspeise Datteln und Orangen ergattern kann. Den Nachmittag verbringen wir am Sonnendeck, wo wir sogar eine Liege erwischen. Bereits um 6 Uhr verhindert die Teatime mit Keksen das Verhungern. Leider passieren wir die Schleuse bei Esna im Dunkeln und können die fahrenden Händler nicht sehen, die ihre Ware auf das Schiff werfen. Während wir das Abendmahl einnehmen, speit uns die Schleuse wieder aus. Der aufmerksame Kellner öffnet die Stores, damit wir das Spektakel beobachten können. Wir stärken uns mit Nudelsuppe und püriertem Gemüse, zweifärbigen Nudeln, Rindsbraten, Duchess Kartoffel und Möhren. Als Nachtisch serviert man uns Torte mit Dosenfrüchten.
4. Tag: Samstag 27.12.2008:
Um 7 Uhr 20 gibt es Frühstück mit Streichkäse und normalen und süßen Weckerl und Schwarztee.
Um 8 Uhr erfolgt die Abholung zum Horostempel in Edfu. Nach der Besichtigung wird man gezwungen, an den Basaren vorbei zugehen. Hier sind die Kleiderhändler sehr lästig. Kleider um 1€ bzw 5 L.E. werden uns angeboten, dabei denkt man sich, poah das ist aber günstig und wir begleiten einen Händler in das Geschäft.
Da absolviert er den üblichen Zirkus, mit wie viele Kamele möchte Franz für mich haben. Franz traut sich nicht so recht auf das Angebot einzusteigen. Ich probiere ein Kleid und erkläre dem Händler, dass ich lieber ein tailliertes haben möchte, nicht so einen geraden Sack.
Er bindet mir auch noch so ein Tuch mit klimpernden Münzen auf den Kopf und gestaltet mich als ägyptische Frau. Als es dann zur Preisverhandlung kommt, will er von einem Euro nichts wissen, er meint, er hätte immer von einem Euroschein gesprochen und das seien 10 Euronen, zwischendurch spricht er auch von mehreren 100 Pfund, da ergreife ich die Flucht.
Leider werde ich den Burschen fast nicht mehr los. Immer wieder wirft er mir sein Kleid über die Schulter, während ich zum Bus eile. Endlich lässt er von mir ab, unser Bus wurde bereits gestartet und rollt schon vom Parkplatz. Um 10 Uhr 15 kommen wir zum Schiff und Mohammed zeigt in der Lounge Bar Fotos, die er mit Genehmigung an allen berühmten Stätten ohne Touristen gemacht hat.
Um 12 Uhr 30 sind wir wieder im Speisesaal des Schiffes und essen Lasagne, Hühnchen (d.h. wir könnten das essen, wenn wir wollten, aber wie man ja weiß esse ich kein Fleisch und Franz ist Urlaubsvegetarier) gebratene Tomate, Pommes, Radieschen, grüne Bohnen und als Nachspeise Erdbeeren und Bananen. Den Nachmittag haben wir wieder frei und verbringen ihn an Deck, unterbrochen von der Teatime wie gewohnt um 16 Uhr.
Um 18 Uhr zeigt uns Mohammed einen Film über die Versetzung des Ramses Tempels in Abu Simbel. Um 19 Uhr 30 gibt es zum Abendessen Bohnen und Kichererbsen und als Nachtisch diverse Baklava und Kokospudding.
Nach der Verpflegung begleitet uns Mohammed zum Basar in Assuan um uns zum Gewürzgeschäft seines Freundes zu führen, dieser macht eine Vorführung und teilt dann gleich Plastiksackerl aus und er fragt auch durch wieviele Malventees und Safran etc. jeder kaufen möchte. Ich verlasse das Geschäft, weil Franz mit unserem Geld abgehauen ist und sich die Vorführung schenke wollte.
Ich möchte aber noch Henna, rot und schwarz, Malventee, Weihrauch, Vanille, Chili und Curcuma kaufen. Da immer der Gramm Preis angesagt wird, verliert man leicht den Überblick und am Ende sind es dann umgerechnet 30 Euro die ich bezahle. Es dauert ewig, bis alle bezahlt haben. Wir werden in der Zwischenzeit von anderen Schaustellern belagert, die mit allen Schmähs Gürtel und Schals etc. verkaufen möchten. Als nächstes stehen wir vor einem Wasserpfeifengeschäft. Das Highlight des Spazierganges ist die Parallelstraße des Basars. Hier findet man originale Garküchen, Fleischer und traditionelle Männercafés. Leider finden wir keinen Laden, wo wir Bier kaufen könnten und so dem Nepp auf dem Schiff entgehen könnten. So bleibt uns nur weiter die Möglichkeit, auf Alkohol zu verzichten.
5. Tag: Sonntag: 28.12.2008:
Um 6 Uhr gibt es heute Frühstück, weil wir bereits um 7 Uhr abgeholt werden. Während wir zum Nasser Stausee fahren,
erzählt uns Mohammed etwas über Land und Leute. Er meint, ein Lehrer verdient ca. 100 Euro Grundgehalt, aber wenn er fleißig ist, kann er mit Belohnungen oder Nachhilfe noch 700 Euro dazubekommen. Der Treibstoff ist subventioniert und kostet 25 Cent pro Liter, das subventionierte Fladenbrot kostet 1 Cent, das ist aber nur für die Armen gedacht.
Man erkennt diese Bäckereien an den Menschenschlangen davor. Wenn jemand erwischt wird, dass dieses Brot in den Hotels landet, gibt es sehr hohe Strafen. 1 Kilo Fleisch kostet 7 bis 14 Euro, 1 Liter Milch zwischen 80 Cent und 1,7 Euro. Die Miete in Kairo beträgt zwischen 50 und 1000 €. An der Staumauer lässt man uns aussteigen und einen Blick auf die Turbinen werfen.
Man darf aber kein Fernglas verwenden und sich nicht weiter als einige Meter vom Parkplatz entfernen. Anschließend bringt man uns zum Isistempel. Man fährt mit dem Boot auf die Tempelinsel. Bei der Hin und Rückfahrt schwindelt sich ein Straßenhändler mit an Bord um seinen Sachen anzupreisen.
Auch dieser Tempel ist sehenswert, aber hier sind auch wieder sehr viele Leute, die auf den Fotos stören. Danach bringt man uns in eine Parfümerie mit Essenzenvorführung und Massage mit Sandelholzöl und Eukalyptusöl. Es gibt dann verschiedene Angebote mit z.B. kauf 4 zahl 3 usw. Zu Beginn der Verkaufsveranstaltung erhalten wir schon einen Zettel mit allen Essenzen und einen Bleistift, damit man sich Notizen über die Öle machen kann, die man kaufen will.
Laut Mohammed sind Essenzen konzentrierter als Ätherische Öle. Sie sind reine Pflanzenprodukte, die schon die Pharaonen kannten und die sehr lange gelagert werden konnten. Man sagt, als man nach sehr vielen Jahren eine Amphore öffnete, konnte man den Duft noch immer wahrnehmen.
Der Abschluss unseres Vormittagausfluges ist der Besuch des unfertigen Obelisken, der aufgrund seiner Risse nicht weiter bearbeitet wurde. Aber dafür dürfen wir ihn über einen Felsensteig umwandern. Nach der Besichtigung wartet wieder eine Horde Händler auf uns. Um 12 Uhr 30 gibt es Mittagessen am Schiff.
Es gäbe gefüllte Melanzanie, wenn man Fleisch essen würde, Nudeln mit Reis, Rindfleisch, Kartoffelsalat, Erbsensalat und eine Melone.
Am Nachmittag haben wir die extra Motorboottour zum nubischen Dorf um 20 Euro dazugebucht.
Wir tuckern mit einem überdachten Kahn im Nil an der Kitchener Island mit dem Botanischen Garten vorbei und am Aga Khan Mausoleum. Wir dürfen am Dach des Bootes stehen oder sitzen um zu fotografieren.
Diejenigen die den Kamelritt mitgebucht haben, steigen eine Station früher aus und reiten zum Dorf. Wir treffen uns dann an der 2. Bootsanlegestelle wieder. Ein kleines Mädchen begleitet uns und versucht hartnäckig eine Puppe um 1 Euro zu verkaufen.
Mohammed erklärt uns wieder einiges und sucht für uns ein Haus aus, das wir besuchen. Wir dürfen in jedes Zimmer blicken, sogar in die Küche, wo man für uns Malventee zubereitet und es ist auch erlaubt ihr WC zu benutzen, der Ansturm ist sehr groß. Im Innenhof befinden sich einige Betonterrarien mit Krokodilen, die hier gezüchtet werden um sie dann entweder zu verkaufen, oder in den Nasserstausee auszusetzen.
Man kann sich auch die Hände mit Henna bemalen lassen und auf das Dach des Hauses steigen, um einen guten Ausblick zu haben. Als wir das Haus verlassen, wartet das kleine Mädchen von vorhin schon wieder auf uns und begleitet uns bis zum Bootsanlegeplatz, bis wir endlich die Geldtasche zücken. Anschließend werden wir mit dem Boot wieder zurück zum Kreuzfahrtschiff gebracht. Zum Abendessen gibt es heute Minipizza, gebackenen Fisch mit Kartoffeln und Gurken, Karotten und Kichererbsen und als Nachtisch eine Limettentorte. Als Abendprogramm gibt es den Nubischen Tanz, der sich aber als Animationskasperltheater für die All inklusiv Touris entpuppt. Wir ziehen uns zurück.
6. Tag.: Montag 29.12.
Um 6 Uhr stehen wir auf, Ich esse heute Palatschinken mit Kakao und süße Weckerl und trinke schwarzen Tee.
Um 7 Uhr 15 erfolgt die Abholung zum Flughafen. Um ca. 9 Uhr 30 ist der Abflug und wir sind bis 10 Uhr unterwegs bis Abu Simbel. Da wir auf der linken Seite im Flugzeug sitzen, haben wir einen schönen Blick auf die Tempelanlage. Vor der Besichtigung wird noch ein Gruppenfoto gemacht,
das man dann für 3 Euro kaufen kann. Die beiden Tempel sind sehr beindruckend und sicher das Schönste, das wir gesehen haben. Der Retourflug geht von 13 Uhr 15 bis 13 Uhr 45. Im Flugzeug erhält man nur einen Becher versiegeltes Wasser. Bei der Ankunft in Assuan möchte ich gerne den Pastis kaufen, den ich in der Früh gesehen habe, aber leider kommt man zu diesem Geschäft nicht mehr hin.
Also müssen wir weiterhin ohne Alkohol auskommen. Zum Mittagessen gibt es heute Ebly Weizen mit Tomatensauce, Brathuhn, Kartoffeln und grünen Bohnen, einen Salat aus kleinen Bohnen und Tomaten. Die Nachspeise besteht heute aus einer Orange. Am Nachmittag gibt es die Fahrt mit dem Felluka bis zur Kitchener Island,
die beim Pauschalausflugspaket von zu Hause inkludiert ist. Heute haben wir beim Aussteigen wieder die Bordkarte erhalten, damit haben die Leutet am Schiff die Kontrolle, wenn alle das Kärtchen abgegeben haben, wissen sie, dass alle zurück sind. Um 17 Uhr 30 gibt es heute wieder Teatime mit Keksen. Das Abendessen besteht heute aus Anstellen am Buffet. Wir speisen Essiggurken mit Fladenbrot und Kartoffelauflauf und zum Abschluss verschiedene Baklava Törtchen. Heute nach dem Abendessen gibt es die Galabaya Party, dabei sollten sich alle mit dem Gewand der Einheimischen verkleiden. Lt. Reiseführer erfreuen sich besonders die älteren Herren an der Polonaise durch das Schiff. Wir verkrümeln uns. Mit dem Abendessen legen wir von Assuan ab und fahren zurück Richtung Kom Ombo.
7. Tag: Dienstag: 30.12.
Um 7 Uhr gibt es heute für uns den Weckruf, doch der kleine Nils und der Axel von den Nebenzimmern lassen uns sowieso nicht länger schlafen.
Um 8 Uhr 30 ist der Abmarsch zum Tempel Kom Ombo. Hier geleitet uns Mohammed durch den Doppeltempel. Um 10 Uhr 30 legt unser Schiff ab, Richtung Luxor. Wir haben Freizeit am Schiff. Zu Mittag gibt es Fischbuffet, sogar die Nudeln sind mit Thunfisch verrührt, daher gibt es für mich heute nur Karfiol. Die Datteln und Guaven lassen wir lieber auch bleiben. Da es heute ziemlich kalt ist, sind die Liegen am Sonnendeck frei. Am Nachmittag gibt es wie gewohnt Teatime mit Keksen. Also man braucht nicht zu verhungern. Zum Abendessen verdrücken wir Kartoffel Quiche, Reis und Früchtetartelette. Für Franz gibt es noch einen Espresso in der Lounge Bar.
8. Tag: Mittwoch: 31.12.
Heute ist der letzte Tag des Jahres und Od sagte mir vor Anbruch der Reise: “Du Glückliche, Du reist von einem Jahr in das andere.“
Um 6 Uhr 30 erfolgt der Weckruf und um 7 Uhr 30 ist Abmarsch, ein großes Programm wartet auf uns. Die Gäste, die die Ballonfahrt über Westtheben gebucht hatten, wurden schon zeitiger aus den Federn geholt.
Viele von den Ballonleuten sind ja schon krank, ob das ein Genuss ist, wenn man eine Stunde in der Luft hängt und kein Klo in der Nähe hat? Ein Bus bringt uns nach Westtheben, als erstes zeigt man uns die Memnon Kolosse, danach geht es weiter zum Hatschepsut Tempel, hier gab es 1997 das schreckliche Attentat mit vielen Toten.
Wir können mit einem Trolley zum Eingang fahren. Das absolute Fotografierverbot kann man mit Bakschisch umgehen. Es gibt genügend Security Personen, die irgendeine Nische mit etwas Besonderem zeigen und dafür die Hand aufhalten. Danach bringt man uns in das Tal der Könige mit den Königsgräbern.
An der Straße sieht man Abbruchsiedlungen. Die wurden von sogenannten Künstlern, die zum Beispiel Alabaster bearbeiten, aufgebaut, ohne dass sie darauf geachtet hatten, was sich eigentlich unter ihren Häusern befindet. Bei diversen Grabungen entdeckten die Leute Kunstschätze,
die sie einfach zu Geld machten. Der Staat konnte natürlich dabei nicht zusehen. Nun werden die Siedlungen abgerissen und die Bewohner umquartiert, sagt man.
Mohammeds Empfehlungen für die Königsgräber sind Ramses I, das Doppelgrab Tausert/Setnakht und dann noch Ramses IV. Die Tipps sind gut, nur der erste Ramses wurde wahrscheinlich von allen Guides empfohlen, denn wir stehen in der Schlange. Die Malereien an den Wänden sind einzigartig, die Luft in den Gräbern trotz Ventilatoren äußerst stickig. Für den Tut - ench - Amun oder jedes weitere Grab müsste man extra bezahlen.
Wir hätten auch nicht wirklich Zeit dafür. Man muss uns ja noch am Vormittag in ein Schmuckgeschäft schleppen. Das Mittagessen gibt es wieder am Schiff mit Palatschinken mit Zucchini und Karotten gefüllt, auf Canneloni Art, weiters gibt es Fisch mit Erbsen und als Nachtisch Melone.
Um 15 Uhr holen uns die Kutscher, die uns durch Luxor bringen. Zuerst ist es etwas unspektakulär, aber dann werden wir durch den Basar gelotst, die Kleidergehänge streifen uns und die Hendln sind zum Greifen nah! Am Ende der Tour steht natürlich die Diskussion um Bakschisch an, wir verweigern, weil der Preis über die Agentur schon überhöht war.
15 Euro pro Person hatte man uns abgenommen, als wir zu Fuß die Promenade entlang schlendern, versuchen uns Keiler eine Kutschenfahrt zu verkaufen, 2 Euro für 2 Personen für eine Stunde. Na wer weiß, die hätten uns sicher auch über das Ohr gehauen, wie man ja weiß, zuerst sind es 2 Euro und dann sind es 2 Euroscheine, also 20 Euro, wie wir es ja beim Kleiderverkäufer schon gesehen hatten.
Wir versuchen noch einige Biere zu ergattern. In den normalen Geschäften ist das nicht möglich. Immer verweist man uns auf ein Duty Free, nur wo finden wir ein solches? Als wir wieder einmal in einem Lebensmittelgeschäft vertröstet werden und das Geschäft verlassen, hat man uns offensichtlich beobachtet.
Ein Mann fragt uns: „ You want beer, real beer?“ Wir staunen nicht schlecht! Der Mann nimmt uns mit in seinen Souvenirladen und meint: „Shut the door, sit down, how many beer do you want?“ Nachdem wir uns nach dem Preis erkundigt haben und rückversichert, daß er wirklich alkoholisches Bier meint, bestellen wir 4 Exemplare. Er sagt nur kurz: „Five minutes“
und stürmt aus dem Geschäft und läßt uns unbeaufsichtigt in seinem Souvenirladen. Nach 5 ägyptischen Minuten kommt er mit unseren Schätzen zurück. Wir erhalten 4 Biere zum Preis von ca. 2 Euro je Dose, am Schiff würde es fast 5 Euro kosten. Er hätte uns gerne noch Champagner oder ähnliches für das heutige Silvesterfest beschafft.
Wir schlendern mit unserem dunklen Plastiksack zur Schiffsanlegestelle zurück. Unterwegs kaufen wir noch einen Schal, damit wir unser letztes Ägyptisches Geld verbrauchen können. Als wir aufs Schiff zurückkommen ist Mohammed gerade am Abreisen.
Er wird heute zu seiner Familie nach Kairo zurückkehren. Er verabschiedet sich von den Teilnehmern und seinen treuherzigen Augen nach zu urteilen, erwartet er natürlich ein Trinkgeld. Er hätte für seine Leistungen sicher etwas verdient, aber bei dieser großzügigen Pauschale, die eingehoben wird, tut es uns leid für ihn. Heute gibt es einen Kekseteller im Zimmer und die Reinigungsmänner haben sich besonders schöne Handtuch- und Deckenkreationen einfallen lassen. Natürlich erwarten auch sie ein zusätzliches Trinkgeld, aber wer bekommt dann wirklich das Geld von der Pauschale? Wenn man bedenkt, daß es ca.
40 Kabinen gibt mal 2 Personen, das sind 80 mal 40 Euro, das sind 3600 Euro. Und wenn man überlegt, was die Leute verdienen, dann wird man sauer. Ein Reiseteilnehmer erzählt uns, daß man auf den großen Kreuzfahrtschiffen ein Formular unterschreiben kann, damit man nicht zur Abfuhr gezwungen wird, weil jemand einen Prozeß gewonnen hat, der sich beschwert hat.
Das Abendessen findet heute später als üblich statt. Um 20 Uhr 15 ist Einlaß, man hat sich mit der Deko große Mühe gegeben. Auf jedem Sessel steht ein Glitzer - Säckchen mit Tröte, Hut, Klapper und bunten Kugeln. Zu Essen gibt es zuerst einen Vorspeisenteller mit Krabben, Tintenfischringen, gefüllten Avocados, anschließend eine Suppe mit Profiteroles, gefüllten Truthahn mit orientalischem Reis, Piccata mit Championsauce, Salat Neu Jahr (mit Mayonaise!!), Käsebuffet und einem Internationalem Nachspeisen Buffet mit Obst. Der Sekt war uns keine 300 L.E. wert, den haben wir nicht bestellt. Wir begleichen noch unsere Zimmerrechnung und trinken unser Schwarzmarktbier und gehen um ca. 23 Uhr zu Bett, aber um 24 Uhr hören wir noch die Sirene zum Jahreswechsel.
9. Tag: Donnerstag: 1.1.
Bereits um 3 Uhr 30 erfolgt der Weckruf und um 4 Uhr 30 werden wir abgeholt, aber um 6 Uhr 30 ist erst Abflug in Luxor, eine Stunde später sind wir in Kairo.
Hier nimmt uns wieder der Botros Heini vom ersten Tag in Empfang, er lotst uns durch den Transit. Zweimal müssen wir über ganz komische Nebeneingänge ins Freie und über Dachflächen gehen. Ein sehr kleiner Mann muß unsere Koffer auf das Röntgenband heben und wenn er große Koffer sieht, sucht er sich den Besitzer und führt die typische Hand – aufhalten - Bewegung durch. Der Botros Bursche, der uns am Anfang der Reise verklickert hat, wir sollten ja keinem ein extra Trinkgeld geben, weil sowieso abgesammelt wird, will jetzt doch noch extra Bakschisch für sich, die Flughafensecurity und Kofferträger absammeln. Die mitreisenden sind diesbezüglich schon stinksauer. Obwohl wir diesmal die Pässe ineinandergelegt abgeben, gelingt es uns nicht, Sitzplätze im Flugzeug neben einander zu bekommen. Wir müssen wieder Plätze tauschen, komischerweise immer mit demselben Mann, wie bisher. Da heute zwei Leute sehr krank sind, wird ein Arzt geholt. Beide haben fürchterliche Bauchkrämpfe, ja die Mayonnaise!! Wir müssen ein Ausreisevisum ausfüllen, stempeln lassen und um 10 Uhr beginnt das Boarding, um 10 Uhr 40 sind wir in der Luft und um 13 Uhr 40 in Wien. Wir finden auch unser Auto wieder unversehrt an und fahren schön gemütlich mit Einkehrschwung bei „Landzeit“ an der A2 nach Deutschlandsberg.
Um 10 Uhr fahren wir von Deutschlandsberg ab und kein Stau zur SCS hält uns auf. Wir erreichen sehr rechtzeitig den Flughafen Schwechat und können am Schalter der Egypt Air unsere Koffer einchecken.
Da wir so früh dran sind, fragt uns das Mädchen, ob wir in der Notausstiegsreihe sitzen möchten, das ist mir noch nie passiert. Um 13 Uhr 40 beginnt das Boarding und um 14 Uhr 40 erhebt sich das Flugzeug in die Lüfte. Um 17 Uhr 40, das heißt 18 Uhr 40 Ägyptischer Zeit kommen wir in Kairo an. Die Abholung durch die Leute von Botros Tours klappt wie vereinbart. Wir erhalten gleich von dem Abholer das Visum in den Pass geklebt, dann gehen wir durch die Passkontrolle und erhalten den Stempel durch einen Beamten. Ein Mann kontrolliert die Pässe und der 2. stempelt,
das nennt man Arbeitsteilung. Danach gehen wir zum Baggage Claim. Als alle die richtigen Koffer im Schlepptau haben, teilt der Abholer die Gruppe in zwei Teile. Wir kommen zur Gruppe 1. Die Kofferpacker fragen uns dann schon nach der Zahl der Gruppe,
weil je nach dem welcher Gruppe man angehört, werden die Koffer auf bestimmte Wägen geschlichtet. Dann geht es ab zum Bus. Wir werden in 2 Busse verfrachtet, aber zuvor müssen wir noch das Verstauen der Koffer überwachen. Man darf erst dann einsteigen, wenn die Koffer im Bauch des Busses verschwunden sind. Um 21 Uhr 30 kommen wir zum Hotel Oasis, das in der Empfangshalle mit einem Weihnachtsbaum aufwarten kann. Da uns das Buffet im Restaurant mit 120 L.E. zu teuer ist, begeben wir uns in das Terrassenlokal, in dem italienische Speisen angeboten werden. Wir bestellen zwei Penne Arrabiata und zwei lokale Stella Biere. Zusammen mit einer großen Flasche Wasser und einem türkischen Kaffee bezahlen wir 123 L.E., das hätten wir für das Buffet schon pro Person gelöhnt. Wir ziehen uns in den Bungalow 1708 zurück.
2. Tag: Donnerstag: 25.12.:
Um 6 Uhr stehen wir heute auf, weil um 6 Uhr 45 die Koffer Abholung erfolgt.
Man muß schon vorher alle Gepäckstücke vor die Tür stellen. Zum Frühstück gibt es Fladenbrot, dunkel und hell. Wir kosten die Dattelmarmelade, die aber sehr süß ist und einen komisch schmeckenden Käse. Er sieht wie unser Käse aus, schmeckt aber überhaupt nicht danach. Ein Yoghurt aus dem Becher kann wohl auch nicht schaden. Als warme Getränke werden leider nur Schwarztee und ein schwacher Kaffee angeboten. Um 7 Uhr 30 holt man uns ab. Heute begleitet uns Mohammed, der dann die folgende Woche mit uns unterwegs sein wird.
Wir werden wieder in dieselben Gruppen eingeteilt und müssen die Koffer von der Gehsteigkante vor dem Hotel bis zum Bus tragen, damit sich wirklich das richtige Gepäck mit den richtigen Personen im Fahrzeug befindet. Das ist deshalb wichtig, weil am Abend unterschiedliche Flüge nach Luxor gehen. Erst dann werden wir zu den Pyramiden von Gizeh gebracht.
Die Sicherheitsvorschriften sind wie an einem Flughafen. Man muss jedes Gepäckstück durch die Röntgenstraße lassen. Vor der größten Pyramide der Cheops Pyramide bekommen wir von Mohammed die Erklärungen. Dann dürfen wir frei herumgehen.
Man empfiehlt uns, den Gang in das Innere nicht zu riskieren, weil es erstens sehr teuer ist, eine Menschenschlange ansteht und wir nicht viel Zeit haben und weil man nichts sieht und die Gänge sehr eng und niedrig sind, also nicht zur Besichtigung ausgerichtet sind.
Wir wandern im Uhrzeigersinn um die Cheops herum, gelangen zur kleinen Königmutter Pyramide, in die wir dann hinabsteigen. Das geht auch über eine steile Leiter und wir zahlen „freiwillig“ 20 L.E. Am Busparkplatz zwischen der Cheops und der 2. Pyramide treffen wir wieder auf die Gruppe. Wir fahren gemeinsam zum Panoramaplatz, wo man alle 4 Pyramiden sehen kann.
Dann fahren wir weiter zum Taltempel und zur Sphinx. Hier nutzen wir ein privates WC, für das man 2 L.E. oder 50 Cent verlangt, ein sehr guter Umrechnungskurs für die Einheimischen! Der offizielle Umrechungskurs wäre 1 Euro = 7,5 L.E. Gut dass Franz den Bankomat in der Hotellobby in Kairo um 800 L.E. erleichtert hat. Der Katakombenführer im Gelände der Sphinx will auch 5 Scheine für seine nicht bestellten Dienste haben.
Um 11 Uhr geht es vom Parkplatz weiter zur Zitadelle mit der Alabastermoschee. Leider beginnt es ein wenig zu regnen. Wir müssen unsere Schuhe ausziehen, dürfen sie aber mit in die Moschee nehmen, aber nirgends auf dem Teppich abstellen. Man darf sogar im Innenraum fotografieren. Am El Mokattam Berg ist für uns das Mittagessen im Restaurant Andrea bestellt. Es gibt gefüllte Weinblätter, faschierte Fleischbällchen, einen kalten Vorspeisenteller mit Kichererbsen und Auberginenpaste.
Nach dem Essen begeben wir uns in das Ägyptische Museum, hier sehen wir uns unter der fachkundigen Anleitung von Mohammed die Tutenchamun Sammlung an. Die Gold und Alabasterteile sind wirklich sehenswert. Man kann sogar die 3 Sarkophage bewundern, die man in einander stellte, um die Grabräuber zu täuschen. Im innersten befand sich dann die Mumie. In diesem Museum könnte man mehrere Tage verbringen, aber wir müssen ja laut Programm noch zum Khan-el-Khalili Basar. Hier stürzen wir uns ins Getümmel.
Aber Mohammed warnt uns vor den Dieben und davor, dass wir bei den Händlern nur billige asiatische Waren erhalten. Die Gewürze sollten wir aber in Assuan kaufen. Nach dem Basar sehen wir noch in die El Hussain Moschee, die innen schön weiß ist. Am Ende des heutigen Programmes werden wir zum Flughafen gebracht.
Die Gepäckboys schieben unsere Koffer mit dem Wagen in die Abflughalle und anschließend werden die Koffer durch die Röntgenstraße geschickt. Man erlaubt uns hier sogar die Wasserflasche, aber leider haben wir schon vorher alles ausgetrunken. Um 19 Uhr 40 fliegen wir ab nach Luxor und ca. 1 Stunde später landen wir. Die porter sind wieder fleißig und wollen sich das Trinkgeld verdienen und tragen die Koffer zum Bus, wir fahren damit noch ca. 30 Minuten zur „Nile Dream“. Man wartet schon mit dem Abendessen auf uns. Zuerst treffen wir uns alle in der Lounge Bar und warten auf die Kabinenzuteilung. Dann müssen wir hinunter zur Rezeption und den Trägern die Zimmernummer mitteilen. Zum Essen gibt es heute Erbsensuppe, Spinat mit Ei, Kartoffeln, Braten, Reis, roter Rüben Salat, Tomaten und Möhren. Als Nachtisch serviert man uns Profiteroles. Die zwei Biere kosten leider extra 68 L.E., das sind umgerechnet 9 Euro!
3. Tag: Freitag: 26.12.2008:
Um 7 Uhr werden wir aufgeweckt und um 7 Uhr 30 gibt es Frühstück, bestehend aus Käse, Streichkäse, Weckerl, süßes Gebäck, schwarzen Tee und Nescafé.
Der heutige Ausflug bringt uns nach Osttheben zuerst zum Karnaktempel, wo wir zufällig einen Raum anfinden, der noch bunte Zeichnungen bietet. Man sieht den Skarabäus aus Stein, den man sieben Mal gegen den Uhrzeigersinn umrunden muss, damit die Wünsche erfüllt werden.
Gleich hinter dem Heiligen See findet man die öffentlichen WC Anlagen, die ein Großteil der Gruppe noch sehr nötig brauchen wird. Bei den ersten schlägt die „Rache Montezumas“ bzw. die Übelkeit schon zu. Nach der Besichtigung bringt man uns in eine Papyrusgalerie, wo wir gleich beim Eintreten einen Bestellzettel ausgeteilt erhalten. Man erklärt uns den Unterschied zwischen dem billigen Nachbau aus Bananen- oder Zuckerrohrblättern, wo nach einer bestimmten Zeit der Zucker auskristallisiert und die Blätter brüchig werden.
Wir kaufen ein kleines Bildchen, obwohl man uns die teuren großen Bilder aufschwatzen möchte. Hier könnte man für ein großes Bild schon mal 20.000 L.E. loswerden. Nachdem wir unser erstes Geld ausgegeben haben, bringt man uns zu dem Luxortempel.
Um 13 Uhr gibt es Mittagessen am Schiff und wir legen ab. Am überdachten hinteren Deck stellt man sich zum Buffet an, um Tomaten, Möhren, Gurken, Kraut, Selleriegemüse, Reis, Erbsen, Bohnen, Karfiol, Hähnchen, Faschierte Fleischröllchen und als Nachspeise Datteln und Orangen ergattern kann. Den Nachmittag verbringen wir am Sonnendeck, wo wir sogar eine Liege erwischen. Bereits um 6 Uhr verhindert die Teatime mit Keksen das Verhungern. Leider passieren wir die Schleuse bei Esna im Dunkeln und können die fahrenden Händler nicht sehen, die ihre Ware auf das Schiff werfen. Während wir das Abendmahl einnehmen, speit uns die Schleuse wieder aus. Der aufmerksame Kellner öffnet die Stores, damit wir das Spektakel beobachten können. Wir stärken uns mit Nudelsuppe und püriertem Gemüse, zweifärbigen Nudeln, Rindsbraten, Duchess Kartoffel und Möhren. Als Nachtisch serviert man uns Torte mit Dosenfrüchten.
4. Tag: Samstag 27.12.2008:
Um 7 Uhr 20 gibt es Frühstück mit Streichkäse und normalen und süßen Weckerl und Schwarztee.
Um 8 Uhr erfolgt die Abholung zum Horostempel in Edfu. Nach der Besichtigung wird man gezwungen, an den Basaren vorbei zugehen. Hier sind die Kleiderhändler sehr lästig. Kleider um 1€ bzw 5 L.E. werden uns angeboten, dabei denkt man sich, poah das ist aber günstig und wir begleiten einen Händler in das Geschäft.
Da absolviert er den üblichen Zirkus, mit wie viele Kamele möchte Franz für mich haben. Franz traut sich nicht so recht auf das Angebot einzusteigen. Ich probiere ein Kleid und erkläre dem Händler, dass ich lieber ein tailliertes haben möchte, nicht so einen geraden Sack.
Er bindet mir auch noch so ein Tuch mit klimpernden Münzen auf den Kopf und gestaltet mich als ägyptische Frau. Als es dann zur Preisverhandlung kommt, will er von einem Euro nichts wissen, er meint, er hätte immer von einem Euroschein gesprochen und das seien 10 Euronen, zwischendurch spricht er auch von mehreren 100 Pfund, da ergreife ich die Flucht.
Leider werde ich den Burschen fast nicht mehr los. Immer wieder wirft er mir sein Kleid über die Schulter, während ich zum Bus eile. Endlich lässt er von mir ab, unser Bus wurde bereits gestartet und rollt schon vom Parkplatz. Um 10 Uhr 15 kommen wir zum Schiff und Mohammed zeigt in der Lounge Bar Fotos, die er mit Genehmigung an allen berühmten Stätten ohne Touristen gemacht hat.
Um 12 Uhr 30 sind wir wieder im Speisesaal des Schiffes und essen Lasagne, Hühnchen (d.h. wir könnten das essen, wenn wir wollten, aber wie man ja weiß esse ich kein Fleisch und Franz ist Urlaubsvegetarier) gebratene Tomate, Pommes, Radieschen, grüne Bohnen und als Nachspeise Erdbeeren und Bananen. Den Nachmittag haben wir wieder frei und verbringen ihn an Deck, unterbrochen von der Teatime wie gewohnt um 16 Uhr.
Um 18 Uhr zeigt uns Mohammed einen Film über die Versetzung des Ramses Tempels in Abu Simbel. Um 19 Uhr 30 gibt es zum Abendessen Bohnen und Kichererbsen und als Nachtisch diverse Baklava und Kokospudding.
Nach der Verpflegung begleitet uns Mohammed zum Basar in Assuan um uns zum Gewürzgeschäft seines Freundes zu führen, dieser macht eine Vorführung und teilt dann gleich Plastiksackerl aus und er fragt auch durch wieviele Malventees und Safran etc. jeder kaufen möchte. Ich verlasse das Geschäft, weil Franz mit unserem Geld abgehauen ist und sich die Vorführung schenke wollte.
Ich möchte aber noch Henna, rot und schwarz, Malventee, Weihrauch, Vanille, Chili und Curcuma kaufen. Da immer der Gramm Preis angesagt wird, verliert man leicht den Überblick und am Ende sind es dann umgerechnet 30 Euro die ich bezahle. Es dauert ewig, bis alle bezahlt haben. Wir werden in der Zwischenzeit von anderen Schaustellern belagert, die mit allen Schmähs Gürtel und Schals etc. verkaufen möchten. Als nächstes stehen wir vor einem Wasserpfeifengeschäft. Das Highlight des Spazierganges ist die Parallelstraße des Basars. Hier findet man originale Garküchen, Fleischer und traditionelle Männercafés. Leider finden wir keinen Laden, wo wir Bier kaufen könnten und so dem Nepp auf dem Schiff entgehen könnten. So bleibt uns nur weiter die Möglichkeit, auf Alkohol zu verzichten.
5. Tag: Sonntag: 28.12.2008:
Um 6 Uhr gibt es heute Frühstück, weil wir bereits um 7 Uhr abgeholt werden. Während wir zum Nasser Stausee fahren,
erzählt uns Mohammed etwas über Land und Leute. Er meint, ein Lehrer verdient ca. 100 Euro Grundgehalt, aber wenn er fleißig ist, kann er mit Belohnungen oder Nachhilfe noch 700 Euro dazubekommen. Der Treibstoff ist subventioniert und kostet 25 Cent pro Liter, das subventionierte Fladenbrot kostet 1 Cent, das ist aber nur für die Armen gedacht.
Man erkennt diese Bäckereien an den Menschenschlangen davor. Wenn jemand erwischt wird, dass dieses Brot in den Hotels landet, gibt es sehr hohe Strafen. 1 Kilo Fleisch kostet 7 bis 14 Euro, 1 Liter Milch zwischen 80 Cent und 1,7 Euro. Die Miete in Kairo beträgt zwischen 50 und 1000 €. An der Staumauer lässt man uns aussteigen und einen Blick auf die Turbinen werfen.
Man darf aber kein Fernglas verwenden und sich nicht weiter als einige Meter vom Parkplatz entfernen. Anschließend bringt man uns zum Isistempel. Man fährt mit dem Boot auf die Tempelinsel. Bei der Hin und Rückfahrt schwindelt sich ein Straßenhändler mit an Bord um seinen Sachen anzupreisen.
Auch dieser Tempel ist sehenswert, aber hier sind auch wieder sehr viele Leute, die auf den Fotos stören. Danach bringt man uns in eine Parfümerie mit Essenzenvorführung und Massage mit Sandelholzöl und Eukalyptusöl. Es gibt dann verschiedene Angebote mit z.B. kauf 4 zahl 3 usw. Zu Beginn der Verkaufsveranstaltung erhalten wir schon einen Zettel mit allen Essenzen und einen Bleistift, damit man sich Notizen über die Öle machen kann, die man kaufen will.
Laut Mohammed sind Essenzen konzentrierter als Ätherische Öle. Sie sind reine Pflanzenprodukte, die schon die Pharaonen kannten und die sehr lange gelagert werden konnten. Man sagt, als man nach sehr vielen Jahren eine Amphore öffnete, konnte man den Duft noch immer wahrnehmen.
Der Abschluss unseres Vormittagausfluges ist der Besuch des unfertigen Obelisken, der aufgrund seiner Risse nicht weiter bearbeitet wurde. Aber dafür dürfen wir ihn über einen Felsensteig umwandern. Nach der Besichtigung wartet wieder eine Horde Händler auf uns. Um 12 Uhr 30 gibt es Mittagessen am Schiff.
Es gäbe gefüllte Melanzanie, wenn man Fleisch essen würde, Nudeln mit Reis, Rindfleisch, Kartoffelsalat, Erbsensalat und eine Melone.
Am Nachmittag haben wir die extra Motorboottour zum nubischen Dorf um 20 Euro dazugebucht.
Wir tuckern mit einem überdachten Kahn im Nil an der Kitchener Island mit dem Botanischen Garten vorbei und am Aga Khan Mausoleum. Wir dürfen am Dach des Bootes stehen oder sitzen um zu fotografieren.
Diejenigen die den Kamelritt mitgebucht haben, steigen eine Station früher aus und reiten zum Dorf. Wir treffen uns dann an der 2. Bootsanlegestelle wieder. Ein kleines Mädchen begleitet uns und versucht hartnäckig eine Puppe um 1 Euro zu verkaufen.
Mohammed erklärt uns wieder einiges und sucht für uns ein Haus aus, das wir besuchen. Wir dürfen in jedes Zimmer blicken, sogar in die Küche, wo man für uns Malventee zubereitet und es ist auch erlaubt ihr WC zu benutzen, der Ansturm ist sehr groß. Im Innenhof befinden sich einige Betonterrarien mit Krokodilen, die hier gezüchtet werden um sie dann entweder zu verkaufen, oder in den Nasserstausee auszusetzen.
Man kann sich auch die Hände mit Henna bemalen lassen und auf das Dach des Hauses steigen, um einen guten Ausblick zu haben. Als wir das Haus verlassen, wartet das kleine Mädchen von vorhin schon wieder auf uns und begleitet uns bis zum Bootsanlegeplatz, bis wir endlich die Geldtasche zücken. Anschließend werden wir mit dem Boot wieder zurück zum Kreuzfahrtschiff gebracht. Zum Abendessen gibt es heute Minipizza, gebackenen Fisch mit Kartoffeln und Gurken, Karotten und Kichererbsen und als Nachtisch eine Limettentorte. Als Abendprogramm gibt es den Nubischen Tanz, der sich aber als Animationskasperltheater für die All inklusiv Touris entpuppt. Wir ziehen uns zurück.
6. Tag.: Montag 29.12.
Um 6 Uhr stehen wir auf, Ich esse heute Palatschinken mit Kakao und süße Weckerl und trinke schwarzen Tee.
Um 7 Uhr 15 erfolgt die Abholung zum Flughafen. Um ca. 9 Uhr 30 ist der Abflug und wir sind bis 10 Uhr unterwegs bis Abu Simbel. Da wir auf der linken Seite im Flugzeug sitzen, haben wir einen schönen Blick auf die Tempelanlage. Vor der Besichtigung wird noch ein Gruppenfoto gemacht,
das man dann für 3 Euro kaufen kann. Die beiden Tempel sind sehr beindruckend und sicher das Schönste, das wir gesehen haben. Der Retourflug geht von 13 Uhr 15 bis 13 Uhr 45. Im Flugzeug erhält man nur einen Becher versiegeltes Wasser. Bei der Ankunft in Assuan möchte ich gerne den Pastis kaufen, den ich in der Früh gesehen habe, aber leider kommt man zu diesem Geschäft nicht mehr hin.
Also müssen wir weiterhin ohne Alkohol auskommen. Zum Mittagessen gibt es heute Ebly Weizen mit Tomatensauce, Brathuhn, Kartoffeln und grünen Bohnen, einen Salat aus kleinen Bohnen und Tomaten. Die Nachspeise besteht heute aus einer Orange. Am Nachmittag gibt es die Fahrt mit dem Felluka bis zur Kitchener Island,
die beim Pauschalausflugspaket von zu Hause inkludiert ist. Heute haben wir beim Aussteigen wieder die Bordkarte erhalten, damit haben die Leutet am Schiff die Kontrolle, wenn alle das Kärtchen abgegeben haben, wissen sie, dass alle zurück sind. Um 17 Uhr 30 gibt es heute wieder Teatime mit Keksen. Das Abendessen besteht heute aus Anstellen am Buffet. Wir speisen Essiggurken mit Fladenbrot und Kartoffelauflauf und zum Abschluss verschiedene Baklava Törtchen. Heute nach dem Abendessen gibt es die Galabaya Party, dabei sollten sich alle mit dem Gewand der Einheimischen verkleiden. Lt. Reiseführer erfreuen sich besonders die älteren Herren an der Polonaise durch das Schiff. Wir verkrümeln uns. Mit dem Abendessen legen wir von Assuan ab und fahren zurück Richtung Kom Ombo.
7. Tag: Dienstag: 30.12.
Um 7 Uhr gibt es heute für uns den Weckruf, doch der kleine Nils und der Axel von den Nebenzimmern lassen uns sowieso nicht länger schlafen.
Um 8 Uhr 30 ist der Abmarsch zum Tempel Kom Ombo. Hier geleitet uns Mohammed durch den Doppeltempel. Um 10 Uhr 30 legt unser Schiff ab, Richtung Luxor. Wir haben Freizeit am Schiff. Zu Mittag gibt es Fischbuffet, sogar die Nudeln sind mit Thunfisch verrührt, daher gibt es für mich heute nur Karfiol. Die Datteln und Guaven lassen wir lieber auch bleiben. Da es heute ziemlich kalt ist, sind die Liegen am Sonnendeck frei. Am Nachmittag gibt es wie gewohnt Teatime mit Keksen. Also man braucht nicht zu verhungern. Zum Abendessen verdrücken wir Kartoffel Quiche, Reis und Früchtetartelette. Für Franz gibt es noch einen Espresso in der Lounge Bar.
8. Tag: Mittwoch: 31.12.
Heute ist der letzte Tag des Jahres und Od sagte mir vor Anbruch der Reise: “Du Glückliche, Du reist von einem Jahr in das andere.“
Um 6 Uhr 30 erfolgt der Weckruf und um 7 Uhr 30 ist Abmarsch, ein großes Programm wartet auf uns. Die Gäste, die die Ballonfahrt über Westtheben gebucht hatten, wurden schon zeitiger aus den Federn geholt.
Viele von den Ballonleuten sind ja schon krank, ob das ein Genuss ist, wenn man eine Stunde in der Luft hängt und kein Klo in der Nähe hat? Ein Bus bringt uns nach Westtheben, als erstes zeigt man uns die Memnon Kolosse, danach geht es weiter zum Hatschepsut Tempel, hier gab es 1997 das schreckliche Attentat mit vielen Toten.
Wir können mit einem Trolley zum Eingang fahren. Das absolute Fotografierverbot kann man mit Bakschisch umgehen. Es gibt genügend Security Personen, die irgendeine Nische mit etwas Besonderem zeigen und dafür die Hand aufhalten. Danach bringt man uns in das Tal der Könige mit den Königsgräbern.
An der Straße sieht man Abbruchsiedlungen. Die wurden von sogenannten Künstlern, die zum Beispiel Alabaster bearbeiten, aufgebaut, ohne dass sie darauf geachtet hatten, was sich eigentlich unter ihren Häusern befindet. Bei diversen Grabungen entdeckten die Leute Kunstschätze,
die sie einfach zu Geld machten. Der Staat konnte natürlich dabei nicht zusehen. Nun werden die Siedlungen abgerissen und die Bewohner umquartiert, sagt man.
Mohammeds Empfehlungen für die Königsgräber sind Ramses I, das Doppelgrab Tausert/Setnakht und dann noch Ramses IV. Die Tipps sind gut, nur der erste Ramses wurde wahrscheinlich von allen Guides empfohlen, denn wir stehen in der Schlange. Die Malereien an den Wänden sind einzigartig, die Luft in den Gräbern trotz Ventilatoren äußerst stickig. Für den Tut - ench - Amun oder jedes weitere Grab müsste man extra bezahlen.
Wir hätten auch nicht wirklich Zeit dafür. Man muss uns ja noch am Vormittag in ein Schmuckgeschäft schleppen. Das Mittagessen gibt es wieder am Schiff mit Palatschinken mit Zucchini und Karotten gefüllt, auf Canneloni Art, weiters gibt es Fisch mit Erbsen und als Nachtisch Melone.
Um 15 Uhr holen uns die Kutscher, die uns durch Luxor bringen. Zuerst ist es etwas unspektakulär, aber dann werden wir durch den Basar gelotst, die Kleidergehänge streifen uns und die Hendln sind zum Greifen nah! Am Ende der Tour steht natürlich die Diskussion um Bakschisch an, wir verweigern, weil der Preis über die Agentur schon überhöht war.
15 Euro pro Person hatte man uns abgenommen, als wir zu Fuß die Promenade entlang schlendern, versuchen uns Keiler eine Kutschenfahrt zu verkaufen, 2 Euro für 2 Personen für eine Stunde. Na wer weiß, die hätten uns sicher auch über das Ohr gehauen, wie man ja weiß, zuerst sind es 2 Euro und dann sind es 2 Euroscheine, also 20 Euro, wie wir es ja beim Kleiderverkäufer schon gesehen hatten.
Wir versuchen noch einige Biere zu ergattern. In den normalen Geschäften ist das nicht möglich. Immer verweist man uns auf ein Duty Free, nur wo finden wir ein solches? Als wir wieder einmal in einem Lebensmittelgeschäft vertröstet werden und das Geschäft verlassen, hat man uns offensichtlich beobachtet.
Ein Mann fragt uns: „ You want beer, real beer?“ Wir staunen nicht schlecht! Der Mann nimmt uns mit in seinen Souvenirladen und meint: „Shut the door, sit down, how many beer do you want?“ Nachdem wir uns nach dem Preis erkundigt haben und rückversichert, daß er wirklich alkoholisches Bier meint, bestellen wir 4 Exemplare. Er sagt nur kurz: „Five minutes“
und stürmt aus dem Geschäft und läßt uns unbeaufsichtigt in seinem Souvenirladen. Nach 5 ägyptischen Minuten kommt er mit unseren Schätzen zurück. Wir erhalten 4 Biere zum Preis von ca. 2 Euro je Dose, am Schiff würde es fast 5 Euro kosten. Er hätte uns gerne noch Champagner oder ähnliches für das heutige Silvesterfest beschafft.
Wir schlendern mit unserem dunklen Plastiksack zur Schiffsanlegestelle zurück. Unterwegs kaufen wir noch einen Schal, damit wir unser letztes Ägyptisches Geld verbrauchen können. Als wir aufs Schiff zurückkommen ist Mohammed gerade am Abreisen.
Er wird heute zu seiner Familie nach Kairo zurückkehren. Er verabschiedet sich von den Teilnehmern und seinen treuherzigen Augen nach zu urteilen, erwartet er natürlich ein Trinkgeld. Er hätte für seine Leistungen sicher etwas verdient, aber bei dieser großzügigen Pauschale, die eingehoben wird, tut es uns leid für ihn. Heute gibt es einen Kekseteller im Zimmer und die Reinigungsmänner haben sich besonders schöne Handtuch- und Deckenkreationen einfallen lassen. Natürlich erwarten auch sie ein zusätzliches Trinkgeld, aber wer bekommt dann wirklich das Geld von der Pauschale? Wenn man bedenkt, daß es ca.
40 Kabinen gibt mal 2 Personen, das sind 80 mal 40 Euro, das sind 3600 Euro. Und wenn man überlegt, was die Leute verdienen, dann wird man sauer. Ein Reiseteilnehmer erzählt uns, daß man auf den großen Kreuzfahrtschiffen ein Formular unterschreiben kann, damit man nicht zur Abfuhr gezwungen wird, weil jemand einen Prozeß gewonnen hat, der sich beschwert hat.
Das Abendessen findet heute später als üblich statt. Um 20 Uhr 15 ist Einlaß, man hat sich mit der Deko große Mühe gegeben. Auf jedem Sessel steht ein Glitzer - Säckchen mit Tröte, Hut, Klapper und bunten Kugeln. Zu Essen gibt es zuerst einen Vorspeisenteller mit Krabben, Tintenfischringen, gefüllten Avocados, anschließend eine Suppe mit Profiteroles, gefüllten Truthahn mit orientalischem Reis, Piccata mit Championsauce, Salat Neu Jahr (mit Mayonaise!!), Käsebuffet und einem Internationalem Nachspeisen Buffet mit Obst. Der Sekt war uns keine 300 L.E. wert, den haben wir nicht bestellt. Wir begleichen noch unsere Zimmerrechnung und trinken unser Schwarzmarktbier und gehen um ca. 23 Uhr zu Bett, aber um 24 Uhr hören wir noch die Sirene zum Jahreswechsel.
9. Tag: Donnerstag: 1.1.
Bereits um 3 Uhr 30 erfolgt der Weckruf und um 4 Uhr 30 werden wir abgeholt, aber um 6 Uhr 30 ist erst Abflug in Luxor, eine Stunde später sind wir in Kairo.
Hier nimmt uns wieder der Botros Heini vom ersten Tag in Empfang, er lotst uns durch den Transit. Zweimal müssen wir über ganz komische Nebeneingänge ins Freie und über Dachflächen gehen. Ein sehr kleiner Mann muß unsere Koffer auf das Röntgenband heben und wenn er große Koffer sieht, sucht er sich den Besitzer und führt die typische Hand – aufhalten - Bewegung durch. Der Botros Bursche, der uns am Anfang der Reise verklickert hat, wir sollten ja keinem ein extra Trinkgeld geben, weil sowieso abgesammelt wird, will jetzt doch noch extra Bakschisch für sich, die Flughafensecurity und Kofferträger absammeln. Die mitreisenden sind diesbezüglich schon stinksauer. Obwohl wir diesmal die Pässe ineinandergelegt abgeben, gelingt es uns nicht, Sitzplätze im Flugzeug neben einander zu bekommen. Wir müssen wieder Plätze tauschen, komischerweise immer mit demselben Mann, wie bisher. Da heute zwei Leute sehr krank sind, wird ein Arzt geholt. Beide haben fürchterliche Bauchkrämpfe, ja die Mayonnaise!! Wir müssen ein Ausreisevisum ausfüllen, stempeln lassen und um 10 Uhr beginnt das Boarding, um 10 Uhr 40 sind wir in der Luft und um 13 Uhr 40 in Wien. Wir finden auch unser Auto wieder unversehrt an und fahren schön gemütlich mit Einkehrschwung bei „Landzeit“ an der A2 nach Deutschlandsberg.
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